Haus Langendreer

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Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Grafschaft Mark > Mark-Wap.jpg - Portal:Grafschaft Mark > Amt Bochum (historisch) > Haus Langendreer

Lage[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

Einleitung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich im Besitz der von Dreer ging das Gut 1474 durch Heirat an die von der Borch. Seit 1611 gehörte zum Gut die Jurisdiktion über Langendreer. 1906 wurde Haus Langendreer an den Stinnes-Konzern verkauft, das Archiv 1919 im Stadtarchiv Dortmund deponiert. In Folge des 2. Weltkrieges erlitt das Archiv erhebliche Verluste. 1953 erwarb der Landschaftsverband Westfalen-Lippe den Rest des Gutsarchivs und deponierte diesen Bestand 1987 im Stadtarchiv Bochum. Überschneidungen gibt es mit dem Bestand Holzhausen im Staatsarchiv Münster.

Früherwähnung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

Name[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

9. Jhdt. „uilla Threiri in pago Borahtron"; ca. 1150 „Thrire"; 1045 „uilla. Thriere"; 1255 „villa Drire"; 1266 „Dryre"; 1295-1300 „Drere"

Grundherrschaft[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

  • 9. Jhdt. hatte Kloster Werden hier Besitz
  • 1045 schenkte die Witwe Adela der Abtei Deutz 4 Mansen in Langendreer
  • 1266 bezeugt Graf Dietrich v. Isenberg, daß Gisela, Witwe des Ritters v. Ovelacker, ihren Hof in Langendreer dem Kloster Elsey übertragen hat.

Mühle[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

1279 wird eine Mühle in Langendreer genannt.

Henr. v. Drer 1402

Familie von Dreer[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

Siegel: 1492 Hinrici Drer (= H. van Dreyre): Handspiegel mit Griff schräg links.

  • 1255 „Thidericus et Everhardus de Drire";

Erbwechsel[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

Heinrich von Dreer oo Bate N., Kinder:

  • Thidericus von Dreer (+1447), kinderlos:
  • Schwester Bate von Dreer (Nacherbin) oo Arndt von der Borch.
Joh. v.d.Borch1418

Familie von der Borch[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

Siegel: 1418 Johann von der Borch: 3 rechtsschreitende Vögel, auf dem Helm Adlerflug.

  • Arndt von der Borch, Herr zu Holthausen, Wulfersen u. Adagsen 1448 oo Bate von Dreer (Erbin von Langendreer), Kinder:
    • Ilseke von der Borch
    • Dietrich von der Borch

Erbwechsel[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

  • 18.10.1552 Bericht des Christoffer vam Loe, Amtmann zu Bochum: Ingeseten vam Adell des Ampts Boickum sampt des Gerichts Castrop mit Anzeigunge oerer Wonungen:
  • Symon van der Borch, wiewael die syne stedige wonungh helt im Styfft Paderborne (Haus Holzhausen, Kreis Höxter), is dannoch bißher van wegen synes huyses tho Langendreer Langendreer vor inlendisch gehalden und verschreven.

Erbteilung[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

  • 1642 Erbteilung, der jüngere Allhard-Philipp von der Borch (1602-1653) erhielt den Besitz in Langendreer und einen freiadeligen Hof zu Detmold.
  • 1676/1693 Oberst Friedr. Wilh. von der Borch
  • 1722 Alhardt Philipp von der Borch Gerichtherr zu Langendreer.
  • 1765 Johann Carl Freiherr von der Borch, Erb- und Gerichtherr zu Langendreer
  • 1798/1801 Adrian Alhard von der Borch zu Langendreer und Haus Holzhausen

Gerichtsherrschaft[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

  • Seit 1611 waren die von der Borch Gerichtsherren.
  • 1722 Alhardt Philipp von der Borch Gerichtherr zu Langendreer.
  • 1765 Johann Carl Freiherr von der Borch, Erb- und Gerichtherr zu Langendreer

Kirchenpatronat[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

  • 1650 erwerb des Patronatrechtes an der Langendreer Dorfkirche
  • 1722 Alhardt Philipp von der Borch Kirchenpatron zu Langendreer.

Fideikommiss[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1840 ist durch einen Familienvertrag, abgeschlossen unter sämtlichen berechtigten Agnaten und durch Errichtung eines Fideikommisses mit Primogenitur Erbfolge im Mannsstamme auf Grund dieses Vertrages, die Unzertrennbarkeit der Güter Holzhausen, Schoenebeck und Langendreer festgesetzt und durch die Gerichte in rechtsbeständiger gesetzlicher Form vollzogen.

Verkauf[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

1905 verkaufte der königliche Kammerherr Alhard Freiherr von der Borch auf Schloss Löseck bei Hannover Haus Langendreer mit sämtlichen Ländereien an die Zeche Bruchstraße. Er hatte bereits 1892 und 1893 Grundstücke an die Zeche abgetreten. Der Kaufpreis des 138 ha großen restlichen Besitzes betrug 10.200 Mark.

Archiv[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

  • Stadtarchiv Bochum, Bestand Haus Langendreer (Bestandssignatur: NAP 3), 72 Urkunden (1350-1790), 8 Akten (1486-1778)
    • Darin Familien von Dreer, von der Borch; Güter Langendreer und Niederhofen, Rechnungen, Schatzungen; Besitz im Stift Paderborn.
  • Staatsarchiv Münster, Dapositum Holzhausen, darin u.a. Gut und Gericht Langendreer
    • Findbuch P85-P85/3

Literatur[Bearbeiten • Quelltext bearbeiten]

  • Bau- u. Kunstdenkmäler, Landkreis Bochum,