Kölmisch Deutsch Crottingen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Februar 2012, 08:35 Uhr
Hierarchie
Regional > Litauen > Kölmisch Deutsch Crottingen
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Kölmisch Deutsch Crottingen
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Einleitung
Kölmisch Deutsch Crottingen, Kreis Memel, Ostpreußen.
Zu unterscheiden von dem jenseits der ehemaligen deutschen Grenze liegenden Krottingen oder Krettingen (litauisch). /// Litauisch heißt der Ort Kretingalė.
- 1785 ist Kölmisch Deutsch Crottingen ein kölmisches Gut [1]
- 1907 ist Kölmisch Deutsch Crottingen als selbständige Landgemeinde festgestellt [2]
- 1916 ist Kölmisch Deutsch Crottingen Landgemeinde [3]
Name
Alternative Namen und Schreibweisen
- Crottingen Deutsch, Krettingen (deutsch), 1785 auch Klein Crottingen,
- Deutsch Crotingen, Crotingen[4]
- Köllmisch-Krottingen[5]
- Litauisch heißt der Ort Kretingalė
Namensdeutung
Es handelt sich um einen kurischen Landschaftsnamen. In der zemaitischen Region Litauisch Krottingen, Grottingen und Kretingale genannt.
- kurisch "kritus" = sumpfig
- nehrungs-kurisch "kretene" = sumpfig
vgl. dazu
- prußisch "kretinys" = Mistacker
Allgemeine Information
Das Gut Deutsch Crottingen, selten nur Crottingen (auch Krottingen) genannt, hat den Namenszusatz "Deutsch" zum Unterschied zu dem 8 km weiter nördlich jenseits der ehemaligen memelländischen Grenze gelegenen Ort "Litauisch Crottingen". 1902 wurde ein landwirtschaftlicher Ortsverein gegründet, durch den eine planmäßige Pferdezucht möglich wurde. Von den 1905 in dem Ort wohnenden 118 Einwohnern waren 109 evangelisch und 9 katholisch, 48 deutsche und 70 litauische Muttersprachler.
Litauisch heißt der Ort Kretingalė.
Angrenzende Orte
| An das cöllm. Gut Deutsch Crotingen | angrenzende Orte |
| Im Osten: | Urban Kiaul |
| Im Süden: | Jahn Wittin |
| Im Westen: | das Kirchdorf Crotingen |
| Im Norden: | Getlandt Raischen |
Quelle:[8]
Standesamt
Zugehörige Ortschaften
Zum Standesamt Kölmisch Deutsch Crottingen gehörten 1907 folgende Ortschaften:
Anduln, Bajohren, Kölmisch Deutsch Crottingen, Gibbischen Peter, Girngallen Matz, Graudusz Bartel, Ilgauden Mauserim, Kiaken, Klausweiten, Lankutten, Patrajahnen, Raischen Jettkandt, Ramutten Jahn, Scheipen Thoms, Standschen, Uszaneiten, Zarten.
Standesamtsregister
Eine wertvolle Hilfe angesichts der lückenhaften Kirchenbücher von Deutsch Crottingen stellen die Zweitbücher des Standesamtes Krottingen dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
- Geburten 1874-1883, 1886, 1888-1938
- Heiraten 1874-1884, 1886-1938
- Sterbefälle 1874-1883, 1886-1938
Bewohner
1540
- Bartkus
- Bayer
- Dalatt
- Damßalt
- Dryskau
- Gaylus
- Gytkant
- Huße
- Ilagell oder Itagell
- Kaull
- Speyr
- Sprengen
- Stankus
- Sudebar
- Szeyp
- Wyltolt
- 1719: Deutsch Crottingen, ein cöllmisches Guth im Crottingschen Ambte gelegen, gehört dem Herrn Friedrich Land. Diesem Eigentümer sind 1718 im Monat April durch vom Himmel gefallenes Feuer seine Schuppen und Scheunen sambt allem Viehe verbrannt, wodurch er gantz verarmet.Quelle:[10]
Friedhöfe
Von dem Friedhof ist nichts mehr vorhanden. Es gibt einen Eingang mit Treppe. Der Friedhof lag auf einer jetzt verwilderten Anhöhe. Auch vom Friedhof an der Kirche ist außer einigen Grabsteinsockeln nichts mehr zu finden.
Geschichte
Kölmisch Deutsch Crottingen oder Klein Crottingen.
- 1682: Der Landkämmerer Johann Wulff (vergl. Friedrichsgnade) hat „im Dorfe Crotingen“ zu Niclau Uhszen 1 Hufe 22,5 Mo. und zu Peter Kojellen 1 Hufe 10 Mo. in Berahmung. Er erhält sie 24.Mai 1682 nebst einer Krug- und Brau-Gerechtigkeit auf dreißig Jahre frei von bäuerlichen Pflichten gegen 31 Mk. 80 Schill. Zins von Niclaus Uhßen, 24 Mk. von Kojellen und 36 Mk. vom Kruge. Wulff erwirbt hierzu noch von der Forstverwaltung 3 Hufen Wildnißland gegen 15 Mk. Zins 20.Juni 1686. Am 2.Mai 1690 erhält Wulff noch 1 Hufe 16 Mo. in Peter Kojellen, da der darauf sitzende Bauer schon drei Jahre den Zins nicht bezahlt hat und anderswohin versetzt werden soll, und zwar diese nebst allen seinen anderen Hufen erblich zu kölmischen Rechten. Der Name Petr Kojellen geht damit unter.
- Dann hat das Gut Jakob Friedrich Landt. Er ist Zins und Steuern schuldig geblieben, hat auch Privatschulden, und so erfolgt am 25.Juni
- 1722 die Subhastation, in welcher das Gut Landkammer-Rath Klingbeil in Eckitten für 22000 Gulden ersteht, aber sogleich an Christoph Franck cedirt. Zum Gute gehörten damals außer dem Kruge 4 kölm Hufen 18 Mo. 150 Ru., sowie 3 Chatoul-Hufen Wald, Wulffsdorf genannt, und die dabei befindlichen 2 Kummetter, das spätere Eglienen, d.h. Tannenwald.
- 1727: Als 1727 Franck das Gut Eckitten in Arrende nimmt, stellt er sein kölmisches Gut Crottingen nebst Brauhaus als Caution. Franck starb 19.Nov. 1741; seine Wittwe heirathete Joh. Gabriel Kolb.
- 1764: Dieser verpfändete, um durch das Geld seine andern, im siebenjährigen Krieg sehr ruinierten Güter wieder in Stand setzen zu können, kölm Crottingen für sogleich baar erlegte 8000 Thlr. auf 30 Jahre dem Amtmann und Generalpächter Joh. Jakob Müllner zu Eckitten am 16.April 1764, also bis Trinitatis 1794.
- 1794: Nachdem nun kölm. Crottingen dessen Nachfolgern in Eckitten, v. Stempel und v. Rosenberg, in Größe von 4 Hu. 18 Mo. 150 Ru. gehört, ist es nach Aufhören des Pfandbesitzes an Amtsrath Carl Ludwig Kraus gelangt. Aus dessen Nachlaß übernimmt es für 8000 Thlr. sein Sohn und Miterbe Franz Heinrich Leopold Kraus 19.Mai 1812, nämlich den Krug, 4 Hu.4 Mo. 244 Ru. kulm Land, Mitgebrauch von 3 Hufen 21 Mo. 148 Ru. Weide, 3 Hufen kulm. Chatoull-Land Eglienen, wozu nachträglich 1812 noch eine Hufe Berahmungsland in Niclau Uhßen kommt. Franz Leopold Kraus erwarb in den Jahren 1812-1816 die in Niclau Uhßen belegenen vier Bauergüter hinzu, welche 1818 als Pertinenz des Guts erklärt wurden und zusammen 2388 Mo. 650 Ru. ausmachten. Ihm folgte im Besitz ein Sohn seines Bruders Ludwig Kraus auf Adlig Crottingen, Hermann Ludwig Wilhelm Kraus, der das Gut, *1849 10.April 1849 an Carl Adolph Friedrici verkaufte.
- 1892: Nach dessen Tode 27.Juli 1892 hatte es dessen Sohn Friedrich Wilhelm Friedrici,
- 1897 von dem es 17. Sept. 1897 an Herrn Max Funk überging.[11]
Verschiedenes
Karten
Internetlinks
Teilauswertung zu Deutsch Crottingen: Memelland, OFB
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
| GOV-Kennung | CROGE2KO05OT | ||||||||||||
| Name | |||||||||||||
| Typ |
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| w-Nummer |
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| externe Kennung |
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| Karte |
TK25: 0193 |
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| Zugehörigkeit | |||||||||||||
| Übergeordnete Objekte |
Deutsch-Crottingen, Krottingen (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.160/161 Deutsch Crottingen, Kretingalė (1939-05-01 -) ( Gemeinde) Quelle Memel, Memel (Hlste. Dreifaltigkeit), Klaipėda (1907) ( Pfarrei) Quelle S.160/161 Deutsch Crottingen, Deutsch Krottingen, Crottingen, Kretingalė, kaimas (- 1939-04-30) ( GutsbezirkLandgemeinde) Quelle Quelle Kretingalės seniūnija, Kretingalė (1995 -) ( Gemeindebezirk) Memel (lit. Landkreis [1995]), Klaipėdos rajonas, Klaipėdos rajono savivaldybė [1995] (- 1995) ( Rayon) |
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| Untergeordnete Objekte |
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Quellen
- ↑ Sembritzki Johannes, Geschichte des Kreises Memel
- ↑ Sembritzki Johannes, Geschichte des Kreises Memel
- ↑ Sembritzki Johannes, Geschichte des Kreises Memel
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968
- ↑ Schmid, Wolfgang P.: Das Nehrungskurische, ein sprachhistorischer Überblick
- ↑ Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Mortensen, H. u. G.: Die Besiedlung des nördlichen Ostpreußen bis zum Beginn des 17.Jh Teil I: Die preußisch-deutsche Siedlung am Westrand der Großen Wildnis um 1400, Teil II: Die Wildnis im östlichen Preußen, ihr Zustand um 1400 und ihre frühere Besiedlung, in Deutschland und der Osten Band 8, Leipzig 1938, II.S.115
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki Johannes, Die Geschichte des Kreises Memel
