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Version vom 6. Oktober 2011, 14:54 Uhr
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zweigliedrige Namen zu bilden: Bernhard, Eberhard,
Friedrich, Hermann, Siegmund. Solche zweigliedrige
Vollnamen reichen weit über die Völkerwanderungszeit
zurück in die vorchristliche Zeit. Da waren die alten
Deutschen ein Volk, das im Kriege den Lebensinhalt sah,
und fast die ganze altdeutsche Namengebung wies auf
Krieg und Kriegsruhm, Waffentüchtigkeit und Siegerglück.
Es waren inhaltsvolle Namen, die als Segenswünsche
dem Neugeborenen gewidmet wurden. Von
solchen zweigliedrigen Namen der Urzeit sind uns viele
treu geblieben, nicht bloß als Familiennamen, sondern
auch als männliche Taufnamen. Freilich sind Namen wie
Dietmar, Hartmann, Hildebrand, Wachsmut, Wieland
jetzt nur noch Familiennamen, aber anderseits ist vielleicht
kein einziger ausschließlich als Vorname im Gebrauch:
Dietrich, Friedrich, Heinrich und Eberhard,
Gerhard kommen in beiden Rollen vor.
Die Deutbarkeit unserer männlichen Taufnamen, sofern sie aus der urdeutschen Zeit des Heidentums stammen, ergibt sich naturgemäß aus unserer alten Sprache. Wir können sie aber auch mit heutigen Sprachmitteln gewinnen: so ist Gerhard ’der Speerkühne‘, Eberhard ’der wie ein Eber Kühne‘, Hermann ’der Heeresmann‘. In vielen unserer alten Vornamen steckt ein bekanntes Wortelement: Friede in Friedrich, Volk in Volkmar, Helm in Wilhelm. Aber mit unserer älteren Sprache erkennen wir die ersten Wortglieder von Dietrich (mhd. diet ’Volk‘) oder von Gunther, Günther (ahd. gunda ’Kampf‘) oder den zweiten Bestandteil von Volkmar (ahd. mâri ’berühmt‘).
Insofern der Taufname im Zeitalter der Zweinamigkeit den eigentlichen Bereich in der engeren Hausgemeinschaft