Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/134: Unterschied zwischen den Versionen
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:Doch wie selig dreimal ich gewesen | :Doch wie selig dreimal ich gewesen | ||
:Und wie traurig in dem Ehestand, | :Und wie traurig in dem Ehestand, | ||
:Ist in meinen | :Ist in meinen „Rosen“ nachzulesen, | ||
:Die ich niederschrieb mit treuer Hand. | :Die ich niederschrieb mit treuer Hand. | ||
:Als an meines ersten Weibchens Seite | :Als an meines ersten Weibchens Seite | ||
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:Plötzlich hörte ich im Schlaf erschallen | :Plötzlich hörte ich im Schlaf erschallen | ||
:Meines Täubchens angsterfüllte Stimm': | :Meines Täubchens angsterfüllte Stimm': | ||
:„Ach, das Kind ist aus der Wieg' gefallen! | :„Ach, das Kind ist aus der Wieg' gefallen!“ | ||
:„Spamer, siehe doch geschwind nach ihm! | :„Spamer, siehe doch geschwind nach ihm!“ | ||
:Ich lag vorn im Bette, und die Wiege | :Ich lag vorn im Bette, und die Wiege | ||
:Mit dem Karlchen stand so nah davor, | :Mit dem Karlchen stand so nah davor, | ||
| Zeile 25: | Zeile 25: | ||
:Alsobald vernahm mit meinem Ohr. | :Alsobald vernahm mit meinem Ohr. | ||
:Darum sprach ich gleich zu meinem Schätzchen: | :Darum sprach ich gleich zu meinem Schätzchen: | ||
:„Unserm Kinde ist kein Leid geschehn, | :„Unserm Kinde ist kein Leid geschehn,“ | ||
:„Denn es | :„Denn es schläft gesund auf seinem Plätzchen,“ | ||
:„Und ich höre seinen Athem gehn. | :„Und ich höre seinen Athem gehn.“ | ||
:„Aber woher kommt denn das Gejammer, | :„Aber woher kommt denn das Gejammer,“ | ||
:Fiel sogleich mein Weibchen wieder ein, | :Fiel sogleich mein Weibchen wieder ein, | ||
:„Das ich höre hier in unsrer | :„Das ich höre hier in unsrer Kammer“ | ||
:„Und das mir durchdringet Mark und Bein? | :„Und das mir durchdringet Mark und Bein?“ | ||
:Aus der Kammer lief ich nun in's Zimmer, | :Aus der Kammer lief ich nun in's Zimmer, | ||
:Um ein Licht da anzuzünden schnell, | :Um ein Licht da anzuzünden schnell, | ||
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:Aber als das Licht auch endlich brannte, | :Aber als das Licht auch endlich brannte, | ||
:Und ich konnt' das Zimmer ganz durchspäh'n, | :Und ich konnt' das Zimmer ganz durchspäh'n, | ||
:War doch, wie mit Staunen ich erkannte | :War doch, wie mit Staunen ich erkannte, | ||
:Keine Spur von einem Kind zu sehn. | :Keine Spur von einem Kind zu sehn. | ||
:Darum sagte ich zu meinem Käthchen: | :Darum sagte ich zu meinem Käthchen: | ||
:„Liebchen, bleibe ruhig nur und | :„Liebchen, bleibe ruhig nur und still“ | ||
:„Liegen da in Deinem warmen Bettchen; | :„Liegen da in Deinem warmen Bettchen;“ | ||
:„Während ich das Haus durchsuchen will! | :„Während ich das Haus durchsuchen will!“ | ||
:„Denn ich glaub', wir werden jetzt bestohlen, | :„Denn ich glaub', wir werden jetzt bestohlen,“ | ||
:„Und die Diebe sind schon in dem Haus! | :„Und die Diebe sind schon in dem Haus!“ | ||
:Damit nahm ich Licht und zwei Pistolen, | :Damit nahm ich Licht und zwei Pistolen, | ||
:Spannte sie und ging zur Thür' hinaus. | :Spannte sie und ging zur Thür' hinaus. | ||
| Zeile 69: | Zeile 69: | ||
:Habe ich durchstöbert zur Genüge; | :Habe ich durchstöbert zur Genüge; | ||
:Doch ein Spitzbub nicht zu finden war. | :Doch ein Spitzbub nicht zu finden war. | ||
:Weil ich meinen Zweck nun nicht erreichet | :Weil ich meinen Zweck nun nicht erreichet, | ||
:Stimmten ganz wir darin überein, | :Stimmten ganz wir darin überein, | ||
:Daß ein Kind sich habe angezeiget, | :Daß ein Kind sich habe angezeiget, | ||
| Zeile 76: | Zeile 76: | ||
:Daß gestorben sei in jener Nacht | :Daß gestorben sei in jener Nacht | ||
:Meines Bruders Karl, ein schöner Knabe, | :Meines Bruders Karl, ein schöner Knabe, | ||
:Und noch meiner sehnlichst hab gedacht. | :Und noch meiner sehnlichst hab' gedacht. | ||
:Dieses Kind war ganz an Leib und Seele | :Dieses Kind war ganz an Leib und Seele | ||
:Hier schon einem Engel Gottes gleich; | :Hier schon einem Engel Gottes gleich; | ||
Version vom 13. September 2008, 11:13 Uhr
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