Kurschen (Kreis Pillkallen): Unterschied zwischen den Versionen
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Das Dorf Kurschen <Ref> Als Dorf Kurschen erstmals 1633 genannt. – Ortsnamen vermutlich nach litauischen Personennamen Kurszait, Kurszat, Kurszus (lit.kurszys = Kure). – Der Ortsname wurde 1938 nicht geändert. - | Das Dorf Kurschen <Ref> Als Dorf Kurschen erstmals 1633 genannt. – Ortsnamen vermutlich nach litauischen Personennamen Kurszait, Kurszat, Kurszus (lit.kurszys = Kure). – Der Ortsname wurde 1938 nicht geändert. - | ||
Lage: 9 km Luftlinie nördlich von Schloßberg; MTB1.11101 (Grumbkowsfelde) - Nicht verwechseln mit Kurschen alias Pappuduppen (liegt 24 km Luftlinie nordwestlich), Kirchspiel Budwethen (ab 1938 Neusiedel), Domänenamt Lesgewangminnen (ab 1938 Lesgewangen), später Landkreis Ragnit. | Lage: 9 km Luftlinie nördlich von Schloßberg; MTB1.11101 (Grumbkowsfelde) - Nicht verwechseln mit Kurschen alias Pappuduppen (liegt 24 km Luftlinie nordwestlich), Kirchspiel Budwethen (ab 1938 Neusiedel), Domänenamt Lesgewangminnen (ab 1938 Lesgewangen), später Landkreis Ragnit.</ref> | ||
wurde 1633 erstmals als Dorf vom Schulzenamt Uszpiaunen <ref> Uszpiaunen = ab 1936 Uschpiaunen = ab 1938 Kiesdorf</ref>, das zum Hauptamt [[Ragnit]] gehörte, geschichtlich erwähnt. Der Ortsname ist vermutlich auf den litauischen Personennamen Kurszait (Kurszat, Kurszus) zurückzufuhren; lit. kurszys - Kure. Als 1708 die große Pest ausbrach und im Jahre 1710 ihren Höhepunkt erreichte, starb 72% der Bevölkerung von Kurschen an dieser | wurde 1633 erstmals als Dorf vom Schulzenamt Uszpiaunen <ref> Uszpiaunen = ab 1936 Uschpiaunen = ab 1938 Kiesdorf</ref>, das zum Hauptamt [[Ragnit]] gehörte, geschichtlich erwähnt. Der Ortsname ist vermutlich auf den litauischen Personennamen Kurszait (Kurszat, Kurszus) zurückzufuhren; lit. kurszys - Kure. Als 1708 die große Pest ausbrach und im Jahre 1710 ihren Höhepunkt erreichte, starb 72% der Bevölkerung von Kurschen an dieser furchtbaren Seuche. Im Königlichen Bauerndorf blieben von der Gesamtfläche von 18,20 Huben (18 Huben 20 Morgen) 13,13 Huben (13 Huben 13 Morgen) Ackerland wüst; d. h. unbearbeitet. Die Verluste durch die Pest wurden 1719 in den Hubenschoßprotokollen aufgelistet. Danach lebten 1719 im Dorf 7 Scharwerksbauern und 1 Zinsbauer , der nach der Pest angesetzt wurde. Nach der Auflösung der Haupt- und Schulzenämter im Jahre 1923 übernahmen die durch König Friedrich Wilhelm I., der Soldartenkönig, neugegründeten Domänenämter die Verwaltungsaufgaben. Im gleichen Jahr wurde auch die „litauische Deputation" geschaffen, die die Peuplierung (Besiedlung des Landes) zu ihrer Hauptaufgabe machte. Aus der „litauischen Deputation" bildete sich eine Domänenkammer mit Sitz in Gumbinnen, aus der später der Regierungsbezirk Gumbinnen entstand. Das Dorf Kurschen kam 1723 zum Domänenamt Grumbkowkaiten <ref> Grumbkowkaiten = ab 1938 Grumbkowsfelde = ab 1946 Правдино, Pravdino</ref>. 1746 wohnten im Ort 1 deutscher Amtsbauer (Braunschweiger) und 10 lithauische Amtsbauern. Die weitere Entwicklung des Dorfes geht aus den nachstehenden Prästationstabellen und Mühlenkonsignationen hervor. | ||
Version vom 12. Januar 2012, 15:08 Uhr
Hierarchie
Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Kurschen (Kreis Pillkallen)
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Kurschen (Kreis Pillkallen)
Einleitung
Kurschen (Kreis Pillkallen), Kreis Pillkallen, Ostpreußen.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kurschen (Kreis Pillkallen)
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Katholische Kirche
Standesamt
Geschichte
Vorgeschichte
Das Dorf Kurschen [1]
wurde 1633 erstmals als Dorf vom Schulzenamt Uszpiaunen [2], das zum Hauptamt Ragnit gehörte, geschichtlich erwähnt. Der Ortsname ist vermutlich auf den litauischen Personennamen Kurszait (Kurszat, Kurszus) zurückzufuhren; lit. kurszys - Kure. Als 1708 die große Pest ausbrach und im Jahre 1710 ihren Höhepunkt erreichte, starb 72% der Bevölkerung von Kurschen an dieser furchtbaren Seuche. Im Königlichen Bauerndorf blieben von der Gesamtfläche von 18,20 Huben (18 Huben 20 Morgen) 13,13 Huben (13 Huben 13 Morgen) Ackerland wüst; d. h. unbearbeitet. Die Verluste durch die Pest wurden 1719 in den Hubenschoßprotokollen aufgelistet. Danach lebten 1719 im Dorf 7 Scharwerksbauern und 1 Zinsbauer , der nach der Pest angesetzt wurde. Nach der Auflösung der Haupt- und Schulzenämter im Jahre 1923 übernahmen die durch König Friedrich Wilhelm I., der Soldartenkönig, neugegründeten Domänenämter die Verwaltungsaufgaben. Im gleichen Jahr wurde auch die „litauische Deputation" geschaffen, die die Peuplierung (Besiedlung des Landes) zu ihrer Hauptaufgabe machte. Aus der „litauischen Deputation" bildete sich eine Domänenkammer mit Sitz in Gumbinnen, aus der später der Regierungsbezirk Gumbinnen entstand. Das Dorf Kurschen kam 1723 zum Domänenamt Grumbkowkaiten [3]. 1746 wohnten im Ort 1 deutscher Amtsbauer (Braunschweiger) und 10 lithauische Amtsbauern. Die weitere Entwicklung des Dorfes geht aus den nachstehenden Prästationstabellen und Mühlenkonsignationen hervor.
Verschiedenes
Karten
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
| GOV-Kennung | KURHENKO14GU | ||||
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| Zugehörigkeit | |||||
| Übergeordnete Objekte |
Prawdinskij Dorfsowjet, Правдинский сельский Совет (1993) ( Dorfrat) Quelle Pillkallen (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.222/223 Bilderweitschen, Bilderweiten, Bilderweiten (Maria unbefleckte Empfängnis) (1907) ( Pfarrei) Quelle S.222/223 |
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| Untergeordnete Objekte |
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Куршен
Kuršen
Архангельское
Archangelskoe
Arhangel'skoe
- ↑ Als Dorf Kurschen erstmals 1633 genannt. – Ortsnamen vermutlich nach litauischen Personennamen Kurszait, Kurszat, Kurszus (lit.kurszys = Kure). – Der Ortsname wurde 1938 nicht geändert. - Lage: 9 km Luftlinie nördlich von Schloßberg; MTB1.11101 (Grumbkowsfelde) - Nicht verwechseln mit Kurschen alias Pappuduppen (liegt 24 km Luftlinie nordwestlich), Kirchspiel Budwethen (ab 1938 Neusiedel), Domänenamt Lesgewangminnen (ab 1938 Lesgewangen), später Landkreis Ragnit.
- ↑ Uszpiaunen = ab 1936 Uschpiaunen = ab 1938 Kiesdorf
- ↑ Grumbkowkaiten = ab 1938 Grumbkowsfelde = ab 1946 Правдино, Pravdino