Gillau (Kr. Allenstein/Ostpreußen)

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Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Gillau (Kr. Allenstein/Ostpreußen)

Einleitung

Allgemeine Information

  • Ortskoordinaten: 53° 43' 60 n. Br., 20° 48' 0 ö. L.[1]
  • Eine Landkarte von Gillau und Umgebung ist im Internet publiziert.[2]
Postkarte "Gruß aus Gillau"
  • Einwohneranzahlen bzw. Feuerstellen:
    • 1785: 22 Feuerstellen
    • 1817: 109
    • 1820: 109 bei 25 Feuerstellen
    • 1846: 208
    • 1861: 282
    • 1871: 303
    • 1895: 471
    • 1900: 515
    • 1905: 493
    • 1913: 520
    • 1924: 461
    • 1925: 451
    • 1932: 451
    • 1939: 452

Politische Einteilung

Gerichtsbezirk:

Man vgl. auch:

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Protestantenanteil der Gemeinde:
    • 03.12.1861: 2,1 %,
    • 1905: 1,8 %,
    • 1925: 1,6 %.

Katholische Kirchen

  1. Bis zum Jahre 1898 gehörte die Gemeinde zur Pfarrei Groß Purden (Kirchspiel St. Michael) (Landkreis Allenstein).
  2. Ab dem Jahre 1898 hatte Gillau dann eine eigene katholische Kirche namens St. Johannes Baptist [der Täufer], siehe: Gillau (Kirchspiel) und Ermland-Wiki [3], sowie die "Homepage" der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land [4]
  3. Der Katholikenanteil der Gemeinde betrug:
  • 03.12.1861: 97,9 %,
  • 01.12.1905: 98,2 %,
  • 16.06.1925: 98,4 %.

Geschichte

  • 19.08.1407: Gründung des Dorfes mit 40 Hufen, davon vier freie Schulzenhufen, durch Jacob, der später Gillau genannt wurde, den Sohn von Mykens Sirwinthen.
  • 1578 Iylaw (Gillau) besitzt eine Hufenanzahl von 26.
  • 20.7.1597: Das Kapitel beschwert sich darüber, dass Ortelsburgische Waldknechte im vergangenen August nach Bilau (Gillau) in das Gebiet von Allenstein eingedrungen seien, die Einwohner durch Büchsenschüsse vertrieben und Getreide abgemäht, auf die mitgebrachten Wagen geladen hätten und davon gefahren seien. Beschwerden beim Hauptmann von Ortelsburg sind ohne Erfolg geblieben, vielmehr hätten die 'Fürstischen aus dem Ortelsburgischen abermals sich des Bilauschen Gebietes anzumaßen angefangen.'
  • 18.08.1598: Verleihung des Krugprivilegs an Johannes Zientara.
  • 1773: Der Gillauer Krug zahlt 40 gr an Krugzins.
  • 1796: Michael Laskowski ist Schulz in Gillau.
  • 1819: Josef Loskowski wird Lehrer in Gillau.
  • 1820: Das Königliche Bauer-Dorf hat 25 Feuerstellen und 109 Seelen.
  • 04.05.1854: Wahl des Gutsbesitzers Cox aus Gillau zum Bezirks-Kommissar fürs Kirchspiel Gr. Purden für die Gestellung von Mobilmachungspferden.
  • 24.01.1856: Der Gutsbesitzer Cox aus Gillau wird Bezirksvorsteher für das Kirchspiel Gr. Purden zur Ermittlung und Consignierung der Armee-Mobilmachungs-Pferde.
  • 28.01.1856: Wahl des Mühlenbesitzers Kox aus Gillau zum Sanitäts-Kommissar für das Gebiet östlich vom Serwentsee incl. Wessolowo.
  • 27.12.1856: Dem in der Feldmark des Dorfes Gillau vorhandenen Mühlen-Etablissement ist von der Königl. Regierung der Name „Kl[ein] Gillau“ beigelegt worden, ohne daß in den kommunalpolizeilichen und sonstigen Verhältnissen etwas geändert wird. [Allensteiner Kreisblatt 1857, S. 1-2].
  • 03.12.1861: Gillau inkl. des Wohnplatzes Klein Gillau weisen nach amtlicher Zählung eine Fläche von 2478 Morgen 99 Dez. bzw. 212 Morgen 31 Dez. bei insgesamt 282 Einwohnern auf. Das Dorf hat ferner 63 Wohngebäude.
  • 28.10.1863: Der Bauer Skrzypski aus Gillau ist Wahlmann für das Haus der Abgeordneten.
  • 31.03.1868: Der Dorfsgeschworene Isidor Kerwien ist als Schulze bestellt worden.
  • 07.09.1868: Der Wirth Michael Jakubassa aus Gillau ist als Dorfgeschworener dieser Ortschaft bestätigt worden.
  • 1896-98: Die Gillauer Kirche wird erbaut. Der Bauplatz wurde von einem Gemeindemitglied, der Platz zum Friedhof von der Dorfgemeinde Gillau geschenkt.
  • 13.06.1898: Die kath. Gillauer Kirche St. Johannes Baptist (der Täufer) (siehe: Gillau (Kirchspiel)) wird von der Pfarrei Groß Purden abgezweigt und als Kuratiegemeinde durch Urkunde errichtet. Als Seelsorgesprengel erhält die Gemeinde eine Anzahl Ortschaften aus den Pfarreien Groß Purden, Wartenburg und Groß Bartelsdorf mit überwiegend katholischer Bevölkerung. Aus dem Diasporagebiet erhält das Kirchspiel Gillau ferner vier Ortschaften (Gonschorowen, Saborowen, Groß und Klein Rauschken) aus der Pfarrei Passenheim (Landkreis Ortelsburg). Gillau wurde unter den Missionsstationen gezählt und erhielt Unterstützung vom Bonifatius-Adalbertusverein[5]. Der erste Seelsorger war Kuratus[6] Viktor Kowalski.
  • 1903: Der Seelsorger Viktor Kowalski verläßt die Gillauer Gemeinde.
  • 29.08.1903: Der Weihbischof[7] Eduard[us] Herrmann[8] spendet in der Gillauer Kirche das Sakrament der Firmung.[9]
  • 1909: Der Seelsorger Franz Matheblowski verläßt die Gillauer Gemeinde.
  • 1910: Der Seelsorger Paul Kurbjeweit verläßt die Gillauer Gemeinde.
  • 17.06.1912: Der Weihbischof[10] Eduard[us] Herrmann[11] spendet in der Gillauer Kirche das Sakrament der Firmung.
  • Der Seelsorger Bruno Primmel verläßt die Gillauer Gemeinde. Andreas Barczewski wird Seelsorger in Gillau.
  • 11.07.1920: Bei der Volksabstimmung stimmen in Gillau 200 Personen für Ostpreußen und 60 für Polen.
  • 04.08.1920: Der Bischof[12] Dr. Augustinus Bludau [13]von Ermland spendet in der Gillauer Kirche das Firmsakrament.
  • 11.07.1921: Die Gillauer Kirche erhält durch Bischof Dr. Augustinus Bludau[14] von Ermland Pfarrrechte.
  • 02.06.1926: Der Bischof Dr. Augustinus Bludau spendet in der Gillauer Kirche das Firmsakrament.
  • 01.06.1931: Eröffnung der neugegründeten polnischen Minderheitenschule. Die Schule bestand bis 1939, sie hatte aber stets nur zwischen 7 und 11 Schüler.
  • 01.06.1932: Der Bischof Maximilian Kaller[15] von Ermland spendet in der Gillauer Kirche das Firmsakrament.
  • 23.06.1937: Der Bischof Maximilian Kaller spendet in der Gillauer Kirche das Firmsakrament.
  • 17.05.1939: Bei der Volkszählung hat Gillau 458 Einwohner. Das Gillauer Kirchspiel hat 1190 Gemeindemitglieder.
  • 24.07.1941: Der Bischof Maximilian Kaller spendet in der Gillauer Kirche das Firmsakrament.
  • 1942: Pfarrer Andreas Barczewski verläßt die Gemeinde und geht nach Schönbrück. Pfarrkuratus Johannes Norda kommt zur Gemeinde, verläßt diese aber im selben Jahr und geht nach Königsberg. Pfarrer Johannes Krämer kommt in die Pfarrei.
  • 14.02.1945: Der letzte deutsche Pfarrer, Johannes Kraemer, wird verschleppt.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

In der Gillauer Pfarrkirche befindeen sich das

  • Trauregister 1898 - 1945. Eine Auswertung des Registers ist erschienen (s. u. Genealogische Bibliographie), sowie das
  • Firmregister.
  • Das Tauf- und Sterberegister der Kirche sind verschollen. [16]
  • Die Gillauer Standesamtsunterlagen finden sich im Allensteiner Staatsarchiv (Archiwum Panstwowe w Olsztynie[17], ul. Partyzantów 18 przegr. poczt. 412, PL-10-521 Olsztyn). Dort sind folgende Unterlagen archiviert:
    • Geburten 1901, 1903-1944,
    • Heiraten 1902-1903, 1905, 1907-1916, 1921-1940, 1942, 1944,
    • Tote 1901-1902, 1904, 1907-1911, 1922-1924, 1928-1945. [18]

Bibliografie


Genealogische Bibliografie

  • Washoff-Slawinski. Ortsplan Gillau [mit Einwohnerliste um 1945]. 18. Heimatbrief Landkreis Allenstein (1987), S. 766-769.
  • Korczak, Arthur. Einige Trauungen im kath. Kirchspiel Gillau, Kr. Allenstein, 1910. Altpreußische Geschlechterkunde - Neue Folge 34 (2004), S. 345.
  • Bulitta, Michael. Das Heiratsregister der katholischen Pfarrkirche St. Johannes zu Gillau im Landkreis Allenstein und Beziehungen zum Kreis Ortelsburg. Ortelsburger Heimatbote 2006, S. 246-252.
  • Bulitta, Michael. Aufzeichnungen aus dem Verlöbnisregister 1918-1922 der katholischen Pfarrkirche St. Johannes zu Gillau im Landkreis Allenstein (Ostpreußen). Altpreußische Geschlechterkunde - Neue Folge 37 (2007), S. 209-218.
  • Bulitta, Michael. Katholiken in Gonschorowen, Saborowen, Groß und Klein Rauschken 1898-1901. Ortelsburger Heimatbote 2007, S. 211-216 [Auszüge aus dem Personenregister der Gillauer Kirche].
  • Bulitta, Michael. Heiratsregisterauszüge der Pfarrkirche St. Johannes zu Gillau aus den Jahren 1935 bis 1945. 38. Heimatjahrbuch Landkreis Allenstein 2007, S. 139-145.
  • Bulitta, Michael. Katholiken der Landgemeinde Graskau im Landkreis Allenstein (Ostpreußen) in den Jahren 1900 bis 1902. Altpreußische Geschlechterkunde - Neue Folge 38 (2008), S. 303-310 [Auszüge aus dem Personenregister der Gillauer Kirche].
  • Bulitta, Michael. Das Heiratsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist zu Gillau (Landkreis Allenstein) von 1898 bis 1945. Historische Einwohner-Verzeichnisse für das ehemalige Südostpreußen. Nr. 20 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn, 2009.[19].

Historische Bibliografie

  • [1] Goldbeck JF. Vollständige Topographie des Königreichs Preußen. Erster Teil. Topographie von Ostpreußen. Königsberg und Leipzig, 1785, Nachdruck des VFFOW, Selbstverlag, Hamburg, 1990, S. 62.
  • [2] Wald SG. Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preußischen Regierung zu Königsberg, 1820, Nachdruck des VFFOW, Selbstverlag Hamburg, 1979, S. 170.
  • [3] Romahn P. Gillau. In: Romahn P. Die Diaspora der Diözese Ermland. Ermländische Zeitungs- und Verlagsdruckerei, Braunsberg, 1927, S. 93.
  • [4] Schwark B. Pfarrer Johannes Krämer - Gillau. In: Schwark B. Ihr Name lebt. Ermländische Priester in Leben, Leid und Tod. Veröffentlichungen der Bischof Maximilian-Kaller-Stiftung. Reihe II: Heimat und Geschichte. A. Fromm, Osnabrück (1958), S. 66-68.
  • [5] Tuguntke H. 100 Jahre Pfarrkirche Gillau 1898-1998. 29. Heimatjahrbuch Landkreis Allenstein (1998), S. 101.
  • [6] Kellmann G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. 29. Heimatjahrbuch Landkreis Allenstein (1998), S. 19-45.
  • [7] Ploetz L. Fato Profugi. Vom Schicksal ermländischer Priester 1939-1945-1965. Kieler Nachrichten GmbH, Kiel, 1965, S. 177.
  • [8] Poschmann, A. Einwohnerlisten der Gemeinden des Kreises von 1782 bis 1839. In: Heimatbuch des Landkreises Allenstein, Selbstverlag der Kreisgemeinschaft Allenstein 1968, S. 70-74.
  • [9] Grunenberg. Geschichte und Statistik des Kreises Allenstein. A. Harich, Allenstein, 1864, S. 140.
  • [10] Das Abstimmungsergebnis Allenstein-Stadt und Land vom 11. Juli 1920. 22. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land e. V. (1991), S. 32.
  • [11] Adreßbuch Allenstein 1913, S. 218
  • [12] Adreßbuch Allenstein 1924, S. 291





Weblinks

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

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  • Ermland-Forum von G. Glombiewski.[20]

Weitere Informationen

Fußnoten

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung GILLA2KO03JR
Name
  • Giławy Quelle (${p.language})
  • Gillau Quelle (${p.language})
Typ
  • Dorf
Postleitzahl
  • PL-11-022 (2004)
w-Nummer
  • 50331
externe Kennung
  • geonames:772217
  • nima:-501534
  • SIMC:0486528
Karte
   

TK25: 2290

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Gillau (St. Johannes d. Täufer), Gillau, Giławy (Św. Jana Chrzciciela) ( Pfarrei)

Gillau ( Standesamt)

Preylowen (1929) ( Amtsbezirk) Quelle

Gillau (- 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle Quelle

Purda (1999 -) ( Landgemeinde PL)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
St. Johannes d. Täufer, Św. Jana Chrzciciela
         Kirche
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