Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/048: Unterschied zwischen den Versionen

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Regel längst Leib, längst Gut zum Erben des Meiergutes eingesetzt'.« Selbst in Lüneburg, wo die herrschende Doktrin die Erbfolge der Meier zeitweise als 8uoo68«ic>  ox  ^acto  et  ^roviäsntia  in^oruill ' auffaßte, scheint dieses uralte gegenseitige Erbrecht der Ehegatten,! obwohl vielfach bekämpft, sich erhalten zu habend
Regel längst Leib, längst Gut zum Erben des Meiergutes eingesetzt'.« Selbst in Lüneburg, wo die herrschende Doktrin die Erbfolge der Meier zeitweise als 8uoo68«ic>  ox  ^acto  et  ^roviäsntia  in^oruill ' auffaßte, scheint dieses uralte gegenseitige Erbrecht der Ehegatten,! obwohl vielfach bekämpft, sich erhalten zu habend
Gingen aus der Ehe Kinder hervor, und erlebte der Meier die! Mündigkeit des gesetzlich oder gewohnheitsrechtlich oder durch seine Wahl zum Anerben bestimmten Meierkindes, so übergab er diesem ^ im Hofesübergabekontrakt den Meierhof, setzte die Abfindung der übrigen Kinder und sein Altenteil fest und ging mit seiner Gattin auf die Leibzucht 2. Starb er, ehe seine Kinder mündig geworden waren, und ohne daß er eine Verfügung über die Nachfolge getroffen hatte, so erhielt die Wittwe einstweilen den Meierhof zur selbständigen Bewirtschaftung/ oder zur Befreiung mit einem Interimswirt. In dem gewöhnlichen Fall der Wiederverheiratung wurden in der Ehestiftung mit dem Interimswirt die Maljahre mit grundherrlichem Konsens festgesetzt'.
Gingen aus der Ehe Kinder hervor, und erlebte der Meier die! Mündigkeit des gesetzlich oder gewohnheitsrechtlich oder durch seine Wahl zum Anerben bestimmten Meierkindes, so übergab er diesem ^ im Hofesübergabekontrakt den Meierhof, setzte die Abfindung der übrigen Kinder und sein Altenteil fest und ging mit seiner Gattin auf die Leibzucht 2. Starb er, ehe seine Kinder mündig geworden waren, und ohne daß er eine Verfügung über die Nachfolge getroffen hatte, so erhielt die Wittwe einstweilen den Meierhof zur selbständigen Bewirtschaftung/ oder zur Befreiung mit einem Interimswirt. In dem gewöhnlichen Fall der Wiederverheiratung wurden in der Ehestiftung mit dem Interimswirt die Maljahre mit grundherrlichem Konsens festgesetzt'.
Nach Ablauf derselben erhielt  der entweder durch  freie Wahl des Grundherrn oder durch Gesetz, bezw. Gewohnheitsrecht bestimmte Anerbe den Hof unter den obigen Bedingungen, und Mutter und! Stiefvater gingen auf die Leibzucht.
Nach Ablauf derselben erhielt  der entweder durch  freie Wahl des Grundherrn oder durch Gesetz, bezw. Gewohnheitsrecht bestimmte Anerbe den Hof unter den obigen Bedingungen, und Mutter und! Stiefvater gingen auf die Leibzucht.
Der Anerbe succedirte regelmäßig allein in den Besitz des Meiergutes ^. Seinen Miterben im Allod gebührte daher regelmäßig keinerlei Abfindung vom Meiergut".  Nur in Braunschweig-Wolfen-
Der Anerbe succedirte regelmäßig allein in den Besitz des Meiergutes ^. Seinen Miterben im Allod gebührte daher regelmäßig keinerlei Abfindung vom Meiergut".  Nur in Braunschweig-Wolfen-
1 Vgl.  Magazin  für  hannoversches  Recht.    Vd, IX,  S. 68 ff. — Siehe
1 Vgl.  Magazin  für  hannoversches  Recht.    Vd, IX,  S. 68 ff. — Siehe
S. 38 Anm 1 und 8.
S. 38 Anm 1 und 8.
^ Vgl. die Entscheidungen für dieses Erbrecht, u. Pufendorf, odz, iuriz Nd. I,  Nr. 91, — Strube, aeeeWi«nß3 llcl eommsutat. äe iurs villie.    Nr, 48.
^ Vgl. die Entscheidungen für dieses Erbrecht, u. Pufendorf, odz, iuriz Nd. I,  Nr. 91, — Strube, aeeeWi«nß3 llcl eommsutat. äe iurs villie.    Nr, 48.
— Carstens,  De zueeßWionß villioali ßte,    Häjuneta M, 12 und Text, S, 82.
— Carstens,  De zueeßWionß villioali ßte,    Häjuneta M, 12 und Text, S, 82.
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Nr. 9, 47. — u. Vülow  u. Hagemann,  II Nr. 33. — v, Ramdohr a. a. O. —
Nr. 9, 47. — u. Vülow  u. Hagemann,  II Nr. 33. — v, Ramdohr a. a. O. —
v. Pufendolf, IV Nr. 87.
v. Pufendolf, IV Nr. 87.
2 Vgl. Busch, Beiträge S. 102 u. 103.  Vgl. S. 43 Anm. 7.
2 Vgl. Busch, Beiträge S. 102 u. 103.  Vgl. S. 43 Anm. 7.
4 Vgl. z, B. v, Ramdohr, Juristische Erfahrungen.  Nd. III, S. 198 u, 199.
 
4 Vgl. z.B. v. Ramdohr, Juristische Erfahrungen.  Nd. III, S. 198 u, 199.
 
5 Vgl. u, Ramdohr, Juristische Erfahrungen,  Nd. III, S. 163, — Strube,
5 Vgl. u, Ramdohr, Juristische Erfahrungen,  Nd. III, S. 163, — Strube,
Rechtliche Bedenken I, 154 (I, 149), IV, 115 (I,' 39),
Rechtliche Bedenken I, 154 (I, 149), IV, 115 (I,' 39),
« Vgl. Grefe. II 8 64. - Pfeiffer, Meierrecht. S. 268. - Busch, Neiträge. S. 122. — Runde, Interimsnnrtschaft § 65 (S. 149). — v, Ramdohr, Juristische Erfahrungen, Bd. III, S. 132—136. — Strube, I)« iurs villieuruin. Kap, III. § 20. - v, Pufendorf, od8. iui-is, Nd. IV, Nr. 145 u. Nr. 179 § 10. — Betr.)
« Vgl. Grefe. II 8 64. - Pfeiffer, Meierrecht. S. 268. - Busch, Neiträge. S. 122. — Runde, Interimsnnrtschaft § 65 (S. 149). — v, Ramdohr, Juristische Erfahrungen, Bd. III, S. 132—136. — Strube, I)« iurs villieuruin. Kap, III. § 20. - v, Pufendorf, od8. iui-is, Nd. IV, Nr. 145 u. Nr. 179 § 10. — Betr. ...

Version vom 28. August 2008, 17:23 Uhr

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland

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Regel längst Leib, längst Gut zum Erben des Meiergutes eingesetzt'.« Selbst in Lüneburg, wo die herrschende Doktrin die Erbfolge der Meier zeitweise als 8uoo68«ic> ox ^acto et ^roviäsntia in^oruill ' auffaßte, scheint dieses uralte gegenseitige Erbrecht der Ehegatten,! obwohl vielfach bekämpft, sich erhalten zu habend

Gingen aus der Ehe Kinder hervor, und erlebte der Meier die! Mündigkeit des gesetzlich oder gewohnheitsrechtlich oder durch seine Wahl zum Anerben bestimmten Meierkindes, so übergab er diesem ^ im Hofesübergabekontrakt den Meierhof, setzte die Abfindung der übrigen Kinder und sein Altenteil fest und ging mit seiner Gattin auf die Leibzucht 2. Starb er, ehe seine Kinder mündig geworden waren, und ohne daß er eine Verfügung über die Nachfolge getroffen hatte, so erhielt die Wittwe einstweilen den Meierhof zur selbständigen Bewirtschaftung/ oder zur Befreiung mit einem Interimswirt. In dem gewöhnlichen Fall der Wiederverheiratung wurden in der Ehestiftung mit dem Interimswirt die Maljahre mit grundherrlichem Konsens festgesetzt'.

Nach Ablauf derselben erhielt der entweder durch freie Wahl des Grundherrn oder durch Gesetz, bezw. Gewohnheitsrecht bestimmte Anerbe den Hof unter den obigen Bedingungen, und Mutter und! Stiefvater gingen auf die Leibzucht. Der Anerbe succedirte regelmäßig allein in den Besitz des Meiergutes ^. Seinen Miterben im Allod gebührte daher regelmäßig keinerlei Abfindung vom Meiergut". Nur in Braunschweig-Wolfen-


1 Vgl. Magazin für hannoversches Recht. Vd, IX, S. 68 ff. — Siehe S. 38 Anm 1 und 8.

^ Vgl. die Entscheidungen für dieses Erbrecht, u. Pufendorf, odz, iuriz Nd. I, Nr. 91, — Strube, aeeeWi«nß3 llcl eommsutat. äe iurs villie. Nr, 48. — Carstens, De zueeßWionß villioali ßte, Häjuneta M, 12 und Text, S, 82. — u. Ramdohr, Juristische Erfahrungen Vd. III, S. 173—183, — Neues Magazin für hannou. Recht. Bd. VI, S, 421 ff, — Dagegen: Carstens a, a. O. S. 84 (prasi. Nr. 14, 15), 88 (praßi. Nr. 18), 91, 108, 109, 113, — Strube, aeeezzianez Nr. 9, 47. — u. Vülow u. Hagemann, II Nr. 33. — v, Ramdohr a. a. O. — v. Pufendolf, IV Nr. 87.

2 Vgl. Busch, Beiträge S. 102 u. 103. Vgl. S. 43 Anm. 7.

4 Vgl. z.B. v. Ramdohr, Juristische Erfahrungen. Nd. III, S. 198 u, 199.

5 Vgl. u, Ramdohr, Juristische Erfahrungen, Nd. III, S. 163, — Strube, Rechtliche Bedenken I, 154 (I, 149), IV, 115 (I,' 39), « Vgl. Grefe. II 8 64. - Pfeiffer, Meierrecht. S. 268. - Busch, Neiträge. S. 122. — Runde, Interimsnnrtschaft § 65 (S. 149). — v, Ramdohr, Juristische Erfahrungen, Bd. III, S. 132—136. — Strube, I)« iurs villieuruin. Kap, III. § 20. - v, Pufendorf, od8. iui-is, Nd. IV, Nr. 145 u. Nr. 179 § 10. — Betr. ...