Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/160: Unterschied zwischen den Versionen
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gestellten mit rauhem wollenem Tuch überzogenen, meterbreiten Brettes angebracht war. Während nun der Kies selber in dem Sieb zurückblieb, fiel der Sand auf das Tuch. Durch Beschütten mit Wasser wurde nun der wertlose Sand auch von dem Tuche hinuntergeschwemmt, während der goldhaltige Sand darin stecken blieb. Man löste nun das Tuch von dem Brette los und wusch es in einem Kübel sauber aus und wiederholte dieses Verfahren öfters. Befand sich nun in dem Kübel eine gehörige Menge Goldsandes, so brachte man diesen zugleich mit Wasser in ein etwa meterlanges Schiffchen. Dieses wurde alsbald unter wiederholtem Zugießen von Wasser, und indem man bald die rechte bald die linke Seite etwas höher hielt, solange hin- und hergeschwungen, bis nur der unterste schwerste und ganz und gar mit Gold durchmengte Sand noch zurückblieb. Endlich that man nun noch in die zurückgebliebene Masse etwas Quecksilber, wodurch das Gold angezogen und vereinigt wurde. Nachdem dann durch Erhitzung in einem blechernen Löffel das flüssige Metall sich verflüchtigt hatte, wurde das zurückgebliebene lautere Gold in den Pfennigturm zu Straßburg abgeliefert und dort je nach der bestehenden obrigkeitlichen Verordnung bezahlt. Aber auch der zurückgebliebene Goldsand galt einen schönen Preis.
Außer zu Freistett wurde Gold gewaschen zu Auenheim, Leutesheim, Diersheim, Helmlingen, Grauelsbaum und Greffern. Oft zogen die Goldwascher weit den Rhein hinauf und hinab, um Goldgründe zu suchen. Das Dorf Goldscheuer hat vom Goldwaschen seinen Namen erhalten.
Es ist erhebend mitteilen zu können, wie nach langwierigen Kriegen die Liebe zu den leidenden Brüdern und die Lust zu allerlei nützlicher, den Wohlstand fördernder Arbeit um so kräftiger ihre Schwingen regten. Doch auch die Schattenseiten dürfen wir nicht verschweigen.
Langwierige schwere Kriege sind Gottesgerichte, in welchen das Gold edler Gesinuuug von dem Unedeln geschieden wird. Dem einen gereichen die bitteren Erfahrungen, die in Kriegs-