Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/036: Unterschied zwischen den Versionen
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Im größten Teile Niedersachsens hatte der Meier nach Unglücksfällen oder bei großen Verwendungen auf das Meiergut Anspruch auf Remission des Meierzinses und der sonstigen Leistungen für den Grundherrn'. | Im größten Teile Niedersachsens hatte der Meier nach Unglücksfällen oder bei großen Verwendungen auf das Meiergut Anspruch auf Remission des Meierzinses und der sonstigen Leistungen für den Grundherrn'. | ||
Überall waren die Fälle, in denen die Remission eintrat, ebenso wie ihre Bemessung durch Gesetze nnd Verordnungen genau festgestellt ^. | Überall waren die Fälle, in denen die Remission eintrat, ebenso wie ihre Bemessung durch Gesetze nnd Verordnungen genau festgestellt ^. | ||
Außer den Leistungen für den Grundherrn mußte der Meier die auf dem Meiergute liegenden Staats- und Gemeindesteuern und die aus den Neallasten des Gutes entspringenden Leistungsverpflichtungen tragen ^. | Außer den Leistungen für den Grundherrn mußte der Meier die auf dem Meiergute liegenden Staats- und Gemeindesteuern und die aus den Neallasten des Gutes entspringenden Leistungsverpflichtungen tragen ^. | ||
Die Steuern bestanden in den Abgaben und allgemeinen Lanoes-diensten (Landfolge und Kriegerfuhren) für den Landesherrn ^. | Die Steuern bestanden in den Abgaben und allgemeinen Lanoes-diensten (Landfolge und Kriegerfuhren) für den Landesherrn ^. | ||
Ferner trug der Meier die auf das Meiergut entfallenden Gemeindelasten, Neihewerk und Gemeindeabgaben ^. | Ferner trug der Meier die auf das Meiergut entfallenden Gemeindelasten, Neihewerk und Gemeindeabgaben ^. | ||
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Den | Von den Reallasten waren die wichtigsten der Zehnte, Dienste und Grundzinsen. | ||
Den Zehnten entrichtete der Meier als großen und kleinen Zehnten (Frucht- und Vlutzehnten) an den berechtigten Zehntherrn ^. | |||
Der als Neallast auf dem Gute liegende Frondienst (der nicht mit den aus dem Meierverhältnis entsprungene» Dienstverpflichtungen des Meiers zu verwechseln ist) war regelmäßig aus der Vogtei hervorgegangen^. Die Grundzinsen stammten entweder ebenfalls aus mittelalterlichen Vogteiverhältnissen oder aus einer ehemaligen Leibeigenschaft«. | Der als Neallast auf dem Gute liegende Frondienst (der nicht mit den aus dem Meierverhältnis entsprungene» Dienstverpflichtungen des Meiers zu verwechseln ist) war regelmäßig aus der Vogtei hervorgegangen^. Die Grundzinsen stammten entweder ebenfalls aus mittelalterlichen Vogteiverhältnissen oder aus einer ehemaligen Leibeigenschaft«. | ||
Dieser Frondienst wurde daher im südlichen Niedersachsen (Hildesheim, Braunschweig-Wolfenbüttel, Göttingcn-Grubenhage» und | Dieser Frondienst wurde daher im südlichen Niedersachsen (Hildesheim, Braunschweig-Wolfenbüttel, Göttingcn-Grubenhage» und | ||
1 Vgl. Grefe, II, S, 201—204 (§ 60), — Pfeiffer, Meierrecht S. 156—158. | 1 Vgl. Grefe, II, S, 201—204 (§ 60), — Pfeiffer, Meierrecht S. 156—158. | ||
Nur in Bremen soll der Grundherr zur Gewährung der Remission nicht ver | Nur in Bremen soll der Grundherr zur Gewährung der Remission nicht ver | ||
pflichtet gewesen sein, Vgl, Juristische Zeitung für das Königreich Hannover, | pflichtet gewesen sein, Vgl, Juristische Zeitung für das Königreich Hannover, | ||
18S1, S. 454. | 18S1, S. 454. | ||
2 Vgl, Strube, De Mrs villioorum. Kap. II, ß 11; Kap. V u, VI, — | 2 Vgl, Strube, De Mrs villioorum. Kap. II, ß 11; Kap. V u, VI, — | ||
Grefe, II, S. 194 u. 195. — Busch, Beiträge, S. 37, 52 und 58, | Grefe, II, S. 194 u. 195. — Busch, Beiträge, S. 37, 52 und 58, | ||
u Vgl. Strube, !)« iur« villiemum a, a. O. — Celler Festschrift Abt, II. Bd, I, S. 268—277. — Stüve, Landgemeinden, S. 8 ff. | u Vgl. Strube, !)« iur« villiemum a, a. O. — Celler Festschrift Abt, II. Bd, I, S. 268—277. — Stüve, Landgemeinden, S. 8 ff. | ||
4 Celler Festschrift Abt. II. Bd. I, S. 382-392. | 4 Celler Festschrift Abt. II. Bd. I, S. 382-392. | ||
5 Lüntzel, Lasten § 8 bes. S. 111 u, § 12. — Betr. Kalenberg vgl. | 5 Lüntzel, Lasten § 8 bes. S. 111 u, § 12. — Betr. Kalenberg vgl. | ||
Juristische Zeitung für das Königreich Hannover, Stade, Jahrgang 1850 | Juristische Zeitung für das Königreich Hannover, Stade, Jahrgang 1850 | ||
(Bd. 26), S. 197 ff„ 216 ff. u. 229 ff. | (Bd. 26), S. 197 ff„ 216 ff. u. 229 ff. | ||
° Vgl. Strube, Rechtl. Bedenken IV, 59 (I, 176), Derselbe, Owei-vatioimiu iuri« et IliLtoriae Oermanicae äßeaz Nr. VIII. — Lüntzel, Lasten, S, 183—222, Vusch, Beiträge, S. 52. — Stüve, Lasten, S. 121, 122, 126. | ° Vgl. Strube, Rechtl. Bedenken IV, 59 (I, 176), Derselbe, Owei-vatioimiu iuri« et IliLtoriae Oermanicae äßeaz Nr. VIII. — Lüntzel, Lasten, S, 183—222, Vusch, Beiträge, S. 52. — Stüve, Lasten, S. 121, 122, 126. | ||
Version vom 13. August 2008, 16:55 Uhr
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Im größten Teile Niedersachsens hatte der Meier nach Unglücksfällen oder bei großen Verwendungen auf das Meiergut Anspruch auf Remission des Meierzinses und der sonstigen Leistungen für den Grundherrn'.
Überall waren die Fälle, in denen die Remission eintrat, ebenso wie ihre Bemessung durch Gesetze nnd Verordnungen genau festgestellt ^.
Außer den Leistungen für den Grundherrn mußte der Meier die auf dem Meiergute liegenden Staats- und Gemeindesteuern und die aus den Neallasten des Gutes entspringenden Leistungsverpflichtungen tragen ^.
Die Steuern bestanden in den Abgaben und allgemeinen Lanoes-diensten (Landfolge und Kriegerfuhren) für den Landesherrn ^.
Ferner trug der Meier die auf das Meiergut entfallenden Gemeindelasten, Neihewerk und Gemeindeabgaben ^.
Von den Reallasten waren die wichtigsten der Zehnte, Dienste und Grundzinsen.
Den Zehnten entrichtete der Meier als großen und kleinen Zehnten (Frucht- und Vlutzehnten) an den berechtigten Zehntherrn ^.
Der als Neallast auf dem Gute liegende Frondienst (der nicht mit den aus dem Meierverhältnis entsprungene» Dienstverpflichtungen des Meiers zu verwechseln ist) war regelmäßig aus der Vogtei hervorgegangen^. Die Grundzinsen stammten entweder ebenfalls aus mittelalterlichen Vogteiverhältnissen oder aus einer ehemaligen Leibeigenschaft«.
Dieser Frondienst wurde daher im südlichen Niedersachsen (Hildesheim, Braunschweig-Wolfenbüttel, Göttingcn-Grubenhage» und
1 Vgl. Grefe, II, S, 201—204 (§ 60), — Pfeiffer, Meierrecht S. 156—158. Nur in Bremen soll der Grundherr zur Gewährung der Remission nicht ver pflichtet gewesen sein, Vgl, Juristische Zeitung für das Königreich Hannover, 18S1, S. 454.
2 Vgl, Strube, De Mrs villioorum. Kap. II, ß 11; Kap. V u, VI, — Grefe, II, S. 194 u. 195. — Busch, Beiträge, S. 37, 52 und 58,
u Vgl. Strube, !)« iur« villiemum a, a. O. — Celler Festschrift Abt, II. Bd, I, S. 268—277. — Stüve, Landgemeinden, S. 8 ff.
4 Celler Festschrift Abt. II. Bd. I, S. 382-392.
5 Lüntzel, Lasten § 8 bes. S. 111 u, § 12. — Betr. Kalenberg vgl. Juristische Zeitung für das Königreich Hannover, Stade, Jahrgang 1850 (Bd. 26), S. 197 ff„ 216 ff. u. 229 ff.
° Vgl. Strube, Rechtl. Bedenken IV, 59 (I, 176), Derselbe, Owei-vatioimiu iuri« et IliLtoriae Oermanicae äßeaz Nr. VIII. — Lüntzel, Lasten, S, 183—222, Vusch, Beiträge, S. 52. — Stüve, Lasten, S. 121, 122, 126.