Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/051: Unterschied zwischen den Versionen
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Ryppurrer ''Seewiesen'' auf Ettlinger Gemarkung sollen zur Wässerung | |||
Ryppurrer | |||
eingerichtet werden. Die Kosten der Entwässerung des 46 Morgen | eingerichtet werden. Die Kosten der Entwässerung des 46 Morgen | ||
haltenden Untersees sind auf 1516 fl geschätzt, werden aber um ein | haltenden Untersees sind auf 1516 fl geschätzt, werden aber um ein | ||
Beträchtliches niederer gehalten. —- 1783 bittet einer von hier um | Beträchtliches niederer gehalten. —- 1783 bittet einer von hier um | ||
Nachlaß seiner Schuld von 21 fl 30 Kr. für Bauholz zu seiner | ''Nachlaß'' seiner Schuld von 21 fl 30 Kr. für Bauholz zu seiner | ||
Scheuer. Da er nicht bezahlte, wurde er gepreßt, 3 Tage nach | Scheuer. Da er nicht bezahlte, wurde er gepreßt, 3 Tage nach einander | ||
å 20 Kreuzer Preßgeld. Er ist ein armer Mann und hat sechs | |||
unerzogene Kinder, hat nichts, bittet um Nachlaß. Es wird dies | unerzogene Kinder, hat nichts, bittet um Nachlaß. Es wird dies | ||
bestätigt vom Bürgermeister Joachim. 10 fl werden ihm geschenkt, | bestätigt vom Bürgermeister Joachim. 10 fl werden ihm geschenkt, | ||
aber nicht mehr, da die Forstkasse nicht so viel schenken kann. — | aber nicht mehr, da die Forstkasse nicht so viel schenken kann. — | ||
1785 ist einer Frau ihre Scheuer | 1785 ist einer Frau ihre ''Scheuer'' zusammengefallen und sie ist nicht | ||
imstande, sie wieder auszubauen, kann auch ihren Acker nicht dazu | imstande, sie wieder auszubauen, kann auch ihren Acker nicht dazu verkaufen, | ||
weil zu viel Schulden darauf ruhen. Schultheiß Joachim | |||
bittet mit Erfolg für sie. | bittet mit Erfolg für sie. | ||
1783—87 wird das Kammergut an einen Engländer, Mr. Taylor | {{NE}}1783—87 wird das Kammergut an einen Engländer, Mr. Taylor | ||
verpachtet gegen jährlich 2000 fl. Aber nach Ablauf der Pacht zeigte es | verpachtet gegen jährlich 2000 fl. Aber nach Ablauf der Pacht zeigte es | ||
sich, daß der Pächter einen Vorschuß von 7000 fl bekommen hatte und | sich, daß der Pächter einen Vorschuß von 7000 fl bekommen hatte und | ||
noch | noch im Ausstand geblieben ist mit 8752 fl. Aber er durfte nur 3500 fl | ||
bezahlen und | bezahlen und seine Vorräte sollen der Herrschaft verbleiben. - 1784 | ||
wird geklagt, daß das | wird geklagt, daß das ''Kaffeetrinken'' zur allgemeinen Gewohnheit | ||
wird. — 1784 wird wegen einer Straße von Karlsruhe durch | wird. — 1784 wird wegen einer ''Straße'' von Karlsruhe durch | ||
Rüppurr nach Ettlingen verhandelt, was bereits 1761 gewünscht | Rüppurr nach Ettlingen verhandelt, was bereits 1761 gewünscht | ||
worden war. — 1791 wird eine steinerne Brücke zwischen | worden war. — 1791 wird eine ''steinerne Brücke'' zwischen Scheibenhardt | ||
und Rüppurr in dem Wald über den Graben durch den Brielschlauch | |||
auf Rüppurrer Gemarkung vom Fürsten gebaut. - Der | |||
Aufseher von Rüppurr bekommt, wie 1780 festgestellt wird, nach | ''Aufseher'' von Rüppurr bekommt, wie 1780 festgestellt wird, nach | ||
dem Naturalienpreis 180 fl 30 Kr., nach der Kammertaxe 112 fl 15 Kr., | dem Naturalienpreis 180 fl 30 Kr., nach der Kammertaxe 112 fl 15 Kr., | ||
der in Gottesau nach dem Naturalienpreis 251 fl, nach der | der in Gottesau nach dem Naturalienpreis 251 fl, nach der Kammertaxe | ||
156 fl 36 Kr. — 1786 schuldet die ''Gemeindekasse'' Rüppurr | |||
an die Forstverwaltung 21 fl | an die Forstverwaltung 21 fl 8½ Kr. wegen Bauholz, das sie seit | ||
1775 empfangen hat. Das weiche Holz soll | 1775 empfangen hat. Das weiche Holz soll sie zwar gratis empfangen, | ||
nicht aber das harte, daher die Schuld. Da aber die Gemeinde so | nicht aber das harte, daher die Schuld. Da aber die Gemeinde so | ||
arm ist, soll | arm ist, soll sie es durch Arbeit bei der Okonomieverwaltung Gottesau | ||
abverdienen. Dies will aber die Gemeinde nicht, sondern es lieber | abverdienen. Dies will aber die Gemeinde nicht, sondern es lieber | ||
aus der Gemeindekasse bezahlen, was dann auch geschieht. | aus der Gemeindekasse bezahlen, was dann auch geschieht. - 1795 | ||
wird in einer Untersuchung gefunden, daß der Grünbaumwirt P. B. | wird in einer Untersuchung gefunden, daß der Grünbaumwirt P. B. | ||
2 Viertel | 2 Viertel 7<sup>2</sup>/<sub>5</sub> Ruten vom Schloßgraben besitzt, während sein Vater laut | ||
Lagerbuch nicht weiter als | Lagerbuch nicht weiter als 54<sup>4</sup>/<sub>5</sub> Ruten angewiesen bekommen hatte. - | ||
1798 sind dem Paul Bauer auf | 1798 sind dem Paul Bauer auf 3½ Viertel Acker alle Grundbirnen | ||
ersoffen; er bittet um Nachlaß seines Zinses von 7 fl 30 Kr. Seine | ersoffen; er bittet um Nachlaß seines Zinses von 7 fl 30 Kr. Seine | ||
Armut wird bestätigt. Er ist Taglöhner und muß sein Brot mit seiner | Armut wird bestätigt. Er ist Taglöhner und muß sein Brot mit seiner | ||
Hand verdienen. Es wird genehmigt 1797 werden 43 Morgen | Hand verdienen. Es wird genehmigt 1797 werden 43 Morgen | ||
Ackerfeld, | Ackerfeld, ein Gewann hinter dem Dorf an die Gemeinde verkauft. | ||
Version vom 1. August 2015, 10:27 Uhr
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Ryppurrer Seewiesen auf Ettlinger Gemarkung sollen zur Wässerung
eingerichtet werden. Die Kosten der Entwässerung des 46 Morgen
haltenden Untersees sind auf 1516 fl geschätzt, werden aber um ein
Beträchtliches niederer gehalten. —- 1783 bittet einer von hier um
Nachlaß seiner Schuld von 21 fl 30 Kr. für Bauholz zu seiner
Scheuer. Da er nicht bezahlte, wurde er gepreßt, 3 Tage nach einander
å 20 Kreuzer Preßgeld. Er ist ein armer Mann und hat sechs
unerzogene Kinder, hat nichts, bittet um Nachlaß. Es wird dies
bestätigt vom Bürgermeister Joachim. 10 fl werden ihm geschenkt,
aber nicht mehr, da die Forstkasse nicht so viel schenken kann. —
1785 ist einer Frau ihre Scheuer zusammengefallen und sie ist nicht
imstande, sie wieder auszubauen, kann auch ihren Acker nicht dazu verkaufen,
weil zu viel Schulden darauf ruhen. Schultheiß Joachim
bittet mit Erfolg für sie.
1783—87 wird das Kammergut an einen Engländer, Mr. Taylor verpachtet gegen jährlich 2000 fl. Aber nach Ablauf der Pacht zeigte es sich, daß der Pächter einen Vorschuß von 7000 fl bekommen hatte und noch im Ausstand geblieben ist mit 8752 fl. Aber er durfte nur 3500 fl bezahlen und seine Vorräte sollen der Herrschaft verbleiben. - 1784 wird geklagt, daß das Kaffeetrinken zur allgemeinen Gewohnheit wird. — 1784 wird wegen einer Straße von Karlsruhe durch Rüppurr nach Ettlingen verhandelt, was bereits 1761 gewünscht worden war. — 1791 wird eine steinerne Brücke zwischen Scheibenhardt und Rüppurr in dem Wald über den Graben durch den Brielschlauch auf Rüppurrer Gemarkung vom Fürsten gebaut. - Der Aufseher von Rüppurr bekommt, wie 1780 festgestellt wird, nach dem Naturalienpreis 180 fl 30 Kr., nach der Kammertaxe 112 fl 15 Kr., der in Gottesau nach dem Naturalienpreis 251 fl, nach der Kammertaxe 156 fl 36 Kr. — 1786 schuldet die Gemeindekasse Rüppurr an die Forstverwaltung 21 fl 8½ Kr. wegen Bauholz, das sie seit 1775 empfangen hat. Das weiche Holz soll sie zwar gratis empfangen, nicht aber das harte, daher die Schuld. Da aber die Gemeinde so arm ist, soll sie es durch Arbeit bei der Okonomieverwaltung Gottesau abverdienen. Dies will aber die Gemeinde nicht, sondern es lieber aus der Gemeindekasse bezahlen, was dann auch geschieht. - 1795 wird in einer Untersuchung gefunden, daß der Grünbaumwirt P. B. 2 Viertel 72/5 Ruten vom Schloßgraben besitzt, während sein Vater laut Lagerbuch nicht weiter als 544/5 Ruten angewiesen bekommen hatte. - 1798 sind dem Paul Bauer auf 3½ Viertel Acker alle Grundbirnen ersoffen; er bittet um Nachlaß seines Zinses von 7 fl 30 Kr. Seine Armut wird bestätigt. Er ist Taglöhner und muß sein Brot mit seiner Hand verdienen. Es wird genehmigt 1797 werden 43 Morgen Ackerfeld, ein Gewann hinter dem Dorf an die Gemeinde verkauft.