Deutsche und französische Kultur im Elsass/056: Unterschied zwischen den Versionen

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:Die neue Post in Strassburg (erbaut 1898).
:Die neue Post in Strassburg (erbaut 1898).


Einwanderung lebhaft an. Auch ist das ganze Elsass heute, nachdem es seit 30 Jahren zum deutschen Wirtschaftsgebiet gehört, ein wichtiges Absatzgebiet für die Industrie in Altdeutschland geworden, und daher finden wir eine grosse Anzahl von Agenten, Filialen und Niederlagen altdeutscher Industrie- und Handelsunternehmungen in Strassburg. Überhaupt sind viele jetzt selbständige Unternehmungen in Handel und Gewerbe aus unselbständigen Zweiggeschäften altdeutscher Firmen in benachbarten deutschen Bundesstaaten entstanden. Entschieden am stärksten hat sich der altdeutsche Handel, und zwar der Detailhandel, entwickelt. Heute sind diese Detailgeschäfte nur zum kleineren Teil Filialen altdeutscher Firmen, zum grösseren Teil dagegen selbständige Unternehmungen. Bezeichnend ist es, dass die neueste Entwickelungsform des Detailhandels, das Warenhaus, in seinen beiden charakteristischsten Exemplaren ebenfalls im Besitz Altdeutscher sich befindet. Natürlich sind auch altdeutsche Gastwirtschaften besonders als Verschankstellen des Münchener Bieres in grosser Zahl vorhanden. Auch in der gewerblichen Produktion, Industrie und Handwerk, sind die Altdeutschen überall mehr oder minder stark vertreten, aber ihre Verbreitung ist hier eine ungleichmässige, und die grösseren kapitalkräftigen Unternehmungen in den meisten Branchen befinden sich regelmässig in altelsässischem Besitz. Die spezifisch strassburgischen Nahrungsmittelgewerbe, wie die Fabrikation von Gänseleberpasteten und die Bierbrauerei, sind ausnahmslos in altelsässischen Händen. Von bedeutenden altdeutschen industriellen Unternehmungen sind mehrere grosse Baugeschäfte, zwei Schirmfabriken, ein bedeutendes Etablissement der Metallindustrie, eine Papierfabrik und schliesslich eine sehr bedeutende Lederfabrik zu nennen. Auch bestehen mehrere grosse altdeutsche Buchdruckereien und Zeitungsunternehmen in Strassburg. Also auch in die Strassburg eigentümlichen Industriezweige
Einwanderung lebhaft an. Auch ist das ganze Elsass heute, nachdem es seit 30 Jahren zum deutschen Wirtschaftsgebiet gehört, ein wichtiges Absatzgebiet für die Industrie in Altdeutschland geworden, und daher finden wir eine grosse Anzahl von Agenten, Filialen und Niederlagen altdeutscher Industrie- und Handelsunternehmungen in Strassburg. Überhaupt sind viele jetzt selbständige Unternehmungen in Handel und Gewerbe aus unselbständigen Zweiggeschäften altdeutscher Firmen in benachbarten deutschen Bundesstaaten entstanden. Entschieden am stärksten hat sich der altdeutsche Handel, und zwar der Detailhandel, entwickelt. Heute sind diese Detailgeschäfte nur zum kleineren Teil Filialen altdeutscher Firmen, zum grösseren Teil dagegen selbständige Unternehmungen. Bezeichnend ist es, dass die neueste Entwickelungsform des Detailhandels, das Warenhaus, in seinen beiden charakteristischsten Exemplaren ebenfalls im Besitz Altdeutscher sich befindet. Natürlich sind auch altdeutsche Gastwirtschaften besonders als Verschankstellen des Münchener Bieres in grosser Zahl vorhanden. Auch in der gewerblichen Produktion, Industrie und Handwerk, sind die Altdeutschen überall mehr oder minder stark vertreten, aber ihre Verbreitung ist hier eine ungleichmässige, und die grösseren kapitalkräftigen Unternehmungen in den meisten Branchen befinden sich regelmässig in altelsässischem Besitz. Die spezifisch strassburgischen Nahrungsmittelgewerbe, wie die Fabrikation von Gänseleberpasteten und die Bierbrauerei, sind ausnahmslos in altelsässischen Händen. Von bedeutenden altdeutschen industriellen Unternehmungen sind mehrere grosse Baugeschäfte, zwei Schirmfabriken, ein bedeutendes Etablissement der Metallindustrie, eine Papierfabrik und schliesslich eine sehr bedeutende Lederfabrik zu nennen. Auch bestehen mehrere grosse altdeutsche Buchdruckereien und Zeitungsunternehmen in Strassburg. Also auch in die Strassburg eigentümlichen Industriezweige
 
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Bildunterschrift:
Die neue Post in Strassburg (erbaut 1898).

Einwanderung lebhaft an. Auch ist das ganze Elsass heute, nachdem es seit 30 Jahren zum deutschen Wirtschaftsgebiet gehört, ein wichtiges Absatzgebiet für die Industrie in Altdeutschland geworden, und daher finden wir eine grosse Anzahl von Agenten, Filialen und Niederlagen altdeutscher Industrie- und Handelsunternehmungen in Strassburg. Überhaupt sind viele jetzt selbständige Unternehmungen in Handel und Gewerbe aus unselbständigen Zweiggeschäften altdeutscher Firmen in benachbarten deutschen Bundesstaaten entstanden. Entschieden am stärksten hat sich der altdeutsche Handel, und zwar der Detailhandel, entwickelt. Heute sind diese Detailgeschäfte nur zum kleineren Teil Filialen altdeutscher Firmen, zum grösseren Teil dagegen selbständige Unternehmungen. Bezeichnend ist es, dass die neueste Entwickelungsform des Detailhandels, das Warenhaus, in seinen beiden charakteristischsten Exemplaren ebenfalls im Besitz Altdeutscher sich befindet. Natürlich sind auch altdeutsche Gastwirtschaften besonders als Verschankstellen des Münchener Bieres in grosser Zahl vorhanden. Auch in der gewerblichen Produktion, Industrie und Handwerk, sind die Altdeutschen überall mehr oder minder stark vertreten, aber ihre Verbreitung ist hier eine ungleichmässige, und die grösseren kapitalkräftigen Unternehmungen in den meisten Branchen befinden sich regelmässig in altelsässischem Besitz. Die spezifisch strassburgischen Nahrungsmittelgewerbe, wie die Fabrikation von Gänseleberpasteten und die Bierbrauerei, sind ausnahmslos in altelsässischen Händen. Von bedeutenden altdeutschen industriellen Unternehmungen sind mehrere grosse Baugeschäfte, zwei Schirmfabriken, ein bedeutendes Etablissement der Metallindustrie, eine Papierfabrik und schliesslich eine sehr bedeutende Lederfabrik zu nennen. Auch bestehen mehrere grosse altdeutsche Buchdruckereien und Zeitungsunternehmen in Strassburg. Also auch in die Strassburg eigentümlichen Industriezweige