Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/170: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
K (2. Korrektur)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Chronik Spamer|169|172|171|korrigiert}}
{{Chronik Spamer|169|172|171|fertig}}


{|
{|
Zeile 31: Zeile 31:
:Nach Landessitt und Brauch.
:Nach Landessitt und Brauch.


:Zu Grünberg vor Gerichte -
:Zu [[Grünberg]] vor Gerichte
:Ich weiß es noch genau —  
:Ich weiß es noch genau —  
:Passirte die Geschichte  
:Passirte die Geschichte  
Zeile 43: Zeile 43:
:In eine Chaise ein,  
:In eine Chaise ein,  
:Und fuhr mit meinem Täubchen  
:Und fuhr mit meinem Täubchen  
:Direct nach Hermannstein.  
:Direct nach [[Hermannstein]].  
:Das hatt' sein neues Nestchen  
:Das hatt' sein neues Nestchen  
:Zuvor noch nie geschaut,  
:Zuvor noch nie geschaut,  
Zeile 52: Zeile 52:
:Vor unserem Verlies;  
:Vor unserem Verlies;  
:Doch als wir drinnen waren,  
:Doch als wir drinnen waren,  
:Ward es zum Paradies —  
:Ward es zum Paradies. —  
:Kommt je zu einem Orte  
:Kommt je zu einem Orte  
:Ein fremder Hund hinein.
:Ein fremder Hund hinein,
:So laufen wie zum Morde  
:So laufen wie zum Morde  
:Die andern hinterdrein.
:Die andern hinterdrein.
Zeile 76: Zeile 76:
:Das war mir Lebensluft!
:Das war mir Lebensluft!


:O, meine Erste Rose -
:O, meine Erste Rose
:Sie fühlte weich sich an,  
:Sie fühlte weich sich an,  
:Sie war die dornenlose,  
:Sie war die dornenlose,  
Zeile 83: Zeile 83:
:Mit Hebes nettem Fuß,  
:Mit Hebes nettem Fuß,  
:Mit Taille — zum umfangen,  
:Mit Taille — zum umfangen,  
:Und Mund - gemacht zum Kuß,
:Und Mund gemacht zum Kuß,


:Mit Teint — so weiß und röthlich,  
:Mit Teint — so weiß und röthlich,  
:Mit ihrem Venusarm,  
:Mit ihrem Venusarm,  
:Mit Augen — schalkhaft-redlich,  
:Mit Augen — schalkhaft-redlich,  
:Mit ihrem Herzen - warm,  
:Mit ihrem Herzen warm,  
:Mit braunen Lockenhaaren,  
:Mit braunen Lockenhaaren,  
:Mit ihrer Grazienhand,  
:Mit ihrer Grazienhand,  

Version vom 14. September 2008, 10:20 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
Inhalt

Chronik Spamer.djvu # 172

GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[169]
Nächste Seite>>>
[171]
Chronik Spamer.djvu # 172
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



Daraus mag man ermessen,
Was mir mein Engel war,
Und zwar — vom Hochzeitessen
Bis zu der Todtenbahr.
Der Hochzeit ging indessen
Noch einiges voraus,
Was mir im Sinn gesessen,
Wie in dem Pelz die Laus.
Weil wir Geschwisterkinder,
Mußt' Dispensation
Erfolgen noch geschwinder,
Als Copulation.
Für fünfzehn baare Gulden
Ward ich zwar dispensirt,
Doch mußt' ich mich gedulden,
Bis ich auch proclamirt.
Für zweimal zu erlassen
Die Proclamation,
Die Herren nicht vergaßen,
Als sie geschehen schon.
Nach manchen solcher Acten
Errichteten wir auch
Zusammen Ehepacten,
Nach Landessitt und Brauch.
Zu Grünberg vor Gerichte —
Ich weiß es noch genau —
Passirte die Geschichte
Am Jahrstag meiner Frau.
Die war, dieweil es eben
Der zweite Juli war,
Denselben Tag am Leben
Just fünf und zwanzig Jahr.
Dort packt' ich nun mein Weibchen
In eine Chaise ein,
Und fuhr mit meinem Täubchen
Direct nach Hermannstein.
Das hatt' sein neues Nestchen
Zuvor noch nie geschaut,
Und fand ein Nonnenkästchen,
Durchaus von Stein gebaut.
Da fuhr sie nach den Haaren
Vor unserem Verlies;
Doch als wir drinnen waren,
Ward es zum Paradies. —
Kommt je zu einem Orte
Ein fremder Hund hinein,
So laufen wie zum Morde
Die andern hinterdrein.
Ich seh' an euren Nasen,
Daß ihr mich schon versteht
Mit meinen schönen Phrasen,
Weil's überall so geht.
Wir machten nicht Visiten
In dieser ersten Zeit,
Doch waren wir, auf Bitten,
Zu kommen auch bereit.
Wie Trennung von dem Döschen
Des ächten Schnupfers Pein,
So konnt' von meinem Röschen
Ich keine Stunde sein.
Wie stach mir's in die Augen,
Wie wehte Götterduft
Aus seiner Blüthe Hauchen!
Das war mir Lebensluft!
O, meine Erste Rose —
Sie fühlte weich sich an,
Sie war die dornenlose,
Und hieß nur Dornemann!
Wenn mit Aurorens Wangen,
Mit Hebes nettem Fuß,
Mit Taille — zum umfangen,
Und Mund — gemacht zum Kuß,
Mit Teint — so weiß und röthlich,
Mit ihrem Venusarm,
Mit Augen — schalkhaft-redlich,
Mit ihrem Herzen — warm,
Mit braunen Lockenhaaren,
Mit ihrer Grazienhand,
Und kurz, mit allem Raren
Die Göttin vor mir stand,