Jatzischken: Unterschied zwischen den Versionen

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"Der Kammerjunker eines Herzogs von Kurland kam in die Memeler Gegend, kaufte [[Spitzhut]], und führte den Namen '''Kuwert'''. Er vermählte sich mit der Tochter des '''Andreas Hamburger''' um die Wende des 18. Jahrhunderts. Die Hamburger sind weit über ein Jahrhundert Besitzer des Gütchens Jatzischken gewesen. Als die Pest '''1711''' Memel und Umgebung heimsuchte, brachte Kuwert Frau und Kinder zu seinem Schwager, dem '''Fischmeister Johann Hamburger aud Jatzischken''', und wollte sie bald darauf besuchen. Dieser hatte jedoch, um den Verkehr abzuschneiden, die Kähne von der Minge aufs Land bringen lassen und gestattete nicht, daß Kuwert, der versicherte, noch ganz gesund zu sein, hinüber gefahren wurde. Darauf sah Kuwert seine Familie vom Ufer aus, nahm von ihr Abschied, kehrte nach Spitzhut zurück und starb binnen acht Tagen an der Pest!" <ref>Jenny Kopp, Beiträge zur Chronik des ostpreußischen Grundbesitzes, 1913</ref>
"Der Kammerjunker eines Herzogs von Kurland kam in die Memeler Gegend, kaufte [[Spitzhut]], und führte den Namen '''Kuwert'''. Er vermählte sich mit der Tochter des '''Andreas Hamburger''' um die Wende des 18. Jahrhunderts. Die Hamburger sind weit über ein Jahrhundert Besitzer des Gütchens Jatzischken gewesen. Als die Pest '''1711''' Memel und Umgebung heimsuchte, brachte Kuwert Frau und Kinder zu seinem Schwager, dem '''Fischmeister Johann Hamburger auf Jatzischken''', und wollte sie bald darauf besuchen. Dieser hatte jedoch, um den Verkehr abzuschneiden, die Kähne von der Minge aufs Land bringen lassen und gestattete nicht, daß Kuwert, der versicherte, noch ganz gesund zu sein, hinüber gefahren wurde. Darauf sah Kuwert seine Familie vom Ufer aus, nahm von ihr Abschied, kehrte nach Spitzhut zurück und starb binnen acht Tagen an der Pest!" <ref>Jenny Kopp, Beiträge zur Chronik des ostpreußischen Grundbesitzes, 1913</ref>





Version vom 15. Januar 2011, 17:20 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
2.jpg
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Jatzischken
(c) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
An der Minge

Hierarchie

Regional > Litauen > Jatzischken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Jatzischken


Einleitung

Jatzischken (1785 auch Jacischken, Jazischken), Kreis Heydekrug, Ostpreußen.

Name

Der Name weist auf Dunkles und Unsauberkeit. Möglicherweise ist damit ein Siedlungsplatz im Moor beschrieben.

  • preußisch-litauisch "juočkis" = schwärzlich, schwarz

vgl. dazu

  • prußisch "gazt, gazes" = Dreck, Abfälle, Plunder, Kot, Mist
  • "geasnis" = Schnepfe (bevorzugt bodenfeuchte Wälder)

Politische Einteilung

1940 ist Jatzischken ein Dorf im gemeindefreien Gutsbezirk Groß Augstumalmoor.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Jatzischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Kinten (Kr.Heydekrug) und zum Seelsorgbezirk Neu Rugeln.


Bewohner

"Der Kammerjunker eines Herzogs von Kurland kam in die Memeler Gegend, kaufte Spitzhut, und führte den Namen Kuwert. Er vermählte sich mit der Tochter des Andreas Hamburger um die Wende des 18. Jahrhunderts. Die Hamburger sind weit über ein Jahrhundert Besitzer des Gütchens Jatzischken gewesen. Als die Pest 1711 Memel und Umgebung heimsuchte, brachte Kuwert Frau und Kinder zu seinem Schwager, dem Fischmeister Johann Hamburger auf Jatzischken, und wollte sie bald darauf besuchen. Dieser hatte jedoch, um den Verkehr abzuschneiden, die Kähne von der Minge aufs Land bringen lassen und gestattete nicht, daß Kuwert, der versicherte, noch ganz gesund zu sein, hinüber gefahren wurde. Darauf sah Kuwert seine Familie vom Ufer aus, nahm von ihr Abschied, kehrte nach Spitzhut zurück und starb binnen acht Tagen an der Pest!" [1]


Verschiedenes

Karten

Jatzischken auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Jenny Kopp, Beiträge zur Chronik des ostpreußischen Grundbesitzes, 1913