Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/127: Unterschied zwischen den Versionen
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:Daß er so mich könne niederreißen; | :Daß er so mich könne niederreißen; | ||
:Doch den Rücken hielte ich mir frei. | :Doch den Rücken hielte ich mir frei. | ||
:Endlich dacht' | :Endlich dacht' ich: Deine Defensive | ||
:Macht Dich müd' und bringt Dich nicht an' | :Macht Dich müd' und bringt Dich nicht an's Ziel; | ||
:Drum ergriff ich rasch die Offensive, | :Drum ergriff ich rasch die Offensive, | ||
:Und gelangte stürmend zu der Mühl'. | :Und gelangte stürmend zu der Mühl'. | ||
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:Ueber's Wasserbett bis an das Haus; | :Ueber's Wasserbett bis an das Haus; | ||
:Dorten aber thaten sie wie Tieger, | :Dorten aber thaten sie wie Tieger, | ||
:Als ich pochte ihren Herrn | :Als ich pochte ihren Herrn heraus. | ||
:Ja, der Wettkampf mit dein Bullenbeißer, | :Ja, der Wettkampf mit dein Bullenbeißer, | ||
:Der schon einen heißen Anfang nahm, | :Der schon einen heißen Anfang nahm, | ||
:Ward mit | :Ward mit jedem Augenblicke heißer, | ||
:Bis der Müller aus dem Hause kam. | :Bis der Müller aus dem Hause kam. | ||
:Der entfernte nun sogleich die Hunde, | :Der entfernte nun sogleich die Hunde, | ||
:Und verwunderte dabei sich sehr, | :Und verwunderte dabei sich sehr, | ||
:Daß ich ohne irgend eine Wunde | :Daß ich ohne irgend eine Wunde | ||
:Bei dem Kampfe weggekommen | :Bei dem Kampfe weggekommen wär'. | ||
:„Dennoch," sprach er, „kommen Sie nicht wieder" | :„Dennoch," sprach er, „kommen Sie nicht wieder" | ||
:„So allein in dunkler Mitternacht;" | :„So allein in dunkler Mitternacht;" | ||
:„Denn mein Sultan wirft den Stärksten nieder," | :„Denn mein Sultan wirft den Stärksten nieder," | ||
:„Ohne daß er Federlesen macht!" | :„Ohne daß er Federlesen macht!" | ||
: | :„O, ich bin auch nicht allein gekommen," | ||
:Sprach ich, „wie sogleich Sie werden sehn;" | :Sprach ich, „wie sogleich Sie werden sehn;" | ||
:„Sondern habe zwei mir mitgenommen," | :„Sondern habe zwei mir mitgenommen," | ||
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:Und so trugen sie es in die Stadt. | :Und so trugen sie es in die Stadt. | ||
:Meine fünf Philister aber hießen: | :Meine fünf Philister aber hießen: | ||
:Limpert, Geismar, | :Limpert, Geismar, Bücking, Möhl und Lotz, | ||
:Und ich habe gegen sie bewiesen | :Und ich habe gegen sie bewiesen | ||
:Niemals Grobheit, Hochmuth oder Trotz. | :Niemals Grobheit, Hochmuth oder Trotz. | ||
:Bei | :Bei Andreas Konrad Möhl logirte | ||
:Auf der | :Auf der Mäusburg ich fünf Jahre lang, | ||
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:Und die Garküch', die derselbe führte, | :Und die Garküch', die derselbe führte, | ||
:Brachten wir zwei Spamer erst in Schwang. | :Brachten wir zwei Spamer erst in Schwang. | ||
:Als wir uns das | :Als wir uns das Essen ließen holen, | ||
:Sahen wir an Limperts nur zu bald, | :Sahen wir an Limperts nur zu bald, | ||
:Daß der | :Daß der Bringer uns davon gestohlen, | ||
:Und was er noch brachte, das war kalt. | :Und was er noch brachte, das war kalt. | ||
:Damit dies nicht wieder möcht' geschehen, | :Damit dies nicht wieder möcht' geschehen, | ||
:Wirkten wir uns die | :Wirkten wir uns die Erlaubniß aus, | ||
:Daß wir selbst zum | :Daß wir selbst zum Essen durften gehen | ||
:Zu dem Speisegeber Möhl in' | :Zu dem Speisegeber Möhl in's Haus. | ||
: | :Anfangs aß daselbst mit uns noch Einer, | ||
:Nämlich unser Schulgenosse Broß; | :Nämlich unser Schulgenosse Broß; | ||
:Da war freilich unser Tisch ein kleiner, | :Da war freilich unser Tisch ein kleiner, | ||
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:Und so stieg die Zahl der Gäste immer, | :Und so stieg die Zahl der Gäste immer, | ||
:Bis sie weit noch über hundert stand, | :Bis sie weit noch über hundert stand, | ||
:Und man oft den Raum der beiden | :Und man oft den Raum der beiden Zimmer | ||
:Für die Speisenden zu enge fand. | :Für die Speisenden zu enge fand. | ||
:Anno sechzehn kostete | :Anno sechzehn kostete das Essen | ||
:Nur acht Kreuzer, Anno siebzehn zehn, | :Nur acht Kreuzer, Anno siebzehn zehn, | ||
:Und wie da der | :Und wie da der Preis ward abgemessen, | ||
:Blieb er später immerhin bestehn. | :Blieb er später immerhin bestehn. | ||
:Anno siebzehn wurden Brod und Wecke | :Anno siebzehn wurden Brod und Wecke | ||
:Durch die | :Durch die Theurung noch einmal so klein, | ||
:Und die Bäcker stellten ihr Gebäcke | :Und die Bäcker stellten ihr Gebäcke | ||
:Sammt dem Backen einmal gänzlich ein. | :Sammt dem Backen einmal gänzlich ein. | ||
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:Schrieb mein Vater eiligst uns're Noth, | :Schrieb mein Vater eiligst uns're Noth, | ||
:Und sogleich nach seinem Wunsche sandten | :Und sogleich nach seinem Wunsche sandten | ||
:Sie uns einen Maltersack voll | :Sie uns einen Maltersack voll Brod. | ||
:Denn in Gießen mochte Jemand laufen | :Denn in Gießen mochte Jemand laufen | ||
:An die Bäckerladen, wo er wollt', | :An die Bäckerladen, wo er wollt', | ||
:Konnte er kein Laibchen | :Konnte er kein Laibchen Brod mehr kaufen, | ||
:Nicht einmal für noch so | :Nicht einmal für noch so schweres Gold. | ||
:Als indessen jeder Bäcker sollte | :Als indessen jeder Bäcker sollte | ||
:Gleich zurücke geben sein Patent, | :Gleich zurücke geben sein Patent, | ||
:Wenn er jetzo nicht mehr backen wollte, | :Wenn er jetzo nicht mehr backen wollte, | ||
:War die | :War die Brodnoth auch sogleich am End'. | ||
:Anno achtzehn zogen wir Gebrüder | :Anno achtzehn zogen wir Gebrüder | ||
:Zu | :Zu Andreas Konrad Möhl in's Haus, | ||
:Und erst drei und zwanzig zog ich wieder, | :Und erst drei und zwanzig zog ich wieder, | ||
:Weil ich am Examen war, heraus. | :Weil ich am Examen war, heraus. | ||
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Version vom 3. Juni 2008, 15:11 Uhr
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