Stiftung Stoye/Band 49/118: Unterschied zwischen den Versionen

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OCR-Text=Lindenstraße
OCR-Text=Häuserbuch der Stadt Teltow


Lehmfach. Es besaß eine Straßenfrontbreite von 63 Fuß und eine Tiefe von 33 Fuß.679 Im
2.10 Lindenstraße
Wohnhaus war die Schmiedewerkstatt untergebracht. Sie befand sich im Geschoss über
Die heutige Lindenstraße war der kleine nach Nordost abgewinkelte Abschnitt der alten
dem Souterrain auf der rechten Hausseite. Im Souterrain selbst unterhalb der Werkstatt
Grünstraße. Nach Umbenennung in Lindenstraße im 19. Jahrhundert behielt dieser Straßenabschnitt diesen Namen bis in die heutige Zeit bei. Zwischen 1810 und 1900 trugen
hatte der Schmied Krause den Schmiedeofen mit Blasebalg eingerichtet. Die Raumhöhe
die anliegenden Grundstücke die Nummern von 71 bis 77. Ab 1900 erfolgte die Nummerierung in dieser Straße von 1 bis 9 (6 und 8 nicht vergeben) und unterlag fortan keinen
des Souterrains maß nur 6 bis 7 Fuß, während die normale Höhe der Wohnräume 8 bis 9
Veränderungen mehr.
Fuß betrug.680 Im Jahr 1844 plante und errichtete der Eigentümer ein eingeschossiges,
massives Wohnhaus. Die Schmiedewerkstätte wurde außerhalb des Wohnhauses als Anbau hinter diesem platziert. Um 1983/84 genehmigte das Bauamt die gänzliche Beseitigung aller Gebäude und Gebäudereste auf diesem Grundstück, zwei Jahre später war
eine Bebauung mit zwei Einfamilienhäusern abgeschlossen.


Lindenstraße 3681
Lindenstraße 1675
Grünstraße/Lindenstraße 76
Grünstraße/Lindenstraße 77
Büdnerhaus
Gärtnergut und Schmiede um 1740 bis 1923
dahinter liegender Garten
ein großer Garten vor dem Berliner Tor von 240 Quadratruten676
– Graskavel vor dem Machnower Tor
– neue Wiese im Busch
– zwei inalienable Kaveln
– Braugerechtigkeit
Eigentümer:
Eigentümer:
1752
Um 1760 Krause, Martin, Huf- und Waffenschmied und Braueigner.677
Dato, Christian Ludwig, Schuhmachermeister, Kaufvertrag, 80 Rthlr.682
1763
1795
Witwe Krause, Anna Dorothea, geb. Raabe und Erben, erben.
Haase, Johann Peter, Garnwebermeister, Kaufvertrag, 155 Rthlr.
1771
1798
Krause, Christian Friedrich, Huf- und Waffenschmied und Braueigner, Sohn
Ramm, Johann Friedrich, Arbeitsmann, Kaufvertrag, 300 Rthlr.
des VE, Erbvergleich, 352 Rthlr.
1803
1812
Witwe Ramm, Catharina Elisabeth, geb. Tieke, später verehelichte Haesel,
Krause, Christian Gottfried, Schmiedemeister, Sohn des VE, überlassen678, Abtretungsvertrag ohne Wertangabe.
Erbvergleich, 300 Rthlr.
1845
Zuschreibung: Ein Gartenfleck von 75 Quadratruten in der Buschstraße.
Krause, Carl Gustav, Schmiedemeister, Sohn des VE, Kaufvertrag, 1600 Rthlr.
1828
Um 1866 Zuschreibung: Auf dem Grundstück Bd. II, Bl. 76 ist das baufällige Wohnhaus
Ramm, Johanne Louise, später verehelichte Schmidt, Kaufvertrag, 350 Rthlr.
in einen Stall umgewandelt worden, das Grundstück in Bd. II, Bl. 77 einverleibt.
1836
1880
Ruhle, Johann Gottfried Friedrich, Schlächtermeister, Kaufvertrag, 275 Rthlr.
Witwe Krause, Louise, geb. Schadow, erbt.
1866
1882
Krause, Carl Gustav, Schmiedemeister, Kaufvertrag, 300 Rthlr.
Krause, Carl Gustav jun., Schmiedemeister, Sohn der VE, Kaufvertrag,
1866
8000 RM.
Bd. II, Bl. 76 wird geschlossen und auf Bd. II, Bl. 77 übertragen.683
(1923)
Baugeschichte:
Baugeschichte:
Anfang des 19. Jahrhunderts verzeichnet das Kataster der Feuersozietät von 1806 ein kleines Büdnerhaus des Eigentümers und Tagelöhners Peter Haesel. Das eingeschossige Fachwerkhaus maß nur 25 Fuß Breite und 19 Fuß Tiefe. Um 1883 ließ der Eigentümer Carl
Laut Kataster der Feuersozietät von 1806 befand sich auf dem Grundstück ein zweigeschossiges Wohnhaus, teils aus massivem Mauerwerk und teils aus Fachwerk mit
Gustav Krause, der auch das nördliche Nachbargrundstück (Lindenstraße 1) besaß, das
675
kleine Büdnerhaus in zwei Wohnungen umbauen. Die Beseitigung des alten Gebäudes
676
und ein Neubau erfolgten wie in der Lindenstraße 1 in den Jahren 1983 bis 1986.
677
679
678


680
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. II, Bl. 77 fol. 151/155, alte Hyp. Nr. 74 fol. 147/148.
681
Der Wert dieses Gartens war im Nachlass von 1771 mit 140 Reichstalern angegeben.
682
Erwerbspreis aus den Angaben des Grundbuches: 550 Reichstaler. Im Nachlassinventar des Schmiedes
683
Krause war u. a. die Angabe des Viehbestandes eines Handwerksmeisters und Gärtnerbürgers enthalten.
Siehe auch Anm. 180: Christian Friedrich Krause überlässt seinen beiden Söhnen »… wegen Altersschwäche
und Verlust meines Gesichtes …« seine Güter. Sohn Johann Friedrich erhielt das Gärtnergut Berliner Straße
7D [Bd. I, Bl. 7].


Feuersozietätskataster 1806 (wie Anm. 111). – Zum Vergleich lauteten in den Grundakten die Angaben aus
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dem Nachlass des Christian Friedrich Krause: Breite von 62 Fuß und Tiefe von 31 Fuß 6 Zoll. Die Straßenfront des Fachwerkhauses war mit Mauersteinen ausgefacht. Die Schmiede als ein Bestandteil der Räume
im Wohnhaus wird 1771 bestätigt. Das Nachlassinventar erwähnt noch ein Brauhaus, welches jedoch im
Kataster der Feuersozietät nicht registriert ist.
Stadtarchiv Teltow, Arch. Nr. 2290: Die Bauakten enthalten einen Grundriss des Wohnhauses aus dem Jahr
1826.
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. II, Bl. 76 fol. 146/150, alte Hyp. Nr. 73 fol. 145/146.
Ebenda: Extrakt aus dem zweiten Hypothekenbuch.
Siehe Lindenstraße 1 [Bd. II, Bl. 77].
 
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Häuserbuch der Stadt Teltow

2.10 Lindenstraße Die heutige Lindenstraße war der kleine nach Nordost abgewinkelte Abschnitt der alten Grünstraße. Nach Umbenennung in Lindenstraße im 19. Jahrhundert behielt dieser Straßenabschnitt diesen Namen bis in die heutige Zeit bei. Zwischen 1810 und 1900 trugen die anliegenden Grundstücke die Nummern von 71 bis 77. Ab 1900 erfolgte die Nummerierung in dieser Straße von 1 bis 9 (6 und 8 nicht vergeben) und unterlag fortan keinen Veränderungen mehr.

Lindenstraße 1675 Grünstraße/Lindenstraße 77 Gärtnergut und Schmiede um 1740 bis 1923 – ein großer Garten vor dem Berliner Tor von 240 Quadratruten676 – Graskavel vor dem Machnower Tor – neue Wiese im Busch – zwei inalienable Kaveln – Braugerechtigkeit Eigentümer: Um 1760 Krause, Martin, Huf- und Waffenschmied und Braueigner.677 1763 Witwe Krause, Anna Dorothea, geb. Raabe und Erben, erben. 1771 Krause, Christian Friedrich, Huf- und Waffenschmied und Braueigner, Sohn des VE, Erbvergleich, 352 Rthlr. 1812 Krause, Christian Gottfried, Schmiedemeister, Sohn des VE, überlassen678, Abtretungsvertrag ohne Wertangabe. 1845 Krause, Carl Gustav, Schmiedemeister, Sohn des VE, Kaufvertrag, 1600 Rthlr. Um 1866 Zuschreibung: Auf dem Grundstück Bd. II, Bl. 76 ist das baufällige Wohnhaus in einen Stall umgewandelt worden, das Grundstück in Bd. II, Bl. 77 einverleibt. 1880 Witwe Krause, Louise, geb. Schadow, erbt. 1882 Krause, Carl Gustav jun., Schmiedemeister, Sohn der VE, Kaufvertrag, 8000 RM. (1923) Baugeschichte: Laut Kataster der Feuersozietät von 1806 befand sich auf dem Grundstück ein zweigeschossiges Wohnhaus, teils aus massivem Mauerwerk und teils aus Fachwerk mit 675 676 677 678

BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. II, Bl. 77 fol. 151/155, alte Hyp. Nr. 74 fol. 147/148. Der Wert dieses Gartens war im Nachlass von 1771 mit 140 Reichstalern angegeben. Erwerbspreis aus den Angaben des Grundbuches: 550 Reichstaler. Im Nachlassinventar des Schmiedes Krause war u. a. die Angabe des Viehbestandes eines Handwerksmeisters und Gärtnerbürgers enthalten. Siehe auch Anm. 180: Christian Friedrich Krause überlässt seinen beiden Söhnen »… wegen Altersschwäche und Verlust meines Gesichtes …« seine Güter. Sohn Johann Friedrich erhielt das Gärtnergut Berliner Straße 7D [Bd. I, Bl. 7].

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