Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/078: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber vor Jahren wurde durch den verstorbenen Vogtsjunkher,
christlich Augsburger Konfession und Religion, auf des Junkherrn
christlich Augsburger Konfession und Religion, auf des Junkherrn
Selbstkosten ein eigener Pfarrer verordnet und fürgesetzt. Jn dem-
Selbstkosten ein eigener Pfarrer verordnet und fürgesetzt. Jn demselben
selben Jahr ist vor dem Dorf Rüppurr ein eigener Begräbnis- und
Jahr ist vor dem Dorf Rüppurr ein eigener Begräbnis- und
Gottesacker durch die jüngst Verstorbenen Vogtsjunkherren Batt und
Gottesacker durch die jüngst Verstorbenen Vogtsjunkherren Batt und
Reinhard von Rüppurr selig, von ihren eigenen Gütern dargegeben
Reinhard von Rüppurr selig, von ihren eigenen Gütern dargegeben
worden.
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Bei und nach der Resormation wurde vom Markgrafen Karl
{{NE}}Bei und nach der Resormation wurde vom Markgrafen Karl
zu Baden 1556 der erste lutherische Pfarrer zu Wolfartsweier ein-
zu Baden 1556 der erste lutherische Pfarrer zu Wolfartsweier eingesetzt,
gesetzt, der von dort her die wenigen Untertanen im Schloß Rüppurr
der von dort her die wenigen Untertanen im Schloß Rüppurr
und in den 13 Höer besorgte: Leonhard Keiffel 28 Jahre hindurch,
und in den 13 Höfen besorgte: Leonhard Keiffel 28 Jahre hindurch,
seit 1593, ist in der Kirche zu Wolfartsweier begraben; auf ihn
seit 1593, ist in der Kirche zu Wolfartsweier begraben; auf ihn
folgte Widder, Suder, Pauli.
folgte Widder, Suder, Pauli.


Jm dreißigjährigen Krieg ist die Kirche und das Pfarrhaus zu
{{NE}}Jm dreißigjährigen Krieg ist die Kirche und das Pfarrhaus zu
Wolfartsweier ein Aschenhaufen geworden und der Pfarrer ist, da
Wolfartsweier ein Aschenhaufen geworden und der Pfarrer ist, da
ohnedem dieGemeinde verloffen war, ins Exil gegangen. Noch 1741
ohnedem die Gemeinde verloffen war, ins Exil gegangen. Noch 1741
war in dem Pfarrgarten in Wolfartsweier der öde Haus- und-
war in dem Pfarrgarten in Wolfartsweier der öde Haus- und
Scheunenplatz, der gewölbte Keller und der Brunnen zu sehen. Die
Scheunenplatz, der gewölbte Keller und der Brunnen zu sehen. Die
Kirche gehört zu den ältesten der Gegend und hat etliche bemerkens-
Kirche gehört zu den ältesten der Gegend und hat etliche bemerkenswerte
werte Grabsteine. (Fecht 264). —
Grabsteine. (Fecht 264). —


1648, da die Leute wieder kamen, wurde in Ritppurr von den
{{NE}}1648, da die Leute wieder kamen, wurde in Rüppurr von den
- 13 Höer dem sich meldenden Pfarrer Ph. Samuel Baufein, der
13 Höfen dem sich meldenden Pfarrer Ph. Samuel Baufein, der
dann 1653 nach Liedolsheim kam (Liedolsheimer Urkunden), ein
dann 1653 nach Liedolsheim kam (Liedolsheimer Urkunden), ein
Bauernhaus gegeben, das noch lange das Pfarrhaus hieß. Die an-
Bauernhaus gegeben, das noch lange das Pfarrhaus hieß. Die anderen
deren Pfarrer waren: Kirchhofs, Föckler, Albrecht Obermijller 1692,.
Pfarrer waren: Kirchhoff, Föckler, Albrecht Obermüller 1692,
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der nebst seinen Nachfolgern, von Rüppurr aus, „da dieser Ort
inzwischen durch jetziger Herrschaft hohe Vergünstigungen und
inzwischen durch jetziger Herrschaft hohe Vergünstigungen und
Vorrechte zu einem mittelmäßigen Dörflein angewachsen war, den
Vorrechte zu einem mittelmäßigen Dörflein angewachsen war, den
Ort Wolfartsweier, aber mit dortseitiger Protestation, daß sie die
Ort Wolfartsweier, aber mit dortseitiger Protestation, daß sie die
Mutterkirche sei, und man aus ihr kein Filial machen solle, mit
Mutterkirche sei, und man aus ihr kein Filial machen solle, mit
großer Mühseligkeit und Beschwernis, auch mancher Lebensgesahr, wie
großer Mühseligkeit und Beschwernis, auch mancher Lebensgefahr, wie
solches der T Pfarrer Amberger erfahren hat und auch der jetzige
solches der Pfarrer Amberger erfahren hat und auch der jetzige
Pfarrer Bürklin, der einmal im Schnee fast ersticken mußte, bis jetzt
Pfarrer Bürklin, der einmal im Schnee fast ersticken mußte, bis jetzt
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1698 war die Kirche sehr baufällig geworden, was der hiesige
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Keller bestätigt. Da das Kloster Lichtental wegen seines Zehnten
Keller bestätigt. Da das Kloster Lichtental wegen seines Zehnten
hier bauen soll, so berichtet der Keller in Ettlingen an die hochwürdige
hier bauen soll, so berichtet der Keller in Ettlingen an die hochwürdige
Frau Marie Euphrosine des Gotteshauses Lichtental Abtissin: »Mir ist
Frau Marie Euphrosine des Gotteshauses Lichtental Äbtissin: „Mir ist
eine Ripurer Kirche ganz fremd, wohl aber ist mir bekannt, daß im
eine Ripurer Kirche ganz fremd, wohl aber ist mir bekannt, daß im
Langhaus der Ettlinger Pfarrkirche die sogen. Ripurer Kapell bereit ge-
Langhaus der Ettlinger Pfarrkirche die sogen. Ripurer Kapell bereit gestanden
standen und zu dem Kirchengebäu gerechnet, auch keine andere Unter-
und zu dem Kirchengebäu gerechnet, auch keine andere Unterhaltung
haltung von nöthen gehabt hat, leider aber samt der Kirche durch
von nöthen gehabt hat, leider aber samt der Kirche durch
den französischen Brand zum Steinhaufen worden ist. Von jener
den französischen Brand zum Steinhaufen worden ist. Von jener

Version vom 8. August 2015, 11:15 Uhr

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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      Aber vor Jahren wurde durch den verstorbenen Vogtsjunkher, christlich Augsburger Konfession und Religion, auf des Junkherrn Selbstkosten ein eigener Pfarrer verordnet und fürgesetzt. Jn demselben Jahr ist vor dem Dorf Rüppurr ein eigener Begräbnis- und Gottesacker durch die jüngst Verstorbenen Vogtsjunkherren Batt und Reinhard von Rüppurr selig, von ihren eigenen Gütern dargegeben worden.

      Bei und nach der Resormation wurde vom Markgrafen Karl zu Baden 1556 der erste lutherische Pfarrer zu Wolfartsweier eingesetzt, der von dort her die wenigen Untertanen im Schloß Rüppurr und in den 13 Höfen besorgte: Leonhard Keiffel 28 Jahre hindurch, seit 1593, ist in der Kirche zu Wolfartsweier begraben; auf ihn folgte Widder, Suder, Pauli.

      Jm dreißigjährigen Krieg ist die Kirche und das Pfarrhaus zu Wolfartsweier ein Aschenhaufen geworden und der Pfarrer ist, da ohnedem die Gemeinde verloffen war, ins Exil gegangen. Noch 1741 war in dem Pfarrgarten in Wolfartsweier der öde Haus- und Scheunenplatz, der gewölbte Keller und der Brunnen zu sehen. Die Kirche gehört zu den ältesten der Gegend und hat etliche bemerkenswerte Grabsteine. (Fecht 264). —

      1648, da die Leute wieder kamen, wurde in Rüppurr von den 13 Höfen dem sich meldenden Pfarrer Ph. Samuel Baufein, der dann 1653 nach Liedolsheim kam (Liedolsheimer Urkunden), ein Bauernhaus gegeben, das noch lange das Pfarrhaus hieß. Die anderen Pfarrer waren: Kirchhoff, Föckler, Albrecht Obermüller 1692, der nebst seinen Nachfolgern, von Rüppurr aus, „da dieser Ort inzwischen durch jetziger Herrschaft hohe Vergünstigungen und Vorrechte zu einem mittelmäßigen Dörflein angewachsen war, den Ort Wolfartsweier, aber mit dortseitiger Protestation, daß sie die Mutterkirche sei, und man aus ihr kein Filial machen solle, mit großer Mühseligkeit und Beschwernis, auch mancher Lebensgefahr, wie solches der † Pfarrer Amberger erfahren hat und auch der jetzige Pfarrer Bürklin, der einmal im Schnee fast ersticken mußte, bis jetzt versehen hat”

      1698 war die Kirche sehr baufällig geworden, was der hiesige Keller bestätigt. Da das Kloster Lichtental wegen seines Zehnten hier bauen soll, so berichtet der Keller in Ettlingen an die hochwürdige Frau Marie Euphrosine des Gotteshauses Lichtental Äbtissin: „Mir ist eine Ripurer Kirche ganz fremd, wohl aber ist mir bekannt, daß im Langhaus der Ettlinger Pfarrkirche die sogen. Ripurer Kapell bereit gestanden und zu dem Kirchengebäu gerechnet, auch keine andere Unterhaltung von nöthen gehabt hat, leider aber samt der Kirche durch den französischen Brand zum Steinhaufen worden ist. Von jener