Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/077: Unterschied zwischen den Versionen

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oft unregulierten Leute nicht verzehren konnten, wurde verdorben oder
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gestohlen. Von verschiedenem oesterreichischem Militär wurde für
gestohlen. Von verschiedenem oesterreichischem Militär wurde für
die Gemeinen 7 Kr. bezahlt, und versprochen für die Vorgesetzten noch
die Gemeinen 7 Kr. bezahlt, und versprochen für die Vorgesetzten noch
4 zuzulegen, diese 4 Kr. sind aber ausgeblieben und die 7 Kr.
4 Kr. zuzulegen, diese 4 Kr. sind aber ausgeblieben und die 7 Kr.
für die Offiziere habe ich nicht erhalten; der Bürgermeister aber soll
für die Offiziere habe ich nicht erhalten; der Bürgermeister aber soll
sie haben. Meine Forderung beträgt 1351 fl, wofür ich mit 400 fl
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mich zu begnügen mich bereit erklärt habe, wenn mir dafür die Schild-
mich zu begnügen mich bereit erklärt habe, wenn mir dafür die Schildwirtschaftsgerechtigkeit
wirtschaftsgerechtigkeit erteilt wird. Ohne eine solche Vergütung
erteilt wird. Ohne eine solche Vergütung
müßte ich schlechterdings zugrunde gehen«. Aber das Oberamt hält
müßte ich schlechterdings zugrunde gehen”. Aber das Oberamt hält
dafür, daß der Straußwirt zu viel verlange nnd bereits mehr erhalten
dafür, daß der Straußwirt zu viel verlange und bereits mehr erhalten
habe, als er hätte bekommen sollen; er stecke tief in Schulden und
habe, als er hätte bekommen sollen; er stecke tief in Schulden und
werde sein Haus doch nicht halten können. Dagegen weist der Strauß-
werde sein Haus doch nicht halten können. Dagegen weist der Straußwirt
wirt nach, daß er vor der Einquartierung keine Schulden hatte. Er
nach, daß er vor der Einquartierung keine Schulden hatte. Er
hat sich dann verglichen. — Jetzt sind es 11 Wirtschaften, meist mit
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großen Sälen.
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Johannes des Täufers, besagt, daß zwischen dem Berchtold Bäßler,
Johannes des Täufers, besagt, daß zwischen dem Berchtold Bäßler,
Dekan in Rotenfels und zwischen den Pfauen von Rüppurr und der
Dekan in Rotenfels und zwischen den Pfauen von Rüppurr und der
Gemeinde daselbst wegen Bau und Reparierung der Kapelle zu
Gemeinde daselbst wegen Bau und Reparierung der Kapelle zu Rüppurr
Rüppurr einen Vertrag geschlossen sei, daß das Kloster Lichtental dazu
einen Vertrag geschlossen sei, daß das Kloster Lichtental dazu
nicht angehalten werden könne, außer was ihm nach eigenem Willen
nicht angehalten werden könne, außer was ihm nach eigenem Willen
und Wohlgefallen beliebe, aber mit keinem Rechte. —— Dazu wird
und Wohlgefallen beliebe, aber mit keinem Rechte. Dazu wird
aber bemerkt: Dieser Vertrag ist nicht authentisch, weil kein Grund
aber bemerkt: Dieser Vertrag ist nicht authentisch, weil kein Grund
darin vermeldet wird, warum es die Reparierung nicht schuldig sei,
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zumal auch keiner Bestätigung von dem edlen Pfauen und der Ge-
zumal auch keiner Bestätigung von dem edlen Pfauen und der Gemeinde
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Rüppurr durch ihre Unterschrift und Petschaft gedacht wird.


In der Kapelle waren vor der Zeit der Reformation wöchentlich
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zwei Frühmessen gehalten worden von einem Kaplan, der in dem
zwei Frühmessen gehalten worden von einem Kaplan, der in dem
Schloß ein besonderes Zimmer hatte, das noch lange die Kaplanei
Schloß ein besonderes Zimmer hatte, das noch lange die Kaplanei

Version vom 8. August 2015, 11:02 Uhr

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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oft unregulierten Leute nicht verzehren konnten, wurde verdorben oder gestohlen. Von verschiedenem oesterreichischem Militär wurde für die Gemeinen 7 Kr. bezahlt, und versprochen für die Vorgesetzten noch 4 Kr. zuzulegen, diese 4 Kr. sind aber ausgeblieben und die 7 Kr. für die Offiziere habe ich nicht erhalten; der Bürgermeister aber soll sie haben. Meine Forderung beträgt 1351 fl, wofür ich mit 400 fl mich zu begnügen mich bereit erklärt habe, wenn mir dafür die Schildwirtschaftsgerechtigkeit erteilt wird. Ohne eine solche Vergütung müßte ich schlechterdings zugrunde gehen”. Aber das Oberamt hält dafür, daß der Straußwirt zu viel verlange und bereits mehr erhalten habe, als er hätte bekommen sollen; er stecke tief in Schulden und werde sein Haus doch nicht halten können. Dagegen weist der Straußwirt nach, daß er vor der Einquartierung keine Schulden hatte. Er hat sich dann verglichen. — Jetzt sind es 11 Wirtschaften, meist mit großen Sälen.

In der Nähe des Schlosses stand

VII. die Kirche.

      Schon 1351 wird eine capella vel cymeterium in Rietbur erwähnt Z8,97. Ein Schreiben von genanntem Jahr, am Jahrestag Johannes des Täufers, besagt, daß zwischen dem Berchtold Bäßler, Dekan in Rotenfels und zwischen den Pfauen von Rüppurr und der Gemeinde daselbst wegen Bau und Reparierung der Kapelle zu Rüppurr einen Vertrag geschlossen sei, daß das Kloster Lichtental dazu nicht angehalten werden könne, außer was ihm nach eigenem Willen und Wohlgefallen beliebe, aber mit keinem Rechte. — Dazu wird aber bemerkt: Dieser Vertrag ist nicht authentisch, weil kein Grund darin vermeldet wird, warum es die Reparierung nicht schuldig sei, zumal auch keiner Bestätigung von dem edlen Pfauen und der Gemeinde Rüppurr durch ihre Unterschrift und Petschaft gedacht wird.

      In der Kapelle waren vor der Zeit der Reformation wöchentlich zwei Frühmessen gehalten worden von einem Kaplan, der in dem Schloß ein besonderes Zimmer hatte, das noch lange die Kaplanei hieß. Für diesen Kaplan gab das Kloster Lichtental jährlich 60 fl Geld, ein Fuder Wein und zwölf Malter Dinkel und bekam dafür den Zehnten von dem Feldgut der 13 Höfe. Die Kapelle war also keine Pfarrkirche, denn im Lagerbuch 1594 steht: Zu Rüppurr hat es keinen Pfarrer, sondern ist ein Filial von Ettlingen und haben die Untertanen und Einwohner des Dorfes ihr Pfarrecht daselbst in Ettlingen gesucht und empfangen, auch ihre Sepultur und Leiblag allda gehabt. Die Kapelle war dem hl· Nikolaus geweiht, was auf ein hohes Alter schließen läßt.