Gilge (Fluss)

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Die Gilge, südlicher Delta-Arm der Memel (Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000)

Verlauf

Name

Der Name weist darauf hin, dass der Fluss tief ist.

  • prußisch "gilus, gilin, gillis" = tief
  • nehrungs-kurisch und lettisch „dzilš“ = tief
  • „dzilume juoame“ = die Tiefe zwischen zwei Sandbänken

vgl. dazu

  • litauisch "gilyn" = weiter hinein, in größere Tiefe
  • „gilme“ = Tiefe

Zuflüsse

Geschichte

"Noch nie war ich auf dem Landweg durch diese Landschaft gefahren, nur mit einem großen Kurischen Haffkahn die Gilge abwärts gesegelt, dann durch den Seckenburger Kanal, den Großen Friedrichsgraben entlang bis zur Deime, dem "Götterfluß", denn der Name, das wußte ich noch, ist altpreußischen Ursprungs.

Nun tauchte auch anderes, Ortsnamen und Bezeichnungen von Flüssen, aus der Tiefe meines Bewußtseins auf: An Jodgallen dachte ich und an die Siedlungen von Friedrichsrode, von Franzrode, Karlsrode und Wilhelmsrode; Lauknen an der Laukne fiel mir ein, Nemonien und Juwendt und Agilla; da waren die Timber und die Schnecke. Die Orte Königsgrätz und Sadowen erinnerten daran, daß der König Friedrich der Große seine tapferen Veteranen aus den Schlachten des Siebenjährigen Krieges hier angesiedelt hatte. Die Schleuse bei Marienbruch ermöglichte der Schiffahrt den Übergang aus der Gilge in den Seckenburger Kanal und den Großen Friedrichsgraben. [1]

Einzelnachweise

  1. Brock, Paul: Ostpreussen Geschichte und Geschichten, NWZ Verlag Düsseldorf, 1979, S. 21f