Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/162: Unterschied zwischen den Versionen

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:215. „Sie entschuldigen es wohl"
:„Mit des Irrthum5 Walten/'
:„Was ich Ihnen unmuthsvoll"
:„Eben vorgehalten!"
 
:216. „Und nun mag Ihr Bruder sich"
:„Zu nur herbequemen,"
:„Daß sein Urtheil er durch mich"
:„Kann sogleich vernehmen!"
 
:217. „Denn von Darmstadt kam es her,"
:„An mich adressiret,"
:„Daß es baldigst auch nunmehr"
:„Werde erequiret!" —
 
:218. „Doch, Herr Rector, ward dabei"
:„Schwerlich miterwogen,"
:„Daß schon lang mein Bruder sei"
:„Von hier abgezogen!" —
 
:219. „,,Nun so schreiben Sie ihm doch,""
:„„Mich zu unterstützen:""
:„„Daß er vierzehn Tage noch""
:„„Carcer zu versitzen!""
 
:220. „Schreiben will ich3 heute ihm,"
:„Ohne zu verweilen;"
:„Doch wird er nicht ungestüm"
:„Nach dem Carcer eilen!" —
 
:221. „Fügen Sie deßwegen bei,"
:„Daß jetzt Strafeleiden"
:„Ihm gewiß zum Nutzen sei"
:„Für die Folgezeiten!"
 
:222. „Denn wenn Ungehorsam er"
:„Jetzo zeige offen,"
:„Habe keine Stelle mehr"
:„Jemals er zu hoffen!" —
 
:223. Ich empfahl mich, um getreu
:Alle die Geschichten
:Meinem Bruder funkelneu,
:Brühheiß zu berichten.
 
:::::::233. Meinen Lesern wollte ich
:::::::Wahrheit nur erzählen,
:::::::Und mit ihr will ich auch mich
:::::::Ihnen jetzt empfehlen.
 
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:224. Als ich an die Schreiberei
:Ging, erwog ich stille:
:Wie bringst Du dem Alten bei
:Diese bitt're Pille? —
 
:225. Wenn man solche Arzenei
:Will zum Munde führen.
:Pflegt man sie auf allerlei
:Arten zu candiren.
 
:226. Daß mein Alter die Mixtur
:Leichter möge schlingen.
:Suchte ich in Reimen nur
:Sie ihm beizubringen.
 
:227. War die Sache auch nicht süß,
:Die ich zu verkünden,
:Könnt er nun sie doch gewiß
:Ungereimt nicht finden.
 
:228. Und ich gab mir alle Müh',
:So das Ding zu machen,
:Daß ihm meine Poesie
:Diene nur zum Lachen.
 
:229. Pegasus nun unter mir
:Machte Capriolen,
:Daß ich kaum von Lachen schier
:Konnte mich erholen.
 
:230. Welchen Zweck auch mein Humor
:Allgemein erreichte,
:Wie mein Bruder Theodor
:Schriftlich mir bezeugte.
 
:231. Doch ins Carcer noch zu gehn,
:es ihn nicht gelüste;
:Wie er offen mir gestehn
:Und versichern müßte.
 
:232. Auch zeigt' ichs dem Rector an,
:Daß er dieß verschmähet;
:Aber später hat kein Hahn
:Mehr darnach gekrähet.
 
 
 
 
 
 
 
 
:::::'''Christian Spamer.'''
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Version vom 29. Mai 2008, 17:46 Uhr

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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215. „Sie entschuldigen es wohl"
„Mit des Irrthum5 Walten/'
„Was ich Ihnen unmuthsvoll"
„Eben vorgehalten!"
216. „Und nun mag Ihr Bruder sich"
„Zu nur herbequemen,"
„Daß sein Urtheil er durch mich"
„Kann sogleich vernehmen!"
217. „Denn von Darmstadt kam es her,"
„An mich adressiret,"
„Daß es baldigst auch nunmehr"
„Werde erequiret!" —
218. „Doch, Herr Rector, ward dabei"
„Schwerlich miterwogen,"
„Daß schon lang mein Bruder sei"
„Von hier abgezogen!" —
219. „,,Nun so schreiben Sie ihm doch,""
„„Mich zu unterstützen:""
„„Daß er vierzehn Tage noch""
„„Carcer zu versitzen!""
220. „Schreiben will ich3 heute ihm,"
„Ohne zu verweilen;"
„Doch wird er nicht ungestüm"
„Nach dem Carcer eilen!" —
221. „Fügen Sie deßwegen bei,"
„Daß jetzt Strafeleiden"
„Ihm gewiß zum Nutzen sei"
„Für die Folgezeiten!"
222. „Denn wenn Ungehorsam er"
„Jetzo zeige offen,"
„Habe keine Stelle mehr"
„Jemals er zu hoffen!" —
223. Ich empfahl mich, um getreu
Alle die Geschichten
Meinem Bruder funkelneu,
Brühheiß zu berichten.
233. Meinen Lesern wollte ich
Wahrheit nur erzählen,
Und mit ihr will ich auch mich
Ihnen jetzt empfehlen.
224. Als ich an die Schreiberei
Ging, erwog ich stille:
Wie bringst Du dem Alten bei
Diese bitt're Pille? —
225. Wenn man solche Arzenei
Will zum Munde führen.
Pflegt man sie auf allerlei
Arten zu candiren.
226. Daß mein Alter die Mixtur
Leichter möge schlingen.
Suchte ich in Reimen nur
Sie ihm beizubringen.
227. War die Sache auch nicht süß,
Die ich zu verkünden,
Könnt er nun sie doch gewiß
Ungereimt nicht finden.
228. Und ich gab mir alle Müh',
So das Ding zu machen,
Daß ihm meine Poesie
Diene nur zum Lachen.
229. Pegasus nun unter mir
Machte Capriolen,
Daß ich kaum von Lachen schier
Konnte mich erholen.
230. Welchen Zweck auch mein Humor
Allgemein erreichte,
Wie mein Bruder Theodor
Schriftlich mir bezeugte.
231. Doch ins Carcer noch zu gehn,
es ihn nicht gelüste;
Wie er offen mir gestehn
Und versichern müßte.
232. Auch zeigt' ichs dem Rector an,
Daß er dieß verschmähet;
Aber später hat kein Hahn
Mehr darnach gekrähet.





Christian Spamer.