Gaiser (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Der erste bekannte Gaiser ist Claus (Nikolaus) Gaiser, geb. um 1480, der sich um 1520 in Baiersbronn-Mitteltal in der Parzelle Ödenhof-Weisenbach niederließ. Erstmals erwähnt wurde er in der Herdsteuerliste von Baiersbronn aus dem Jahre 1525. Laut Familienforscher Wilhelm Günter aus Baiersbronn soll er als Religionsflüchtling oder Soldat aus Tirol gekommen sein. Hier in Baiersbronn sind die Gaiser am weitesten verbreitet. | |||
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Tatsache ist jedoch, dass laut Uracher Heimatbuch schon um 1470 Gaiser in Metzingen ansässig gewesen sein sollen. Deshalb scheint die Version plausibler, dass bei der Besetzung von Teilen Württembergs durch Vorderösterreich im 15. Jahrhundert Tiroler Soldaten in diese Gegend kamen, die später heirateten und sich häuslich niederließen. So gesehen müsste der Ursprung der Gaiser in Metzingen gelegen haben und Claus müsste von dort her nach Baiersbronn gekommen sein. | |||
Ziemlich sicher ist, dass der erste Gaiser im 15. Jahrhundert als Besatzungssoldat nach Baiersbronn gekommen ist. Er kam aus Gais im Taufer-Tal in Süd-Tirol. Daher der Name Gais-er, benannt nach seiner Herkunft. Da es zu jener Zeit noch keine Nachnamen gab, erhielt er zur besseren Unterscheidung den Beinamen nach seinem Herkunftsort. Später wurde daraus der Familienname. So ist auch der Name Hamburger, Heilbronner oder Augsburger entstanden. | |||
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'''Gottlieb Leonhard Gaiser''' 1817-1892 legte 1859 in Hamburg den Grundstein zur Ölfabrik Gaiser & Co, sowie der Einkaufsgesellschaft G. L. Gaiser. Die Firma war hauptsächlich als Palmkernimporteur tätig. Nach der Gaiser Methode wurde aus den Kernen Palmöl gewonnen. Dieses war vielseitig zu verwenden, z. B. als Schmiermittel für Maschinen, in der Lebensmittelindustrie und Kosmetikbranche. | |||
'''Carl August Gaiser''' 1835 – 1911 aus Friedrichstal, Sohn des Johann Georg Gaiser vom Raibhäusle entwickelte das Gewehr 98 zusammen mit Paul Mauser u.a., | |||
Eine der bedeutendsten Entwicklungen der Waffenfabrik Mauser in Oberndorf. | |||
'''Gerd Gaiser,''' 1908 – 1976, Sohn eines ev. Pfarrers, war ein deutscher Schriftsteller. Er studierte Malerei und Kunstgeschichte in Stuttgart, Königsberg und Dresden. Er arbeitete als Kunstlehrer und schrieb als Autor für Zeitschriften. Im Zweiten Weltkrieg war er Fliegeroffizier. 1941 erschien sein Gedichtband Reiter am Himmel. In der Nachkriegszeit arbeitete Gerd Gaiser als Maler, Lehrer und seit 1962 als Professor an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen. | |||
'''Sean Gaiser''' ist ein erfolgreicher Folk / Rock Sänger aus Kensington, Maryland in den USA. Er ist leidenschaftlicher Gitarrist und hat auch schon einige Songs selbst geschrieben. | |||
'''Jon Gaiser''' aus Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan | |||
==Sonstige Personen== | ==Sonstige Personen== | ||
==Literaturhinweise== | ==Literaturhinweise== | ||
* Günther Schweizer: ''Sieben Generationen Schulmeister. Die Familie Gaiser aus Walddorf bei Tübingen''. In: [[Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde/26|''Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde'' 26 (2008)]] S. 131 | |||
* August Gaiser - Mitentwickler der Gewehr 98 und Erfinder: in: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.oberndorf-a-n-engster-vertrauter-von-paul-mauser.ea1fb4c8-a35e-40a0-b965-b2084f97bb53.html | |||
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Aktuelle Version vom 26. November 2023, 04:11 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Der erste bekannte Gaiser ist Claus (Nikolaus) Gaiser, geb. um 1480, der sich um 1520 in Baiersbronn-Mitteltal in der Parzelle Ödenhof-Weisenbach niederließ. Erstmals erwähnt wurde er in der Herdsteuerliste von Baiersbronn aus dem Jahre 1525. Laut Familienforscher Wilhelm Günter aus Baiersbronn soll er als Religionsflüchtling oder Soldat aus Tirol gekommen sein. Hier in Baiersbronn sind die Gaiser am weitesten verbreitet. Der älteste Gaiser in der Reutlinger Gegend ist Kaspar Gaiser, geb. um 1530 in Walddorf. Demnach müsste er ein Nachkomme des Claus Gaiser sein.
Tatsache ist jedoch, dass laut Uracher Heimatbuch schon um 1470 Gaiser in Metzingen ansässig gewesen sein sollen. Deshalb scheint die Version plausibler, dass bei der Besetzung von Teilen Württembergs durch Vorderösterreich im 15. Jahrhundert Tiroler Soldaten in diese Gegend kamen, die später heirateten und sich häuslich niederließen. So gesehen müsste der Ursprung der Gaiser in Metzingen gelegen haben und Claus müsste von dort her nach Baiersbronn gekommen sein.
Ziemlich sicher ist, dass der erste Gaiser im 15. Jahrhundert als Besatzungssoldat nach Baiersbronn gekommen ist. Er kam aus Gais im Taufer-Tal in Süd-Tirol. Daher der Name Gais-er, benannt nach seiner Herkunft. Da es zu jener Zeit noch keine Nachnamen gab, erhielt er zur besseren Unterscheidung den Beinamen nach seinem Herkunftsort. Später wurde daraus der Familienname. So ist auch der Name Hamburger, Heilbronner oder Augsburger entstanden.
Varianten des Namens
Gaiser, Gayßer, Gaißer, Gaisser oder auch Geiser. Auch der Name Gasser, der in Amerika häufig vorkommt, soll von Gaiser abgeleitet sein. Dies ist zwar teilweise möglich, aber nicht sicher, da es diesen Namen auch in Süd-Tirol sehr häufig gibt.
Geographische Verteilung
| Relativ | Absolut |
|---|---|
Relative Verteilung des Namens Gaiser (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Gaiser" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Absolute Verteilung des Namens Gaiser (1890)Direkt zur Karte Absolute Verteilung des Namens "Gaiser" um 1890 im damaligen Deutschen Reich Sie können die Karte innerhalb des Fensters zoomen und verschieben. |
Bekannte Namensträger
Gottlieb Leonhard Gaiser 1817-1892 legte 1859 in Hamburg den Grundstein zur Ölfabrik Gaiser & Co, sowie der Einkaufsgesellschaft G. L. Gaiser. Die Firma war hauptsächlich als Palmkernimporteur tätig. Nach der Gaiser Methode wurde aus den Kernen Palmöl gewonnen. Dieses war vielseitig zu verwenden, z. B. als Schmiermittel für Maschinen, in der Lebensmittelindustrie und Kosmetikbranche.
Carl August Gaiser 1835 – 1911 aus Friedrichstal, Sohn des Johann Georg Gaiser vom Raibhäusle entwickelte das Gewehr 98 zusammen mit Paul Mauser u.a., Eine der bedeutendsten Entwicklungen der Waffenfabrik Mauser in Oberndorf.
Gerd Gaiser, 1908 – 1976, Sohn eines ev. Pfarrers, war ein deutscher Schriftsteller. Er studierte Malerei und Kunstgeschichte in Stuttgart, Königsberg und Dresden. Er arbeitete als Kunstlehrer und schrieb als Autor für Zeitschriften. Im Zweiten Weltkrieg war er Fliegeroffizier. 1941 erschien sein Gedichtband Reiter am Himmel. In der Nachkriegszeit arbeitete Gerd Gaiser als Maler, Lehrer und seit 1962 als Professor an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen.
Sean Gaiser ist ein erfolgreicher Folk / Rock Sänger aus Kensington, Maryland in den USA. Er ist leidenschaftlicher Gitarrist und hat auch schon einige Songs selbst geschrieben.
Jon Gaiser aus Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan
Sonstige Personen
Literaturhinweise
- Günther Schweizer: Sieben Generationen Schulmeister. Die Familie Gaiser aus Walddorf bei Tübingen. In: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde 26 (2008) S. 131
- August Gaiser - Mitentwickler der Gewehr 98 und Erfinder: in: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.oberndorf-a-n-engster-vertrauter-von-paul-mauser.ea1fb4c8-a35e-40a0-b965-b2084f97bb53.html
Daten aus FOKO
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