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Version vom 8. Oktober 2011, 13:18 Uhr
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Die vielen Rätsel in den Übereinstimmungen wie in
den Verschiedenheiten der westeuropäischen Sprachen erklären
sich aus der Übernahme einer morgenländischen
und zwar babylonischen Benennung der siebentägigen
Woche nach den Planetennamen. Die babylonische Woche
drang im 1./2. Jahrhundert nach Griechenland vor und
eroberte dann im 3./4. Jahrhundert das Römerreich. So
stecken in den spätlateinischen Solis, Lunae, Martis,
Mercurii, Jovis, Veneris, Saturni dies eigentlich Planetennamen.
Aber diese Planetennamen decken sich teilweise
mit Götternamen. So ergaben sich bei dem Übergang
der spätrömischen Woche in den Besitz der Germanen im
5./6. Jahrhundert Wortübersetzungen, in denen der Anklang
an den heimischen Götterglauben eine Rolle spielt:
Veneris dies (das französische vendredi) ergab Freitag
(engl. Friday) im Anschluß an die Göttin Freia (Frîa).
Andererseits führte die spätrömische Benennung Saturni dies
zu engl. Saturday, westfäl. Saterdag. Unser Dienstag
enthält den altdeutschen Götternamen Thinxus, den man
dem römischen Mars verglich (lat. Martis dies = frz. mardi).
So kommt es, daß die Namen der Wochentage im Deutschen nicht eigentlich christlich sind. Der Anklang an urdeutsche Götternamen beweist sicher nicht, daß unsere Voreltern an einzelnen Tagen bestimmte Gottheiten verehrt hätten; unsere Namen der Wochtentage sind nur Nachahmungen der fremden Vorbilder, wie die Woche selbst den alten Germanen im Beginn unserer Zeitrechnung völlig fremd war. Die Einführung der Wochenrechnung und der neuen Namen vollzog sich bei uns am Ende unseres heidnischen Zeitalters, als man römische Götternamen mit deutschen Götternamen vergleichen konnte.