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Marktplatz 2
Eigentümer:
Markt 98/Am Markt 2/August Förster-Platz 2
Vor 1787 Liese, Christian Friedrich, Hüfner.
Rathaus und Kämmerei
1787
Witwe Liese802, Dorothea Elisabeth, geb. Bethge, später verehelicht mit Johann
Friedrich Liese, überlassen (Taxwert 357 Rthlr.).803
1816
Berger, Christian Friedrich, Ackerbürger, Schwiegersohn der VE, Kaufvertrag,
700 Rthlr.
1831
Berger, Carl Friedrich, Ackerbürger, Sohn des VE, Kaufvertrag, 900 Rthlr.
1840
Abschreibung: Verkauf der Schönower Hufe an den Amtmann Andreas Scharf
in Zehlendorf.
1866
Berger, Carl Friedrich Wilhelm Ökonom, Sohn des VE, Kaufvertrag804,
3500 Rthlr.
1894
Abschreibungen: Zahlreiche Ländereien, zusammen über 10 Hektar.
1901
Dähne, Wilhelm, Landwirt und Ehefrau Anna, geb. Berger, Tochter des VE,
Kaufvertrag, 6000 RM.
Baugeschichte:
Baugeschichte:
Das Baujahr des ersten Ratsgebäudes der Stadt lässt sich nicht nachweisen. Teltow hätte
Um 1800 bestand das zum Gut gehörende zweigeschossige Wohnhaus aus Fachwerk und
sein Rathaus »von alters her« gehabt, berichtet Johann Christian Jeckel in seiner Chronik.
hatte Grundmaße von 40 Fuß in der Breite und 30 Fuß in der Tiefe. Der Antrag, das alte
Leider sind wichtige Rathausakten im Brand von 1711 verloren gegangen. Gaby Huch
Wohnhaus abzubrechen und durch ein massives zu ersetzen, stammt aus dem Jahr
vermutet, dass für das Teltower Ratskollegium von insgesamt sieben Ratsherren eine entsprechende Einrichtung (Rathaus) bereits im 14. Jahrhundert bestanden hatte.806 Eine
1835.805 Die Fertigstellung muss bis 1839 beendet gewesen sein. Etwa fünf Jahre später
Urkunde belegt, dass die Stadt Teltow im Jahr 1551 ein eigenes Rathaus besaß.807 Über
ließ der Bauherr Carl Friedrich Berger eine überdachte Toreinfahrt links an sein Wohnhaus anbauen. Saniert, jedoch ohne die alte Toreinfahrt befindet sich dieses ehemalige
Nachfolgebauten ist wenig bekannt. Ende des 17. Jahrhunderts war das Rathaus baufällig
Ackerbürgerhaus noch im heutigen Bestand der Altstadt.
und erlitt einen Sturmschaden, so dass ein Neubau notwendig wurde. Nach nur vier
Jahren vernichtete der große Stadtbrand im Jahr 1711 das neue Gebäude. Ein erneuter
Wiederaufbau des Rathauses erfolgte kurz danach zum ersten Mal mit gebrannten Mauersteinen, so dass es das erste massiv gebaute Haus in der Stadt war.808 Nicht nur im Mauerwerk unterschied sich das zweigeschossige Gebäude von anderen Bürgerhäusern, das
Rathaus krönte auch ein Mansarddach. Im Jahr 1715 war zwar der Rohbau mit Dacheindeckung fertig gestellt, doch der Innenausbau zog sich wegen Geldmangels über drei
Jahrzehnte hin. Mitte des 18. Jahrhunderts beherbergte das Haus neben den Ratsstuben
auch die Wohnungen für die Familie des Bürgermeisters, des Ratsdieners und des Ratskellerwirtes. Bei dem Stadtbrand im Jahr 1801 fiel das Rathaus wiederum den Flammen
zum Opfer. Nach der erneuten völligen Brandzerstörung begann die Bürgerschaft im Jahr
1803, ein neues Rathaus errichten zu lassen; die Fertigstellung dauerte etwa drei Jahre.
Wieder waren die Mittel knapp, und das zweigeschossige Bauwerk mit voller Unterkellerung unterschied sich dieses Mal nur wenig von manch anderem Bürgerhaus. Man entschied sich kurzerhand, über der Eingangspforte ein Basrelief mit der Umschrift »Rathaus« anzubringen. Zusätzlich prangte das Teltower Stadtwappen an der Fassade zum
Markt in Fensterhöhe des zweiten Geschosses. Das Bauwerk überstand die Zeiten unbeschadet, bis 1943 Kriegsauswirkungen das originale Dach so beschädigten, dass es durch
ein Provisorium ersetzt werden musste. Nach einer Grund-Sanierung im Jahr 2001/2002
steht das Teltower Rathaus annähernd wieder in alter Pracht und der Architektur des
beginnenden 19. Jahrhunderts am östlichen Rand des Marktplatzes.809
Am Anfang des 18. Jahrhunderts zählten zu den wenigen Besitzungen der Ratskämmerei drei in der Stadt liegende Gründe, auf denen ebenfalls in Magistratseigentum befindliche Häuser standen. Zwei Grundstücke lagen am Ende der damaligen Seegasse (heutige
Badstraße),810 darauf dicht am See die sogenannte Badstube (auch Baderhaus genannt),
daneben das Fischerhaus.811 Nach schriftlichen Überlieferungen existierten beide Häuser
806
807
808
809
810
811


Huch, Teltographie (wie Am. 1), S. 501, Anmerkungen zum 8. Kapitel, Anm. 6.
2.12 Marktplatz
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Bearb. von Adolph Friedrich Riedel. A XI. Berlin 1841, S. 225: Urkunde vom 4. Okt. 1551.
Die erste Benennung des Marktplatzes ist nicht überliefert. Der Platz besteht mindestens
BLHA, Rep. 19 Steuerrat Potsdam, Nr. 3546 »Wiederaufbau des Rathauses«. Aufstellung der Kosten zum
seit dem ersten Rathausbau. Ein öffentlicher Brunnen auf dem Platz lässt sich im 18.
Rathaus 1719, laut Kostenabrechnung wurden 50 000 Mauersteine verbaut.
Jahrhundert nachweisen. Ein Situationsplan von 1855 zeigt vor dem Ackerbürgerhaus
Siehe auch: Günther Duwe: Die Teltower Rathäuser. Teil I bis VIII, in: Teltower Stadt-Blatt 1995 und 1996.
[Marktplatz 1] einen Baumbestand und einen Weg, der diagonal über den Marktplatz verläuft. Der Marktplatz selbst befand sich zu dieser Zeit in Form eines Dreiecks direkt vor
Huch, Teltowgraphie (wie Anm. 1), S. 346.
dem Rathaus. Seit Ende des 19. Jahrhunderts bildete der Marktplatz immer ein Rechteck.
Siehe auch Badstraße 3.
Vor 1900 lautete die Bezeichnung der Häuser des Platzes: Markt. Nach 1900 wurde der
Platz »Am Markt« benannt. In der DDR-Zeit erhielt das Areal um 1957 den Namen August-Förster-Platz. Seit 1991 heißt der freie Platz zwischen Rathaus und Bürgerzentrum
Marktplatz.


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802
803
804
805
 
Erste Ehe mit Christian Friedrich Liese.
In den Grundakten: Nachlassinventar eines Zweihüfners aus dem Jahr 1787.
Gemeinsam mit Bd. V, Bl. 228.
Stadtarchiv Teltow, Arch. Nr. 1095.
 
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Häuserbuch der Stadt Teltow

Eigentümer: Vor 1787 Liese, Christian Friedrich, Hüfner. 1787 Witwe Liese802, Dorothea Elisabeth, geb. Bethge, später verehelicht mit Johann Friedrich Liese, überlassen (Taxwert 357 Rthlr.).803 1816 Berger, Christian Friedrich, Ackerbürger, Schwiegersohn der VE, Kaufvertrag, 700 Rthlr. 1831 Berger, Carl Friedrich, Ackerbürger, Sohn des VE, Kaufvertrag, 900 Rthlr. 1840 Abschreibung: Verkauf der Schönower Hufe an den Amtmann Andreas Scharf in Zehlendorf. 1866 Berger, Carl Friedrich Wilhelm Ökonom, Sohn des VE, Kaufvertrag804, 3500 Rthlr. 1894 Abschreibungen: Zahlreiche Ländereien, zusammen über 10 Hektar. 1901 Dähne, Wilhelm, Landwirt und Ehefrau Anna, geb. Berger, Tochter des VE, Kaufvertrag, 6000 RM. Baugeschichte: Um 1800 bestand das zum Gut gehörende zweigeschossige Wohnhaus aus Fachwerk und hatte Grundmaße von 40 Fuß in der Breite und 30 Fuß in der Tiefe. Der Antrag, das alte Wohnhaus abzubrechen und durch ein massives zu ersetzen, stammt aus dem Jahr 1835.805 Die Fertigstellung muss bis 1839 beendet gewesen sein. Etwa fünf Jahre später ließ der Bauherr Carl Friedrich Berger eine überdachte Toreinfahrt links an sein Wohnhaus anbauen. Saniert, jedoch ohne die alte Toreinfahrt befindet sich dieses ehemalige Ackerbürgerhaus noch im heutigen Bestand der Altstadt.

2.12 Marktplatz Die erste Benennung des Marktplatzes ist nicht überliefert. Der Platz besteht mindestens seit dem ersten Rathausbau. Ein öffentlicher Brunnen auf dem Platz lässt sich im 18. Jahrhundert nachweisen. Ein Situationsplan von 1855 zeigt vor dem Ackerbürgerhaus [Marktplatz 1] einen Baumbestand und einen Weg, der diagonal über den Marktplatz verläuft. Der Marktplatz selbst befand sich zu dieser Zeit in Form eines Dreiecks direkt vor dem Rathaus. Seit Ende des 19. Jahrhunderts bildete der Marktplatz immer ein Rechteck. Vor 1900 lautete die Bezeichnung der Häuser des Platzes: Markt. Nach 1900 wurde der Platz »Am Markt« benannt. In der DDR-Zeit erhielt das Areal um 1957 den Namen August-Förster-Platz. Seit 1991 heißt der freie Platz zwischen Rathaus und Bürgerzentrum Marktplatz.

802 803 804 805

Erste Ehe mit Christian Friedrich Liese. In den Grundakten: Nachlassinventar eines Zweihüfners aus dem Jahr 1787. Gemeinsam mit Bd. V, Bl. 228. Stadtarchiv Teltow, Arch. Nr. 1095.

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