Tappensches Familienbuch (1889)/087: Unterschied zwischen den Versionen

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und Christliche Pflicht dnhin anweisen, dass Sie sich über den herrlichen Wohlstand des sel. Mannes nebenst uns vielmehr erfreuen. Indessen als wir jetzo den entseelten Oörper.'i und die abgelebte Glieder unsers sel. Herrn Doctoris in die traurige Todes-Grufft einsenken lassen, So haben die zuvor Hochgedachte Dnrchlauchstigste Fürsten und Herren, wie auch die Durchlauchtigste Fürstin uud Frau Dero Fürstl. Gnad und Hulde, welche Sie zu dein sel. Herrn Tappio getragen, herrlich zu erkennen geben, indem Sie dureh Dero Hochansehuliche Herren Abgesandte dem sel. .Herrn Doctori das letzte gnädigste Geleite bis zu seiner Ruhestilte mildigst ertheilen lassen. Welches wie es denen Hoch* betrübten Leidtragenden zu sonderbahrer Erquickung und Trost gereichet, also dankken Sie für sothane Fürstl. Gnade in tieffster devotion unterthünigst, wünschende von Hertzen, dass der grosse Gott Ihr Füi'stl. Durchl. mit allem Hoch-Fürstl. Glück und Seegen, nach Wunsch der Grossen in der Welt, beseeligen und Dero Fürstl. Lebens-Jahre zu dergleichen hohen Ziele gedeyen lassen wolle. Erkenneu sich auch denen Hochanseknlichen Herreu Abgesandten höchst verpflichtet, für die auff erhaltene gnädigste commission übernommene Mühewaltung, nichts mehr verlangende, als denenselben zu allen behilglicheu Diensten hinwiederumb auswärtig zu erscheinen.
so g'iii* nicht »blassen wollen, dass auch noch an demselben Tage, da Er mit dem verderblichen Fieber befallen, selbige verrichtet und, welches merklich, von eben dem Fieber dbctirrh'Qt, welches Ihm liernachmahls die Lebens-Geister verzehret Hat also unser sel. Herr Doetor, gleich wie ein tapferer Soldat streitend, also auch wie ein rechtschaffener Professor lehrend und in seinem Beruft“ zu sterben envehlet Wann dann bey so Christ-löblich geführten Wandel einem grauen Haupte nichts vergnügtere sein kann, als durch Erinnerung seiner löbl, Lebens-Thaten und Geniessung eines ungekifmkten Gewissens sich in seiner Seele zu freuen, so können wir ja nun wol ui theilen nnd erkennen, ob nicht unsere sel. Herrn .Doetori.« vividum ingenhm perpetua vitae innocentia erhalten und gefristet worden.


„Dass auch Euer Magnificentz und Meinen allerseits HochgeEhrten Herren geneigt gefallen, mit Zurücksetzung Dero anderen Angelegenheiten, auch zum Theil über-nehmung beschwerlicher Reisen in so anselmlichem Gefolge unserm sel. Herrn Doctori den letzten Ehren-Dienst und Begleitung zu seiner Ruhe-Cammer abzustatten, solches, wie es nicht allein dem sel. Manne zu sonderbahren Ehren gereichet, sondern auch denen sämptlichen Leidtragenden keine geringe Zufriedenheit mitten, in ihrem Traur-Wesen giebet, also werden diese dahin höchst gefliessen sein, dass entweder eine Dank- geziemende Erstattung oder in Ermangelung dessen ein dankbahres Erkäntnis Ihr Dieust-ergebenes Gemiith allezeit zu Tage legeu und bestätigen möge.
Betrachten wir daun ferner, wie der sel. Herr Tappius mit sonderbahrer pra-dentz die Nahrungs-Mittel zu Unterhaltung seiner Xatnr wüste anzuwenden. So müssen Wir gleiehfals die im Anfang eutlehnete Worte des Leonieeni diesem sel. Herrn Dortort zueignen nnd bekennen, dass Er seinen gesunden Leib hilari frugal itatis praexidio unterhalten. Er als ein hocherfahrner Artzt wüste am besten seine Natur, und erkennete also die Speise und Trank, welche seine Lebens-Geister erfrischen und am kräftigsten erquicken möchten. Wie er denn durch deren frölichen Gebrauch, nechst Göttlicher Hülfe, sich also gestärket, dass Er fast nicmahls erkranket und die gantze Zeit seines Lebens von keinem Haupt-Wehe jemahls beschweret worden. Jener statliche Med im« Thomas Fienus hat pflegen zu sagen, ein erfahrner und gelahrter Artzt könte nicht ohne Schande und Beschimpfung der Edlen Artzney-Kuust vor dem Siebentzigsten Jahre seinen Lebens-Lauff beschliessen, wiewol er selbst dieses Glücks nicht fähig werden mögen. Unser sel. Herr Tappius hat weit glücklicher den Ruhm der heilsamen Meditin durch sein exempcl bestätiget, indem Er nicht allein sein Leben bey guten Kräften über Siebentzig Jahr gebracht, sondern auch in seinem Leben einer solchen beständigen Gesundheit genossen, dass Er nicht einsten den geringsten Kopff-Schmertzen empfunden. Wenn gleich andere ihre Lebens-Jahre zu einem hohen Alter bringen, gereichet ihnen doch solches öftere mehr zu einer Beschwerung, als besondern Glückseligkeit ■— Bei unserm sel. Herrn Tappio aber war eiu graues Haupt und vollenkommener Verstand, ein beynahe Achtzigjähriges Alter nnd fast mänliche gesunde Kräffte, Summa es war mem säna in corpore *auo zu erblicken. Doch hat endlich diese starke Natur der Gewalt des Todes weichen und das euserete, so menschlich ist, über sich ergehen lassen müssen,* indem ein heftiges Fieher das feste Band, damit Leib und Seele miteinander verknüpfet gewesen, algemählig auff-gelöset. dass der sel. Manu nach kurtzer ausgestandener Krankheit bey vollem Vereiande. ohne einige schmertzliche Empfindung oder Verstellung neulich sanft entschlafen, und seinen Geist in die selige Ewigkeit voran gesehicket. hat


„Wir lassen nunmehro die Gebeine unsers sel. Herrn Doctoris in der schwartzen Erden ruhig liegeu, und wünschen, dass ihrer keines jemahls beunruhiget werde. Das Gedächtnis aber dieses werthen Mannes müsse stets bei uns blühen, und werden wir uns dieser Worte, welche Wir zum immerwährenden Andenken auff sein Grab gemahlet, öffters erinnern: Magni Medici Arcana Sanitatis Mors Insuper abilis Tandem Super avit.li
„Ob nun wol dieser erfolgte Todes-Fall also beschaffen, dass wir vielmehr l rsaeh finden, dem sel. verstorbenen Herrn Doctori, als einem mit so vielen Glück im Leben und Tode von Gott begnadetem Alten und nnnmehro zur Ruhe gelangtem Seligen Glürk zu wünschen. So stehet jedoch leicht zu vermuthen, dass der Abschied dieses werthen Manne* von seiuen Hertzgeliebten Frauen Töchtern und Angehörigen nicht ohne seJunertttöche Empfindung »reschehen sei, nnd dass Sie dannenhero den Verlust Ihres hertziieben Valers, Gross-Vaters und grossen Freuudes mit traurigen Hertzen und thränendeu Angwi beklagen. Gleichwie aber kein Zweifel, Sie werden darneben vernünftig erwegen, dass der sel. Mann nach so ungemeiner auf dieser Welt bis in sein höchstes Alter genossenen Glückseligkeit zu einer noch weit vollkommneren gelanget; Also wird Sie Ihre kindlieho Liebe
 
In der Universitäts-Bibliothek zu Gottingen befindet sich ferner folgendes „Programm«, in Funere Viri Excellentissimi et Experientissimi Domini Jacobi Tappii, Med. Doctoris Et Professoris Publici Et Ord. ln Academia Julia ect. ect., Acaäemiae Senioris, Anno MDCLXXX die X. Octobr. placide ac pie defunctiC(:
 
«Prorector et Senatus Academiae Juliae Civibus Academicis. S. D.
 
«Septimus iam agitur mensis, quando Beati Schraderi exuvias tumulo inferen-tes in tanta eruditi orbis iactura otnnes ingemiscebant. IrrefragabiU fato satisfactum omnes tum existiinantes, diuturniorem vitam cuilibet nostri ordinis devoto pectore preca-bamur, et grato etiam desiderio expectabamus. Ecce ve.ro recens hoc Academiae nos-trae minus ante quattuordecim dies alius excepit acerbissimus casus, dum implacabi-lis Par ca, quae illud temporum nostrorum decus sustulerat, Herum ordini Professomm riolentas iniciens manus, aliud insigne lllustris Juliae ornamentum invida subduxit. Novo enim nuper perculsi sumus dolore, dum intervallo adeo brevi venerabilem Philo-sophici Ordinis Senior em mbaecutus est non Medicae solum facultatis, sed et tot ins Academiae Senior longe desiteratissimus. Fuit is, quod neminem Vestrum latet, eheu! fuit Jacobus Tappius, Medici na e Doctor, et per quinquaginta fere annos Professor

Version vom 12. November 2012, 10:31 Uhr

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Tappensches Familienbuch (1889)
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so g'iii* nicht »blassen wollen, dass auch noch an demselben Tage, da Er mit dem verderblichen Fieber befallen, selbige verrichtet und, welches merklich, von eben dem Fieber dbctirrh'Qt, welches Ihm liernachmahls die Lebens-Geister verzehret Hat also unser sel. Herr Doetor, gleich wie ein tapferer Soldat streitend, also auch wie ein rechtschaffener Professor lehrend und in seinem Beruft“ zu sterben envehlet Wann dann bey so Christ-löblich geführten Wandel einem grauen Haupte nichts vergnügtere sein kann, als durch Erinnerung seiner löbl, Lebens-Thaten und Geniessung eines ungekifmkten Gewissens sich in seiner Seele zu freuen, so können wir ja nun wol ui theilen nnd erkennen, ob nicht unsere sel. Herrn .Doetori.« vividum ingenhm perpetua vitae innocentia erhalten und gefristet worden.

Betrachten wir daun ferner, wie der sel. Herr Tappius mit sonderbahrer pra-dentz die Nahrungs-Mittel zu Unterhaltung seiner Xatnr wüste anzuwenden. So müssen Wir gleiehfals die im Anfang eutlehnete Worte des Leonieeni diesem sel. Herrn Dortort zueignen nnd bekennen, dass Er seinen gesunden Leib hilari frugal itatis praexidio unterhalten. Er als ein hocherfahrner Artzt wüste am besten seine Natur, und erkennete also die Speise und Trank, welche seine Lebens-Geister erfrischen und am kräftigsten erquicken möchten. Wie er denn durch deren frölichen Gebrauch, nechst Göttlicher Hülfe, sich also gestärket, dass Er fast nicmahls erkranket und die gantze Zeit seines Lebens von keinem Haupt-Wehe jemahls beschweret worden. Jener statliche Med im« Thomas Fienus hat pflegen zu sagen, ein erfahrner und gelahrter Artzt könte nicht ohne Schande und Beschimpfung der Edlen Artzney-Kuust vor dem Siebentzigsten Jahre seinen Lebens-Lauff beschliessen, wiewol er selbst dieses Glücks nicht fähig werden mögen. Unser sel. Herr Tappius hat weit glücklicher den Ruhm der heilsamen Meditin durch sein exempcl bestätiget, indem Er nicht allein sein Leben bey guten Kräften über Siebentzig Jahr gebracht, sondern auch in seinem Leben einer solchen beständigen Gesundheit genossen, dass Er nicht einsten den geringsten Kopff-Schmertzen empfunden. Wenn gleich andere ihre Lebens-Jahre zu einem hohen Alter bringen, gereichet ihnen doch solches öftere mehr zu einer Beschwerung, als besondern Glückseligkeit ■— Bei unserm sel. Herrn Tappio aber war eiu graues Haupt und vollenkommener Verstand, ein beynahe Achtzigjähriges Alter nnd fast mänliche gesunde Kräffte, Summa es war mem säna in corpore *auo zu erblicken. Doch hat endlich diese starke Natur der Gewalt des Todes weichen und das euserete, so menschlich ist, über sich ergehen lassen müssen,* indem ein heftiges Fieher das feste Band, damit Leib und Seele miteinander verknüpfet gewesen, algemählig auff-gelöset. dass der sel. Manu nach kurtzer ausgestandener Krankheit bey vollem Vereiande. ohne einige schmertzliche Empfindung oder Verstellung neulich sanft entschlafen, und seinen Geist in die selige Ewigkeit voran gesehicket. hat

„Ob nun wol dieser erfolgte Todes-Fall also beschaffen, dass wir vielmehr l rsaeh finden, dem sel. verstorbenen Herrn Doctori, als einem mit so vielen Glück im Leben und Tode von Gott begnadetem Alten und nnnmehro zur Ruhe gelangtem Seligen Glürk zu wünschen. So stehet jedoch leicht zu vermuthen, dass der Abschied dieses werthen Manne* von seiuen Hertzgeliebten Frauen Töchtern und Angehörigen nicht ohne seJunertttöche Empfindung »reschehen sei, nnd dass Sie dannenhero den Verlust Ihres hertziieben Valers, Gross-Vaters und grossen Freuudes mit traurigen Hertzen und thränendeu Angwi beklagen. Gleichwie aber kein Zweifel, Sie werden darneben vernünftig erwegen, dass der sel. Mann nach so ungemeiner auf dieser Welt bis in sein höchstes Alter genossenen Glückseligkeit zu einer noch weit vollkommneren gelanget; Also wird Sie Ihre kindlieho Liebe