Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/179: Unterschied zwischen den Versionen

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:1.
::::1.
:Ach, entflogenes Täubchen!  
:Ach, entflogenes Täubchen!  
:Säh'st Du, herziges Weibchen!
:Säh'st Du, herziges Weibchen!
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::Flögst mir husch in den Arm!
::Flögst mir husch in den Arm!


:2.
::::2.
:Einsam blas ich zu Hause  
:Einsam blas ich zu Hause  
:Trübsal hier in der Clause,
:Trübsal hier in der Clause,
:Krank an Seele und Leib;  
::Krank an Seele und Leib;  
:Und mit jeglichem Tage  
:Und mit jeglichem Tage  
:Wird noch härter die Lage —
:Wird noch härter die Lage —
:Fern vom lieblichen Weib!
::Fern vom lieblichen Weib!


:3.
::::3.
:Such' ich mich auch zu zwingen,  
:Such' ich mich auch zu zwingen,  
:Zum Claviere zu singen;
:Zum Claviere zu singen;
:Sonst wohl machte mich's froh;  
::Sonst wohl machte mich's froh;  
:Jetzo wird es nur schlimmer,  
:Jetzo wird es nur schlimmer,  
:Jeder Ton ein Gewimmer,
:Jeder Ton ein Gewimmer,
:Daß mein Liebchen entfloh!
::Daß mein Liebchen entfloh!


:4.
::::4.
:Sag', wie lang soll es währen.
:Sag', wie lang soll es währen,
:Daß ich Dich soll entbehren?
:Daß ich Dich soll entbehren?
:Mach' es nur nicht zu kraus!  
::Mach' es nur nicht zu kraus!  
:In dem leidigen Orden,  
:In dem leidigen Orden,  
:Wo zum Wittwer ich worden,
:Wo zum Wittwer ich worden,
:Halt ich's lange nicht aus!
::Halt ich's lange nicht aus!
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:5.
::::5.
:Denk', wie Spötter mich quälen,  
:Denk', wie Spötter mich quälen,  
:Wenn sie witzig erzählen:
:Wenn sie witzig erzählen:
:Du wärst auf und davon!  
::Du wärst auf und davon!  
:Weil ich schlecht Dich gehalten,  
:Weil ich schlecht Dich gehalten,  
:Wärst Du schon zu den Alten
:Wärst Du schon zu den Alten
:Von mir wieder entfloh'n!
::Von mir wieder entfloh'n!


:6.
::::6.
:Drum, mein Herzchen! verweile  
:Drum, mein Herzchen! verweile  
:Ja nicht lange, und eile
:Ja nicht lange, und eile
:Zum Verlass'nen zurück;  
::Zum Verlass'nen zurück;  
:Dem ja Wonne und Leben  
:Dem ja Wonne und Leben  
:Nichts sonst wieder kann geben,
:Nichts sonst wieder kann geben,
:Als Dein zärtlicher Blick!
::Als Dein zärtlicher Blick!


:7.
::::7.
:Oder soll ich vergebens  
:Oder soll ich vergebens  
:Nach dem Blicke des Lebens
:Nach dem Blicke des Lebens
:Schmachten, gleich einem Fisch,  
::Schmachten, gleich einem Fisch,  
:Der, der Welle entnommen.
:Der, der Welle entnommen,
:Nie zu Kräften wird kommen,
:Nie zu Kräften wird kommen,
:Bis ihn jene erfrisch'?
::Bis ihn jene erfrisch'?


:8.
::::8.
:Nein, so grausam ist Hennchen  
:Nein, so grausam ist Hennchen  
:Nimmer gegen sein Männchen!
:Nimmer gegen sein Männchen!
:Grausam kannst Du nicht sein!  
::Grausam kannst Du nicht sein!  
:Deßhalb schreibe bei Zeiten:  
:Deßhalb schreibe bei Zeiten:  
:Wann ich Dich soll begleiten
:Wann ich Dich soll begleiten
:Wieder nach Hermannstein!
::Wieder nach [[Hermannstein]]!
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::::::9.
:::::::::9.
::::::Mach' zur Reise Dich fertig,  
::::::Mach' zur Reise Dich fertig,  
::::::Meiner Ankunft gewärtig!
::::::Meiner Ankunft gewärtig!
::::::Bleib' mir frisch und gesund!  
:::::::Bleib' mir frisch und gesund!  
::::::Bald — das wirst Du schon wissen —  
::::::Bald — das wirst Du schon wissen —  
::::::Mußt Du mich tausendmal küssen!
::::::Mußt Du mich tausendmal küssen!
::::::Spitz' einstweilen den Mund!
:::::::Spitz' einstweilen den Mund!

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2008, 19:24 Uhr

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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An


Dieselbe,


8 Tage nach unserer Heirath.


1.
Ach, entflogenes Täubchen!
Säh'st Du, herziges Weibchen!
Meinen steigenden Harm;
Hätt'st nur lauliche Triebe
Zu der ehlichen Liebe,
Flögst mir husch in den Arm!
2.
Einsam blas ich zu Hause
Trübsal hier in der Clause,
Krank an Seele und Leib;
Und mit jeglichem Tage
Wird noch härter die Lage —
Fern vom lieblichen Weib!
3.
Such' ich mich auch zu zwingen,
Zum Claviere zu singen;
Sonst wohl machte mich's froh;
Jetzo wird es nur schlimmer,
Jeder Ton ein Gewimmer,
Daß mein Liebchen entfloh!
4.
Sag', wie lang soll es währen,
Daß ich Dich soll entbehren?
Mach' es nur nicht zu kraus!
In dem leidigen Orden,
Wo zum Wittwer ich worden,
Halt ich's lange nicht aus!
5.
Denk', wie Spötter mich quälen,
Wenn sie witzig erzählen:
Du wärst auf und davon!
Weil ich schlecht Dich gehalten,
Wärst Du schon zu den Alten
Von mir wieder entfloh'n!
6.
Drum, mein Herzchen! verweile
Ja nicht lange, und eile
Zum Verlass'nen zurück;
Dem ja Wonne und Leben
Nichts sonst wieder kann geben,
Als Dein zärtlicher Blick!
7.
Oder soll ich vergebens
Nach dem Blicke des Lebens
Schmachten, gleich einem Fisch,
Der, der Welle entnommen,
Nie zu Kräften wird kommen,
Bis ihn jene erfrisch'?
8.
Nein, so grausam ist Hennchen
Nimmer gegen sein Männchen!
Grausam kannst Du nicht sein!
Deßhalb schreibe bei Zeiten:
Wann ich Dich soll begleiten
Wieder nach Hermannstein!
9.
Mach' zur Reise Dich fertig,
Meiner Ankunft gewärtig!
Bleib' mir frisch und gesund!
Bald — das wirst Du schon wissen —
Mußt Du mich tausendmal küssen!
Spitz' einstweilen den Mund!