Pillwarren

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Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland


Hierarchie

Regional > Litauen > Pillwarren

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Pillwarren


Einleitung

Gut Pillwarren, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Heydekrug


Name

Der Name beschreibt einen alten Ort und die Bodenbeschaffenheit.

  • prußisch "pilwa" = Ton, Lehm

+ "waras" = alt


Politische Einteilung

1.5.1939: Das Gut Pillwarren kommt zur Gemeinde Plaschken. [1]

1.10.1939: Plaschken kommt zum Kreis Heydekrug. [2]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Pillwarren gehörte 1912 zum Kirchspiel Plaschken.

Geschichte

"Die ersten Nachrichten, die ich beizubringen vermag, sind vom Jahre 1657. Der kurfürstliche Stallmeister Balthasar von Schimmelpfennig erhielt eine Verschreibung über 36 Huben in der Tilseschen Niederung 1657, welche die heutigen Ortschaften Pillwarren, Plaschken und Bersteningken umfasste. Balthasar hatte seinen Wohnsitz zu Marauhnen und hinterließ die Tilseschen Besitzungen -er war 1609 geboren, gestorben 1670 unvermählt- in verwüstetem und verschuldetem Zustand; sein Neffe Ludwig, Sohn des Christoph von Schimmelpfennig, übernahm den Besitz zwar, mußte ihn aber "schuldenshaber" schon 1682 verlassen und starb als Magistratsbedienter in Wehlau.

Die durch Pest und Überschwemmungen gänzlich ruinierten Güter verlieh der Kurfürst nunmehr seinem geheimen Rat von Mühlheim, der zur selben Zeit mit Schilleningken belehnt gewesen; auf diese Weise ist fraglos der Plauschwarrer Wiesenanteil zum heutigen Rittergut Schilleningken gekommen und geblieben. Pillwarren war ein besonderer Hof mit 12 Hufen. Nach dem Tode des Rates von Mühlheim sind die Güter Pillwarren und Bersteningken "schuldenshalber" ans kurfürstliche Amt Winge gefallen und mit Bauern besetzt, die noch später viele besondere Rechte und Freiheiten genossen, herrührend von der Verschreibung 1657 zu adligen Rechten.

Die betreffenden 12 Hufen zinsten jährlich insgesamt 216 Taler. Im 18. Jahrhundert sind sie vornehmlich im Besitz der Brüder Johann und Jakob Gehrke. Diese nebst 12 anderen "Freien" aus Pillwarren, Plauschwarren und Bersteningken bitten 1767 den König, ihnen die immer unerträglicher werdenden Burgdienste zu erlassen, besonders aber die wegen der in den letzten Jahren stattgefundenen Überschwemmungen rückständig geblibenen Zinsen niederzuschlagen. Ein solcher Zinserlaß wird dann auch dem Domänenbeamten Löffke in Winge durch Spezialbefehl des Königs kundgegeben (1768).

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts besaß Abraham Gubba Pillwarren; er starb, nachdem er seinen ältesten Sohn ein Jahr vorher an der Schwindsucht verloren hatte, 1835. Das Gut übernahm nun sein anderer Sohn, C.F. Gubba, Kaufmann in Memel, der, als er in jener Gegend Götzhöfen erwarb, sein Pillwarren um 1840 an Harmssen verkaufte.

Bewohner

Vor der Flucht lebten hier (aus dem Gedächtnis):

Franz Engelke (Gut)
Max Hennig
Willi Kroll
Petereit



Verschiedenes

Karten

Pillwarren auf der Schroetterkarte Blatt 12, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe nördlich des Memel-Altarms auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


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Cöllm. Pillwarren im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 64, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Pillwarren im Messtischblatt 0896 Rucken, (1912-1940)
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung PILRENKO05UD
Name
  • Pillwarren Quelle (${p.language})
  • Pilvarėliai (1923) Quelle Seite 1093 (${p.language})
Typ
  • Gut (Gebäude) (- 1945) Quelle
  • Wohnplatz (1945 -)
w-Nummer
  • 66131
Karte
   

TK25: 0896

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Pogegen, Pagėgiai, Pagėgių savivaldybė (2011) ( Gemeinde)

Plaschken, Plaškiai (1939-05-01 - 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle 1939 - Nr. 180 - S. 69

Pillwarren, Pilvarėliai (- 1939-04-30) ( Gutsbezirk) Quelle Quelle 1939 - Nr. 180 - S. 69

Plaschken (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.300/301

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum


Quellen

  1. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  2. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939