Genealogie der Herren und Freiherren von Bongart/010: Unterschied zwischen den Versionen
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bis die Lande von Monjoye und Cornelymünster wieder eingelöst würden. Diese Pfandschaft scheint erst im fünfzehnten Jahrhundert gelöst worden zu sein; aber in dem Pfandbrief, worin Herzog Wilhelm im J. 1374 dem Johann von Grons-feld die Heydener Dörfer verschreibt, ist, wie schon bemerkt, die Clausel zu Gunsten des Reynart Herrn zu Schoenvorst weggeblieben, und somit Schoenau unter die Gerichtsbarkeit des Herrn zur .Heyden gestellt. Ob der Herzog so verfügen konnte, ist eine Frage, deren Beantwortung ich Andern überlasse. Die beiden Herren zu Schoenau sahen sich in ihren Rechten gekränkt, und anstatt mit dem Herzog zu rechten, glaubten sie vielmehr dem Johann von Gronsfeld die Hauptschuld ihrer Beeinträchtigung beimessen zu müssen. Dieser war aber wohl nicht der Mann, der sich lange nach Schiedsfreunden umsah. Hochfahrend, wie er gewesen zu sein scheint, suchte er wohl stets gleich auf der Stelle mit dem Schwert in der Hand sein Recht zu behaupten. Und was war nun natürlicher, als dass seine Nachbaren sich den Herren von dem Bongart anschlossen zur Bekämpfung des gemeinsamen Feindes? — Auf diese oder ähnliche Weise kann sich die Geschichte verhalten haben. Wir wissen davon aber mit Bestimmtheit nur dieses, dass Johann von Gronsfeld im J. 1386 von seinen Gegnern zu Aachen erschlagen worden ist (1). — »Als ein Sühnopfer für die Seelenruhe des durch ihn erschlagenen Johann von Gronsfeld errichtete und dotirte Goedert von dem Bongart in der Kapelle zu Bocholtz einen Altar zu Ehren des h. Julian« (²). Das «durch ihn« muss man nicht so buchstäblich nehmen. Herr Goedert war schon ziemlich bei Jahren, und wir dürfen zweifeln, ob er zuletzt noch persönlich an der Fehde Antheil genommen. Dann berichtet
- (1) Da diese Fehde so lange angedauert hat, so lässt sich leicht denken, dass dies und jenes Verhältniss sich noch zugesellte, und dass es am Ende eine sehr complicirte Fehde war. So ersehen wir aus einem Sühnebrief des Reynart Herrn zu Schoenvorst und Sichern v. J. 1389, dass auch die Stadt Aachen sich daran betheiligt hatte. Chr. Quix im Schloss Rimburg p. 189. — (2) Chr. Quix: Die Pfarre zum h. Kreuz p. 37. —
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ja auch derselbe Verfasser (1) nach einem alten Notizbüchlein also: »1386 am Samptagh nach St. Bartholomei schlugen die van Schonforst den Heren Johan van Grunssfeld thodt in ein Zimmer vf dem Kloster«. Also erschlugen ihn die Leute des Reynart Herrn zu Schoenvorst und Sichern. Ueber diesen und die andern Hauptleute der Fehde hat Erzbischof Friedrich von Cöln eine Sühne gesprochen, worin er letztere verpflichtete, gemeinschaftlich einen Altar und eine Lampe zu stiften, und zwar in der Kapelle des Hofs von Schoenvorst zu Aachen in St. Jacobs Strassen(2).
Wie Herzog Wilhelm sich bei dieser Fehde und ihrem Ausgang verhalten, darüber findet sich nichts vor. Im J. 1387 übertrug derselbe den Pfandbrief der Heydener Dörfer auf Heinrich von Gronsfeld, und diesmal wieder auf Lebensdauer. Eine besondere Belehnung über das Schloss zur Heyden scheint er für denselben nicht ausgestellt zu haben; der Lehenbrief für Johann von Gronsfeld hatte auch für dessen Bruder Geltung. Aber es hat fast den Anschein, dass Johann von Gronsfeld für alle mögliche Fälle Vorsorge getroffen, dass er schon bei Lebzeiten, mit Genehmigung des Herzogs, das Schloss seinem Bruder übertragen, und dass er überhaupt die Verhältnisse so geordnet, wie sie in der Folge gestaltet sind. Nämlich Heinrich von Gronsfeld wird Herr zur Heyden; nach seinem Tode geht das Schloss an seinen Schwiegersohn Ritter Christian von Rynckberg über, wogegen dieser zu Gunsten des jungen Heinrich von Gronsfeld (Johanns ältester Sohn) auf sein Schloss Rynckberg verzichtet.
Heinrich von Gronsfeld Herr zur Heyden heirathete im J. 1382 Johanna von Merode zu Rynckberg, und gab gleichzeitig seine Tochter erster Ehe, Metza, dem Bruder seiner Braut, Christian von Rynckberg, zur Gattin. Er ist mit dem Scheiden des Jahrhunderts vom Leben geschieden. Im J. 1396 war er zum erblichen Collator des oben erwähnten
- (1) Geschichte des Kanneliten-Klosters p. 86. — (²) Geschichte des Karmeliten-Klosters p. 197. Die Kapelle hatte Reynarts Vater im J. 1370 gestiftet; man sehe Lacomblet Bd. III. p. 592. Quix 1. 1. p. 174.