Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/035: Unterschied zwischen den Versionen

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oder etwas Geld für die Nutzung der Hofraiten, den sogenannte»: Hofzins'.
oder etwas Geld für die Nutzung der Hofraiten, den sogenannte»: Hofzins'.
Der Frondienst, den der Meier für den Grundherrn als Äquivalent für die Nutzung des Gutes zu leisten hatte, war im südlichen Niedersachsen (Kalenberg, Göttingen, Grubenhagen, Hildesheim und Vraunschweig-Wolfenbüttel) unbedeutend^. Die Hauptdienstlast der Meier dieser Landesteile entsprang nicht aus dem Mißverhältnis ^. Der Meier leistete hier seinem Grundherrn höchstens einige Hof- oder Reisefnhren, um das Zinskorn in die grundherrliche Scheune oder auf deu nächsten Markt zu bringend Im Norden, in Hoya-Diepholz, Lüneburg und BremenVerden, bezog regelmäßig der Grundherr den sogenannten Wochendienst des Meiers, den dieser in den südlichen Landesteilen an die Ämter, bezw. adelige Gerichtsherren leistete. Hier war der Meier also seinem Grundherrn zur Leistung von Meierzins und beträchtlichem Frondienst verpflichtet ^.
Der Frondienst, den der Meier für den Grundherrn als Äquivalent für die Nutzung des Gutes zu leisten hatte, war im südlichen Niedersachsen (Kalenberg, Göttingen, Grubenhagen, Hildesheim und Vraunschweig-Wolfenbüttel) unbedeutend^. Die Hauptdienstlast der Meier dieser Landesteile entsprang nicht aus dem Mißverhältnis ^. Der Meier leistete hier seinem Grundherrn höchstens einige Hof- oder Reisefnhren, um das Zinskorn in die grundherrliche Scheune oder auf deu nächsten Markt zu bringend Im Norden, in Hoya-Diepholz, Lüneburg und BremenVerden, bezog regelmäßig der Grundherr den sogenannten Wochendienst des Meiers, den dieser in den südlichen Landesteilen an die Ämter, bezw. adelige Gerichtsherren leistete. Hier war der Meier also seinem Grundherrn zur Leistung von Meierzins und beträchtlichem Frondienst verpflichtet ^.
Alle Leistungsverpflichtungen des Meiers, mochten sie nun in Frondiensten, Zinskorn, Geld, Hofzins oder Zinsschweinen bestehen, waren entweder in den Meierbriefen, alfo vertragsmäßig, bestimmt oder sie beruhten auf dem Herkommen. In den meisten Landesteilen Niedersachsens durfte der Meierzins nicht erhöht werden. Selbst wenn das Meiergut mangels berechtigter Erben heimfiel, war dem Grundherrn bei der Neuvermeierung desselben die Steigerung der Meiergefälle seit alter Zeit kraft Landesgefetzes verboten. Nur in Göttingen-Grubenhagen konnten die Grundherren der unerblichen Meiergüter nach Ablauf der kontraktsmäßig festgesetzten Meierzeit, also bei Neuvermeierung, den Meierzins erhöhen.
Alle Leistungsverpflichtungen des Meiers, mochten sie nun in Frondiensten, Zinskorn, Geld, Hofzins oder Zinsschweinen bestehen, waren entweder in den Meierbriefen, alfo vertragsmäßig, bestimmt oder sie beruhten auf dem Herkommen. In den meisten Landesteilen Niedersachsens durfte der Meierzins nicht erhöht werden. Selbst wenn das Meiergut mangels berechtigter Erben heimfiel, war dem Grundherrn bei der Neuvermeierung desselben die Steigerung der Meiergefälle seit alter Zeit kraft Landesgefetzes verboten. Nur in Göttingen-Grubenhagen konnten die Grundherren der unerblichen Meiergüter nach Ablauf der kontraktsmäßig festgesetzten Meierzeit, also bei Neuvermeierung, den Meierzins erhöhen.
l Vgl. Busch, Beiträge, S. 52. Lüntzel, Lasten, S. 203 und 204. — Hannover De«, 74, Amt Hameln: VIII. 2. 1. ä. Nr. 17. Verzeichnis sämtlicher im Amt Ohsen befindlichen gutsherrlichen Gefälle 1682—1794.
l Vgl. Busch, Beiträge, S. 52. Lüntzel, Lasten, S. 203 und 204. — Hannover De«, 74, Amt Hameln: VIII. 2. 1. ä. Nr. 17. Verzeichnis sämtlicher im Amt Ohsen befindlichen gutsherrlichen Gefälle 1682—1794.
^ Vgl. Nusch, Beiträge, S, 121. — Stüve, Lasten, S. 121. — Strube, Nechtl. Bedenken I, 23 (I, 161). I, 117 (I, 249) u. IV, 66 (I, 242). — Strube, De iure viüicoruin <üüp, V, § 1—15; »ecsszione» Nr. 41. — Meierbriefe in den Beilagen zu Gesenius, Meierrecht Bd. II,
^ Vgl. Nusch, Beiträge, S, 121. — Stüve, Lasten, S. 121. — Strube, Nechtl. Bedenken I, 23 (I, 161). I, 117 (I, 249) u. IV, 66 (I, 242). — Strube, De iure viüicoruin <üüp, V, § 1—15; »ecsszione» Nr. 41. — Meierbriefe in den Beilagen zu Gesenius, Meierrecht Bd. II,
" Vgl. Stüve, Lasten des Grundeigentums, S, 129, 183, 189, 190. — Akten der vormaligen Domänenkannuer zu Hannover. (üßneiülia XVIII, Dienstsachen.    Lonv. VIII u, IX 1754—63.
" Vgl. Stüve, Lasten des Grundeigentums, S, 129, 183, 189, 190. — Akten der vormaligen Domänenkannuer zu Hannover. (üßneiülia XVIII, Dienstsachen.    Lonv. VIII u, IX 1754—63.
^ Vgl, Grefe, II S. 199-201. — Pfeiffer, Meierrecht, S. 158—162. — Über Nremen-Nerden vgl. Stüve, Lasten, S. 13ö. Pfeiffer a. a. O. Anderer Ansicht ist die juristische Zeitung für das Künigr. Hannover 1851, S. 450, — Über Göttingen-Grubenhagen vgl. Stüve, Lasten S. 120. — Hannover De». 74. Amt Osterode. Doinanialia U. I, Meierhüfebeschreibung des Amts Osterode 1767, Fach 20.  Lonvowt. IS.
^ Vgl, Grefe, II S. 199-201. — Pfeiffer, Meierrecht, S. 158—162. — Über Nremen-Nerden vgl. Stüve, Lasten, S. 13ö. Pfeiffer a. a. O. Anderer Ansicht ist die juristische Zeitung für das Künigr. Hannover 1851, S. 450, — Über Göttingen-Grubenhagen vgl. Stüve, Lasten S. 120. — Hannover De». 74. Amt Osterode. Doinanialia U. I, Meierhüfebeschreibung des Amts Osterode 1767, Fach 20.  Lonvowt. IS.

Version vom 13. August 2008, 16:52 Uhr

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland

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oder etwas Geld für die Nutzung der Hofraiten, den sogenannte»: Hofzins'.

Der Frondienst, den der Meier für den Grundherrn als Äquivalent für die Nutzung des Gutes zu leisten hatte, war im südlichen Niedersachsen (Kalenberg, Göttingen, Grubenhagen, Hildesheim und Vraunschweig-Wolfenbüttel) unbedeutend^. Die Hauptdienstlast der Meier dieser Landesteile entsprang nicht aus dem Mißverhältnis ^. Der Meier leistete hier seinem Grundherrn höchstens einige Hof- oder Reisefnhren, um das Zinskorn in die grundherrliche Scheune oder auf deu nächsten Markt zu bringend Im Norden, in Hoya-Diepholz, Lüneburg und BremenVerden, bezog regelmäßig der Grundherr den sogenannten Wochendienst des Meiers, den dieser in den südlichen Landesteilen an die Ämter, bezw. adelige Gerichtsherren leistete. Hier war der Meier also seinem Grundherrn zur Leistung von Meierzins und beträchtlichem Frondienst verpflichtet ^.

Alle Leistungsverpflichtungen des Meiers, mochten sie nun in Frondiensten, Zinskorn, Geld, Hofzins oder Zinsschweinen bestehen, waren entweder in den Meierbriefen, alfo vertragsmäßig, bestimmt oder sie beruhten auf dem Herkommen. In den meisten Landesteilen Niedersachsens durfte der Meierzins nicht erhöht werden. Selbst wenn das Meiergut mangels berechtigter Erben heimfiel, war dem Grundherrn bei der Neuvermeierung desselben die Steigerung der Meiergefälle seit alter Zeit kraft Landesgefetzes verboten. Nur in Göttingen-Grubenhagen konnten die Grundherren der unerblichen Meiergüter nach Ablauf der kontraktsmäßig festgesetzten Meierzeit, also bei Neuvermeierung, den Meierzins erhöhen.

l Vgl. Busch, Beiträge, S. 52. Lüntzel, Lasten, S. 203 und 204. — Hannover De«, 74, Amt Hameln: VIII. 2. 1. ä. Nr. 17. Verzeichnis sämtlicher im Amt Ohsen befindlichen gutsherrlichen Gefälle 1682—1794.

^ Vgl. Nusch, Beiträge, S, 121. — Stüve, Lasten, S. 121. — Strube, Nechtl. Bedenken I, 23 (I, 161). I, 117 (I, 249) u. IV, 66 (I, 242). — Strube, De iure viüicoruin <üüp, V, § 1—15; »ecsszione» Nr. 41. — Meierbriefe in den Beilagen zu Gesenius, Meierrecht Bd. II,

" Vgl. Stüve, Lasten des Grundeigentums, S, 129, 183, 189, 190. — Akten der vormaligen Domänenkannuer zu Hannover. (üßneiülia XVIII, Dienstsachen. Lonv. VIII u, IX 1754—63.

^ Vgl, Grefe, II S. 199-201. — Pfeiffer, Meierrecht, S. 158—162. — Über Nremen-Nerden vgl. Stüve, Lasten, S. 13ö. Pfeiffer a. a. O. Anderer Ansicht ist die juristische Zeitung für das Künigr. Hannover 1851, S. 450, — Über Göttingen-Grubenhagen vgl. Stüve, Lasten S. 120. — Hannover De». 74. Amt Osterode. Doinanialia U. I, Meierhüfebeschreibung des Amts Osterode 1767, Fach 20. Lonvowt. IS.