Stiftung Stoye/Band 49/128: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(automatisch aus PDF angelegt)
 
(automatisch aus PDF angelegt)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Stiftung Stoye/Band 49|127|128|129|fertig|
{{Stiftung Stoye/Band 49|127|128|129|fertig|
OCR-Text=Breite Straße
OCR-Text=Häuserbuch der Stadt Teltow


Friedrich Schinkel und auch seine rege Mitwirkung am Baugeschehen prägten das Gesamtbild der wieder aufgebauten Kirche und gaben ihr im weitläufigen Sinn den Namen »Schinkel-Kirche«. Die Architektur der Kirche konnte seit dieser Zeit mit der Wiedereinweihung
1863
im Jahr 1812 größtenteils erhalten werden. Die Gestaltung in ihrem Inneren geht zu einem
1901
großen Teil auf Erneuerungsarbeiten in den Jahren 1910/1912 zurück. Letzte Änderungen
1907
erfolgten in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Erwähnenswert bezüglich der noch
erhaltenen künstlerischen Innenausstattung sind die Ausmalung des Berliner Professors
August Oetken, das überlebensgroße Kruzifix des Schweizer Bildhauers Franz Tavella, die
Verzierungen an Kanzel, Taufe, Empore und Kirchengestühl in sogenannter Tiroler Flachschnitzerei von August Mattausch und die im Jahr 1910 eingebaute Schuke-Orgel.
Bis 1805 diente der Kirchhof um die St. Andreaskirche als Begräbnisstätte. Er war mit
einer Kirchhofmauer umgeben, durchbrochen von vier Eingängen. Die neue Begräbnisstätte legte die Stadt im darauf folgenden Jahr außerhalb des damaligen Stadtgebietes im
Südwesten der Altstadt am Weinbergsweg an.


Breite Straße 21735
Abschreibungen: Zwei Ackerstücke und eine Gartenparzelle (Verkaufspreis:
Mittelstraße/Breite Straße 89/Breite Straße 11/Straße der DSF 21
2070 Rthlr.).
Gärtnergut, bis 1801 am Hohen Steinweg/Ecke Neue Straße gelegen
Ruhle, Karl, Schlächtermeister.
– ein kleines Gärtchen hinter dem Haus
Übertragung auf Bd. XIX, Bl. 665.
– ein Garten vor dem Machnower Tor
– ein Rücken Land in der Schönower Straße
– neue Wiese im Tiefen Bruch
– zwei inalienable Kaveln
Eigentümer:
Um 1760 Bethge, Christian Ludwig, Gastwirt.
1781
Bethge, Christian Ludwig jun., Sohn des VE, Erbvergleich, 177 Rthlr.736
Um 1801 Bethge, Peter, Ackerbürger und Ratmann, Grundstückstausch mit dem Magistrat.737
1805
Bethge, Henning, Soldat und Ackerbürger, Sohn des VE, Kaufvertrag,1500 Rthlr.
1825
Ebel, Wilhelm, Ackerbürger und Brauer, Kaufvertrag, 1000 Rthlr.
1843
Krause, Johann Friedrich, Kaufmann, Kaufvertrag, 1800 Rthlr.
1857/58 Abschreibungen: Die zwei inalienablen Kaveln.
1858
Reibe, Carl Friedrich, Bäckermeister, Kaufvertrag, 1500 Rthlr.
1877
Kümmel, Friedrich August, Kaufmann, Schwiegersohn des VE, Kaufvertrag,
7500 RM.
1919
Scherrinsky, Theodor, Zimmermann, Kaufvertrag, 17 000 RM.
735
736
737


BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. II, Bl. 89 fol. 211/215, alte Hyp. Nr. 37 fol. 73/74.
Bd. XIX, Bl. 665
Wie seine Vorgänger Eigentümer des ehemaligen Grundstückes im Hohen Steinweg, welches bei der Anlegung der Neuen Straße aufgegeben werden musste.
1910
Er besaß das Grundstück am Hohen Steinweg an der Ecke zur Neuen Straße, welches nach dem Brand 1801
Haseloff, Otto, Schlächtermeister.
für die Anlegung einer neuen Straße aufgegeben werden musste. Im Gegenzug erhielt er durch Tausch ein am
1913
Kirchhof gelegenes stadteigenes Grundstück und zusätzlich noch stadteigene Flächen zum Ausgleich. Die alte
Bd. XIX, Bl. 665 geschlossen.
Hypothekennummer 37 fol. 73/74 des aufgegebenen Grundstückes wurde für das eingetauschte Grundstück
Baugeschichte:
übernommen.
Der Brand im Jahre 1801 zerstörte auf diesem Grundstück nur die Stallungen. Das Wohnhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit einer Breite von 60 Fuß und einer Tiefe von
35 Fuß überstand ihn unbeschadet. Ein kleines Brauhaus im Wert von 50 Reichstalern, das
1801 noch erwähnt wurde, wird wenige Jahre später nicht mehr im Feuerkataster aufgeführt.731 Im Jahr 1853 lässt der Bauherr Friedrich Wilhelm Glüer das alte baufällige Fachwerk-Wohnhaus durch ein massives, eingeschossiges Gebäude ersetzen, welches heute
noch zum Bestand der Altstadt gehört.


129
St. Andreaskirche
Baugeschichte:
Die St. Andreaskirche von Teltow zählt zu den ältesten mittelalterlichen Kirchenbauten in
der Mark Brandenburg.732 Davon zeugt ihr Grundriss mit eingezogenem Chor, Kirchenschiff und dem etwas vorspringenden, westlich vorgelagerten Glockenturm.733 Auch ihr
größtenteils noch bestehendes Mauerwerk aus sorgfältig behauenen Granit-Quadersteinen
deutet auf ihre Entstehungszeit in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hin. In zwei Besonderheiten unterscheidet sich die Teltower Kirche von anderen Kirchenbauten in der
Mark, die im gleichen Zeitraum entstanden sind. Zum einen hat die Feldsteinkirche erheblich größere Ausmaße in ihrem Grundriss und in der ehemaligen Turmhöhe734, zum anderen überspannte den Chorraum ein Kreuzgewölbe. Überwölbt war auch die an der nördlichen Chorwand angebaute Sakristei. Als ein weiteres besonderes Merkmal der Kirche
wäre ihr kleiner Glockenturm, der sich über dem Dach des Chores erhob, anzuführen. Mehrere Brände in der Stadt, so in den Jahren 1515, 1573 und 1711, betrafen jedes Mal auch
die St. Andreaskirche und vernichteten ihre hölzernen Inneneinrichtungen sowie die Turmund Kirchendächer. Bei den jeweiligen Wiederaufbauten konnte jedoch die äußere Gestalt
der Kirche weitgehend bis zum Jahr 1801 erhalten werden. Das betraf auch das Chorgewölbe, den kleinen Turm und die Sakristei. Der große Stadtbrand im Jahr 1801 zerstörte jedoch das Kirchengebäude so erheblich, dass ein vollständiger Wiederaufbau von Turm
und Teilen des Kirchenschiffes und Chores unumgänglich wurde. Entwürfe von Karl
731
732
733
734
 
BLHA, Rep. 3, Nr. 11668 »Feuer-Societaets-Catastrum der Mediat Stadt Teltow vom 1 sten Januar 1796 bis
letzte December 1800«, lfd. Nr. 86: Hier wird das kleine Brauhaus noch aufgeführt.
Siehe auch: Frank-Jürgen Seider: St. Andreaskirche zu Teltow. Hrsg. Evangelische Kirchengemeinde Teltow.
Teltow 2002.
Kunstdenkmäler des Kreises Teltow (wie Anm. 459), S. 18: Die St. Andreaskirche gehört zu den märkischen
Feldsteinkirchen des sogenannten reichsten Typs.
Ebenda, S. 18.
 
128




}}
}}

Aktuelle Version vom 26. Oktober 2011, 12:34 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Stiftung Stoye/Band 49
<<<Vorherige Seite
[127]
Nächste Seite>>>
[129]
Datei:Stoye Band 49.pdf

Häuserbuch der Stadt Teltow

1863 1901 1907

Abschreibungen: Zwei Ackerstücke und eine Gartenparzelle (Verkaufspreis: 2070 Rthlr.). Ruhle, Karl, Schlächtermeister. Übertragung auf Bd. XIX, Bl. 665.

Bd. XIX, Bl. 665 1910 Haseloff, Otto, Schlächtermeister. 1913 Bd. XIX, Bl. 665 geschlossen. Baugeschichte: Der Brand im Jahre 1801 zerstörte auf diesem Grundstück nur die Stallungen. Das Wohnhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit einer Breite von 60 Fuß und einer Tiefe von 35 Fuß überstand ihn unbeschadet. Ein kleines Brauhaus im Wert von 50 Reichstalern, das 1801 noch erwähnt wurde, wird wenige Jahre später nicht mehr im Feuerkataster aufgeführt.731 Im Jahr 1853 lässt der Bauherr Friedrich Wilhelm Glüer das alte baufällige Fachwerk-Wohnhaus durch ein massives, eingeschossiges Gebäude ersetzen, welches heute noch zum Bestand der Altstadt gehört.

St. Andreaskirche Baugeschichte: Die St. Andreaskirche von Teltow zählt zu den ältesten mittelalterlichen Kirchenbauten in der Mark Brandenburg.732 Davon zeugt ihr Grundriss mit eingezogenem Chor, Kirchenschiff und dem etwas vorspringenden, westlich vorgelagerten Glockenturm.733 Auch ihr größtenteils noch bestehendes Mauerwerk aus sorgfältig behauenen Granit-Quadersteinen deutet auf ihre Entstehungszeit in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hin. In zwei Besonderheiten unterscheidet sich die Teltower Kirche von anderen Kirchenbauten in der Mark, die im gleichen Zeitraum entstanden sind. Zum einen hat die Feldsteinkirche erheblich größere Ausmaße in ihrem Grundriss und in der ehemaligen Turmhöhe734, zum anderen überspannte den Chorraum ein Kreuzgewölbe. Überwölbt war auch die an der nördlichen Chorwand angebaute Sakristei. Als ein weiteres besonderes Merkmal der Kirche wäre ihr kleiner Glockenturm, der sich über dem Dach des Chores erhob, anzuführen. Mehrere Brände in der Stadt, so in den Jahren 1515, 1573 und 1711, betrafen jedes Mal auch die St. Andreaskirche und vernichteten ihre hölzernen Inneneinrichtungen sowie die Turmund Kirchendächer. Bei den jeweiligen Wiederaufbauten konnte jedoch die äußere Gestalt der Kirche weitgehend bis zum Jahr 1801 erhalten werden. Das betraf auch das Chorgewölbe, den kleinen Turm und die Sakristei. Der große Stadtbrand im Jahr 1801 zerstörte jedoch das Kirchengebäude so erheblich, dass ein vollständiger Wiederaufbau von Turm und Teilen des Kirchenschiffes und Chores unumgänglich wurde. Entwürfe von Karl 731 732 733 734

BLHA, Rep. 3, Nr. 11668 »Feuer-Societaets-Catastrum der Mediat Stadt Teltow vom 1 sten Januar 1796 bis letzte December 1800«, lfd. Nr. 86: Hier wird das kleine Brauhaus noch aufgeführt. Siehe auch: Frank-Jürgen Seider: St. Andreaskirche zu Teltow. Hrsg. Evangelische Kirchengemeinde Teltow. Teltow 2002. Kunstdenkmäler des Kreises Teltow (wie Anm. 459), S. 18: Die St. Andreaskirche gehört zu den märkischen Feldsteinkirchen des sogenannten reichsten Typs. Ebenda, S. 18.

128

<<<Vorherige Seite
[127]
Nächste Seite>>>
[129]
PDF zum Buch