Paleiten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Kirchspiel Paleiten liegt zwischen dem Berstus- und dem Medszokelmoor, dem [[Ruß (Fluss)|Rußstrom]] im Süden und dem [[Leite (Fluss)|Leiteflüsschen]] im Norden. Die [[Leite (Fluss)|Leite]] hat dem Dorf Paleiten auch den Namen gegeben. Die ganze Gegend liegt im Überschwemmungsgebiet. In der Schneeschmelze und wenn der Strom Hochwasser führt, gleicht das Land einem großen See, aus dem die auf höheren Plätzen erbauten Häuser herausragen. Nur mit dem Kahn kann dann die Verbindung mit der Außenwelt aufrecht erhalten werden. Setzt dann noch leichter Frost ein, ist der gefürchtete [[Schaktarp|Schacktarp]] da. Erst gegen Ausgang des letzten (Anm.: 18.) Jahrhunderts gab es eine gewisse Verbesserung, durch den Bau einer festen Straße. Diese zweigte von der Chausee [[Klugohnen]] - [[Sausgallen]] bei [[Uszlöknen]] ab und führte über [[Kuhlins]], Paleiten, nach [[Schakunellen]] bis zur Fähre. Nun waren auch bei mäßigem Hochwasser die Dörfer zu erreichen.
Das Kirchspiel Paleiten liegt zwischen dem Berstus- und dem Medszokelmoor, dem [[Ruß (Fluss)|Rußstrom]] im Süden und dem [[Leite (Fluss)|Leiteflüsschen]] im Norden. Die [[Leite (Fluss)|Leite]] hat dem Dorf Paleiten auch den Namen gegeben. Die ganze Gegend liegt im Überschwemmungsgebiet. In der Schneeschmelze und wenn der Strom Hochwasser führt, gleicht das Land einem großen See, aus dem die auf höheren Plätzen erbauten Häuser herausragen. Nur mit dem Kahn kann dann die Verbindung mit der Außenwelt aufrecht erhalten werden. Setzt dann noch leichter Frost ein, ist der gefürchtete [[Schaktarp|Schacktarp]] da. Erst gegen Ausgang des letzten (Anm.: 18.) Jahrhunderts gab es eine gewisse Verbesserung, durch den Bau einer festen Straße. Diese zweigte von der Chausee [[Klugohnen]] - [[Sausgallen]] bei [[Uszlöknen]] ab und führte über [[Kuhlins]], Paleiten, nach [[Schakunellen]] bis zur Fähre. Nun waren auch bei mäßigem Hochwasser die Dörfer zu erreichen.<br>
Kirchlich gehörte Paleiten zu dem über dem Strom liegenden [[Schakuhnen]]. Eine ernste Lage entstand in der Zeit des Hochwassers und besonders in der Zeit des [[Schaktarp|Schacktarps]]. Die Gemeindemitglieder kamen nicht in deie Kirche, der Pfarrer konnte weder Krankenbesuche machen noch zu Beerdigungen kommen. Der weite Umweg über [[Tilsit]] war zu zeitraubend. Wohl auch aus diesem Grunde ist 1899 in Paleiten ein Seelsorgebezirk eingerichtet worden. Als um diese Zeit auch ein kleines Grundstück mit Haus günstig gekauft werden konnte, war eine Pfarrwohnung da, der Pfarrer konnte am 15.10.1899 einziehen. '''1901 wurde sie selbständige Kirchengemeinde.'''<br>
Als die eingeplanten Baukosten von 52 800 Mark, einschließlich 15 000 Mark aus dem Jubiläumsfond, beisammen waren, wurden 1905 mit dem Kirchenbau begonnen. Die Grundsteinlegung war am '''17. Mai 1905'''.<br>
Die Kirche stand in Ost-West Richtung nahe der Straße. Die einfache Saalkirche ist aus Klosterziegeln gebaut, hat eine Länge von 20 m und eine Breite von 10 m.<br>
Der Haupteingang mit der "Jubiläumstafel" hat eine kleine Vorhalle, von ihr führt eine Treppe zur Orgelempore. Das Kirchenschiff ist zweigeteilt und hat 17 Sitzbänke für 300 Besucher, auf der Empore sind weitere 50 Sitze. Vom Gang aus fällt der Blick auf den Altar, der in einer Nische unter dem Turm steht. Im mittleren, höheren der drei Fenster, ist im oberen Teil das "Auge Gottes" (ein blaues Auge in einem dunkleren Dreieck in einem goldenen Strahlenkreuz). In den dreißiger Jahren knüpfte der Frauenverein einen dunkelroten Altarteppich mit den christlichen Emblemen: Kreuz, Kelch und Krone. Der Innenraum war hell getüncht, die Decke ein Tonnengewölbe, von ihr hingen drei Kronleuchter herab. Die Orgel war in einfacher Brettechnik gehalten. Der 25 m hohe Turm mit einer Uhr ausgestattet, hat ein Satteldach, in ihm hingen drei Glocken.<br>
 


Wird fortgesetzt
Wird fortgesetzt

Version vom 19. Februar 2010, 18:03 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland
Kirche Paleiten


Hierarchie

Regional > Litauen > Paleiten

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Paleiten


Einleitung

Paleiten auch Gerge Kikill, (1785 auch Palleiten, 1540 Joerge Myst), Kreis Heydekrug, Ostpreußen.

Name

Der Name bezieht sich auf den Leite- Fluss, der bei Antleiten entspringt und kurz vor Ruß von Norden kommend in die Ruß (Fluss) mündet.

  • prußisch "pa, po" = bei, in der Nähe
  • "leit" = gießen, schütten
  • "leitaunikas" und lettisch "leitis" = Litauer (Bewohner nassen Landes)


Politische Einteilung

1940 ist Paleiten Gemeinde mit den Dörfern Krakischken, Kuhlins und Paleiten.

1940 gehörte die Torfmeisterei Paleiten im Forstamt Dingken zum gemeindefreien Gutsbezirk Berstus- und Medszokelmoor.


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Paleiten ist seit 1901 Kirchspiel, vorher gehörten seine Ortschaften zum Kirchspiel Schakuhnen.


Zugehörige Ortschaften

Zum Kirchspiel Paleiten gehörten 1912 folgende Ortschaften:

Abbau Tattamischken, Barsdehnen, Berstusmoor, Girreningken, Krakischken Gut, Medszokelmoor, Paleiten, Schakunellen.


Katholische Kirche

Paleiten gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Schillgallen.


Standesamt

Paleiten gehörte 1907 zum Standesamt Schakunellen.


Geschichte

Das Kirchspiel Paleiten liegt zwischen dem Berstus- und dem Medszokelmoor, dem Rußstrom im Süden und dem Leiteflüsschen im Norden. Die Leite hat dem Dorf Paleiten auch den Namen gegeben. Die ganze Gegend liegt im Überschwemmungsgebiet. In der Schneeschmelze und wenn der Strom Hochwasser führt, gleicht das Land einem großen See, aus dem die auf höheren Plätzen erbauten Häuser herausragen. Nur mit dem Kahn kann dann die Verbindung mit der Außenwelt aufrecht erhalten werden. Setzt dann noch leichter Frost ein, ist der gefürchtete Schacktarp da. Erst gegen Ausgang des letzten (Anm.: 18.) Jahrhunderts gab es eine gewisse Verbesserung, durch den Bau einer festen Straße. Diese zweigte von der Chausee Klugohnen - Sausgallen bei Uszlöknen ab und führte über Kuhlins, Paleiten, nach Schakunellen bis zur Fähre. Nun waren auch bei mäßigem Hochwasser die Dörfer zu erreichen.
Kirchlich gehörte Paleiten zu dem über dem Strom liegenden Schakuhnen. Eine ernste Lage entstand in der Zeit des Hochwassers und besonders in der Zeit des Schacktarps. Die Gemeindemitglieder kamen nicht in deie Kirche, der Pfarrer konnte weder Krankenbesuche machen noch zu Beerdigungen kommen. Der weite Umweg über Tilsit war zu zeitraubend. Wohl auch aus diesem Grunde ist 1899 in Paleiten ein Seelsorgebezirk eingerichtet worden. Als um diese Zeit auch ein kleines Grundstück mit Haus günstig gekauft werden konnte, war eine Pfarrwohnung da, der Pfarrer konnte am 15.10.1899 einziehen. 1901 wurde sie selbständige Kirchengemeinde.
Als die eingeplanten Baukosten von 52 800 Mark, einschließlich 15 000 Mark aus dem Jubiläumsfond, beisammen waren, wurden 1905 mit dem Kirchenbau begonnen. Die Grundsteinlegung war am 17. Mai 1905.
Die Kirche stand in Ost-West Richtung nahe der Straße. Die einfache Saalkirche ist aus Klosterziegeln gebaut, hat eine Länge von 20 m und eine Breite von 10 m.
Der Haupteingang mit der "Jubiläumstafel" hat eine kleine Vorhalle, von ihr führt eine Treppe zur Orgelempore. Das Kirchenschiff ist zweigeteilt und hat 17 Sitzbänke für 300 Besucher, auf der Empore sind weitere 50 Sitze. Vom Gang aus fällt der Blick auf den Altar, der in einer Nische unter dem Turm steht. Im mittleren, höheren der drei Fenster, ist im oberen Teil das "Auge Gottes" (ein blaues Auge in einem dunkleren Dreieck in einem goldenen Strahlenkreuz). In den dreißiger Jahren knüpfte der Frauenverein einen dunkelroten Altarteppich mit den christlichen Emblemen: Kreuz, Kelch und Krone. Der Innenraum war hell getüncht, die Decke ein Tonnengewölbe, von ihr hingen drei Kronleuchter herab. Die Orgel war in einfacher Brettechnik gehalten. Der 25 m hohe Turm mit einer Uhr ausgestattet, hat ein Satteldach, in ihm hingen drei Glocken.


Wird fortgesetzt

Quelle: Richard Taudien, "Nach Tilsit war es zu weit" - Die Jubiläumskirchen im Memelgebiet - Fortsetzung - in Memeler Dampfboot Nr.7 - Juli 1989

Karten

Siehe Palleiten, Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Paleiten aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher von Paleiten sind verschollen.


Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Paleiten sind verschollen.


Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Teilauswertung zu Paleiten: Memelland, OFB

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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