Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/094: Unterschied zwischen den Versionen
K (1 Versionen) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 19. September 2008, 06:58 Uhr
| GenWiki - Digitale Bibliothek | |
|---|---|
| Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett | |
| Inhalt | |
| <<<Vorherige Seite [093] |
Nächste Seite>>> [095] |
| |
| Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
| Texterfassung: unkorrigiert | |
| Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
| |
zu erhalten. Indem er immer noch glaubte, daß ihm Treue gegen Treue zu teil würde, war er ein betrogener Mann und mußte es über sich ergehen lassen, daß schon im ersten Jahre seiner Regierung (1627) auch unser Land und unsere Gemeinden durch kaiserliche Kriegsvölker besetzt wurden.
Am Anfange dieses Jahres 1627 war Pfarrer Kappes in Freistett zur ewigen Ruhe eingegangen. Zu der Zeit, da die Flüchtlinge hier untergebracht waren und die Pest wütete, hatte er viel auszustehen gehabt und war endlich vom Herbste 1624 an so krank geworden, daß er sich von dem Pfarrer von Bischen, Magister Johann Örtel und dem dortigen Diakonus, Bartholomäus Holinger, Monate lang aushelfen lassen mußte. Endlich berichtet unser Kirchenbuch: Den 29. Januarii ist der Ehrwürdig und wohlgelehrte Herr Johannes Kappes, dieser Zeit Pfarrherr in die 6 Jahrlang alhie Zu Freystett in Gott seeliglichen entschlafen, Ist Hernach den 31. Januarii Zu Bischofsheim Zur erden bestattet, welchem Gott ein fröwlich ufferwecken geben wolle."
Für die Bewohner unseres Dorfes bestanden nämlich damals drei Kirchhöfe. Die auswärts Geborenen, also auch der Pfarrer, wurden zu Rheinbischofsheim bestattet; ebenso die Bewohner von Renchenloch. Die zu Niederfreistett Ansäßigen hatten ihre letzte Ruhestätte rings um die Klauskapelle daselbst, in der damals Philipp Würffel Mesner war. Zu Oberfreistett aber bei der neuerrichteteu Kirche, in der Mesner Matthias Stoll und seine Frau Verfabe ihres Dienstes walteten, wurden dem Schoß der Erde übergeben die Bewohner des oberen Freistett und des zu dieser Zeit zum ersten Mal anftauchenden Tieffenthals. Gegen Ende des dreißigjährigen Krieges, als die bestehenden Kirchhöfe nicht mehr hinreichten, wurde dann ein neuer größerer Kirchhof angelegt an der Stelle, an welcher vor Menschengedenken noch Grabsteine zu sehen waren. (Heute der Kirchschaffnei gehörige Schuläcker). Die Sage erzählt, daß der erste dort Begrabene ein erschossener Wilddieb gewesen sei, dem der von ihm erlegte Hase mit