Linau: Unterschied zwischen den Versionen

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Übersetzt bedeutet das altpolabische Wort "Linov" soviel wie "Ort, an dem es Schleie gibt". Durch die Fische in der oberen Hälfte stellt sich das Wappen der Gemeinde Linau als "redend" dar. Die Gemeinde liegt im Quellgebiet der Bille, welche durch die Wellenleiste repräsentiert wird. "Lynowe" war im Mittelalter Stammsitz der wegen ihrer räuberischen Unternehmungen gegen Lübecker und Hamburger Kaufleute berüchtigten Adelsfamilie von Scharpenberg, die im Wappen ein Pfeileisen, einen sogenannten "Strahl", führte. Die bereits im 13. Jh. stark befestigte Burg bildete die Ausgangsbasis für die Scharpenbergschen Raubzüge. Nach dem 1291 geschlossenen Landfriedensvertrag zwischen den Hansestädten und den Herzögen von Lauenburg wurde die Burg Linau niedergerissen. Für den Wiederaufbau der Burganlage brauchten die Scharpenberg nur eine kurze Zeit; mehrere Jahrzehnte noch konnten sie von hier aus ihre Überfälle ungehindert weiterführen. 1349 belagerten Herzog Erich, die Grafen von Holstein und eine starke Mannschaft aus Hamburg und Lübeck die Burg. Nach dreiwöchiger Belagerung wurde sie erobert und zerstört. Diese Maßnahme beendete das Raubrittertum der Scharpenberg. 1471 verkaufte Volrad von Scharpenberg endgültig das Schloß und das gleichnamige Dorf an Herzog Johann von Lauenburg. Die Tinktur des Wappens übernimmt die des Lauenburger Kreiswappens. Ebenso folgt die schwarz-silberne Teilung des "Strahls" mehr der "Stückung" des Bordes dieses Wappens als den strukturierten historischen Siegeldarstellungen des Adelswappens.
Übersetzt bedeutet das altpolabische Wort "Linov" soviel wie "Ort, an dem es Schleie gibt". Durch die Fische in der oberen Hälfte stellt sich das Wappen der Gemeinde Linau als "redend" dar. Die Gemeinde liegt im Quellgebiet der Bille, welche durch die Wellenleiste repräsentiert wird. "Lynowe" war im Mittelalter Stammsitz der wegen ihrer räuberischen Unternehmungen gegen Lübecker und Hamburger Kaufleute berüchtigten Adelsfamilie von Scharpenberg, die im Wappen ein Pfeileisen, einen sogenannten "Strahl", führte. Die bereits im 13. Jh. stark befestigte Burg bildete die Ausgangsbasis für die Scharpenbergschen Raubzüge. Nach dem 1291 geschlossenen Landfriedensvertrag zwischen den Hansestädten und den Herzögen von Lauenburg wurde die Burg Linau niedergerissen. Für den Wiederaufbau der Burganlage brauchten die Scharpenberg nur eine kurze Zeit; mehrere Jahrzehnte noch konnten sie von hier aus ihre Überfälle ungehindert weiterführen. 1349 belagerten Herzog Erich, die Grafen von Holstein und eine starke Mannschaft aus Hamburg und Lübeck die Burg. Nach dreiwöchiger Belagerung wurde sie erobert und zerstört. Diese Maßnahme beendete das Raubrittertum der Scharpenberg. 1471 verkaufte Volrad von Scharpenberg endgültig das Schloß und das gleichnamige Dorf an Herzog Johann von Lauenburg. Die Tinktur des Wappens übernimmt die des Lauenburger Kreiswappens. Ebenso folgt die schwarz-silberne Teilung des "Strahls" mehr der "Stückung" des Bordes dieses Wappens als den strukturierten historischen Siegeldarstellungen des Adelswappens.


=== Allgemeine Information ===
== Allgemeine Information ==
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Gr&ouml;sse, Bev&ouml;lkerung usw.) -->
 
Größe/ha: 960
Einwohner: 1.209 (09.12.16)
Postleitzahl: 22959


== Politische Einteilung ==
== Politische Einteilung ==

Version vom 5. April 2018, 12:03 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Schleswig-Holstein > Kreis Herzogtum Lauenburg > Linau

Einleitung

Linau liegt am Rande des Naturschutzgebietes Hahnheide.

Wappen

Wappen Linau.png

Wappenfiguren:

Pfeilspitze, Schleie (Fisch), Wellenleiste

Wappenbeschreibung:

In Rot eine silberne Wellenleiste, begleitet oben von zwei übereinander gestellten silbernen Schleien, unten von einer schräglinks gestellten, viermal von Silber und Schwarz geteilten Pfeilspitze (Strahl).

Historische Begründung:

Übersetzt bedeutet das altpolabische Wort "Linov" soviel wie "Ort, an dem es Schleie gibt". Durch die Fische in der oberen Hälfte stellt sich das Wappen der Gemeinde Linau als "redend" dar. Die Gemeinde liegt im Quellgebiet der Bille, welche durch die Wellenleiste repräsentiert wird. "Lynowe" war im Mittelalter Stammsitz der wegen ihrer räuberischen Unternehmungen gegen Lübecker und Hamburger Kaufleute berüchtigten Adelsfamilie von Scharpenberg, die im Wappen ein Pfeileisen, einen sogenannten "Strahl", führte. Die bereits im 13. Jh. stark befestigte Burg bildete die Ausgangsbasis für die Scharpenbergschen Raubzüge. Nach dem 1291 geschlossenen Landfriedensvertrag zwischen den Hansestädten und den Herzögen von Lauenburg wurde die Burg Linau niedergerissen. Für den Wiederaufbau der Burganlage brauchten die Scharpenberg nur eine kurze Zeit; mehrere Jahrzehnte noch konnten sie von hier aus ihre Überfälle ungehindert weiterführen. 1349 belagerten Herzog Erich, die Grafen von Holstein und eine starke Mannschaft aus Hamburg und Lübeck die Burg. Nach dreiwöchiger Belagerung wurde sie erobert und zerstört. Diese Maßnahme beendete das Raubrittertum der Scharpenberg. 1471 verkaufte Volrad von Scharpenberg endgültig das Schloß und das gleichnamige Dorf an Herzog Johann von Lauenburg. Die Tinktur des Wappens übernimmt die des Lauenburger Kreiswappens. Ebenso folgt die schwarz-silberne Teilung des "Strahls" mehr der "Stückung" des Bordes dieses Wappens als den strukturierten historischen Siegeldarstellungen des Adelswappens.

Allgemeine Information

Größe/ha: 960 Einwohner: 1.209 (09.12.16) Postleitzahl: 22959

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Geschichte

1230 wurde Linau im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, ist slawischen Ursprungs und liegt am „Limes Saxoniae“, der hier in das Amtsgebiet eintritt. Die 1349 zerstörte Burg Linau ist die einzige Burgruine in Südholstein.

Die Linauer Raubritter, die Scharffenbergs, störten im Mittelalter den Verkehr auf der Salzstraße und konnten erst nach großen Anstrengungen besiegt werden. Bei Neugründung der Ämter 1889 gehörten die Gemeinde Linau und das damalige Gut dem Amt Koberg an, bis es sich nach dem Zweiten Weltkrieg dem Amt Wentorf A. S. und nach dessen Auflösung dem Amt Sandesneben anschloss.

Unter Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger sowie der ortsansässigen Vereinen entstand zwischen 1979 und 1983 das 1993 nochmals erweiterte Gemeindezentrum. Auf diesem Gelände wurde ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Zufallsfunde

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung LINNAU_W2071
Name
  • Linau
Typ
Einwohner
  • 533 (1880) Quelle Seite 106
  • 536 (1896) Quelle Seite 233
  • 282 (1961-06-06) Quelle Seite 59
  • 294 (1970-05-27) Quelle Seite 41
  • 794 (1987-05-25) Quelle Seite 29
Postleitzahl
  • W2071 (- 1993-06-30)
  • 22959 (1993-07-01 -)
externe Kennung
  • geonames:2877624
Haushalte
  • 289 (1987-05-25) Quelle Seite 29
Karte
   

TK25: 2328

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Steinhorst (1880) ( Amtsgericht) Quelle

Steinhorst (1873 - 1889) ( Landvogteibezirk) Quelle

Sandesneben/Ev. Kirchengemeinde (1880) ( KirchspielKirchengemeinde) Quelle

Sandesneben/Ev. Kirchengemeinde (1890) ( KirchspielKirchengemeinde) Quelle

Linau ( Gemeinde) Quelle Quelle Quelle

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum