Alte Glashütten in Württemberg: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:




== Einleitung ==
= Einleitung =
In einem geographischen Gebiet, das durch die Städte Stuttgart, Heilbronn, Ellwangen und Göppingen begrenzt wird, sind eine Reihe sehr alter Glashütten bekannt. Im [http://de.wikipedia.org/wiki/Schurwald Schurwald], in den [http://de.wikipedia.org/wiki/Welzheimer_Wald Welzheimer], [http://de.wikipedia.org/wiki/Mainhardter_Wald Mainhardter] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Ellwangen Ellwanger] Wälder sind Glashütten z.T. seit 1400 bekannt. Sie wurden sehr häufig von Glasmachern mit dem Namen GREINER betrieben.
In einem geographischen Gebiet, das durch die Städte Stuttgart, Heilbronn, Ellwangen und Göppingen begrenzt wird, sind eine Reihe sehr alter Glashütten bekannt. Im [http://de.wikipedia.org/wiki/Schurwald Schurwald], in den [http://de.wikipedia.org/wiki/Welzheimer_Wald Welzheimer], [http://de.wikipedia.org/wiki/Mainhardter_Wald Mainhardter] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Ellwangen Ellwanger] Wälder sind Glashütten z.T. seit 1400 bekannt. Sie wurden sehr häufig von Glasmachern mit dem Namen GREINER betrieben.


Zeile 10: Zeile 10:
Karl Greiner: ''Die Glashütten in Württemberg'', Franz Steiner Verlag GmbH Wiesbaden 1971; hier S. 4 bzw. Inhaltsangabe </ref> und nennt 24 Glasmacher namens GREINER.
Karl Greiner: ''Die Glashütten in Württemberg'', Franz Steiner Verlag GmbH Wiesbaden 1971; hier S. 4 bzw. Inhaltsangabe </ref> und nennt 24 Glasmacher namens GREINER.


== Glashütten ==
= Glashütten =
=== 2.1. im Schurwald ===
== 2.1.im Schurwald ==


Für den Schurwald nennt Karl Greiner vier Glashütten. Auf der Seite 18 schreibt Gerhard Greiner <ref>Lit.:
Für den Schurwald nennt Karl Greiner vier Glashütten. Auf der Seite 18 schreibt Gerhard Greiner <ref>Lit.:
Gerhard Greiner: ''Der Schwabe Hans Greiner 1465-1532. Familiengeschichte der Thüringer-Greiner als genealogische Stammfolge über XI/XII Generationen.'' 3.Auflage 1991 Rödental 1988</ref>  in seinem Buch, dass der Schurwald die Urheimat der [http://de.wikipedia.org/wiki/Greiner_%28Glasbl%C3%A4ser%29 Greiner-Sippe] gewesen sei.
Gerhard Greiner: ''Der Schwabe Hans Greiner 1465-1532. Familiengeschichte der Thüringer-Greiner als genealogische Stammfolge über XI/XII Generationen.'' 3.Auflage 1991 Rödental 1988</ref>  in seinem Buch, dass der Schurwald die Urheimat der [http://de.wikipedia.org/wiki/Greiner_%28Glasbl%C3%A4ser%29 Greiner-Sippe] gewesen sei.


==== Baiereck ====  
== Baiereck ==  


Bereits 1400 soll im [http://de.wikipedia.org/wiki/Nassachtal Nassachtal] eine "obere" Glashütte errichtet worden sein. Es werden in einem Kaufvertrag von 1465 ein Peter Glaser und 1466 ein Michael Glaser von Baiereck genannt. Es wird vermutet, dass hier die Berufsbezeichnung den Namen GREINER ersetzt hat.
Bereits 1400 soll im [http://de.wikipedia.org/wiki/Nassachtal Nassachtal] eine "obere" Glashütte errichtet worden sein. Es werden in einem Kaufvertrag von 1465 ein Peter Glaser und 1466 ein Michael Glaser von Baiereck genannt. Es wird vermutet, dass hier die Berufsbezeichnung den Namen GREINER ersetzt hat.


==== Nassach ====
== Nassach ==


Ein Hüttmeister Christian Greiner ist für das [http://de.wikipedia.org/wiki/Nassachtal Nassachtal] 1504 urkundlich nachgewiesen. In diesem Jahr tauscht er gegen Güter die "untere" Glashütte dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Adelberg Kloster Adelberg] nebst einer zur Glashütte gehörenden Kapelle St.Peter.
Ein Hüttmeister Christian Greiner ist für das [http://de.wikipedia.org/wiki/Nassachtal Nassachtal] 1504 urkundlich nachgewiesen. In diesem Jahr tauscht er gegen Güter die "untere" Glashütte dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Adelberg Kloster Adelberg] nebst einer zur Glashütte gehörenden Kapelle St.Peter.
Zeile 26: Zeile 26:
Man geht davon aus, dass die GREINER im Nassachtal seit 1450 [http://de.wikipedia.org/wiki/Nassachtal#Die_Siedlungsgeschichte siedelten].
Man geht davon aus, dass die GREINER im Nassachtal seit 1450 [http://de.wikipedia.org/wiki/Nassachtal#Die_Siedlungsgeschichte siedelten].


==== Fliegenbach ====
== Fliegenbach ==


Karl Greiner gibt eine "mittlere" Glashütte an, die für 1477 in den Urkundenregesten des [http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Adelberg Kloster Adelbergs] erwähnt sind.
Karl Greiner gibt eine "mittlere" Glashütte an, die für 1477 in den Urkundenregesten des [http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Adelberg Kloster Adelbergs] erwähnt sind.
Zeile 32: Zeile 32:
1535 verkauft wiederum ein Hüttenmeister Christian Greiner seinen Hof "im Fluigenbach".
1535 verkauft wiederum ein Hüttenmeister Christian Greiner seinen Hof "im Fluigenbach".


==== Flur Katzenbach ====
== Flur Katzenbach ==


Eine vierte Glashütte lag östlich von Hohengehren (= ein Ortsteil von [http://de.wikipedia.org/wiki/Hohengehren Baltmannsweiler] auf der Flur Katzenbach.
Eine vierte Glashütte lag östlich von Hohengehren (= ein Ortsteil von [http://de.wikipedia.org/wiki/Hohengehren Baltmannsweiler] auf der Flur Katzenbach.




=== 2.2. im Welzheimer Wald ===
== 2.2. im Welzheimer Wald ==
==== Aichstrut, Schadberg, Wighartsreute ====
== Aichstrut, Schadberg, Wighartsreute ==


Bereits 1278 wird in einer Verkausurkunde "apud glasarios" die wohl älteste Glashütte im [http://de.wikipedia.org/wiki/Welzheimer_Wald Welzheimer Wald] erwähnt.
Bereits 1278 wird in einer Verkausurkunde "apud glasarios" die wohl älteste Glashütte im [http://de.wikipedia.org/wiki/Welzheimer_Wald Welzheimer Wald] erwähnt.
Zeile 46: Zeile 46:




== Glasmeister ==
= Glasmeister =
=== im Schurwald ===
== im Schurwald ==


Von den bei vielen Familienforschern [http://www.wolfgang-faber.de/Glas/pb01/pb01_143.htm als Spitzenahnen GREINER] dokumentierten Glasmachern *1415 Peter (I) und dessen Söhnen *1440 Peter (II) und Michael, dürfte *1440 Peter (II) derjenige aus dem Kaufvertrag von 1465 genannte sein. Ihm werden mindestens drei Söhne zugeordnet: Peter (III), der 1508 in der Glashütte Walkersbach in Erscheinung tritt, Hans (I) geboren um 1465, der nach Thüringen auswandert und Stammvater der [http://wiki-de.genealogy.net/Glasmacherfamilie_Greiner#Th.C3.BCringer_Greiner Thüringer Greiner-Linie] wird und ein Melchior, der 1505 für die Glashütte Stangenbach dokumentiert ist.
Von den bei vielen Familienforschern [http://www.wolfgang-faber.de/Glas/pb01/pb01_143.htm als Spitzenahnen GREINER] dokumentierten Glasmachern *1415 Peter (I) und dessen Söhnen *1440 Peter (II) und Michael, dürfte *1440 Peter (II) derjenige aus dem Kaufvertrag von 1465 genannte sein. Ihm werden mindestens drei Söhne zugeordnet: Peter (III), der 1508 in der Glashütte Walkersbach in Erscheinung tritt, Hans (I) geboren um 1465, der nach Thüringen auswandert und Stammvater der [http://wiki-de.genealogy.net/Glasmacherfamilie_Greiner#Th.C3.BCringer_Greiner Thüringer Greiner-Linie] wird und ein Melchior, der 1505 für die Glashütte Stangenbach dokumentiert ist.
Zeile 59: Zeile 59:
* [[:Kategorie: Alte Glashütten in Württemberg]]
* [[:Kategorie: Alte Glashütten in Württemberg]]


== Literatur ==
= Literatur =
<references />
<references />






== Forscherkontakte ==
= Forscherkontakte =
* Astrid Dolejsch [http://www.astriddolejsch.de Homepage]
* Astrid Dolejsch [http://www.astriddolejsch.de Homepage]


== Siehe auch ==
= Siehe auch =


[[Kategorie: Alte Glashütten]]
[[Kategorie: Alte Glashütten]]
[[Kategorie: Alte Glashütten in Württemberg]]
[[Kategorie: Alte Glashütten in Württemberg]]
[[Kategorie: Glasmeister in Württemberg]]
[[Kategorie: Glasmeister in Württemberg]]

Version vom 2. August 2012, 15:14 Uhr

Vorlage:Begriffserklärungshinweis


Einleitung

In einem geographischen Gebiet, das durch die Städte Stuttgart, Heilbronn, Ellwangen und Göppingen begrenzt wird, sind eine Reihe sehr alter Glashütten bekannt. Im Schurwald, in den Welzheimer, Mainhardter und Ellwanger Wälder sind Glashütten z.T. seit 1400 bekannt. Sie wurden sehr häufig von Glasmachern mit dem Namen GREINER betrieben.

Im folgenden Artikel sollen einige der zahlreichen Glashütten und soweit bekannt, deren Glasmacher benannt werden.

Die Glashütten in Württemberg beschreibt Karl Greiner [1] und nennt 24 Glasmacher namens GREINER.

Glashütten

2.1.im Schurwald

Für den Schurwald nennt Karl Greiner vier Glashütten. Auf der Seite 18 schreibt Gerhard Greiner [2] in seinem Buch, dass der Schurwald die Urheimat der Greiner-Sippe gewesen sei.

Baiereck

Bereits 1400 soll im Nassachtal eine "obere" Glashütte errichtet worden sein. Es werden in einem Kaufvertrag von 1465 ein Peter Glaser und 1466 ein Michael Glaser von Baiereck genannt. Es wird vermutet, dass hier die Berufsbezeichnung den Namen GREINER ersetzt hat.

Nassach

Ein Hüttmeister Christian Greiner ist für das Nassachtal 1504 urkundlich nachgewiesen. In diesem Jahr tauscht er gegen Güter die "untere" Glashütte dem Kloster Adelberg nebst einer zur Glashütte gehörenden Kapelle St.Peter.

Man geht davon aus, dass die GREINER im Nassachtal seit 1450 siedelten.

Fliegenbach

Karl Greiner gibt eine "mittlere" Glashütte an, die für 1477 in den Urkundenregesten des Kloster Adelbergs erwähnt sind.

1535 verkauft wiederum ein Hüttenmeister Christian Greiner seinen Hof "im Fluigenbach".

Flur Katzenbach

Eine vierte Glashütte lag östlich von Hohengehren (= ein Ortsteil von Baltmannsweiler auf der Flur Katzenbach.


2.2. im Welzheimer Wald

Aichstrut, Schadberg, Wighartsreute

Bereits 1278 wird in einer Verkausurkunde "apud glasarios" die wohl älteste Glashütte im Welzheimer Wald erwähnt.

Die bekannteste und am längsten betriebene Glashütte Walkersbach bei Plüderhausen ist auf den Seiten der Gemeinde Plüderhausen sehr ausführlich dokumentiert.


Glasmeister

im Schurwald

Von den bei vielen Familienforschern als Spitzenahnen GREINER dokumentierten Glasmachern *1415 Peter (I) und dessen Söhnen *1440 Peter (II) und Michael, dürfte *1440 Peter (II) derjenige aus dem Kaufvertrag von 1465 genannte sein. Ihm werden mindestens drei Söhne zugeordnet: Peter (III), der 1508 in der Glashütte Walkersbach in Erscheinung tritt, Hans (I) geboren um 1465, der nach Thüringen auswandert und Stammvater der Thüringer Greiner-Linie wird und ein Melchior, der 1505 für die Glashütte Stangenbach dokumentiert ist.

Man darf nicht übersehen, dass es keine urkundlichen Nachweise der Abstammungsfolge gibt, sondern es wird aufgrund der räumlichen Nähe der genannten Glashütten von einer engen Verwandtschaft ausgegangen.

In der 4.Auflage schreibt Gerhard Greiner über die Stammfolge der Ur-Greiner weiter, dass der o.g. Michael Greiner 1466/69/78 für die Glashütte Fliegenbach erwähnt wird. Sein Sohn Christian wird 1504/25 für Baiereck genannt, ebenso wie seine Enkel Christian, Lienhard und Siegmund (Söhne des Christian) 1545 als Hüttenmeister von Baiereck dokumentiert seien. Weitere Söhne des Christian sind Hans und Veit. Es werden keinerlei Geburts- oder Sterbedaten angegeben.


siehe unter

Literatur

  1. Lit.: Karl Greiner: Die Glashütten in Württemberg, Franz Steiner Verlag GmbH Wiesbaden 1971; hier S. 4 bzw. Inhaltsangabe
  2. Lit.: Gerhard Greiner: Der Schwabe Hans Greiner 1465-1532. Familiengeschichte der Thüringer-Greiner als genealogische Stammfolge über XI/XII Generationen. 3.Auflage 1991 Rödental 1988


Forscherkontakte

Siehe auch