Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/078: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2016, 16:34 Uhr
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Aber vor Jahren wurde durch den verstorbenen Vogtsjunkher,
christlich Augsburger Konfession und Religion, auf des Junkherrn
Selbstkosten ein eigener Pfarrer verordnet und fürgesetzt. Jn demselben
Jahr ist vor dem Dorf Rüppurr ein eigener Begräbnis- und
Gottesacker durch die jüngst Verstorbenen Vogtsjunkherren Batt und
Reinhard von Rüppurr selig, von ihren eigenen Gütern dargegeben
worden.
Bei und nach der Resormation wurde vom Markgrafen Karl zu Baden 1556 der erste lutherische Pfarrer zu Wolfartsweier eingesetzt, der von dort her die wenigen Untertanen im Schloß Rüppurr und in den 13 Höfen besorgte: Leonhard Keiffel 28 Jahre hindurch, seit 1593, ist in der Kirche zu Wolfartsweier begraben; auf ihn folgte Widder, Suder, Pauli.
Jm dreißigjährigen Krieg ist die Kirche und das Pfarrhaus zu Wolfartsweier ein Aschenhaufen geworden und der Pfarrer ist, da ohnedem die Gemeinde verloffen war, ins Exil gegangen. Noch 1741 war in dem Pfarrgarten in Wolfartsweier der öde Haus- und Scheunenplatz, der gewölbte Keller und der Brunnen zu sehen. Die Kirche gehört zu den ältesten der Gegend und hat etliche bemerkenswerte Grabsteine. (Fecht 264). –
1648, da die Leute wieder kamen, wurde in Rüppurr von den 13 Höfen dem sich meldenden Pfarrer Ph. Samuel Baufein, der dann 1653 nach Liedolsheim kam (Liedolsheimer Urkunden), ein Bauernhaus gegeben, das noch lange das Pfarrhaus hieß. Die anderen Pfarrer waren: Kirchhoff, Föckler, Albrecht Obermüller 1692, der nebst seinen Nachfolgern, von Rüppurr aus, „da dieser Ort inzwischen durch jetziger Herrschaft hohe Vergünstigungen und Vorrechte zu einem mittelmäßigen Dörflein angewachsen war, den Ort Wolfartsweier, aber mit dortseitiger Protestation, daß sie die Mutterkirche sei, und man aus ihr kein Filial machen solle, mit großer Mühseligkeit und Beschwernis, auch mancher Lebensgefahr, wie solches der † Pfarrer Amberger erfahren hat und auch der jetzige Pfarrer Bürklin, der einmal im Schnee fast ersticken mußte, bis jetzt versehen hat”
1698 war die Kirche sehr baufällig geworden, was der hiesige Keller bestätigt. Da das Kloster Lichtental wegen seines Zehnten hier bauen soll, so berichtet der Keller in Ettlingen an die hochwürdige Frau Marie Euphrosine des Gotteshauses Lichtental Äbtissin: „Mir ist eine Ripurer Kirche ganz fremd, wohl aber ist mir bekannt, daß im Langhaus der Ettlinger Pfarrkirche die sogen. Ripurer Kapell bereit gestanden und zu dem Kirchengebäu gerechnet, auch keine andere Unterhaltung von nöthen gehabt hat, leider aber samt der Kirche durch den französischen Brand zum Steinhaufen worden ist. Von jener