Anholt (Isselburg)
Anholt (Isselburg), Ortsteil von Isselburg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
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Früherwähnung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Familienname[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- 1234 „Stephanus de Anehalte" [1]
Landschaftslage[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Anholt liegt 13 km westlich von Bocholt im niederrheinischen Tiefland und mit dem Ortskern 16 bis 20 m hoch auf dem erhöhten trockenen (nördlichen) Ufer der Issel (rheinische Niederterrasse) zwischen einzelnen Dünen inmitten einer sonst weithin von flachen Überschwemmungsweiden und nur vereinzelten trocken-sandigen zum Teil waldbedeckten Platten und niedrigen Aufragungen gebildeten Landschaft der Issel (Ijssel)- Ebene. Die Stadt liegt an der äußersten Westecke des Keises Borken in einem kleinen sich in die Niederlande hineinschiebenden Zipfel des Bundesgebiets und ist im Westen, Norden und Nordosten nur 1-3 km von der niederländischen Grenze entfernt. 3 km südöstlich das 1954 zum Landesteil Nordrhein gehörige kleine Städtchen Isselburg.* [2]
Geografische Position[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
1895: Geogr. Position bei (N 51° 51' | O 6° 25')
Ortschaftsursprung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Der Ort verdankt seine Entstehung der Burg Anholt, die die Herren von Zuylen im 12. Jhdt. erbauten.
Stadtgründung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Ritter Stephan von Zuylen überließ 1347 den Bewohnern Anholts ihre Hofstätten zum erblichen Eigentum; dieses Statut erweiterte Dietrich von Zuylen 1349 durch ein ausführliches Stadtrecht.
Revidierte Städteordnung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- 1836 revidierte Städteordnung für Anholt.
Stadt als Siedlung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Bauliche Entwicklung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Erste planmäßige Siedlung an der Schloßstraße und am Markt in Anlehnung an die 1313 zuerst genannte Burg. Der Markt, Erweiterung der Hauptstraße und Kreuzung zweier Straßen, ist baulicher Mittelpunkt der Stadt. Schon vor 1347 Plankenzaun mit Graben, Ende 14. Jhdts. Steinmauer mit Wehrtürmen. Clever oder Steintor im Westen, später Zutor genannt (Clefsche poirt, Steenport, Toporte), Kirch- oder Markttor im Osten (Kerkporte), Blockhaustor (Blockhuysport) im Süden, Ellipsenform, 250 x 150 m. 1498 Verstärkung und Erweiterung der Befestigungen. Wall 1954 noch erhalten. Niederlegung der Stadtmauer und Tore Mitte 19. Jhdts. Stadterweiterung 2. Hälfte 18. Jhdts.
Gebäude[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Das Schloß, eine Wasserburg mit 2 Hofanlagen auf 2 getrennten Inseln, mit umfangreichem Schloßgarten aus dem 18. Jhdt., in seinen ältesten Teilen wohl im 12. Jhdt. entstanden; bis zum 16. Jhdt. allmählich ausgebaut; ab 1698 durch Thomas Thomas umgebaut und erweitert. Gruftkapelle 1690. Älteste Kirche (Bredenasle) 1313 erwähnt, abgebrochen 1501. Stadtkirche aus romanischer Zeit, Entstehung unbekannt, vergrößert 1451, Kapellenanbau 1473, umfangreiche Reparatur 1781, abgebrochen 1862. Neue romanische Kirche 1851 bis 1862 erbaut. Rathaus 1567 vollendet, verändert 1795 und 1843. Neue Volksschule 1913.
Brände[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stadtbrand März 1510, Juni 1512, April 1593, Juni 1600.
Zerstörungen 2. Weltkrieg[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Schwere Zerstörung im Frühjahr 1945 durch Luftangriffe und Artilleriebeschuß. Westlicher Teil der Innenstadt vernichtet. Schloß getroffen. Kirchtürme gesprengt. Von insgesamt 457 Gebäuden nur 6 verschont, 189 völlig zerstört, 262 beschädigt. 75 % des Stadtgebiets zerstört. Umfassende Neuplanung der Straßenführung unter Bereinigung und Neuaufteilung der Baublöcke in der Altstadt.
Bevölkerung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Ältere Einwohnerzahlen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Um 1500 etwa 150 „Feuerstellen", was einer Bevölkerung von 900 bis; 1000 Seelen entspricht. Bürger und „Inwohner." Bevölkerung niedersächsisch mit rheinfränkischem Einschlag. Niederländische Zuwanderung, besonders 1795.
Seuchen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Pest 1512, 1588.
Bevölkerungsverzeichnisse[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Bürgerregister 1812 und 1830.
- → Kategorie: Adressbuch für Anholt (Isselburg)
Kirchenbuchverzeichnis[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Anholt (Isselburg)/Kirchenbuchverzeichnis (rk.)
- Anholt, St. Pankratius, kath., [1] bei Matricula
Abschriften der Mormonen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Standesamt Anholt
- Sterbefälle 1874 - 1938 Digitalisate
- Sterbefälle 1874 - 1938 Namensverzeichnisse Digitalisate
Berühmte Personen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Theodor Fabricius, (Sohn von Thilman Smid (latinisiert Faber, Fabritius) und Johanna Wessel), * Anholt an der Issel 2./3.2.1501, Schuhmacherlehre, Studium der Theologie, + Zerbst 15.9.1570. begrab. Zerbst, Nicolai Kirche; oo I. Margarethe, Tochter von Klaudius Johannes aus Siersdorf, + Brandenburg 7.7.1547; oo II. Zerbst 12.9.1547, Ursula, Tochter v. Paul Flemming und Walpurga; 7 Kinder aus II. Ehe. (Quelle: Matthias Meinhardt: Von Anholt nach Anhalt, Karriere und kirchenpolitisches Wirken des Theodor Fabricius (1501-1570), in: Werner Freitag, Mitteldeutsche Lebensbilder - Menschen im Zeitalter der Reformation, Köln 2004, ISBN 03-412-08402-6, Seite 145-175.
- Johann Jakob Graf von Bronckhorst-Batenburg, der „Graf von Anholt", kaiserlicher Feldmarschall im 30jährigen Krieg, * Moyland 12.02.1582, + Freiburg i. Br. 19.10.1630.
- Carl Theodor Otto Fürst zu Salm, kaiserlicher Feldmarschall, Vorsitzender des kaiserlichen Konferenzrates, * Anholt 27.07.1645, + Aachen 10.11.1710.
- Adolf Donders, Dompropst und Domprediger in Münster, * Anholt 15.03.1877, + Langenhorst 09.08.1944.
Jüngere Einwohnerzahlen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
1818:1.718 Einwohner (E.), 1827: 1.639 E., 1843:1.939 E., 1858: 1.854 E., 1871: 1.715 E., 1885: 1.856 E., 1895: 1.857 E., 1905: 1.734 E., 1919: 1.849 E., 1925: 1.836 E., 1933: 1.883 E., 1939: 2.017 E., 1946: 2.012 E., 1950: 2.242 E. (Im eigentlichen Stadtkern nur 1.270 Einwohner).[3]
Sprache[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Die niederdeutsche Mundart als Amtssprache bis 17. Jhdt. Die Mundart um 1954 gehört in den niedersächsischen Grenzraum Essen- Gronau, der niederländische, westfälische und nördliche Züge in eigenartiger Weise mischt. Die Mundart ist hier 1954 noch im ganzen fest, weil man sie im Verkehr mit den Niederländern gebrauchen muß. Kennzeichen: gebroken, gebrochen', ej ,du', ouh ‚euch', meihen, (sie) mähen'.
Wirtschaft[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Handel u. Gewerbe[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Der Ackerbau überwog immer. Als Handwerk gab es Messerschmiede und Hobelanfertigung. Feilen- und Werkzeugfabrik seit 1889, daneben 1954 kleine Schreibmaschinenfabrik. Betonwarenherstellung 1946, Porenbetonfabrik und Kalkbrennerei 1947. Kleiner Mühlenbetrieb. Um 1845 gab es 2 Krammärkte.
Markttage[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- 1824 07. Juni und 12. September
Verkehr[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Anholt liegt recht ungünstig in einem Grenzwinkel gegen die Niederlande. Die Landstraßen nach Millingen-Bienen, Empel-Rees, Isselburg, Suderwick-Bocholt und in die Niederlande (Keppel-Zutphen) sind wenig befahren, da 1954 die Bundesstraße Empel-Rees -Bocholt- Münster 3 km südöstlich an Anholt vorbei durch Isselburg führt. Bahnanschluß nur durch das 3 km entfernte Isselburg mit dem Bahnhof Isselburg-Anholt an der Nebenstrecke Empel -Rees-Bocholt- Münster.
Umgebungsbedeutung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Der Einfluß von Anholt beschränkt sich auf die grenznahen Streusiedlungen seiner unmittelbaren Umgebung, besonders im nordwestlichen Grenzwinkel. Seine Entwicklung wird stark gehemmt durch die Nachbarschaft des zum Landesteil Nordrhein gehörigen Isselburg, zu dem Anholt enge wirtschaftliche Beziehungen hat. Anholt liegt im Einflußbereich von Bocholt.
Verwaltung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Rat[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Seit 1349: 7 Ratsherren, Schöffen (scepene) genannt, aus denen der Bürgermeister gewählt wurde. Jährlich am St.-Blasius-Tag (3. 2.) Neuwahl von 3 Schöffen zu den 4 verbleibenden. Diese Regelung blieb im wesentlichen unverändert bis zur französischen Zeit (1811-14) bestehen. 1815 Eingliederung in die preußische Verwaltung.
Gericht[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Die Gerichtsbarkeit unterstand dem Landesherrn. 1349 Einrichtung eines Stadtgerichts, das für die ganze Herrschaft zuständig war. Ein vom Herrn bestellter Richter und 7 Schöffen.
Bürgerschaftsvetretung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Die Bürgerschaft hatte durch Schöffenwahl und Schöffenrecht Anteil an der Verwaltung.
Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Anholt, Kreis Borken (1347), Aufzeichnungen des Bürgerrechts zu Anholt. 1585-1764 (Fürstl. Salm-Salmsches Archiv zu Anholt, Hs. Nr. 59); vgl. Inventare der nichtstaatl. Archive, Kreis Borken. Münster 1901, S. 23. Stadtrechnungen ab Mitte des 17. Jhs. (Depositum im Fürstl. Salm-Salmschen Archiv zu Anholt), ab 1815 (Stadtarchiv Anholt). — Ebendort Einwohnerbücher ab 1812 in Abständen von 20 Jahren, die neben dem Namen auch Angaben über den Geburtsort bzw. über den Ort der Herkunft der Neuzugezogenen führen. (Mitt. der Stadtverwaltung (Ortsheimatpfleger) Anholt).
- Literatur: Alte Anholter Familiennamen. In: 600 Jahre Stadt Anholt 1347-1947. Münster 1947.[4]
Landesherrschaft[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Landesherren[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Die reichsunmittelbare Herrschaft Anholt unterstand bis 1380 den Herren von Zuylen, ging durch Erbschaft an die Herren von. Bronckhorst-Batenburg (1402-1637) über und kam 1637 an die Fürsten zu Salm. Vorübergehend war Anholt in der Geldernschen Fehde 1512 bis 1537 im Besitz des Herzogtums Geldern.
Nach der Übersichtskarte der Grafschaft Zutphen aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662, lag Anholt damals noch in der Grafschaft Zutphen.
- 1800 der Batavischen Republik (Gelderland) einverleibt.
- 25.02.1803 R.D.Hs., Fürstentum Salm , Anholt (Isselburg)
- 12.07.1806 Rheinbundakte, Fürstentum Salm, Anholt (Isselburg)
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden , Fürstentum Salm , Anholt (Isselburg)
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret, Fürstentum Salm , Anholt (Isselburg)
- 13.12.1810 Senatskonsult, Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Bocholt, Mairie Anholt
- 1816 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken, Amt Anholt, Anholt,
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Zeitzeichen 1832/35[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Anholt, 4 Meilen westlich von Borken, an der alten Issel, freundliches Städtchen mit 205 Häuser und 1.200 Bewohnern, die sich von Landwirtschaft und städtischen Gewerben ernähren; früher wurden viele Messer gefertigt. Großes Schloß des Standesherren Fürsten von Salm-Salm, der für den Anholter Zoll von dem Könige der Niederlande mit jährlichen 22.150 holländischen Gulden entschädigt wird.
- Bürgermeisterei Anholt 2.241 Einwohner, davon Stadt Anholt 1.207, Bauerschaft Anholt 432 Einwohner [5]
Zeitzeichen 1895[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Anholt, Stadt/Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken, an der Grenze zwischen Preussen u. Niederlande
- in der Herrschaft Anholt, Residenz der Fürsten Salm-Salm
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Anholt, Amtsgericht Bocholt, ev. Kspl. Anholt, kath. Kspl. Anholt, Postbezirk, Telegrafenamt, Nebenzollamt
- Gesamtfläche: 1.350,6 ha, (1895) 2 Wohnplätze, 307 Gebäude
- Einwohner: 1.857 (170 Ev., 1654 Kath., 33 Juden)
- Gewerbe: 3 Buden.
- Anholt (Feldmark), Ort in der Stadtgemeinde Anholt, in der Herrschaft Anholt,
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Anholt, Amtsgericht Bocholt, ev. Kspl. Anholt, kath. Kspl. Anholt, Postbezirk Anholt.
- Einwohner 576, (1895) 87 Gebäude [6]
Kriegswesen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Wehrhoheit[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Die Wehrhoheit im Besitze des Landesherrn. Bürgerwehr.
Schützengilden[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Seit 1493 Schützengilde, später (1650) Junggesellenschützen-Kompanie, Bürgerschützenverein 1840.
Garnison[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Die Burg hatte eine kleine stehende Besatzung, die in Kriegszeiten verstärkt wurde (Anholter Fähnlein).
Siegel, Wappen, Fahne[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Finanzwesen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Münzwesen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Münzstätte der Herren von Anholt (Zuylen). 1570 nochmalige Verleihung des Münzrechts an die Herren von Bronckhorst zu Anholt. Bestätigung 1622 durch Kaiser Ferdinand II. Münzmeister Peter von Colne 1498. Die Münzreihe beginnt vielleicht schon unter Johann von Anholt (um 1350) und endet 1668. Vorwiegend minderwertige Nachprägungen der Münzen benachbarter Gebiete, im 14. und 15. Jhdt. von Köpfchen, Turnosen und niederländischen Groschenmünzen, im 16. und 17. Jhhdt. von Talern, niederländischem Stübergeld und Deuten.
Steuern[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Schatzung (Sethung, Schattonge).
Zölle[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Zölle seit dem 13. Jhdt., Wegegeld, Akzise (Zyse seit 1349) auf Bier und Wein.
Stadtgebiet[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Der Umfang der Stadt war seit Ende 14. Jht. durch die Befestigung festgelegt. Im 18. Jht. neue Siedlung, die Gendringer Vorstadt, nach ihrem Begründer Fürst Nikolaus Leopold lange „Nickelsdorp" genannt. Später Stadtgebiet unverändert.
Gesamtumfang[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Kommunale Neugliederung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- 1975 kommunale Neugliederung: Stadt Isselburg aus den Städten Anholt, Isselburg, Werth und den Gemeinden Heelden, Herzebocholt, Vehlingen sowie einem kleinen Teil von Wertherbruch.[7]
Kirchenwesen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Bistümer seit Mittelalter[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Da die Stadt an den Grenzen der 3 Bistümer Utrecht, Köln und Münster lag, war die Jurisdiktion lange strittig.In Bredenasle (Anholt) ist 1316 eine Pfarre nachweisbar. Die schon 1313 genannte Kirche wurde 1501 niedergelegt. Beim Schloß Anholt bauten die zeitlichen Schloßherren im 13. Jahrhundert eine Kirche, die 1451 als Pfarrkirche erscheint und die Rechte der alten Pfarrkirche erhielt. Vor diesem Zeitpunkt war die Diözesanzugehörigkeit zwischen Utrecht, Lüttich, Köln und Münster umstritten. Erst mit der Verlegung der Kirche Bredenasle in die Stadt (1451) Zuständigkeit des Bischofs von Münster. Archidiakonat Bocholt, 1954 Dekanat Bocholt.
Katholische Kirche[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
In Bredenasle - so lautete ursprünglich der Name dieses Gebietes - ist 1316 eine Pfarre nachweisbar. Die schon 1313 genannte Kirche wurde 1501 niedergelegt. Bei dem Schloß Anholt, das der ringsum entstandenen Siedlung seinen Namen gab, bauten die Schloßherren im 13. Jahrhundert eine Kirche, die 1451 als Pfarrkirche erscheint und die Pfarrechte der alten Kirchspielskirche erhielt. Damit entschied sich zugleich auch die Frage der Diözesanzugehörigkeit, die zwischen Utrecht, Köln, Lüttich und Münster schwankte, zugunsten Münsters. Die dem hl. Pankratius geweihte Kirche ist ein Neubau aus den Jahren 1851-1862, dem man 1869 die Türme anfügte.
- Die um 1670 erbaute Kapelle zum Hl. Kreuz und zur schmerzhaften Mutter ist seit 1813 fürstliche Gruftkapelle.
- Quelle u.a.: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
- Quelle u.a.: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
Reformation[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Die evangelischen Bewohner gehörten früher zur „classis Zutphaniensis", die ihnen zeitweise Prediger schickte, im 18. Jhdt. schlossen sie sich der „classis Wesel" an. 1786 Recht der freien Religionsausübung. Seit 1793 eigene Prediger. Ev. Kirche 1911.
Bekenntnisse[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
1804: 32 ev. Familien. 1871: 103 Ev., 1895: 170 Ev., 1925: 137 Ev., 1946: 82 % Kath. und 238 Ev.
Juden[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Erster Jude 1616. 1812: 10 Familien. Synagoge 1831.
Wohlfahrtspflege[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Krankenhaus Augusta-Hospital.
Bildungswesen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Schulen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Stand 1954: Erste Schulordnung der Stadtschule 1555, ergänzt 1601. Einführung des Schulzwangs 1768. Ev. Volksschule 1834. Lehr- und Erziehungsanstalt von P. Schollmeyer 1793-1835. Rektoratsschule 1857-1939.
Archive[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Isselburg/Stadtarchiv
- Fstl. Salm-Salmsches Archiv in Anholt (INA Beibd. 1 1902/04, Ebd. Kreis Borken 1901)
- Pfarrarchiv Anholt
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Anholt, Pfarrkirche st. Pancratium M.
- Darin Todesangstbruderschaft 1723 ff., Archidiakonaljurisdiktion, u.a.
Bibliografie[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- „Anholtnummer", n : Münsterland, Jg. 6, Heft 11 (Okt. 1919).
- Helmecke, H.: Johann Jakob Freiherr von Bronckhorst-Batenburg, Graf von A. (Diss. 1914).
- Herdemann, Ferd. Versuch einer Lautlehre der Westmünsterländ. Mundart (Diss. Münster 1921, Mannskr.).
- Peus, B.: Anholt. in: Dt. Mzbl. (1936)
- Roest, Th. M.: Die Münzen der Herrschaft Anholt (1895).
- Tinnefeld, J.: Die Grafschaft Anholt, ihre Geschichte u. Verwaltung bis zu ihrem Übergange an die Fürsten zu Salm. Münst. Diss., Hildesheim, 1913.
- Willing, in: Zeitschrift Westmünsterland (1915); (1919).
- Zeitschrift für vaterländische Gesch. und Altertumskunde, Münster in Westfalen, 59 (1901)
- Salm-Salm, Alfred Fürst zu: Baugeschichte des Schlosses Anholt: in: Münsterland Jg. 6, Heft 11, S. 210 ff.
- Schmitz, L.: Urkunden des fürstlich Salm-Salm'schen Archives in Anholt, Münster i. W., Aschendorff, (1902), Online
- Zelzner, M.: Schloß Anholt, in: Heimatkalender des Kreises Borken (1937), S. 40 ff.
- Zelzner, Max: Geschichte von Schloß und Stadt Anholt. (mit Quellen- und Schriftenverz.), in: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kr. Borken (1953 im Druck).
- 600 Jahre Stadt Anholt 1347-1947 (1947).
Periodika[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Kreisblatt für den Kreis Rees - und die benachbarten Städte Anholt, Bochold, Borken, Dinkslaken, Dorsten, Xanten; Wesel, Klönne, 1846, - 1848, Digitalisat
Bibliografie-Suche[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Volltextsuche nach |%20}} Anholt in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Karten[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- Stadtplan mit Lage des Postamtes und des geplanten Neubaus um 1930
- Stadtplan - Einzeichnung der Überschneidung der Postzustellbereiche Isselburg und Anholt (1948) 1957
Fußnoten[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
- ↑ Quelle: Tinnefeid, J., Die Grafschaft Anholt, ihre Geschichte u. Verwaltung bis zu ihrem Übergange an die Fürsten zu Salm. Münst. Diss., Hildesheim, 1913 S. 12
- ↑ Artikel-Quelle: Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
- ↑ 3,0 3,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Beiträge zur westfälischen Familienforschung Bd. 36-37
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
Weblinks[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Offizielle Webseiten[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Genealogische Webseiten[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Historische Webseiten[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Heimatforschung in Westfalen[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Zufallsfunde[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]
GOV-Kennung | ANHOLTJO31FU | ||||||||||||||||
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TK25: 4104 |
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