Neuenkirchen (Kreis Steinfurt)/Zeittafel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zeittafel zur Neuenkirchener Geschichte ==
== Zeittafel zur Neuenkirchener Geschichte ==
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|Aus der vergleichsweise spärlichen Literatur zur Geschichte Neuenkirchens lassen sich folgende Eckdaten zusammenstellen.<br/> Danach erlaubt Bischof Ludolf im Jahre 1247 den alten Bauerschaften "Snedwinkele" (Neuenkirchen), "Landrikashem" (Landersum), "Uffenheim" (Offlum), "Suthrem" (Sutrum) und "Harem" (Harum), eine neue Kirche als Filiale von Rheine zu bauen. 1250 wird das neue Kirchspiel noch "parochia Snetwinco" genannt, heißt ab 1268 aber bereits "Nyenkercken" (nova ecclesia), also Neuenkirchen. Diese erste Kirche, der hl. Anna geweiht, brannte erstmals 1669 und 1742 ein zweites Mal ab. Der schlichte Nachbau war bis zum Abriß im Jahre 1900 der geistliche und bauliche Mittelpunkt der Gemeinde.  
|Neuenkirchens Geschichte beginnt vor ca. 5000 Jahren, in jener Zeit, in der Steinbeile und Urnen in Gebrauch waren, die um und in der Umgebung des Ortes gefunden wurden. Seine erste urkundliche Erwähnung findet Neuenkirchen im Jahr 1247 n. Chr., in welchem Bischof Ludolf den dortigen Bauernschaften gestattet, eine "Neue Kirche" zu bauen; woraus sich der Name Neuenkirchen entwickelte.  


Das jetzt weithin dominierende Wahrzeichen von Neuenkirchen, die 1896 - 1899 unter der Leitung des bekannten Architekten Wilhelm Rincklake aus Münster erbaute doppeltürmige Werksteinkirche ist ein in Anlehnung an die Bauten der Spätromantik entstandener mächtiger Basilikabau. Dieses imposante Bauwerk wirkt erdrückend auf die nähere Umgebung des Kirchplatzes und erscheint für ein früheres "Dorf" zu groß geraten. Indessen, der Ort wächst ja ständig nach.  
In der Reformationszeit fiel in Neuenkirchen die Lehre der Wiedertäufer auf fruchtbaren Boden. Am 2. August 1537 berichtet der Droste des Amtes Rheine-Bevergern, dem das Kirchspiel Neuenkirchen unterstand, daß hier eine vollständig eingerichtete Wiedertäufergemeinde bestehe.  


Einen eigenen Pfarrer erhielt das Kirchspiel erst Mitte des 16. Jahrhunderts. Während der Reformationszeit fand die Lehre der Wiedertäufer in Neuenkirchen besonderen Zuspruch. Zwischen 1587 und 1598 fielen die plündert umherziehenden Spanier auch hier ein. Im Zeitraum eines Jahrhunderts, 1669, 1742 und 1771 mußte der Ort drei Brandkatastrophen erleiden.  
1587 sah Neuenkirchen zum ersten Mal spanische Soldaten, die Krieg gegen die Niederlande führten und den Grenzort Neuenkirchen brandschatzten. Im März 1590 plünderten die Spanier abermals den Ort, der wiederum wenige Jahre später im dreißigjährigen Krieg viel Leid zu ertragen hatte.  


Als Auswirkung des 1731 bis Clemenshafen auf Neuenkirchener Gebiet fertiggestellten "Münsterschen Kanals" erlebte der in einfachen Verhältnissen stehende Ort einen gewissen Aufschwung. Der Kanal wurde 1771 bis Maxhafen verlängert und nach den jeweiligen Fürstbischöfen "Max-Clemens-Kanal" genannt. Zwar ist die ursprüngliche Planung, Münster über diesen Kanal, über die Steinfurter Aa und über die Vechte mit den Niederlanden zu verbinden, in Maxhafen "im Sande verlaufen", der über den Endpunkt abgewickelte Warenumschlag brachte jedoch auch den Neuenkirchenern Fuhr- und Kaufleuten Vorteile. Im Jahre 1840 wurde der Kanal aufgegeben. Die Trasse bestimmt noch heute über weite Strecken das Gelände.  
Der Bau der Hafenstation Clemenshof im Jahr 1731 am münsterschen Max-Clemens-Kanal markiert den Beginn wirtschaftlichen Aufschwungs. In späteren Jahren verfiel der Kanal.  


Mit der Bildung des Kreises Steinfurt 1816 endete auch für Neuenkirchen die unruhigen Jahre wechselnder Zugehörigkeiten: bis 1803 zum Fürstentum Münster gehörig, bis 1806 Fürstentum Rheina-Wolbeck, bis 1810 Großherzogtum Berg, bis 1813 französisch, dann preußisch 1815 berichtete der Bürgermeister von Neuenkirchen offiziell über die Publikation des preußischen Besitzergreifungspatentes. In der Zeit von 1822 - 1884 standen die Nachbargemeinden Neuenkirchen und Wettringen unter einer gemeinsamen Bürgermeisterei- bzw. Amtsverwaltung.
Die erste mechanische Weberei wurde 1858 in Betrieb gesetzt. Ihr folgten bald weitere Webereien, so dass sich der Ort zu einem maßgeblichen Zentrum der Textilindustrie entwickeln konnte.
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*Quelle: 1994 Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Schriftreihe Städte und Gemeinden in Westfalen
Heute zählt Neuenkirchen, im nördlichen Teil des Kreises Steinfurt auf einer Grundfläche von 48,28 km² gelegen, ca. 14.200 Einwohner. Ihre stetige Entwicklung verdankt die Gemeinde auch ihrer günstigen Verkehrslage an der B 70 / B 70n Borken - Ahaus / Rheine - Lingen, der B 54 Steinfurt - Münster - Anschluss Steinfurt, und nahe der Autobahnen A 1, A 30 und A 31.
 
Das Wahrzeichen Neuenkirchens ist die im Jahre 1899 im neoromanischen Stil erbaute Kirche St. Anna. An der Hauptstraße stehen noch einige sehenswerte Wohnhäuser im Biedermeierstil. Von einem 1642 errichteten Kornspeicher sind noch der Steinsockel und das gesamte Fachwerkgerüst erhalten.
 
Die Gemeinde weist zwei völlig verschiedene Landschaften auf. In ihrem nördlichen Teil erstreckt sich ein Kalksandsteinrücken, bedeckt von fruchtbarem Kleiboden; im westlichen und südlichen Teil durchzieht die münsterländische Kiessandrinne weites Heidesandgebiet.
 
Neuenkirchen verdankt seinen hohen Wohn- und Freizeitwert dieser günstigen geographischen Lage. So finden sich an umgrünten Ufern der Baggerseen abgelegene und stille Plätze für so manchen Petrijünger; Windsurfer und Segler treffen auf beste Bedingungen für ihr Hobby, Wanderer und Spaziergänger erleben auf gut ausgezeichneten Wegen und Pfaden rund um den Ort den Reiz und die Schönheit der Landschaft. Das Erholungsgebiet "Offlumer See", zwei Campingplätze und ein großzügig ausgebautes Naturfreibad mit Riesenwasserrutsche bieten Erholungssuchenden Abwechslung.
 
Neuenkirchen verfügt über sämtliche Schularten: ein Gymnasium, eine Realschule, eine Hauptschule und drei Grundschulen. Die Volkshochschule und Musikschule werden im Rahmen eines Zweckverbandes mit anderen Kommunen geboten.
 
Es besteht ein ausgewogenes Angebot an Kindergärten, Altenheimen und einer Altenbegegnungsstätte.
 
In der Villa Hecking und im schön angelegten Park der Villa finden Kultur- und Musikveranstaltungen, Ausstellungen etc. statt. Die stilvollen Räumen werden gern für Trauungen und Empfänge genutzt.
 
Das im Oktober 1992 eingeweihte Jugendzentrum "Mc Fly" findet bei der Neuenkirchener Jugend großen Anklang.  
 
Die Heimatverbundenheit Neuenkirchener Bürger zeigt sich in der regen Teilnahme am tradierten Brauchtum. Heimatverein, Volkstanzgruppen, Männergesangverein, Kirchen- und Kinderchöre bieten vielfältige Möglichkeiten. Da Angebot für Leistungs- und Ausgleichssport reicht von Fußball, Leichtathletik und Tennis bis Reiten und Schach.
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Aktuelle Version vom 23. Juni 2009, 15:36 Uhr

Zeittafel zur Neuenkirchener Geschichte

Neuenkirchens Geschichte beginnt vor ca. 5000 Jahren, in jener Zeit, in der Steinbeile und Urnen in Gebrauch waren, die um und in der Umgebung des Ortes gefunden wurden. Seine erste urkundliche Erwähnung findet Neuenkirchen im Jahr 1247 n. Chr., in welchem Bischof Ludolf den dortigen Bauernschaften gestattet, eine "Neue Kirche" zu bauen; woraus sich der Name Neuenkirchen entwickelte.

In der Reformationszeit fiel in Neuenkirchen die Lehre der Wiedertäufer auf fruchtbaren Boden. Am 2. August 1537 berichtet der Droste des Amtes Rheine-Bevergern, dem das Kirchspiel Neuenkirchen unterstand, daß hier eine vollständig eingerichtete Wiedertäufergemeinde bestehe.

1587 sah Neuenkirchen zum ersten Mal spanische Soldaten, die Krieg gegen die Niederlande führten und den Grenzort Neuenkirchen brandschatzten. Im März 1590 plünderten die Spanier abermals den Ort, der wiederum wenige Jahre später im dreißigjährigen Krieg viel Leid zu ertragen hatte.

Der Bau der Hafenstation Clemenshof im Jahr 1731 am münsterschen Max-Clemens-Kanal markiert den Beginn wirtschaftlichen Aufschwungs. In späteren Jahren verfiel der Kanal.

Die erste mechanische Weberei wurde 1858 in Betrieb gesetzt. Ihr folgten bald weitere Webereien, so dass sich der Ort zu einem maßgeblichen Zentrum der Textilindustrie entwickeln konnte.

Heute zählt Neuenkirchen, im nördlichen Teil des Kreises Steinfurt auf einer Grundfläche von 48,28 km² gelegen, ca. 14.200 Einwohner. Ihre stetige Entwicklung verdankt die Gemeinde auch ihrer günstigen Verkehrslage an der B 70 / B 70n Borken - Ahaus / Rheine - Lingen, der B 54 Steinfurt - Münster - Anschluss Steinfurt, und nahe der Autobahnen A 1, A 30 und A 31.

Das Wahrzeichen Neuenkirchens ist die im Jahre 1899 im neoromanischen Stil erbaute Kirche St. Anna. An der Hauptstraße stehen noch einige sehenswerte Wohnhäuser im Biedermeierstil. Von einem 1642 errichteten Kornspeicher sind noch der Steinsockel und das gesamte Fachwerkgerüst erhalten.

Die Gemeinde weist zwei völlig verschiedene Landschaften auf. In ihrem nördlichen Teil erstreckt sich ein Kalksandsteinrücken, bedeckt von fruchtbarem Kleiboden; im westlichen und südlichen Teil durchzieht die münsterländische Kiessandrinne weites Heidesandgebiet.

Neuenkirchen verdankt seinen hohen Wohn- und Freizeitwert dieser günstigen geographischen Lage. So finden sich an umgrünten Ufern der Baggerseen abgelegene und stille Plätze für so manchen Petrijünger; Windsurfer und Segler treffen auf beste Bedingungen für ihr Hobby, Wanderer und Spaziergänger erleben auf gut ausgezeichneten Wegen und Pfaden rund um den Ort den Reiz und die Schönheit der Landschaft. Das Erholungsgebiet "Offlumer See", zwei Campingplätze und ein großzügig ausgebautes Naturfreibad mit Riesenwasserrutsche bieten Erholungssuchenden Abwechslung.

Neuenkirchen verfügt über sämtliche Schularten: ein Gymnasium, eine Realschule, eine Hauptschule und drei Grundschulen. Die Volkshochschule und Musikschule werden im Rahmen eines Zweckverbandes mit anderen Kommunen geboten.

Es besteht ein ausgewogenes Angebot an Kindergärten, Altenheimen und einer Altenbegegnungsstätte.

In der Villa Hecking und im schön angelegten Park der Villa finden Kultur- und Musikveranstaltungen, Ausstellungen etc. statt. Die stilvollen Räumen werden gern für Trauungen und Empfänge genutzt.

Das im Oktober 1992 eingeweihte Jugendzentrum "Mc Fly" findet bei der Neuenkirchener Jugend großen Anklang.

Die Heimatverbundenheit Neuenkirchener Bürger zeigt sich in der regen Teilnahme am tradierten Brauchtum. Heimatverein, Volkstanzgruppen, Männergesangverein, Kirchen- und Kinderchöre bieten vielfältige Möglichkeiten. Da Angebot für Leistungs- und Ausgleichssport reicht von Fußball, Leichtathletik und Tennis bis Reiten und Schach.