Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/107: Unterschied zwischen den Versionen
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===Autobiographie=== | |||
<big>'''Christian Spamers, Pfarrers in [[Hermannstein]]'''.</big> | |||
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:Leser, nehmt geneigt zu Euren Ohren, | |||
:Was ich von mir schreibe, es ist wahr! | |||
:Achtzehnhundertdrei bin ich geboren | |||
:An dem zweiten Tag im Februar. | |||
:[[Burkhards]], in dem Vogelsberg gelegen, | |||
:Heißt das Dorf, wo dieses ist geschehn, | |||
:Wo als ihren zweiten Ehesegen | |||
:Meine Aeltern mich zuerst gesehn. | |||
:Mein geliebter Vater hat geheißen | |||
:Christian Spamer, Pfarrer in dem Ort, | |||
:Den die alten Burkhardser noch preisen | |||
:Bis zum heut'gen Tage immerfort. | |||
:Meine liebe Mutter Katharine | |||
:Barbara, war 'ne geborne Rühl, | |||
:Keine Frau mir würdiger erschiene, | |||
:Keine bis an ihres Lebens Ziel. | |||
:Bei der Taufe gab man mir die Namen | |||
:Johann Heinrich Georg und Christian, | |||
:Alle, die mich später nannten, nahmen | |||
:Aber nur den letzten davon an. | |||
:Der an mir die Taufe hat vollzogen, | |||
:War der Pfarrer Schmidt von [[Herchenhain]], | |||
:Der mir auch als Pathe war gewogen, | |||
:Und als Kind mich suchte zu erfreun. | |||
:Aus der Taufe waren auch noch Heber | |||
:Christian Dornemann von [[Lauterbach]], | |||
:Förster Schmidt von Burkhards, Pfarrer Löber | |||
:Und sein Amtscollege Dieffenbach. | |||
:Elfe brachte von den Jugendjahren | |||
:Ich bei meinen treuen Aeltern hin, | |||
:Und da diese nie zu strenge waren, | |||
:Frei und froh, mit kindlich heit'rem Sinn. | |||
:Was mir als das Früheste gedenket, | |||
:Ist, daß ein französ'scher Officier | |||
| valign="top" | | |||
:Mir ein Säbelchen von Holz geschenket, | |||
:Daß ich mit ihm auf- und abmarschir'. | |||
:Als ich meine Mutter hörte sagen: | |||
:„Seht ihn nur! ums Leben lacht er nicht!“ | |||
:Sprach ich ernstlich: „die Soldaten machen“ | |||
:„Alle nur ein protziges Gesicht.“ | |||
:Weil darüber Alle herzlich lachten, | |||
:Setzte schnell ich mich vor Ungeduld, | |||
:Da ich dacht', sie wollten mich verachten, | |||
:Unter meines Vaters Schreibepult. | |||
:Damals trug ich ein gestricktes Kleidchen, | |||
:Lang und violett und grün bordirt, | |||
:Und an meinem veilchenblauen Seitchen | |||
:War ich mit dem Säbelchen armirt. | |||
:Als mir bald darauf das erste Höschen | |||
:Von dem Schneider angemessen ward, | |||
:Und derselbe justement ein Näschen | |||
:Hatte von der allergrößten Art, | |||
:Und ich wie in heimliche Gemächer | |||
:Ich dabei mit vollem Staunen sah | |||
:In die ungeheuren Nasenlöcher, | |||
:Rief ich: „Mutter, Mutter, aber da“ | |||
:„Eine Nase, aber eine Nase!“ — | |||
:Meine Mutter aber schnell entwich, | |||
:So erschrocken wie ein scheuer Hase, | |||
:Aus der Stube eilend in die Küch'. | |||
:Doch dem Schneider war es nur zum Spaße, | |||
:Lachend sprach derselbe: „Christian,“ | |||
:„Gelt, das heißt man sich doch eine Nase!“ | |||
:„Nun, so sieh sie einmal richtig an!“ | |||
:„Und ich will dir gleich auch weiter sagen,“ | |||
:„Wie ich einst zu ihr gekommen bin,“ | |||
:„Denn ich würde sonst sie auch nicht tragen,“ | |||
:„Weil sie gar nicht ist nach meinem Sinn.“ | |||
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2011, 15:56 Uhr
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Autobiographie
Christian Spamers, Pfarrers in Hermannstein.
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