Stiftung Stoye/Band 49/083: Unterschied zwischen den Versionen

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OCR-Text=Häuserbuch der Stadt Teltow
OCR-Text=Alte Potsdamer Straße


Baugeschichte:
2.7 Alte Potsdamer Straße
Im Jahr 1709 ließ der Teltower Prediger Johann Christian Jeckel das sogenannte Witwenhaus für Pfarr- und Kantorwitwen bauen. Der Erb- und Lehnrichter von Teltow, Cuno
Die am Machnower Tor aus der Stadt hinausführende Straße wurde in Jeckels Chronik
Hans von Willmersdorff schenkte ihm dafür den Grund und Boden, den er zuvor dem
Anfang des 18. Jahrhunderts als Machnower oder Machnowsche Straße überliefert. Bis
Bürger Christof Wernitz von seinem Garten abgekauft hatte.465 Als eines der wenigen
Mitte des 19. Jahrhunderts trug sie auch den Namen Hoher Steindamm. Nach 1850 wandelte sich der Straßenname in Potsdamerstraße um, der bis etwa 1955 beibehalten wurde.
Häuser überstand dieser Bau den Stadtbrand im Jahr 1711. Haus und Grundstück blieben
Von dem Jahr an erhielt sie den Namen Kurt-Spotaczyk-Straße. Im Jahr 1991 wurde die
bis 1802 im Besitz der jeweiligen Pfarrer der St. Andreasgemeinde von Teltow. Das Prediger-Witwenhaus stand nicht in der Liste der »Abgebrannten« des Jahres 1801. Zwei
Straße in Alte Potsdamer Straße umbenannt, weil man zu gleicher Zeit der vormaligen
Jahre später gab der Eigentümer Johann Christian Schulze jedoch den Auftrag für ein
Ernst-Thälmann-Straße den Namen Potsdamer Straße vergab. Vor 1900 zählten die Häuser in der Straße von 45 bis 50, danach wurden die Nummern 1 bis 11 vergeben.
neues Wohnhaus und bat um Bauhilfsgelder.466 Im Jahr 1806 betrugen die Abmessungen
Alte Potsdamer Straße 1 (siehe Hoher Steinweg 13)
des massiven Hauses laut Liste des Katasters der Feuersozietät 46 Fuß in der Breite und
Alte Potsdamer Straße 3460
32 Fuß in der Tiefe. Die wenigen Angaben in den Teltower Bauakten lassen nicht mit
Machnower Straße/Hoher Steindamm461/Potsdamerstraße 45/Potsdamerstraße 3/
Sicherheit darauf schließen, dass der heutige Bestand bis auf das Jahr 1803 zurückgeht.467
Kurt-Spotaczyk-Straße 3
 
Im Jahr 1709 als Prediger-Witwenhaus erbaut, später Rektor-Witwenhaus genannt462
Alte Potsdamer Straße 5468
ein Garten vor dem Machnower Tor
Machnower Straße/Hoher Steindamm/Potsdamerstraße 46/Potsdamerstraße 5/
Kurt-Spotaczyk-Straße 5
Büdnerstelle
zwei inalienable Kaveln
– seit 1805 den sogenannten Wallgarten469
– seit 1863 Vergößerung des Wallgartens
Eigentümer:
Eigentümer:
1773
Vor 1709 Wernitz, Christof, Schneidermeister und Braueigner.463
Zinnow, Johann Andreas, Garnwebermeister, Stahnsdorf bei Teltow,470 Kaufvertrag, 170 Rthlr.471
1709
1805
Jeckel, Johann Christian, Pfarrer von Teltow.464
Zuschreibung: Sogenannter Wallgarten von etwa 3 Morgen und 55 Quadratruten.472
Bis 1802 Im Besitz der Teltower Pfarrer.
1802
Verkauf durch Kirchenrat Christoph Ludwig Sannow an Johann Christian
Schulze, Garnwebermeister, Kaufvertrag, 360 Rthlr.
1818
1818
Mahling, Johann Gottlieb Friedrich, Garnwebermeister, Kaufvertrag473,
Eichelkraut, Peter, Ratszimmermeister und Stadtrat, sub hasta erstanden, Meistgebot 900 Rthlr.
700 Rthlr.
1829
1863
Benefizerben, Geschwister Eichelkraut, erben.
Zuschreibung: Ein Stück ehemaliges Wallgelände von 36 Quadratruten.474
1838
1866
Ruhle, August, Maurerpolier, Kaufvertrag, 750 Rthlr.
Mahling, Johann Friedrich, Webermeister, Sohn des VE, Kaufvertrag,
1882
900 Rthlr.
Witwe Ruhle, Johanna, geb. Schütze, erbt.
1893
1892
Witwe Mahling, Christiane Friederike, geb. Jaepel, erbt.
Dochow, Wilhelm, Gärtner und Ehefrau Juliane, geb. Oehmke.
1918
1904
Mattausch, Helene, geb. Mahling, Tochter des VE, Kaufvertrag, 7000 RM.
Dochow, Julius, Handelsmann.
465
 
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460
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468
462
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463
470
 
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472
473
474


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BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. I, Bl. 45 fol. 221/225, alte Hyp. Nr. 108 fol. 215/216.
Ebenda: Bezeichnung der Straße im Jahr 1829.
Im Jahr 1838 anlässlich einer Weiterveräußerung so genannt.
Staatsbibliothek zu Berlin PK, (wie Anm. 350): Kapitel XXVI: »… einen Platz seines, bei dem Hause in der
Machnowschen Straße gelegenen Garten, fünfzig Fuß in der Länge und vierzig Fuß in der Tiefe (die nachgehends für baare Bezahlung auf 65 Fuß in der Länge und 45 Fuß in der Tiefe vermehrt worden sind)«. –
Der Grund auf dem das Prediger-Witwenhaus errichtet wurde war ein ursprüngliches Gartenstück des
Christof Wernitz. Es wurde vom Erb-Lehnrichter Cuno Hans von Willmersdorff gekauft und anschließend
dem Pfarrer Jeckel als Bauplatz geschenkt.
Ebenda: Die Entstehung, auch die Baubeschaffenheit des Prediger-Witwenhauses beschreibt Johann Christian Jeckel in seiner unveröffentlichten Chronik, Teil II, Kapitel XXVI. – Die Amtszeit Jeckels reichte von
1700 bis 1737.


Ebenda.
83
BLHA, Rep. 19 (wie Anm. 189).
Stadtarchiv Teltow, Arch. Nr. 1092.
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. I, Bl. 46 fol. 226/230, alte Hyp. Nr. 46 fol. 91/92.
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. II, Bl. 111. Wallkanon an die Kämmerei 19 Silbergroschen und 6
Pfennige, im Jahr 1907 aus dem Grundbuch gelöscht.
Siehe auch Bahl, Bürgerrolle (wie Anm. 2), S. 84: Zinnow, Joh[ann] Andreas, Garnweber, Neuendorff bey
Potsdam [jetzt zu Potsdam-Babelsberg].
GKB, Trauregister 1768: Zinnow heiratete 1768 Jungfer Anne Sophie Schale.
Bd. III, Bl. 111, Verkäufer Bürgermeister Ehrlich, Erwerbspreis 500 Reichstaler.
Zusammen mit dem Wallgarten [Bd. II, Bl. 111].
Von Grundstück Potsdamer Straße 67 [Bd. II, Bl. 56]. Das Stück verlängerte den bereits im Eigentum
befindlichen sogenannten Wallgarten.




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Alte Potsdamer Straße

2.7 Alte Potsdamer Straße Die am Machnower Tor aus der Stadt hinausführende Straße wurde in Jeckels Chronik Anfang des 18. Jahrhunderts als Machnower oder Machnowsche Straße überliefert. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts trug sie auch den Namen Hoher Steindamm. Nach 1850 wandelte sich der Straßenname in Potsdamerstraße um, der bis etwa 1955 beibehalten wurde. Von dem Jahr an erhielt sie den Namen Kurt-Spotaczyk-Straße. Im Jahr 1991 wurde die Straße in Alte Potsdamer Straße umbenannt, weil man zu gleicher Zeit der vormaligen Ernst-Thälmann-Straße den Namen Potsdamer Straße vergab. Vor 1900 zählten die Häuser in der Straße von 45 bis 50, danach wurden die Nummern 1 bis 11 vergeben. Alte Potsdamer Straße 1 (siehe Hoher Steinweg 13) Alte Potsdamer Straße 3460 Machnower Straße/Hoher Steindamm461/Potsdamerstraße 45/Potsdamerstraße 3/ Kurt-Spotaczyk-Straße 3 Im Jahr 1709 als Prediger-Witwenhaus erbaut, später Rektor-Witwenhaus genannt462 – ein Garten vor dem Machnower Tor Eigentümer: Vor 1709 Wernitz, Christof, Schneidermeister und Braueigner.463 1709 Jeckel, Johann Christian, Pfarrer von Teltow.464 Bis 1802 Im Besitz der Teltower Pfarrer. 1802 Verkauf durch Kirchenrat Christoph Ludwig Sannow an Johann Christian Schulze, Garnwebermeister, Kaufvertrag, 360 Rthlr. 1818 Eichelkraut, Peter, Ratszimmermeister und Stadtrat, sub hasta erstanden, Meistgebot 900 Rthlr. 1829 Benefizerben, Geschwister Eichelkraut, erben. 1838 Ruhle, August, Maurerpolier, Kaufvertrag, 750 Rthlr. 1882 Witwe Ruhle, Johanna, geb. Schütze, erbt. 1892 Dochow, Wilhelm, Gärtner und Ehefrau Juliane, geb. Oehmke. 1904 Dochow, Julius, Handelsmann.

460 461 462 463

464

BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. I, Bl. 45 fol. 221/225, alte Hyp. Nr. 108 fol. 215/216. Ebenda: Bezeichnung der Straße im Jahr 1829. Im Jahr 1838 anlässlich einer Weiterveräußerung so genannt. Staatsbibliothek zu Berlin PK, (wie Anm. 350): Kapitel XXVI: »… einen Platz seines, bei dem Hause in der Machnowschen Straße gelegenen Garten, fünfzig Fuß in der Länge und vierzig Fuß in der Tiefe (die nachgehends für baare Bezahlung auf 65 Fuß in der Länge und 45 Fuß in der Tiefe vermehrt worden sind)«. – Der Grund auf dem das Prediger-Witwenhaus errichtet wurde war ein ursprüngliches Gartenstück des Christof Wernitz. Es wurde vom Erb-Lehnrichter Cuno Hans von Willmersdorff gekauft und anschließend dem Pfarrer Jeckel als Bauplatz geschenkt. Ebenda: Die Entstehung, auch die Baubeschaffenheit des Prediger-Witwenhauses beschreibt Johann Christian Jeckel in seiner unveröffentlichten Chronik, Teil II, Kapitel XXVI. – Die Amtszeit Jeckels reichte von 1700 bis 1737.

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