Rosahl (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Rosal; | |||
Roßsahl | |||
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Friedrich Paul Rosahl, Lithograph und Kunstmaler, | |||
* 23.09.1884 in Lettin, Saalkreis; † 06.06.1957 in Leipzig | |||
Geboren wurde Friedrich Paul Rosahl am 23.09.1884 in Lettin als zweites von fünf Kindern des Zimmermanns Friedrich Carl Rosahl und seiner Ehefrau Liberta Auguste Linna Rosahl, geb. Meier. | |||
Mit 17 Jahren begann er eine Lehre an der Leipziger Grafischen Akademie unter Ludwig Nieper und erlernte dort den Beruf eines Lithografen. | |||
Nach Abschluss der Ausbildung machte sich Friedrich Paul Rosahl als Kunstmaler selbständig. | |||
Am 15. Oktober 1907 heiratete er die Tochter des Kaufmanns Carl Ludwig Rühl und der Jüdin Carolina Rühl, geb. Levi, Susanna Elisabeth Rühl. | |||
Im Dezember 1908 kam sein einziges Kind, Artur Werner, zur Welt. | |||
Von 1910 bis 1931 arbeitete Friedrich Paul Rosahl als technischer Zeichner und Bediener einer zur damaligen Zeit neuen Technik, eines Kontophot Apparates, in den Bleichert Werken in Leipzig. | |||
Mit diesem Apparat wurden Kopien sowie Vergrößerungen und Verkleinerungen von Unterlagen angefertigt. | |||
Auch in dieser Zeit als Angestellter entstanden viele seiner Zeichnungen, Aquarelle, Drucke und Ölgemälde. | |||
Nach 1931, nun schon 47 jährig, widmete er sich ganz seinem künstlerischen Schaffen. | |||
Wenn man seine Werke überblickt, so hat man einen Künstler vor sich, der unbeirrt von allen Zeit und Kunstströmungen seine eigenen Wege geht. | |||
Seine Bilder verraten die seltene Gabe sich ganz in das Wesen der Dinge einzuleben; Heimatliebe und Verwurzelung in der heimischen Landschaft fühlt man aus jedem einzelnen seiner Bilder heraus. | |||
Friedrich Paul Rosahl ist Aquarellist und Ölmaler, Landschafts-, Porträt- oder Tiermaler, ohne eigentliche Festlegung auf bestimmte Motive. | |||
In seiner Malweise lässt er sich nicht in eine besondere Kunstrichtung einordnen. | |||
Er schafft aus der Seele heraus, ist feinfühlig und genau. | |||
Ein bezeichnendes Beispiel für kleinmeisterliche Treue, der wirkungssicheren Wahl des Bildausschnittes und das Empfinden eines echten Malers, ist das 1920 entstandene Bild eines Uhrmachers in seiner Werkstatt. | |||
In den 30 iger Jahren des letzten Jahrhunderts befand er sich auf der Höhe seines Schaffens und nimmt eine sehr angesehene Stellung unter den Leipziger Künstlern ein. | |||
Beachtenswert sind seine Bilder für die er staatliche und städtische Auszeichnung erhielt. | |||
Hervorzuheben ist hier sein Bild des neuen Leipziger Rathauses, für dessen Ausführung Friedrich Paul Rosahl einen Auftrag des Rates der Stadt Leipzig erhielt. | |||
Dieses Bild wurde von der Stadt Leipzig anlässlich des 1934 in Leipzig stattfindenden Bundesschießens als Ehrenpreis gestiftet. | |||
Seine Landschaften und Blumenstilleben verraten den echten könnenden Künstler. | |||
Als bedeutende Schöpfungen können hier die Werke „Herbstsonne“, „Stachys“, „Letzter Schnee“, „Kaktus mit weisser Blüte“, „Bildnis Bildhauer Brumme“, „Brandenburger Brücke in Leipzig“, gelten. | |||
In öffentlichem Besitz befinden sich die Bilder „Keilberg“ (1934 vom sächsischen Staat erworben und „Berge bei Mittenwald“ Graphisches Kabinett, Leipzig). | |||
Durch seinen Rückzug in die Malerei überstand er fast unbeschadet die Zeit von 1933 bis 1944. | |||
Zu seinem 50. Geburtstag im Jahre 1934 war neben den Leipziger bildenden Künstlern auch Gerhart Hauptmann zur Feier geladen. | |||
Bis Anfang 1945 führte seine Frau ein Lebensmittelgeschäft in der Lothringer Straße, jetzt Coppistraße. Nach einem der letzten Bombenangriffe auf Leipzig wurde das Wohnhaus in der Lothringer Straße zum Teil zerstört. Zum Glück nur zum Teil, so konnten die Bilder überleben. | |||
Als „Wiedergutmachung“ für die Inhaftierung im KZ Osterode, welche er für seine halbjüdische Frau Elisabeth 1944 bis 1945 auf sich nahm, erhielt Familie Rosahl Ende 1945 die Villa einer Leipziger Nazigröße in der Kleiststraße 111 zur Nutzung. | |||
Dort wohnte die Familie bis 1951. Aus Altersgründen machte es sich erforderlich, eine kleinere Wohnstätte mit Atelier zu beziehen. Dieses neue Heim befand sich in der Coppistraße 36. | |||
Nun, 67- jährig, begann Friedrich Paul Rosahl´s letzte Schaffensperiode. Er setzte sein malerisches Können und sein reiches Wissen auch auf dem Spezialgebiet der Restaurierung von Gemälden ein. | |||
Einen Auftrag, den er mit großer Freude übernommen hatte - die Restaurierung der Bilder in der Leipziger Gaststätte „Auerbachs Keller" (Faust-Geschichte) - konnte er nicht zu Ende bringen, da ihn der Tod am 06.06.1957 jäh aus seinem Schaffen gerissen hat. | |||
Harald Rosahl | |||
==Sonstige Personen== | ==Sonstige Personen== | ||
Christian August Rosahl | |||
geb. 10 Mai 1818 in Schiepzig | |||
Im Jahr 1858 einer der Hauptakteure im Rose-Rosahl Fall. | |||
==Literaturhinweise== | ==Literaturhinweise== | ||
Aktuelle Version vom 7. Oktober 2021, 18:00 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Varianten des Namens
Rosal; Roßsahl
Geographische Verteilung
| Relativ | Absolut |
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Relative Verteilung des Namens Rosahl (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Rosahl" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Absolute Verteilung des Namens Rosahl (1890)Direkt zur Karte Absolute Verteilung des Namens "Rosahl" um 1890 im damaligen Deutschen Reich Sie können die Karte innerhalb des Fensters zoomen und verschieben. |
Friedrich Paul Rosahl, Lithograph und Kunstmaler,
- 23.09.1884 in Lettin, Saalkreis; † 06.06.1957 in Leipzig
Geboren wurde Friedrich Paul Rosahl am 23.09.1884 in Lettin als zweites von fünf Kindern des Zimmermanns Friedrich Carl Rosahl und seiner Ehefrau Liberta Auguste Linna Rosahl, geb. Meier. Mit 17 Jahren begann er eine Lehre an der Leipziger Grafischen Akademie unter Ludwig Nieper und erlernte dort den Beruf eines Lithografen. Nach Abschluss der Ausbildung machte sich Friedrich Paul Rosahl als Kunstmaler selbständig. Am 15. Oktober 1907 heiratete er die Tochter des Kaufmanns Carl Ludwig Rühl und der Jüdin Carolina Rühl, geb. Levi, Susanna Elisabeth Rühl. Im Dezember 1908 kam sein einziges Kind, Artur Werner, zur Welt.
Von 1910 bis 1931 arbeitete Friedrich Paul Rosahl als technischer Zeichner und Bediener einer zur damaligen Zeit neuen Technik, eines Kontophot Apparates, in den Bleichert Werken in Leipzig. Mit diesem Apparat wurden Kopien sowie Vergrößerungen und Verkleinerungen von Unterlagen angefertigt. Auch in dieser Zeit als Angestellter entstanden viele seiner Zeichnungen, Aquarelle, Drucke und Ölgemälde. Nach 1931, nun schon 47 jährig, widmete er sich ganz seinem künstlerischen Schaffen. Wenn man seine Werke überblickt, so hat man einen Künstler vor sich, der unbeirrt von allen Zeit und Kunstströmungen seine eigenen Wege geht. Seine Bilder verraten die seltene Gabe sich ganz in das Wesen der Dinge einzuleben; Heimatliebe und Verwurzelung in der heimischen Landschaft fühlt man aus jedem einzelnen seiner Bilder heraus. Friedrich Paul Rosahl ist Aquarellist und Ölmaler, Landschafts-, Porträt- oder Tiermaler, ohne eigentliche Festlegung auf bestimmte Motive. In seiner Malweise lässt er sich nicht in eine besondere Kunstrichtung einordnen. Er schafft aus der Seele heraus, ist feinfühlig und genau. Ein bezeichnendes Beispiel für kleinmeisterliche Treue, der wirkungssicheren Wahl des Bildausschnittes und das Empfinden eines echten Malers, ist das 1920 entstandene Bild eines Uhrmachers in seiner Werkstatt. In den 30 iger Jahren des letzten Jahrhunderts befand er sich auf der Höhe seines Schaffens und nimmt eine sehr angesehene Stellung unter den Leipziger Künstlern ein. Beachtenswert sind seine Bilder für die er staatliche und städtische Auszeichnung erhielt. Hervorzuheben ist hier sein Bild des neuen Leipziger Rathauses, für dessen Ausführung Friedrich Paul Rosahl einen Auftrag des Rates der Stadt Leipzig erhielt. Dieses Bild wurde von der Stadt Leipzig anlässlich des 1934 in Leipzig stattfindenden Bundesschießens als Ehrenpreis gestiftet. Seine Landschaften und Blumenstilleben verraten den echten könnenden Künstler. Als bedeutende Schöpfungen können hier die Werke „Herbstsonne“, „Stachys“, „Letzter Schnee“, „Kaktus mit weisser Blüte“, „Bildnis Bildhauer Brumme“, „Brandenburger Brücke in Leipzig“, gelten. In öffentlichem Besitz befinden sich die Bilder „Keilberg“ (1934 vom sächsischen Staat erworben und „Berge bei Mittenwald“ Graphisches Kabinett, Leipzig). Durch seinen Rückzug in die Malerei überstand er fast unbeschadet die Zeit von 1933 bis 1944. Zu seinem 50. Geburtstag im Jahre 1934 war neben den Leipziger bildenden Künstlern auch Gerhart Hauptmann zur Feier geladen. Bis Anfang 1945 führte seine Frau ein Lebensmittelgeschäft in der Lothringer Straße, jetzt Coppistraße. Nach einem der letzten Bombenangriffe auf Leipzig wurde das Wohnhaus in der Lothringer Straße zum Teil zerstört. Zum Glück nur zum Teil, so konnten die Bilder überleben. Als „Wiedergutmachung“ für die Inhaftierung im KZ Osterode, welche er für seine halbjüdische Frau Elisabeth 1944 bis 1945 auf sich nahm, erhielt Familie Rosahl Ende 1945 die Villa einer Leipziger Nazigröße in der Kleiststraße 111 zur Nutzung. Dort wohnte die Familie bis 1951. Aus Altersgründen machte es sich erforderlich, eine kleinere Wohnstätte mit Atelier zu beziehen. Dieses neue Heim befand sich in der Coppistraße 36. Nun, 67- jährig, begann Friedrich Paul Rosahl´s letzte Schaffensperiode. Er setzte sein malerisches Können und sein reiches Wissen auch auf dem Spezialgebiet der Restaurierung von Gemälden ein. Einen Auftrag, den er mit großer Freude übernommen hatte - die Restaurierung der Bilder in der Leipziger Gaststätte „Auerbachs Keller" (Faust-Geschichte) - konnte er nicht zu Ende bringen, da ihn der Tod am 06.06.1957 jäh aus seinem Schaffen gerissen hat. Harald Rosahl
Sonstige Personen
Christian August Rosahl geb. 10 Mai 1818 in Schiepzig
Im Jahr 1858 einer der Hauptakteure im Rose-Rosahl Fall.
Literaturhinweise
Daten aus FOKO
<foko-name>Rosahl</foko-name>
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