Heydekrug: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Familienforschung Memelland}}
{{Familienforschung Memelland}}
{| width="100%" style="background:#B22222; border:solid 1px #B22222;color:white;" cellspacing="0" cellpadding="0"
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|<div style="margin:4px;">[[Bild:Wappen Heydekrug.JPG|99999x150px|Wappen von Heydekrug]]</div>
| style="padding:20px" | <div style="font-variant:small-caps;font-size:240%"><br>H e y d e k r u g</div><br />
Kreisstadt am Schieß-Fluss<br>M e m e l l a n d, Ostpreußen<br>______________________________________________________
|[[Bild:Heydekrug Tilsiter Straße.JPG|99999x170px|Die Tilsiter Straße in Heydekrug]]
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<!-- [[Bild: Heydekrug Schrift.jpg|left|500 px]] -->
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::'''Hierarchie'''
::* [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Litauen]] > {{PAGENAME}} <br>
::* [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Heydekrug]] > {{PAGENAME}}
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:::__TOC__
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[[Bild: Logo Leerstelle.jpg|50 px]]
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[[Bild: Heydekrug Hauptstraße.jpg|thumb|right|510 px|<center>Die Hauptstraße in '''Heydekrug'''</center>]]
[[Bild: Heydekrug Brücke.jpg|thumb|right|510 px|<center>Brücke über den Schieß-Fluß in '''Heydekrug'''</center>]]
|}


[[Bild:Bild_Heydekrug_Partie_an_der_Sziesze002.jpg|500px|thumb|right|Heydekrug - Partie an der Sziesze]]
== Einleitung ==
[[Bild:Ort_Heydekrug006.jpg|500px|thumb|right|Heydekrug]]
[[Bild:Ort_Heydekrug008a.jpg|500px|thumb|right|<center>Blick auf '''Heydekrug''' vom Turm der Evangelischen Kirche</center>]]
[[Bild:Ort_Heydekrug008.jpg|500px|thumb|right|Blick auf Heydekrug vom Turm der Evangelischen Kirche]]
'''{{PAGENAME}}''', Kreis Heydekrug, Ostpreußen


'''Hierarchie'''
=== Name ===
Der Ort entstand aus einem Dorfkrug (einer Gaststätte) auf der Heide in der Nähe des später eingemeindeten Ortes [[Werden]]. Krüge waren zunächst einfachste Lokale mit oft nur sechs Trinkgefäßen, die zunächst vom Deutschen Orden, später von preußischen Regierungen angelegt wurden. Sie wurden meist von Deutschen betrieben und hatten neben ihrer Funktion als Umschlagsplatz von Waren und Neuigkeiten auch die Aufgabe, die baltische Landbevölkerung mit der deutschen Sprache und Kultur vertrauter zu machen.


[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Litauen]] > {{PAGENAME}} <br>
==== Andere Namen und Schreibweisen ====
*1710-1728 [[Heydekruck]], [[Heydekrug]], [[Heydekrugk]] <ref>Werden Taufenbuch 1710-1728</ref>
*[[Szillekarczema]], n. 1785 [[Szillokarszmo]], n. 1785 [[Heidekrug (Krs.)]] <ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939) </ref>
*[[Heyde Krug]] <ref>Generalhufenschoß 1719-1766,  Schulzenamt Memel, Hubenzahl  1719,  Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager,  Göttingen, 1962</ref>
*[[Szillekarczema]] <ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920 </ref>
*[[Schillckarczma]] <ref>Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50&#8239;000 </ref>
*[[Heydeckrug]] <ref>Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000 </ref>
*n. 1871 [[Heydekrug]]
*Litauisch (bis 1923) auch: [[Šilokarčema]] <ref>GOV: http://gov.genealogy.net/</ref>
*Lit. Namen: [[Žibai]]<ref>[https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74615 Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923]</ref>, [[Zibai]], [[Šilutė]]<ref> [https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74567 Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923]</ref>, [[Silute]]
<br style="clear:both;" />
==== Namensdeutungen ====
*prußisch '''"šila, sīla, sylo"''' = Heide, Heideland, Fichtenwald
*preußisch-litauisch '''"šilas"''' = Heide, sandige Heide, Kiefernwald, aber auch Thymian und Monat September
+ prußisch '''"karcemo, karczemo, karčemo"''' (Lehnwort aus dem Polnischen) = Krug, Dorfschenke, Wirtshaus, verbunden mit Viktualienverkauf
<ref> Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999 </ref> <ref> Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968 </ref>


[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Heydekrug]] > {{PAGENAME}}
=== Wappen ===
 
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| [[Bild: Wappen-Heydekrug.jpg|left|120px]]
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;"
|| Das schräglinks geteilte Wappen von '''Heydekrug''' (links) hat oben in Grün eine schwarze Elchschaufel,<br> unten in Silber ein grünes Eichenblatt mit zwei Eicheln.
|---- bgcolor="#FFFFFF"
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|<center>[[Bild:Lokal_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png|thumb|150px|Lokalisierung der Stadt/Gemeinde Musterort innerhalb des Kreises [[Musterkreis]]]] </center>
Das heutige Wappen von '''Šilutė''' (rechts) zeigt zwei Segel vor grünem und schwarzen Hintergrund,<br>darüber einen stilisierten Kurenwimpel und darunter ein Posthorn.
|| [[Bild: Silute Wappen2.jpg|right|120 px]]
|}
|}
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<br style="clear:both;" />


== Einleitung ==
=== Allgemeine Informationen ===  
 
[[Bild: Kreis Heydekrug2.jpg|thumb|right|430 px|<center>Der '''Landkreis Heydekrug'''</center>]]
'''{{PAGENAME}}''',  [[Szillekarczema]], 1785 [[Szillokarszmo]], n. 1785 [[Heidekrug]], n. 1871 [[Heydekrug]], Kreis Heydekrug, Ostpreußen.
*1919 Marktflecken<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref>
*Lt. Lange<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref>:
*Lt. Ortsregister Lange<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref>:
:*Kreisstadt mit Bahnstation
:*Kreisstadt mit Bahnstation
:*östlich des [[Ruß (Fluss)|Ruß]]-Mündungsdeltas
:*93 km nordöstl. von Königsberg
:*93 km nordöstl. von Königsberg
:*1939: 5236 Einwohner
:*Gegründet 1511
:*Gegründet 1511
:*Hafen am [[Schieß-Fluß]]  
:*Hafen am [[Schieß-Fluß]]  
:*Gut, Sägewerk, Fabriken, Schulen, Sportplatz
:*Gut, Sägewerk, Fabriken, Schulen, Sportplatz
:*Lit. Name: [[Silute]]
*Litauisch (bis 1923) auch: [[Silokarcema]]


*1736 gehörten zum Amt Heydekrug: [[Bartel Broszien]], [[Bartel Kuckern]].
====Angrenzende Orte====
[[Wulwischken]] oder [[Wullwischken]] war ein zu Heydekrug gehöriger Ortsteil.
{|{{MLtable}}
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top"
|An [[Heydekrug]]
|angrenzende Orte
|-
|Im Osten: ||[[Werden]]  
|-
|Im Süden: ||[[Stentzel Starosta]]  
|-
|Im Westen: ||[[Rupkalwen]]  
|-
|Im Norden: ||[[Schießgirren]]
|}
<ref> Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref>


==Name==
Der Ort entstand aus einem Dorfkrug (einer Gaststätte) auf der Heide in der Nähe des später eingemeindeten Ortes Werden. Krüge waren zunächst einfachste Lokale mit oft nur sechs Trinkgefäßen. Sie wurden meist von Deutschen betrieben und hatten neben ihrer Funktion als Umschlagsplatz von Waren und Neuigkeiten auch die Aufgabe, die baltische Landbevölkerung mit der deutschen Sprache und Kultur vertrauter zu machen.
*prußisch '''"šila, sīla, sylo"''' = Heide, Heideland, Fichtenwald
*preußisch-litauisch '''"šilas"''' = Heide, sandige Heide, Kiefernwald, aber auch Thymian und Monat September
+ prußisch '''"karcemo, karczemo, karčemo"''' = Krug, Dorfschenke, Wirtshaus, verbunden mit Viktualienverkauf
<ref> Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999 </ref> <ref> Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968 </ref>
*Mit '''"Abbau"''' wurde in Ostpreußen ein Bauernhof beschrieben, der abseits des Dorfes jedoch innerhalb der Gemarkung lag
*Mit '''"Adlig"''' wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.
<ref> Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991 </ref>
=== Wappen ===
[[Bild: Wappen-Heydekrug.jpg|thumb|200px|left|Wappen Heydekrug]]
Das schräglinks geteilte Wappen hat oben in Grün eine schwarze Elchschaufel, unten in Silber ein grünes Eichenblatt mit zwei Eicheln.
<!--=== Allgemeine Information === -->
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Gr&ouml;sse, Bev&ouml;lkerung usw.) -->


== Politische Einteilung ==
== Politische Einteilung ==
[[Kleinischken]] (ist wahrscheinlich das früher (um 1710) in den Kirchbüchern Werden genannte [[Kleina Kummetter]] <ref>Überlegungen Martinas Pareigis</ref>)<br>war ein alter Siedlungsort und wurde früh zu Heydekrug geschlagen.<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref> <ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref><br>
'''1785''' gehörte {{PAGENAME}} zum [[Amt Heydekrug]]<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref><br>
'''1913''' ist {{PAGENAME}} mit [[Barsduhnen]], [[Cynthionischken]] und [[Szibben]] zur Gemeinde '''Heydekrug''' vereinigt worden.<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref><br>
Ab '''1.5.1939''': ist {{PAGENAME}} Kreisstadt und Gemeinde mit dem Gut [[Adlig Heydekrug]] und den Ortsteilen [[Schlaszen (Ksp.Werden)|Schlaszen]] und [[Werden]].{{MLRefAmtsblatt2}}
*[[Wulwischken]] oder [[Wullwischken]] war ein zu Heydekrug gehöriger Ortsteil.
*[[Killischken (Ksp.Werden)]] gehörte zur Gemeinde [[Heydekrug]].<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref>
*1736 gehörten zum [[Amt Heydekrug]]: [[Bartel Broszien]], [[Bartel Kuckern]].


'''1913''' ist {{PAGENAME}} mit [[Barsduhnen]], [[Cynthionischken]] und [[Szibben]] zur Gemeinde '''Heydekrug''' vereinigt worden.<br>
'''1940''' ist {{PAGENAME}} Kreisstadt und Gemeinde mit dem Gut [[Adlig Heydekrug]] und den Ortsteilen [[Schlaszen]] und [[Werden]].


== Kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
[[Bild: Heydekrug-Kirche.jpg|thumb|250px|left|Ev. Kirche vor 1945]]
[[Bild: Heydekrug-Kirche.jpg|thumb|250px|left|Ev. Kirche vor 1945]]
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Kirche 2008.jpg|250px||thumb|Ev. Kirche im Jahre 2008]]
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Kirche 2008.jpg|250px||thumb|Ev. Kirche im Jahre 2008]]
=== Evangelische Kirche ===
=== Evangelische Kirche ===
{{PAGENAME}} gehörte bis '''1912''' zum Kirchspiel [[Werden]], seit '''1913''' ist {{PAGENAME}} Kirchspielort.
{{PAGENAME}} gehörte bis '''1912''' zum Kirchspiel [[Werden]], seit '''1913''' ist {{PAGENAME}} Kirchspielort.


====Zugehörige Ortschaften====
====Zugehörige Ortschaften====
Zum Kirchspiel {{PAGENAME}} gehörten '''1913''' folgende Ortschaften:
Zum Kirchspiel {{PAGENAME}} gehörten '''1913''' folgende Ortschaften:
 
[[Bismarck (Kr.Heydekrug)|Bismarck]] östlicher Teil, [[Heydekrug]] Ort u. Gut, [[Lapallen]], [[Rupkalwen]], [[Szieszgirren]], [[Szlaszen (Ksp.Werden)|Szlaszen]], [[Trakseden (Kr.Heydekrug)|Trakseden]].
[[Bismarck (Kr.Heydekrug)|Bismarck]] östlicher Teil, [[Heydekrug]] Ort u. Gut, [[Lapallen]], [[Rupkalwen]], [[Szieszgirren]], [[Szlaszen]], [[Trakseden]].


====Kirchenbücher====
====Kirchenbücher====
Die Kirchenbücher von {{PAGENAME}} sind im Original, wenn auch mit Lücken aufgrund von Vandalismus, in Berlin erhalten ([[Evangelisches Zentralarchiv Berlin]]).
Die Kirchenbücher von {{PAGENAME}} sind im Original, wenn auch mit Lücken aufgrund von Vandalismus, in Berlin erhalten ([[Evangelisches Zentralarchiv Berlin]]).
*Taufen 1913-1944 ''mit großen Lücken in den letzten Jahrzehnten''
*Taufen 1913-1944 ''mit großen Lücken in den letzten Jahrzehnten''
*Heiraten 1913-1944 ''mit Lücken''
*Heiraten 1913-1944 ''mit Lücken''
*Sterbefälle 1913-1944  
*Sterbefälle 1913-1944 <br>
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siehe auch: [[Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug]]
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<center>


====Innengestaltung====
==== I n n e n g e s t a l t u n g ====
[[Bild:Heydekrug_Kirche_Altar_(Knut_Stegmann).jpg|430px|thumb|left|Altar (Bild: Knut Stegmann)]]
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[[Bild:Heydekrug_Kirche_Orgel_(Knut_Stegmann).jpg|430px|thumb|Orgel (Bild: Knut Stegmann)]]
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| [[Bild:Heydekrug_Kirche_Altar_(Knut_Stegmann).jpg|430px|thumb|<center>Altar (Bild: Knut Stegmann)</center>]]
| [[Bild:Heydekrug_Kirche_Orgel_(Knut_Stegmann).jpg|430px|thumb|<center>Orgel (Bild: Knut Stegmann)</center>]]
|}
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Die Innengestaltung der am 10. November 1926 eingeweihten evangelischen Kirche zu Heydekrug wurde durch Königsberger Künstlers Prof. Dr. Richard Pfeiffer (1878-1962) entworfen und ausgeführt.<br><br>
Die Innengestaltung der am 10. November 1926 eingeweihten evangelischen Kirche zu Heydekrug wurde durch Königsberger Künstlers Prof. Dr. Richard Pfeiffer (1878-1962) entworfen und ausgeführt.<br><br>
Besonders beeindruckend und wohl einzigartig in Deutschland ist das ungefähr 80 Quadratmeter große Fresko im Altarraum, auf dem über 120 Personen dargestellt sind. Bibelgestalten wie Noah, Moses und König David sind dort ebenso anzutreffen wie  katholische Heilige, Reformatoren (z.B. Martin Luther) aber auch  Dichter wie Simon Dach, Komponisten wie z.B. Johann Sebastian Bach, Geistliche und andere bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte.<br>
Besonders beeindruckend und wohl einzigartig in Deutschland ist das ungefähr 80 Quadratmeter große Fresko im Altarraum, auf dem über 120 Personen dargestellt sind. Bibelgestalten wie Noah, Moses und König David sind dort ebenso anzutreffen wie  katholische Heilige, Reformatoren (z.B. Martin Luther) aber auch  Dichter wie Simon Dach, Komponisten wie z.B. Johann Sebastian Bach, Geistliche und andere bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte.<br>
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*Informationsbroschüre „Ev. Kirche zu Silute (Heydekrug)<br>
*Informationsbroschüre „Ev. Kirche zu Silute (Heydekrug)<br>
*Schoenborn, Das Überflüssige ist das Allernotwendigste – Richard Pfeiffer und die Fresken in der Kirche zu Heydekrug, in Annaberger Annalen Ausgabe 15/2007 S. 177-246<br>
*Schoenborn, Das Überflüssige ist das Allernotwendigste – Richard Pfeiffer und die Fresken in der Kirche zu Heydekrug, in Annaberger Annalen Ausgabe 15/2007 S. 177-246<br>
[[Bild: Heydekrug - Pfarrer Moser.jpg|thumb|right|250 px|<center>Pfarrer Fritz Moser in '''Werden'''</center>
(Das Foto aus den 1930er Jahren wurde von seiner Enkeltochter Adelheid Raque-Nutall zur Verfügung gestellt.)]]
====Orgel====
'''Zur Orgel der Kirche in [[Heydekrug]], heute [[Silute]], ist hier Interessantes zu finden: [http://www.rinck.ch/joomla/down_litauen/INVENTAR_Silute.pdf].'''


<br style="clear:both;" />
====Pfarrer====
----
*    Ludwig Fr. Theodor Eicke, 1913–1943
=== Katholische Kirche ===
Pfarrer [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I39241 Theodor Eicke] <ref>MD  1964, Nr. 4, S. 46 </ref> wurde am 22.4.1881 in Königsberg geboren. Dort besuchte er die Schule und absolvierte das Theologiestudium. Seine Pfarrerlaufbahn begann er 1910 in der Gemeinde Neusaß-Sköries, Kr. Heydekrug und heiratete am 28.12.1910 Maria Brandtner aus Schirwindt. Am 1.10.1911 wurde er als zweiter Pfarrer nach Werden versetzt. Als am 1.10.1913 die evangelische Gemeinde Heydekrug gegründet wurde, war er ihr erster Pfarrer. Dort feierte er am 28.3.1935 auch sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Am 1.10.1942 versetzte man ihn nach Muldszen, Kr. Gerdauen, von wo er am 20.1.1945 nach Berlin flüchtete. In Berlin-Hermsdorf konnte er bis zu seinem 70. Lebensjahr als Krankenhausseelsorger wirken. Nach seiner Pensionierung am 1.10.1950 starb er dort am 3.1.1955.
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Katholische Kirche 01.jpg|thumb|400px|Kath. Kirche mit Waisenhaus]]


{{PAGENAME}} gehörte '''1907''' zum katholischen Kirchspiel [[Szibben]].
*    Fritz Moser, 1928–1945
Pfarrer Fritz Moser war als Seelsorger in Riga, Kinten und Heydekrug-Werden tätig.
Der Sohn Erich Moser kam 1935 als Pfarrer nach Wischwill. Dort führte ihm seine Schwester Hildegard den Haushalt. Erich Moser ist am 05.03.1945 bei Guben-Peitz gefallen.
*    Ernst Daudert, 1943–1945
<br style="clear:both;" />
====Konfirmation 1957====
Nach dem 2. Weltkrieg waren etliche Kirchen der im [[Kreis Heydekrug]] liegenden Kirchspiele durch Zerstörung oder Umnutzung, z. B. als Getreidelager, nicht mehr nutzbar. Es fehlte auch an evangelischen Pfarrern, sodass viele Kinder der wenig verbliebenen evangelischen Familien in der Kirche von [[Heydekrug]] konfirmiert wurden, auch wenn sie aus anderen ehemaligen Kirchspielen im Kreis stammten.
{|
|[[image:Konfirmation Heydekrug Bernhard ca. 1957 r.jpg|thumb|left|430px|Konfirmation (20.10.1957) mit '''[http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I28296 Pfarrer Martin Klumbies]''':<br>Pflegesohn '''Bernhard''' (geb. 1943) von [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I69070 Meta Czulkies und ihrem Ehemann Hans Fink, wohnhaft in Russ] steht in der vorletzten Reihe als 3. von links mit weißem Kragen und erhobenem Kopf.]]
|[[image:Konfirmation Heydekrug ca 1957 r.jpg|thumb|left|522px|Konfirmation (20.10.1957)<br>Pflegesohn '''Bernhard''' steht bei den hinteren Jungen im Vordergrund mit dem helleren Anzug und weißen Kragen. ('''[http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I28296 Pfarrer Martin Klumbies]''')]]
|}
'''Erkennt jemand noch weitere Personen auf diesen Fotos?'''
'''[mailto:memeldaten@live.de Kontakt]'''


<br style="clear:both;" />
=== Katholische Kirche ===
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
::{|
----
| {{PAGENAME}} gehörte '''1907''' zum katholischen Kirchspiel [[Szibben]].<br>
Die katholische Kirche im Ortsteil Szibben ist ein Backsteinbau im neuromanischen Stil,<br>
mit gotischen Elementen. Der Westturm mit spitzen Helm entspricht z.B. ehr dem gotischen Baustil.<br>
Das Gotteshaus wurde 1903 fertiggestellt.<br>
Die Kirche steht im Osten der Stadt in der Nähe der Bahnlinie. Schräg gegenüber befindet sich<br>
auf der anderen Seite der Tilsiter Straße der evangelische Friedhof hinter der Bahn.<br>
Die katholische Kirche ist bis heute erhalten geblieben.<br> Das Foto ganz rechts wurde im Jahr 2008 aufgenommen.
<br>
<br>
<br>
'''Kirchenbücher'''<br>
[[Bild:QS icon i freesans blue.svg|16px]] siehe: [[Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug| Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug]]
|| [[Bild:Bild Ort Heydekrug Katholische Kirche 01x.jpg|thumb|330 px|<center>'''Kath. Kirche''' mit Waisenhaus</center>]]
|| [[Bild: Heydekrug kath Kirche.jpg|thumb|right|160 px|<center>'''Kath. Kirche''', 2008</center>]]
|}
=== Friedhöfe ===
Heydekrug besaß zwei evangelische Friedhöfe. Einen mitten in der Stadt und einen an den Gleisen in der Nähe des Bahnhofes. Während der städtische Friedhof lange Zeit verwüstet und abgetragen war, wird der andere Friedhof auch heute noch als Begräbnisstätte genutzt. Als dritten Friedhof gab es den Jüdischen Friedhof.</br>
===Lage===
{|
|[[image:Friedhof Heydekrug MTB0694.jpg|thumb|left|460px|Lage der Friedhöfe in Heydekrug im Messtischblatt]]
|[[Bild: Heydekrug Friedhof.jpg|thumb|right|386 px|<center>Freiwilligenarbeit auf dem Friedhof in '''Heydekrug'''</center>]]
|}
[[Bild:QS icon i freesans blue.svg|16px]] [[Heydekrug/Friedhof2| '''1.''' Der städtische Friedhof von Heydekrug auf einer eigenen Seite]]</br>
[[Bild:QS icon i freesans blue.svg|16px]] [[Heydekrug/Friedhof| '''2.''' Der Friedhof von Heydekrug auf einer eigenen Seite]]</br>
[[Bild:QS icon i freesans blue.svg|16px]] '''3.''' Jüdischer Friedhof siehe: [http://wiki-de.genealogy.net/Heydekrug#J.C3.BCdischer_Friedhof Jüdischer Friedhof]<br>
[[Bild:QS icon i freesans blue.svg|16px]] Abschriften der Gedenktafeln [[Heydekrug/KircheTafeln| des I.Weltkrieges in der evangelischen Kirche auf einer eigenen Seite]]


==Synagoge==


''Hier fehlen noch Informationen.''
=== Jüdische Gemeinde ===
====Juden in Heydekrug====
'''Für die jüdische Gemeinde''' wurde 1857 eine Synagoge mit Badehaus in [[Russ]] und 1863 in Heydekrug gebaut und ein Friedhof 1837 in [[Russ]] angelegt.<br> Dieser mußte 1844 aufgegeben und in Heydekrug neu angelegt werden.<br> Im Kreis Heydekrug lebten nach der Volkszählung 1904: 250 Juden.<ref>http://www.memelland-adm.de/heydekrug.html</ref>


===Juden in Heydekrug===
'''Aus einem Vortrag von Ruth Leiserowitz:'''<br>
...Langsam wuchs die jüdische Gemeinde in Heydekrug, obwohl sie mit der Größe der Gemeinde in
[[Ruß]] nicht mithalten konnte. 1855 lebten 36 Juden in Heydekrug und 6 in [[Szibben]], im gesamten Kreis
89 jüdische Personen mit preußischer Staatsbürgerschaft. 1880 war diese Zahl auf 332 angewachsen.
Für Heydekrug liegen leider keine Zahlen vor. ...<br>
...1863 formierte sich in Heydekrug eine eigene jüdische Gemeinde. Als erster dortige Rabbiner versah
Israel Schatz den Dienst an der bescheidenen Synagoge. Synagoge und Friedhof sind nicht erhalten
geblieben. ...<ref>http://www.judeninostpreussen.de/upload/pdf/memel.pdf</ref>


*Eine Liste jüdischer Bewohner des Memellandes finden Sie auf der Seite [[Juden im Memelland]].
*'''Eine Liste jüdischer Bewohner des Memellandes finden Sie auf der Seite [[Juden im Memelland]].'''<br>
<br style="clear:both;" />
[[Datei:Smolianski Familie.jpg|400px|thumb|left| Großvaters 80. Geburtstag in Heydekrug]]
Hanna Sieff stellte dieses Foto ihrer Familie zur Verfügung.<br>
Auf dem Bild ist ihr Vater David Smolianski mit seinem Vater, Stiefmutter und 8 Kinder abgelichtet.<br>
(Vorne) Isaaks Vater neben Isaaks Stiefmutter Fanny. <br>
Hinter ihm seine Schwestern (von links nach rechts) Rachel, Jenny, Anna, Lena und Dora. <br>
Obere Reihe sind die Brüder Julius, Max, Leo und mein Vater David zu sehen, schreibt Hanna zum Foto.<br>
Vielen Dank für die Zusendung des Familienschatzes!<br>


== Standesamt ==
'''Für die Einsendung von Daten, Fotos, Unterlagen u. Dokumenten sind wir sehr dankbar.'''
===Zugehörige Ortschaften===
'''[mailto:memeldaten@live.de Kontakt]'''
<br style="clear:both;" />


Zum Standesamt {{PAGENAME}} gehörten '''1907''' folgende Ortschaften:
=====Synagoge=====
'''In {{PAGENAME}} gab es eine Synagoge.'''<br>
Sie lag an der Sudermannstraße (heute Vytauto gatve).<br>
Die Synagoge wurde nach dem Einmarsch deutscher Truppen (Feb.1939) niedergebrannt.<br> Es sind keine Spuren mehr vorhanden.<br>
<br style="clear:both;" />
{|
|[[Bild:Heydekrug Syngoge.jpg|thumb|250 px|left|<center>Standort der Synagoge in '''Heydekrug'''</center>]]
|[[image:Heydekrug Sudermannstrasse (1) aussen 1922-2.jpg|thumb|left|250px|Die Synagoge in Heydekrug 1922]]
|}
 
=====Jüdischer Friedhof=====
Der jüdische Friedhof lag westlich der Eisenbahnstrecke.<br>
{|
|[[image:IMG 2309 r juedischer Friedhof Heydekrug.jpg|thumb|300px|left|Gedenkstein auf dem ehemaligen Jüdischen Friedhof (2014)]]
|[[image:Jüdischer Friedhof und Synagoge Heydekrug2 MTB0694.jpg|left|thumb|457px|'''Jüdischer Friedhof''' in Heydekrug dort, wo ''L L'' steht, Lage der '''Synagoge''' siehe Pfeil (zum Vergrößern mehrmals auf die Karte klicken)'']]
|}
Der litauische Text auf dem Gedenkstein bedeutet:<br>
'''Alter Jüdischer Friedhof.'''<br>
'''Die Erinnerung der Toten soll heilig sein.'''
<br>


[[Barsduhnen]], [[Cynthionischken]], [[Heydekrug]], [[Schlaszen]], [[Szieszgirren]].


== Standesamt ==
[[Bild: Heydekrug Amtsgericht.jpg|thumb|right|340 px|<center>Das Amtsgericht in '''Heydekrug'''</center>]]
===Zugehörige Ortschaften===
Zum Standesamt {{PAGENAME}} gehörten '''1907''' folgende Ortschaften:<br>
[[Barsduhnen]], [[Cynthionischken]], [[Heydekrug]], [[Schlaszen (Ksp.Werden)|Schlaszen]], [[Szieszgirren]].
===Standesamtsregister===
===Standesamtsregister===
Die Standesamtsregister von {{PAGENAME}} sind fast vollständig verschollen. Im [[Litauisches Historisches Staatsarchiv in Wilna|Litauischen Historischen Staatsarchiv]] in [[Wilna]] sollen folgende Register lagern:
Die Standesamtsregister von {{PAGENAME}} sind fast vollständig verschollen. Im [[Litauisches Historisches Staatsarchiv in Wilna|Litauischen Historischen Staatsarchiv]] in [[Wilna]] sollen folgende Register lagern:
*Geburten: 1939
*Heiraten: 1939
*Heiraten: 1939
*Sterbefälle: 1939
*Sterbefälle: 1939
<br style="clear:both;" />


===Adressbuch===
== [[Bild: Bewohner.png|50 px]] Bewohner ==
*[[Adressbuch_Heydekrug_1912|Heydekrug_1912]]
*'''[[{{PAGENAME}}/Bewohner|Bewohner in {{PAGENAME}}]]'''
 
==Weitere genealogische Quellen==
 
*[http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=23620 Notariatsregister des Notars Friedrich Ernst Gessner vom 01.07.-21.12.1869], u.a. mit Kaufverträgen.
*[http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=35288 Notariatsakten des Notars Gustav Arnold Carl Scheu, 1884]
 
==Bewohner==
*[[Heydekrug/Bewohner|Bewohner von Heydekrug]]
 
== Friedhof von Heydekrug ==
 
Der alte evangelische Friedhof von Heydekrug. Er liegt direkt hinter den
Gleisen am Bahnhof und wird am Rande noch genutzt. Der überwiegende Teil verwildert zunehmend, an einigen Stellen brechen auch die Decken ein.
Dennoch gibt es interessierte Menschen, die sich um den Friedhof kümmern. Ein sehr bewegendes Zeugnis davon gibt der Gedenkstein im hinteren mittleren Bereich des Friedhofes.
 
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Bild:16.05.2010FriedhofHeydekrug01.JPG|Ansicht Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug001.JPG|Gedenkstein Stand Mai2010
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Viele Grabstätten sind noch lesbar.
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Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug002.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug004.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug006.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug008.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug009.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug010.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug012.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug013.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010Friedhof_Heydekrug015.JPG|Stand:Mai2010
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Bild:16.05.2010FriedhofHeydekrug18.JPG|Stand:Mai2010
Bild:16.05.2010FriedhofHeydekrug19.JPG|Stand:Mai2010
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Gut Adlig Heydekrug 01.jpg|thumb|400 px|Gut Adlig Heydekrug]]
[[Bild:QS icon i freesans blue.svg|16px]] [[Heydekrug/Geschichte|Die Geschichte von Heydekrug auf einer eigenen Seite]]
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Kreis Heilanstalt 01.gif|thumb|400px|Kreisheilanstalt Heydekrug]]
* Video bei YouTube [http://www.youtube.com/watch?v=AP8o9-5NebI&feature=youtu.be]
[[Bild:Bild_Heydekrug_Kreishaus005.jpg|thumb|400px|Heydekrug - Kreishaus]]
[[Bild:Bild_Ort_Heydekrug_Am_Markt_Ansichtskarte.jpg|thumb|400 px|Heydekrug - Am Markt]]
[[Bild:Bild_Heydekrug_Markttag003.jpg|thumb|400 px|Markttag in Heydekrug]]
[[Bild:Bild_Ort_Heydekrug_Ansichtskarte.jpg|thumb|400 px|Ansichtskarte Heydekrug]]
[[Bild:Bild_Heydekrug_Bahnhof004.jpg|thumb|400 px|Bahnhof von Heydekrug]]




*'''1511''' erfolgte die Krugverschreibung an einen Georg '''Talat''':<br>
==Straßen==
:''„Ich, '''Michel von Schwaben''', Deutschordenskomtur zu [[Memel]], bekenne und tue kund öffentlich vor jedermann, die meinen Brief sehen, hören und lesen, daß ich aus besonderer Gunst Georg '''Talat''', meinen Ordensuntersessenen, den Krug, auf der Heyde gelegen, gegeben habe, und mit Kraft dieses Briefes gebe ich dem vorerwähnten Georg '''Talat''', seinen rechten Erben und Nachkömmlingen denselben Krug auf der Heyde mit seinem Zubehör, Acker, angefangen bis an die [[Sziesze (Fluss)|Sziesze]] und was zwischen solchen Grenzen und Raum nutzbar machen kann für sich und seine rechten Erben und Nachkömmlinge erblich und frei zu kölmischen Rechten gebrauchen und zu besitzen, dazu gebe ich demselben Georg '''Talat''' auch seinen rechten Erben und Nachkömmlingen frei zu ihrer Notdurft einen Anteil mit einem Wintergarn zu fischen im [[Kurisches Haff|Haff]], und solcher Gunst und Verschreibung willen sollen Bedachter Georg '''Talat''', seine Erben und Nachkömmlinge einem Komtur oder dem Haus zu [[Memel]] alle Jahre jährlich zum Termin St. Martini 8 Mark geringen preußischen Zoll gewöhnlicher Münze Pflicht sein zu zinsen. Zu wahren Urkunde und mehreren Sicherheit habe ich, '''Michel von Schwaben''', Komtur zu [[Memel]], auf diesen Brief mein Amtssiegel drücken lassen und gegeben am Sonntag nach St. Petri (23. Februar) im 1511 Jahr nach der Geburt unseres Herrn."''
[[Bild:QS icon i freesans blue.svg|16px]] [[:Kategorie:Straße in Heydekrug|Die Straßen in Heydekrug auf einer eigenen Seite]]
*'''1614''' schrieb der Pfarrer zum Marktreiben in Heydekrug: "''Vor der Sonnen Aufgange gehet der teuflische Markt an. Fluchen, Schwören, Fressen und Saufen sind keine Sünde. Es  ist zu erbarmen, daß Gottes Wort so schändlich verachtet und gleich mit Füßen getreten wird.''"
*'''1721''' verhinderten die Memeler, daß Heydekrug Stadt wurde.
*'''1723''' erwägt der König abermals, ob bei "dem Heidekrug" nicht eine Stadt angelegt werden soll. Der Grundriß wurde bereits entworfen und war so ähnlich wie die Stadt heute ist; aber auch dieser Plan scheiterte, weil es an Bewohnern fehlte.
*'''1734''' siedeln sich sechs Salzburger Gärtner im Amte Heydekrug an, die aber nicht bleiben, da 1744 kein einziger Salzburger verzeichnet ist.
*'''Anfang 19. Jh.''': "Heydekrug (auf litauisch damals Schilokartschema = Heidekrug) war Anfang des 19. Jahrhunderts eine Verbindung von zwei Orten:


:Das '''Vorwerk Heydekrug''' umfasste vier Anwesen mit 39 Einwohnern.
:Der '''Marktflecken Heydekrug''' mit einer Windmühle hatte auf 22 Anwesen 114 Einwohner.


:Im zukünftigen Stadtteil '''[[Szibben]]''', damals noch ein Kölmerdorf, gab es 15 Anwesen mit 104 Seelen.  
==Schulen==
*'''1831''': "Dieser kleine Kreisort besteht nur aus 30 Häusern. Gasthof: bei '''Jordan'''" <br>
Bereits um '''1775''' gab es in Heydekrug eine Dorf-Schule. Davon zeugt eine Inventarliste,[http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25717] Seite 17, die folgendes aufzählt:
Quelle: Zedlitz-Neukirch, Leopld v.: Wegweiser durch den Preussischen Staat in die angrenzenden Länder und die Hauptstädte Europa´s, Duncker und Humblot 1831
1 Tisch und 1 Bank, beyde ohne Füße. 1 Biblisches-Historien-Buch Litthauisch, 1 Litthauische Bibel. Schreibtafel, Schul-Catalogus und ABC-Tafel fehlen. Unterschrieben hat das Verzeichnis Johann Christoph Szade.
*'''1842''' Errichtung einer großen Käsefabrik
*'''1845''' Bau des Gerichtsgebäudes mit Gefängnis
*'''1854''' Bau der Katholischen Kirche
*'''1862''' Errichtung einer Telegraphenanstalt in Heydekrug
*'''1864''' Errichtung einer katholischen Privatschule
*'''1865''' Gründung eines Vorschußvereines
*'''1870''' Einrichtung des jüdischen Friedhofes
*'''1872''' Bau der Synagoge
*'''1873''' Bau der Telegraphenlinie von Heydekrug nach [[Ruß]]
*'''1875''' Inbetriebnahme der Bahnstrecke [[Tilsit]]-[[Memel]]
*'''1876''' Fertigstellung des Landratsamtsgebäudes
*'''1880''' Pflasterung der Straße Heydekrug-[[Szibben]]
*'''1882''' Gründung der Ostpreußischen Torfstreufabrik A.G.
*'''1892''' Eröffnung des [[Hugo-Scheu-Straße in Heydekrug#Haus Nr.1|Kreiskrankenhauses]]
*'''1897''' Errichtung einer landwirtschaftlichen Schule, der sogenannten Winterschule
*'''1901''' Gründung der Kreissparkasse
*'''1905''' Bau des [[Katholische Kirchenstraße in Heydekrug#Haus Nr.1|katholischen Waisenhauses]]
*'''1907''' Errichtung der [[Tilsiter Straße in Heydekrug#Haus Nr.30|Gasanstalt]]
*'''1908''' Bau der Hotels Germania am Platz des alten Kruges auf der Heide
*'''1910''' Bau des Postamtes Heydekrug
*'''1912''' Bau des Bürgermeisteramtes mit Feuerwehr
*'''1913''' Gründung des Kirchspieles Heydekrug, Vereinigung mit [[Barsduhnen]], [[Cynthionischken]] und [[Szibben]] zur Gemeinde Heydekrug vereinigt worden, Eröffnung der Kleinbahnlinie Heydekrug-[[Kolleschen]].
*'''1914''' Beginn des Baus des Hafens
*'''1917''' Fertigstellung des Hafens
*'''1926''' Einweihung der evangelischen Kirche
*'''1930''' Einweihung der Herderschule
*'''1940''' Kreisstadt und Gemeinde mit dem Gut Adlig Heydekrug und den Ortsteilen [[Schlaszen]] und [[Werden]].  
*'''1944''' Oktober: Flucht der Bevölkerung und Einmarsch der Roten Armee.  


Quellen: '''ASCHMANN''', Georg Harry: Die Herderschule zu Heydekrug, Salzgitter 1985. '''SEMBRITZKI''', Johannes u. '''BITTENS''', Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, '''[[Memeler Dampfboot]] 1983 Nr.8.
===Grundschule===


===Räumung des Kreises Heydekrug im Aug. u. Okt. 1944===
[[Datei:Heydekrug Schule 1936.jpg|thumb|500 px|left|Heydekrug, vierte Klasse am 01-06-1936 mit [https://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I484946 POTZUS Martynas Michel] (in der zweiten Reihe der dritte von links) (Bild: Daina Pocius) ]]
<br style="clear:both;" />


[[Heydekrug/Räumungsbericht|'''Den Artikel dazu finden Sie hier.''']].
<br>


''Quelle: '''KAUSCH''', Arthur (früher [[Schillwen]]): Niederschrift über die Räumung des Kreises Heydekrug/Ostpr. im August und Oktober 1744 (leicht gekürzt erschienen im Memler Dampfboot 9/2000)''<br>
===Herderschule===
Das Schulgebäude steht in der ehemaligen [[Herderstraße in Heydekrug#Haus Nr.2-6|Herderstraße 2-6]].
[[Bild: Heydekrug Herderschule.jpg|thumb|500 px|left|<center>Herderschule</center>]]
<br style="clear:both;" />


===Zufallsfunde===
====Schulbilder====
*'''[[Heydekrug/Herderschule/Lehrerin Ilse Preuß mit Kolleguim und deren Ehepartnern| Lehrerin Ilse Preuß (1931-1935) mit Kollegium und deren Ehepartnern auf einer eigenen Seite]]'''
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Herderschule Abitur 1934.JPG|thumb|400px|Abiturklasse der Herderschule Heydekrug im Jahre 1934. Der Schmuck auf den Reverse-Klappen sind "Alberten", von Verwandten, Freunden, Bekannten und Paten geschenkte goldene Anstecknadeln, die anzeigen, dass der Abiturient nun berechtigt ist, ein Studium an der Albertina-Universität in Königsberg aufzunehmen.]]


Um die Mitte des 19. Jahrhundert umfasste


:das adlige '''Gut Heydekrug''' 16 Höfe mit 129 Einwohnern
'''Abitur 1934'''
:und der anliegende '''Marktflecken''' war schon auf 77 Anwesen mit 319 Einwohnern angewachsen.  
*Die offizielle Liste der Abiturienten 1934 steht in '''ASCHMANN''', Georg Harry: Die Herderschule zu Heydekrug, Salzgitter 1985, S.88:
*Margarete Auksutat, Lydia Batschansky, Ilse Behl, Johanna Jucewitsch, Martina Killus, Artur Kairies, Helmut Klein, Sigrid Kupffer, Rita Lax, Heinrich Ludszuweit, Siegfried Ludszuweit, Maximilian Müller (nicht auf dem Foto?), Helene Neumann, Horst Oloff, Emil Sziegaud (nicht auf dem Foto?), Benno Winkler.


:Die Gemeinde '''Szibben''' umfasste 185 Anwesen mit 1004 Bewohnern,  
''Anhand der mit den Initialen bestickten Mützen kann man die meisten Personen konkret zuordnen. Da Nikolai Motritsch (laut Aschmann Abiturjahrgang 1932) definitiv zugeordnen werden konnte, ist anzunehmen, dass noch mehrere "Jahrgangsfremde" dabei sind. Nach Durchsuchung zweier Jahrgänge ist die Namenszuordnung aufgrund der Initialenkombination bis auf zwei Fälle eindeutig:''
:'''[[Werden]]''' 29 Anwesen mit 56 Bewohnern
:und das '''Kölmische Gut [[Werdenberg]]''' 4 Anwesen mit 18 Bewohnern.  
*'''Reihe unten von links''': Johanna '''Jucewitsch''', [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I143142&nachname=BATSCHANSKY&modus=&lang=de Lydia '''Batschansky'''], [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I145894&nachname=AUKSUTAT&modus=&lang=de Margarete '''Auksutat'''], [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I168369&nachname=KILLUS&modus=&lang=de Martina '''Killus'''], Helene '''Neumann''', Ilse '''Behl''', Sigrid '''Kupffer''', Elma '''Petereit''' (1933) oder Erika '''Peldszus''' (1933), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I155420&nachname=LAX&modus=&lang=de Rita '''Lax'''].


Bis 1885 ist die
*'''Reihe Mitte von links''': Benno '''Winkler''', Hausmeister Gustav '''Fabian''', Lehrer '''Mallon''' oder '''Ulrich''' (?), Helmut '''Klein''', Artur '''Lautzas''' (1933) oder Arno '''Launert''' (1933), Heinz '''Maskolus''' (1933).
 
:'''Gemeinde Heydekrug''' auf 506 Einwohner mit 83 Anwesen,
:'''Szibben''' auf 1480 Einwohner mit 317 Anwesen gewachsen.
:Die Gemeinde '''Werden''' hatte auf 10 Anwesen 62 Einwohner.
:Das '''Gut Adlig Heydekrug''' bewohnten 294 Einwohner in 57 Anwesen
:und das '''Gut Werdenberg''' 24 Einwohner in 3 Anwesen.
 
Die weitere Entwicklung Heydekrugs wurde durch den Bau der Eisenbahn [[Tilsit]]-[[Memel]] mit einem Bahnhof in Szibben beschleunigt. Auch durch die verbesserten Straßen zu den Orten des weiteren Umlands stieg die Bedeutung Heydekrugs. Zusätzlich durch den Wasserweg [[Sziesze (Fluss)|Schiesze]] begünstigt, wurde Heydekrug für Käufer und Verkäufer ein äußerst interessanter Marktflecken." <br>
 
*Purvinas, Martynas:  Historische Orte am Unterlauf der Memel, in Annaberger Annalen 12/ 2004, S. 86f
 
== Wanderung durch Heydekrug ==
 
''Folgender Abschnitt stammt aus einem Artikel von Ewald '''Lauks''' im [[Memeler Dampfboot]]''
 
Immer kleiner wird der Kreis, wenn wir die Todesnachrichten lesen. Ich will in Gedanken eine Wanderung durch unser kleines Städtchen Heydekrug unternehmen, um alte liebe Erinnerungen wieder aufzufrischen. Sie sollen uns nicht in Vergessenheit geraten, und unsere Kinder sollen wissen, woher wir kamen.
 
Von  der Gemeinde [[Pagrienen]] mache ich den Anfang meiner Wanderung. Es geht längs des alten Weidenweges, rechts vorbei an Nachbar '''Septinus''' und an '''Pawlowski''', die ebenfalls ihr Anwesen auf den von Dr.h.c. Hugo '''Scheu''' gekauften Parzellen erbaut hatten. Zur linken Hand der Ausläufer des schönen romantischen [[Rabenwald in Heydekrug|Rabenwaldes]], auf der anderen Seite endet der [[Kirlicken|Kirlicker]] Landweg nach Heydekrug, ohne Tannenhecken zu beiden Seiten der Eisenbahnstrecke  [[Memel]]-[[Tilsit]], zur Linken das Bahnwärtergehöft, dahinter ein kleines, grünes Häuschen, in dem das alte Ehepaar '''Baldszunas''' wohnte. Auf der linken Ecke das neuerbaute Haus von Auto-'''Griga''' mit seinen Verwandten. Wer kannte nicht den immer hilfsbereiten alten Eisenbahner '''Schmähling''' ?  Und wer kannte nicht den noch älteren, immer voller derber Witze steckenden Maurer- und Zimmermeister '''Griga'''. Seine gelindesten Ausdrücke waren ''„Noa, koddrige Krät"'' - ''„Du krommet Gestell"'' - ''„Du opjedonnerte Schewschnut"'' - ''„Afjescheiwelte Marjell"'' - ''„He verdrägt nick e mol e vernemftigen Priske"'' - ''„Stänkriger Fulpelz"'' - ''„Pockennarwiger Asiat"''.
 
Auf der andern Seite der breiten Chaussee, die von [[Memel]] nach [[Tilsit]] führte, stand hinter alten wuchtigen Pappelbäumen, fast wie verträumt, das grüne Haus des netten weißhaarigen Tischlermeisters Franz '''Schlagowski'''. Hinter dem Gehöft von '''Schlagowski''' verlief der Landweg zwischen den [[Werden]]er Kiesgruben nach [[Hermannlöhlen]], den ich mit meinen Angehörigen so oft und gerne gegangen bin.
 
Jetzt geht die Wanderung aber durch [[Werden]] direkt nach Heydekrug. Wer von der damaligen Jugend hat sich nicht gerne in den vier [[Werden]]er Kiesgruben herumgetummelt ? Selbst die litauischen roten Husaren, die  seiner Zeit in Matzicken stationiert waren, haben hier mit ihren Pferden versucht, die "Alpen" zu bezwingen.
 
Dann  kam das evangelische Waisenhaus; und so manches verstoßene Kind hat hier bei Waisenvater '''Jakomeit''' und seiner Ehefrau
liebe Aufnahme gefunden. Es folgte das nette Häuschen, in dem Fleischermeister '''Leitner''' und oben der immer rüstige alte Mehl- '''Jakuttis'''  wohnten. Anschließend die „Villa Werden" mit ihrem damaligen Pächter Paul '''Rudat'''. So manches Tänzchen wurde hier im abgelegenen Winkel gedreht. Die so genannten "Sieger", die Franzosen, dann die Befreier vom "deutschen Joch", die Litauer und ihre so zahlreichen politischen Verbände schwangen auch hier oft genug abwechselnd ihr Zepter. Dies aber nur so nebenbei zur  Gedankenauffrischung.
 
Ich wandere aber jetzt in wirklich friedlichen und ruhigen Zeiten meinen Weg weiter nach Heydekrug hinein. Hinter unserm Paul '''Rudat''' zweigt eine Chaussee über [[Hermannlöhlen]]-[[Jonaten]] nach [[Kolleschen]] ab. In nächster Nähe befindet sich auch die Kleinbahnstation [[Werden]]. Dahinter die Mahl- und Sägemühle von Willi '''Gailus''',  früher '''Schlimm''' sen. Auf der anderen Chausseeseite lag die Gastwirtschaft unseres immer so „feuchtfröhlichen" Paul '''Witzke'''. Wer hat seiner schon vergessen?
 
Nun aber zurück auf der entgegen gesetzten Straßenseite zur Volksschule [[Werden]]. Wer kennt nicht mehr den alten Präzentor '''Lakiszus''', der damals die Schulleitung hier hatte? Später folgte Lehrer Gustav '''Elbe'''. Können wir jemals die alten hohen und knorrigen Bäume um unsere große und turmlose [[Werden]]er Kirche und die beiden Pfarrhäuser vergessen ? Wer hat nicht mit Freuden und Begeisterung den wundervollen Blumengarten von Pfarrer '''Jopp''' bestaunt? Unsere alten Pfarrer '''Moser''' und '''Ribbat''', die auch seiner Zeit zum [[Werden]]er Kirchspielbezirk gehörten, sollen nicht vergessen werden. Zwischen dem Pfarrhaus und der Werdener Kirche der ganz idyllisch gelegene Weg zum [[Rabenwald in Heydekrug|Rabenwald]] !
 
Die Wanderung geht aber weiter auf der [[Kantstraße in Heydekrug|Kantstraße]]  zur Straßenbrücke über den [[Sziesze (Fluss)|Szieszefluß]]. Zur linken Seite die Eisenbahnbrücke [[Memel]]-[[Tilsit]], auf der rechten Seite die Kleinbahnbrücke [[Heydekrug]]-[[Kolleschen]].
 
Das so genannte „Richterviertel" - es waren tatsächlich ihrer vier - beginnt gleich hinter- dem [[Sziesze (Fluss)|Szieszefluß]]. Auf der linken Straßenseite das kleine bäuerliche Gehöft von Amtsgerichtsdirektor Josef '''Schwarze'''. Auf der anderen Seite unter alten Bäumen das kreiseigene Haus, in dem Amtsgerichtsrat Artur '''Kairies''' wohnte. Davor, ebenfalls in einem kreiseigenen Haus, unser ewig unzufriedener, gestrenger und doch so herzensjunger alter Amtsgerichtsdirektor '''Fasold'''. Amtsgerichtsrat Dr.'''Pipirs'''  wohnte später ebenfalls hier.
 
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Schweizertal 01.jpg|thumb|400px|Ausfluglokal Schweizertal in Heydekrug]]
Weiter rechts die [[Kiefernstraße in Heydekrug|Kiefernstraße]] zum schönen und mückenfreien Schweizertal, Kreiswald, führend. Der damalige Schweizerwirt Eduard '''Laetsch''' darf nicht vergessen werden. So manche schöne, ruhige Stunde konnte man bei unserem Ede" und seiner Ehefrau Emma genießerisch verbringen. Wer hat den starken, würzigen Kiefernduft unseres Schweizertals und des Kreiswaldes nicht noch in der Nase ? Selbst die litauische Spritfabrik soll erwähnt werden. Unsere Bauern haben hier für ein paar Litas ihre Kartoffeln hergeben müssen !
 
Aber nun wieder zurück zur Hauptstraße. Jetzt [[Tilsiter Straße in Heydekrug|Tilsiter Straße]] rechts das Haus der Produktenhändler '''Jordan und Sohn'''. Daneben das Haus des Viehhändlers '''Koszinowski''' und im Anschluß die Eiserne Schmiede (''Anm.: auch "Feuchte Schmiede" genannt'') von Schmiedemeister '''Schmähling'''. Nach dem Tode des Schmiedemeisters wurde hier „Die eiserne Schmiede" in Form einer Gastwirtschaft eingerichtet. „Eiserne Gäste" waren hier nicht selten anzutreffen. Dahinter rechts ein Landweg, der zum katholischen Friedhof führte. Gegenüber das Gehöft des Postbeamten Johann '''Bumbullis'''. Etwas abseits das Gehöft von '''Dowideit''' und die Gasanstalt Heydekrug, dessen Meister damals '''Krasemann''' sen. war. Rechts der Hauptstraße und Eisenbahnlinie der evangelische Friedhof.
 
Rechts ab, hinter der Eisenbahnlinie [[Memel]]-[[Tilsit]], führt die [[Eisenbahnstraße in Heydekrug|Eisenbahnstraße]] zum Hauptbahnhof. Das grüne Haus von Tischlermeister '''Schiewe''', vorher '''Bratz''' anschließend. Es folgt das alte Postgebäude, dessen Besitzer damals Viehhändler '''Bastian''', vor dem '''Kissuth''', war. Die Kreisbauernschaft war hier auch untergebracht. Seitlich das weiße Häuschen von Witwe '''Klammer'''. Anschließend das '''Kiebertsche''' Haus in dem seinerzeit Rechtsanwalt Dr. '''Brindlinger''' (später Oberbürgermeister in [[Memel]]) seine Praxis hatte. Es folgen das Haus von Buchdruckereibesitzer '''Sekunna''' sen. und das des Bierverlegers '''Berger''' mit dem schönen Rosengarten davor. Vor der rechts abbiegenden [[Bahnhofstraße in Heydekrug|Bahnhofstraße]] noch das Haus des Kaufmanns '''Bellmann'''.
 
Nun aber wieder zurück zur anderen Seite, zur [[Katholische Kirchenstraße in Heydekrug|Katholischen Pfarrstraße]]. Da stand die kleine katholische Kirche, daneben das große katholische Waisenhaus, die katholische Schule, deren Leiter damals Lehrer Leo '''Schwark''' war. Gegenüber das katholische Pfarrhaus, in dem Pfarrer '''Schacht''' wohnte. Dicht an der [[Tilsiter Straße in Heydekrug|Tilsiter Straße]] das Wohn- und Werkhaus von Auto-'''Boguschewski'''.
 
Ganz wunderbar wirkte die Villa des früheren Kreisbaumeisters '''Gabe'''. Die Sauberkeit war hier wohl kaum zu überbieten. Wer erinnert sich nicht mehr des „Gartens der Vergessenheit?" Hier hat so manch „Müder" wirklich alles vergessen können. Der damalige Inhaber war '''Quittkat'''.
 
Die Apotheke '''Grygat''' stand vor einer kurzen Querstraße, die zur [[Bauernstraße in Heydekrug|Bauernstraße]] führte. Nun folgte das altersschwache Haus der Geschwister '''Bendig'''. Wer hat die alte unwirsche Dame und den alten Junggesellen '''Bendig''' mit seinen „Aktuellstücken" nicht gekannt? Kurz, ein Original Heydekrugs. Daher will ich auch diese beiden nicht unerwähnt lassen. Dahinter das Tapetengeschäft von Max '''Kühn''' - dem kühnen Feuerwehrmann. Das Haus des Tischlermeisters und Feuerwehrhauptmanns
'''Schlicht''' danach.
 
Links bog die [[Ackerstraße in Heydekrug|Ackerstraße]] ab. Hier begann das eigentliche Geschäftsviertel der Stadtmitte. Hintereinander die Restauration, die Gastwirtschaft und die Eisenwarenhandlung von Gebr.'''Mikuteit''' sowie ein kleiner Friseurladen. Eine litauische Monopolsteile - einfach „Puskeladen" genannt - war hier auch einmal.
 
Im anschließenden Gebäude das Ordensgeschäft von Max '''Runde''' sowie eine Schuhmacherwerkstätte und ein Spielwarengeschäft von Friseur '''Neumann'''. Darüber im selben Hause wohnte auch Dr. med. '''Burstein''', der in Heydekrug keineswegs unbeliebt war. Auch wohnte hier unser alter, ebenfalls sehr beliebter Amtsgerichtsrat '''Roch''' mit seinem ungepflegten langen Schnauzbart. Er wurde von uns einfach „Papa" genannt. Das Häuschen des Pferdehändlers '''Mayer''' - einfach „Schniefkeonkel" genannt - anschließend. Meistens wurde man von '''Meyer''' mit den Worten begrüßt: ''„Ist ein guter Prieske gefällig?"''
 
Die Bäckerei '''Jodszuweit''' und ein Milch- und Mehlladen waren im nächsten Gebäude. Danach die Restauration, Gastwirtschaft und der Kaufladen von Franz '''Gaidies''', dessen Nachfolger Alois '''Schwark''' und später Gebr.'''Wythe'''  waren.
 
Das lange Haus von '''Wehleit''', ebenfalls beginnend mit einer Kneipe von '''Jurgeneit''' und '''Stephan''' folgend. Hierin befand sich außerdem der Fleischerladen von '''Klein''' mit der immer vorzüglich schmeckenden Wurst und schließlich die Drogerie '''Wehleit'''  selbst.
 
Das folgende Gebäude war ein großes, rotes Ziegelhaus, aber keineswegs unfreundlich wirkend. Es war unser '''Amtsgerichtsgebäude''', in dem ich von 1922 bis 1943 tätig war. Hinter dem Amtsgericht gab es wieder eine Kneipe von '''Schwellnus'''  sen., die sogen. „Abteilung VII". Sechs Abteilungen des Amtsgerichts waren rein „dienstlich", dagegen die „Abteilung VII" nur zu feuchtfröhlicher Stärkung. Im selben Gebäude auch unser schönes Cafe '''Deim'''. Spätere Inhaber waren '''Loehrke'''  und Fritz '''Schwellnus''' jun. Im oberen Stockwerk von Cafe '''Deim''' hatte Rechtsanwalt Alfred '''Scherlies''' seine Praxis und Wohnung. Das folgende schöne, große Gebäude gehörte '''Treger''' und '''Papendick'''. Hierin auch der Blumenladen von Frl. '''Schlicht''', die Filiale des [[Memeler Dampfboot|Memeler Dampfboots]] mit dem damaligen Leiter '''Parieser''', später  '''Wiemer'''  und schließlich das Hutgeschäft von Fritz '''Grau'''. Später befand sich hierin die Kleider-Bezugscheinstelle unter Leitung des Mechanikers Leo '''Formella'''.
Es folgte das nicht schöne und kleine Häuschen, in dem die Masseusin  '''Boywid''' -'''Hoffmann''' wohnte. Der Trödlerladen von Michael '''Thumeleit'''  als nächster. In dem später neuerbauten Gebäude war ein Kolonialwarengeschäft, welches zwei Schwestern besaßen und die '''Roebsdener Spar-und Darlehnskasse''', deren damaliger Leiter der „dicke" '''Schadereit''' war. Die [[Sudermannstraße in Heydekrug|Sudermannstraße]] anschließend.
 
Aber vordem noch zurück zur [[Bahnhofstraße in Heydekrug|Bahnhofstraße]]. Im Eckhaus der Friseurladen von '''Herberger''' und Färberei '''Neumann'''. Im folgenden Haus das Porzellanwarengeschäft von Emil '''Adomeit''', später Eitel '''Malunat''' und die Strickerei '''Ewert'''. Auto-'''Gruber''' war der Eigentümer des folgenden Gebäudes, hierin auch das Goldwarengeschäft der Geschwister '''Rautenberg'''. Das Haus der Eheleute Max '''Bellgardt''' mit ihrem Milch- und Buttergeschäft sowie von '''Bellgardt''' jun. mit seiner Bäckerei war das nächste. Der Vorgänger, Bäckermeister '''Klamp''', mit seinem guten Gebäck darf aber auch nicht vergessen werden.
 
Jetzt biegt die [[Bergstraße in Heydekrug|Bergstraße]] nach rechts ab. Hinter der [[Bergstraße in Heydekrug|Bergstraße]] das Haus von '''Ambraß'''. In diesem auch das Klempnergeschäft von '''Szenguleit''' und das Wollwarengeschäft von '''Cyrulies'''. Als folgendes ein kleines Giebelhaus. Dann das Haus von Stellmachermeister '''Kaulitzki'''.  Hierin befanden sich auch einst das Uhrengeschäft von '''Briese''' und ein zweites Geschäft. Im Hofgebäude die Stellmacherei von '''Kaulitzki'''. Das Haus des Justizrat '''Hoffmann''' fiel schon durch die beiden mächtigen Silberpappeln auf. Umfang und Höhe waren in Heydekrug wohl kaum noch zu überbieten. Der alte Justizrat '''Hoffmann''' hatte hier seine Praxis und Wohnung. Der Raiffeisenverein mit seinem damaligen Leiter '''Kahmann''' und Frl. '''Schlimm''', das Papier- und Spielwarengeschäft von '''Sekunna''' jun. anschließend. Dann das Porzellanwarengeschäft von '''Podien'''. Im selben Hause auch das Friseurgeschäft von '''Binsau''' und '''Haltner'''. Folgend im Eckgebäude '''Kaisers''' Kaffeegeschäft und ein Manufakturwarengeschäft von '''Isaak'''.  Im Keller das Butter- und Milchgeschäft von Frl. '''Schmeil'''.
 
<!--In der Stockmannstraße (Früher Töpferstr.) rechts die Praxis und Wohnung von Rechtsanwalt Oskar Schneidereit. Wieder kenn¬zeichneten zwei große Silberpappeln dieses Haus. Prozessagent  Mathes , der auch in nächster Nähe wohnte, darf nicht unerwähnt bleiben.. Auf der ande-ren Seite der Stockmannstraße die Bäckerei Julius  Schaade.
 
Von hier ab hieß die Tilsiter Straße jetzt Prinz¬ Joachim-Straße.
 
Das erste Gebäude in der Prinz-Joachim-Straße war Hotel Kaiserhof mit dem damaligen Besitzer Gayer sen., dann Sohn Willi Gayer  und schließlich Kröhnert  jun. Im Kaiserhof-Saal wurden die ersten Film¬vorführungen gegeben und zwar durch Link-Gudat von Kaukehmen. Die Kauf¬geschäfte im Kaiserhof wechselten oft ihre Inhaber. Anschließend das schöne große Haus von Frl. Zomm mit ihrem Goldwarengeschäft. Daselbst auch das Manufakturwarengeschäft von Jordan - später Fritz Grau - und ein Kolonialwarengeschäft von  Kellmereit,  später von Mechanikermeister Alfred Glogau.
 
Das kleine unansehnliche Giebelhaus, in dem sich eine kleine Leihbiblio
thek und eine Eisbar von Frl. Zwieg  befand, wurde auch von dem klei-nen Schneidermeister Boy be¬wohnt. Ein Original, der geborene „Schneedermester Fipps" mit seinem weißen Spitzbart. Das anschließen
de Haus gehörte Bäckermeister Szameitat. Als nächstes  das ebenfalls- nied¬rige ausdruckslose Haus, in dem ehe¬mals die Vereinsbank, später das Manufakturwarengeschäft von Bruno  Schwark  untergebracht war.
 
Das fol¬gende ockergelbe Haus von Drogist Max Jacomeit. Hierin auch das Fri¬seurgeschäft des alten Meisters Schulz und das Schuhwarenge-schäft Kurmies. Im nächsten Gebäude ein Manufakturen¬geschäft. Das folgende Haus mit dem schönen Garten - ebenfalls Max Ja¬comeit gehörend - machte nach sei¬nem Umbau einen sehr netten Ein¬druck. Frau  Luise  Kissuth wohnte hierin.
 
Bierverleger  LolI  sen. und Rechtsanwalt  Till  waren die Bewoh¬ner des nächsten hellgrünen Hauses. Jetzt das Gebäude der Heydekruger Polizei- und Kriminaldienststelle, deren Beamte uns wohl noch heute gut be¬kannt sind.
 
Heydekrug hatte neben der Filiale des Memeler Dampfboots noch zwei weitere Zeitungsverlage, nämlich das „Heydekruger Tageblatt", später die „Rundschau". Anschließend wieder ein ockergelbes Haus von Architekt Kurt Gutknecht. In diesem Hause ver¬brachte auch Michael Kubillus seine letzten arbeitsreichen Tage.
 
Die Domrichstraße  führte auch zur Allgemeinen Ortskrankenkasse, deren Leiter damals  Tauregg, später Klein¬schmidt waren.  Gewerk-schaftssekretär  Kislat  gehörte auch hierzu. Das kleine häßliche Häus-chen von Fabri¬kant  Vonberg folgte. Etwas im Hin¬tergrund die Zement-fabrik und dane¬ben das Kontor und die Wohnung von Vonberg sen. und jun. Im Nachbar¬haus das Lichtspieltheater von Rose jun., die Gastwirt-schaft von Hoff¬mann - in der es immer eine aus¬gezeichnete „Flecksup-pe-` gab. Die „Schlorrenfabrik" von  Bernoth. be¬fand sich etwas im Hintergrund. Et¬was davor das Glasergeschäft und die Kohlenhandlung von  Ambraß.  Im selben Haus auch das Schreibwaren¬geschäft von Frl. Frieda Schossau. Anschließend das Wohn- und Geschäfts¬haus von Max Dingfeld mit den Fa¬brikanlagen.
Die Fr.-Ulrich-Straße führte zum al¬ten Gutsfriedhof Adl. Heydekrug.
 
Böse Zungen die  erzählten: Ein Amtsangehöriger soll sich wieder ein-mal traditionsgemäß vollgesoffen gehabt haben. Um seinen Nachhause-weg abzukürzen, ging er die Hintergasse und kam auch über den Guts-friedhof von Adl. Heydekrug. Nach dem richtigen Weg suchend, fiel er in die frisch ausgehobene Gruft. Für den kommenden Tag war diese Gruft für den verstorbenen alten Dr. h. c. Scheu hergerichtet! Die Kräfte des „Müden" reichten zu seiner Selbstrettung nicht mehr aus. Sanft schlief er ein. Am folgenden Vormittag "soll man ihn noch schla-fend in seiner bedrängten -Lage vorgefunden haben. Ob dies nicht eine peinliche Sache war?
 
Gegenüber der Fr.-Ulrich-Straße das kleine freundliche Haus von Butter¬händler Gutack. Daneben das helle Haus der Witwe Bierwolf, in dem auch Zahnarzt Herbert Bratkus seine Praxis hatte. Dann das neue Postamt Heydekrug. Die andere Straßenseite will aber auch nicht vergessen sein.
 
Deshalb zurück zur  Sudermannstraße.
 
Im flachen Eckgebäude war s. Zt. das Schuhwarengeschäft von Hen-schel, später von Jotzat. Daneben die li¬tauische Monopolstelle und ein Kolo¬nialwarengeschäft. Da steht auch noch das kleine Häuschen des Stellmacher¬meisters Albert  Dommasch. Dieses Haus soll das Eltern-haus des Heimat¬dichters  Hermann  S u d e r m a n n  ge¬wesen sein.
Schneidermeister Julius Schossau folgte mit seinem Verkaufs ¬und Wohnhäuschen. Stets wurde man von Julius Schossau mit den Worten begrüßt: „Na Kaimins, wat wöllst Du mie abkepe (abkaufen?)"
 
Die kurze Querstraße - Brauerstr.- vor der neuerbauten Volks¬bank führte auch zur Sudermannstraße. In dieser war die Malzfabrik von  Vonberg sen.
 
Einer unserer schönen lich¬ten Bauten war die Volksbank. Die Häuser von Malermeister Bierwolf und Stellmachermeister Fritz  Rudat folg-ten. Im nächsten Haus einstmals das  Klempnergeschäft von Hofer.    Kröhnert  sen. War Eigentümer des folgenden Hauses. Kröhnert war auch Inhaber einer kleinen Bank. Der Den¬tist Barkowski sen. wohnte auch im selben Haus.
 
Nun die Schulstraße, die über die Hängebrücke zum Rabenwald führte. In dieser Straße stand auch einst die Synagoge. Es folgte die schöne ` ge¬räumige Volksschule mit der gut ein¬gerichteten Turnhalle. Der große Schul- ¬und Sportplatz soll auch nicht ver¬gessen sein.
 
Wie oft habe ich hier mit der Alten Herrenmannschaft des MTV Faust-ballwettkämpfe ausgetragen. Mit Freuden denke ich, heute noch an unsere Mannschaft mit dem vorbildlichen Lehrer Kurras, Obersekretär Kurmies, Klempnermeister Szengu1eit, Färbermeister Neumann  und Mechanikermeister Alfred  Glogau.  Rektor Brunck,  später Henkel, da¬nach Stephan  waren hintereinander die Schulleiter. Unsern freundlichen Lehrer Pritzkat  will ich aber kei¬neswegs vergessen.
 
Die Villa von Pferdehändler Adalbert  Rittens ist wohl auch noch bekannt. Wer hat die Pferdepracht von Rittens nicht einmal bewun-dert? Dahinter das ;,Hotel zur Post", dessen Inhaber unser Ede
Laetsch, zuletzt wohl Brosius, war. selben Hause wohnte auch der Zeitungsberichterstatter Tobin. Seine Bibliothek war sehr be-liebt. Auch ein Korbwarengeschäft war im selben Hause. Es folgte die Selterfabrik Seidler ¬dann das Haus von Sattlermeister  Bläsner und dann das Gemeindeamt. Wer erinnert sich nicht mehr des so bullbeißig aussehenden und doch so netten und humorvollen Bürgermeisters Kude  Den Hüter des Gesetzes Ge¬meindewachtmeister Blosza kennt wohl auch noch jedermann! -
 
Die Straßenbrücke über einen breiten Graben, der bestimmt nicht nach „4711" roch verschwand bald im Zuge der Kultivierung. Dann die frühe-re Mittelschule, in der später die Haushalts¬-Kochschule unter Leitung von Frau Tonne -Wolf  eingerichtet wurde.
 
Links zweigt die Lindenstraße ab.
In  dieser Straße steht auch das Haus der Christlich¬en Gemeinschaft unter Leitung des Predigers Zander. - über die  Linden¬ße das Haus der Memeler Bank für Handel und Gewerbe, dahinter das Haus  von Frau Maskolus, in dem auch Dr. med. Skodlerrack  seine Praxis hatte. Als nächstes, der stets  gut gepflegte Garten von Rechnungsrat  a. D. Hermann. Das Wohnhaus war nicht weniger gepflegt. Späterer Eigen¬tümer war Rechtsanwalt Alfred Scher¬lies.
 
Es folgte die Parkstraße,
die entlang des Parks von Gut Adl. Heydekrug führte. Erwähnenswert war in diese Straße das Rundhaus von Baumeister Kairies. über die Parkstraße das große und schöne Haus von Tischlermeister Paul Schla- gowski. Hier  auch das Goldwarengeschäft von Bartel und Friseur-geschäft Heinrich Melz¬ner. Nicht weniger schön das anschlie¬ßende Haus des Händlers Meier Smolianski.  Eine lange, hohe Lebens¬baumhecke vor dem Gut Adl. Heyde¬krug folgte. Jeder Einblick war durch die dichte Hecke verwehrt. Von der Hofauffahrt konnte man ~ das hellblaue Guts-haus, in dem damals Dr. hc. H Scheu, dessen Sohn, Dr. med. Scheu. und seine Familie wohnten, gut er¬kennen, ebenfalls die großen Wirt¬schaftsgebäude.
 
Auf der anderen Straßenseite ab Post¬straße
die im Jahre 1926 erbaute evan¬gelische Kirche. Eine wirklich schöne Kirche. Das große Altarbild mit Zeitgenossen in der anbetenden Ge¬meinde löste Proteste aus. Das Pfarr¬haus, in dem Pfarrer Eicke wohnte, das etwas seitlich davor stehende Su¬dermanndenkmal sowie der nette Pro¬menadenweg mit den schlanken Birken waren eine wirkliche Augenweide. Ging man die Poststraße entlang, so kam man zur großen Herderschule. Dane¬ben das Haus des Studiendirektors S a¬m el. In nächster Nähe das neue Land¬ratsamt.
 
Nun zurück zur Prinz-Joachim-Straße. Hinter dem Promenadenweg der Kleinbahnhof. Die Gleise führten einmal zum Sziesze-Holzhafen und nach der anderen Seite zum Hauptbahnhof und nach Kolleschen. Das schöne Haus von Tautrim  war das folgende. Hierin das Katasteramt. Dann eine kurze Seitenstraße, die zum Holzmarkt und zur Markthalle führte.
 
Anschließend das große Wohn-und Geschäftshaus von Adalbert  Rittens.  Einst war hier ein. Kolonialwarengeschäft von Bilinski, später das Ra-diogeschäft von Rose jun. Oben hatte Geheimrat Dr. med. Cohn  seine Praxis. Ein kleines Holzhäuschen, in dem sich ein Butter¬geschäft befand, folgte. Hinter diesem das Klempnergeschäft von  Stantin.
Nun das flache, aber sehr ansprechende Salamander - Schuhwarenge-schäft von Julius Smo1ianski. Danach das Wohn¬haus von Händler Isidor Si1berstein. Hierin das Lederwarengeschäft von Schmidt Nachf. Labeit. Im anschließen¬den Gebäude waren die Bank der Ost¬preußischen Landschaft, das Schneider¬geschäft Bilowski- und später eine Bäckerei.
 
Die Schlachthausstraße - Lüderitzstr. führte zu den beiden großen Marktplätzen und zu der langen Markthalle. In dieser befand sich auch einst die Konservenfabrik. Nun aber wieder zurück zum eigentlichen großen Marktplatz Die zusammenhän¬genden vier großen Marktplätze waren die zweitgrößte Marktfläche Ostpreu¬ßens.
 
Auf der Ecke das Germania-Ho¬tel mit dem damaligen Eigentümer
Al¬bert Bratkus. Ihm folgte sein Bruder und schließlich  Bruno     Steppat. - Sakuth.  Das Germania-Hotel soll bis 1944 be¬reits dreimal abgebrannt gewesen sein. Immer wieder wurde es erbaut. Viele Ge-schäftsräume befanden sich außer dem eigentlichen Hotel und größten Saal Heydekrugs hierin. Einige dieser Geschäftsleute waren Benno Ofsi- jowitz,  Sakuth,  Rose sen.,  Melzner, Wythe, die Kneipe „ Windenbur-ger Ecke Klein und Apotheke Prieß.
 
Fast ohne Unterbrechung schlossen sich folgende Geschäftshäuser an: Kaufmann Günther, Fleischer-mstr. Max Schu¬mann mit Bäckerei Hoppe und ein Papierwarengeschäft, Fleischermeister Fuhrmann und das zwei-te Kaisers Kaffee-Geschäft, Restaurant von Wwe. Schmidtke nebst Dro-gerie Rasch, später Sagenkahn, und schließlich F. Bratkus. Als letztes freundliches Haus in dieser Front die Adler-Apotheke von Schmitt sen. und jun. Später erwarb dieses Haus Isidor Silberstein.
 
Ge¬genüber der Memeler Straße
verliefen in ebenfalls gerader Front die Gast wirtschaft von Makain und Schappeit,  das Manufakturengeschäft von  Simmat, das Eisenwaren-geschäft von Ewald  Krasemann, später Eugen  Buttgereit. Eigentümer dieses Hauses war  C. Schmidt  Nachf. Es folgte das Haus des Bäcker-meisters  Neuen¬dorf,  in dem sich außerdem ein Schreib¬warengeschäft befand. Folgend das Haus, in dem sich das Manufakturen¬geschäft von Max  Bräude  befand. Als letztes Haus in dieser Front das des Eisenwarenkaufmanns  Schwark,  „des Dicken"-.
 
Die nächste Front begann mit dem Manufakturengeschäft von Louis    Kuppermann, anschließend das Ko¬lonialwarengeschäft und die Restau¬ration Buttkus.
 
Durch die Wiesenstraße
wurde diese Front unterbrochen. Wie oft bin ich mit meinen Kollegen  Schleszies und Rondeck  diese Straße am Sonntag früh zum Angeln und Flimmern nach Szieszgirren gefahren. Es folgte die kleine Drogerie von Rehberg, spä¬ter von Flick jun., dann das Mehl¬geschäft von Schneider. Das letzte Manufakturengeschäft  von Louis Epstein. Ebenfalls das letzte Eisenwaren¬geschäft auf dem Marktplatz war das von Johannes Schmidt, später Her¬mann Schwellnus  nebst der nicht wegzudenken-den Kneipe.
 
Diese Front wurde mit dem Wohnhaus von Johannes Schmitt, das unmit¬telbar an der Sziesze stand, abgeschlos¬sen.
 
Der Fischmarkt begann auch mit einer Kneipe „Zum goldenen Ancker". Ein Getreide- und Mehlwarengeschäft bildete die nächste kurze Front. Etwas im Hintergrund eine Maschinenreparatur¬werkstätte. Daneben das Haus von Fischhändler  Gustav Zander nebst seinem kleinen Mietshäuschen. Die Ha¬fenstraße und die Fischstraße danach. Gegenüber von Zander das Getreide-, Eier- und Geflügelversandhaus von Isi¬dor Silberstein und zum Abschluß des Fischmarktes, dicht an der Sziesze, das kleine Kolonialwarengeschäft von Smolianski sen.
 
Es lohnt sich aber noch, die Hafen¬straße
entlang des Hafens zum Ruder¬vereinshaus zu gehen. Zunächst der Segelbootschuppen, anschließend das zierliche Wohnhaus, in dem der Ver¬walter des Rudervereins wohnte. Dieses war ein Wythe und später Leo Formella. Am Schluß  Darszenies. Dieses Haus diente auch als Jugendherberge.
 
Das Bootshaus. Nichts ist mir hier im Ruder¬haus unbekannt. Da, das eigentliche Clubzimmer mit dem viel benutzten Flügel und dem dauernd besetzten Bil¬lardspiel. So manches nette Tänzchen im kleineren Kreis wurde hier gedreht. Und dort, die kleine und doch so reich¬haltige Kantine. Unmittelbar daran das Vorstandszimmer und schließlich der große Bootsraum mit den Umkleideräu¬men. Die Ruderboote sind alle zu Hause. Es sind dieses: Der Einer „Ewald" - benannt nach dem damaligen Steuermann Ewald Krasemann, der Doppelskuller „Else" - benannt nach Frau Else Kolitz. Der Gigvierer Heydekrug", der zweite Gigvierer „Sieg¬fried" - benannt nach dem jüngsten Sohn des damaligen Vereinsvorsitzenden Michael Kubillus, dann der m. W. vom Ruderverein Essen geschenkte Gigvierer „Germania" und schließlich noch der Renn-vierer ."Hoffnung". Zwar blieb es mit diesem Rennboot immer nur bei der Hoffnung". Zu einem Sieg hier¬mit hatte es nie mehr ausgereicht.  O, was waren das für mich nur für wun¬dervolle Wanderfahrten und Regatten!
 
Der Markt
An jedem Montag Nachmittag trafen Dampfer „Herta" oder "Ruß" mit den Fischern von der Kurischen Nehrung mit ihrem reichen Fischange-bot zum großen Dienstag-Markt in Heydekrug ein. Die Kurenkähne mit ihren stolzen Wimpeln von nah und fern waren eben¬falls mit dem reichen Fischangebot ent¬lang des Szieszeflusses von der Markt¬brücke bis hinter Smolianski sen. ein¬getroffen. Wer kann jemals dieses idyl¬lische Bild vergessen''
 
Zurück geht meine Wanderung über den Fischmarkt und den großen Markt¬platz. Meine Wanderung wäre aber un¬vollständig, wenn ich nicht des „Alten Krugs auf der Heide" gedenken wollte. Da steht gegenüber der Landzunge, um¬flossen vom Szieszefluß, ein Haus. In diesem ein Krug, eine Restauration, ein Kolonialwarengeschäft von Seidel und ein Eisenwarengeschäft von Martin La¬buttis,  später Hermann Schwelnus und zuletzt Naubur.
Nach diesem „Krug auf der Heide" soll der Orts¬name „Heydekrug" entstanden sein.
Ein kleines Häuschen, in dem s. Zt. der Mechaniker  Leo Formella han¬tierte, steht dicht neben dem „Krug auf der Heide". Ja, daneben im Sziesze¬fluß auch noch das schlanke weiße Mo¬torboot von Formella. Der Zeit ge¬horchend, mußte unser alter „Krug auf der Heide" schon im Jahre 1939 von der Bildfläche verschwinden. Ein Be¬dürfnishäuschen wurde dafür neu er¬baut. Wo blieb die Tradition?
 
Meine Wanderung geht durch den idyllisch und ruhig gelegenen Raben-wald. Also an der Töpferhalle über die Stra¬ßenbrücke entlang des Szieszeflusses. An der Sziesze liegt ganz romantisch ein Haus wie im Dornröschenschlaf. Daneben das alte Landratsamt. Dann nochmals eine Straßenbrücke über einen toten Arm der Sziesze. Rechts die Auf¬fahrt zum großen Holzplatz der Säge und Mahlmühle Kolitz. Ebenfalls auf der rechten Seite ein schönes Gebäude, in dem einst Gerichtsvollzieher    Luschnath  wohnte. Gegenüber das  Kreis¬krankenhaus.
 
Die Rußer Chaussee,
die über Bismarck nach Ruß führt, wird uns wohl auch nicht verloren gehen.
 
Rabenwald
Nun aber hinein in unsern schönen Rabenwald. Der Szieszefluß bleibt mein treuer stiller Begleiter zur Linken. Auf der Szieszeseite zieht sich der Guts¬park von Adl. Heydekrug hin. Alte wuchtige Bäume und Neuan-lagen be¬stimmen das schöne Landschaftsbild. Unendlich scheint der Weg durch den Mischwald zu sein. Eine Wanderung, wie sie kaum schö-ner sein kann. Dort, links die schmale Sziesze-Hängebrücke- Elisabeth mit ihren Stahltrossen. Auf der anderen Seite dieser kleinen Brücke ein ganz besonders schöner Ruheplatz unter einer Gruppe von wuchtigen Linden. Rechts die Gehöfte von Bauunternehmer Brusdeilins, Schapals und Böttcher. Hinter einer würzig duftenden Kiefern¬anlage der ganz wundervoll gelegene Sportplatz. Hier wurden nicht nur alle möglichen Sportarten von Vereinen aus¬getragen, selbst unsere Justiz-Sport-¬Gruppe ließ sich hier sehr oft sehen.
 
Nicht vergessen soll aber unsere schöne erhebende Johannisfeier auf dem Sport¬platz sein, geleitet von Rektor Hen¬kel oder Lehrer Kurras. Fast ganz Heydekrug wollte hieran teilnehmen, und die ländliche Jugend von nah und fern wollte diese schöne Feier auch nie versäumen.
 
Die schön gelegene Ra¬benwaldschänke darf keineswegs ver¬gessen werden. "Wo lind des Waldes Lüfte weh´n, in hundertjährigen Eichen da Muß auch eine Schänke steh´n zum Zechen und zum Träumen"  Die letzte Wirtin war Witwe Bratkus. Von der angrenzen¬den überdachten Tanzfläche wurde bei dieser und anderen Gelegenheiten aus¬giebig Gebrauch gemacht. Wie wunder¬voll waren doch all diese Waldfeste! Ganz besonders schön war das jährliche Pfingstsingen des Männer-gesangvereins. Wer entsinnt sich nicht noch dieser wundervollen Darbietungen bei gutem Kaffee und Kuchen von Tante Bratkus ? Keineswegs will ich aber bei dieser Gelegenheit unsere Stadtkapelle unter Leitung von Lehrer Leo Schwark, später unter Kurt Otto, ver-gessen. Die¬ses war doch ein schöner Aufschwung für unser Heydekrug. Da steht auch das nette Heydekruger Schützenhaus. Neben den vielen Übungs- und Wett¬schießen wurde hier auch jährlich der Schützenkönig „erschossen" und an¬schließend zwei Tage lang „begossen". Dieses gehörte nun einmal zur schönen Tradition des Schützenvereins.
 
Dann noch eine schmale Holzbrücke über einen kleinen Abzugsgraben, und ich verlasse den schönen Rabenwald, um meinen Heimweg etwas abzukürzen. Waren es nicht erquickende Spazier¬gänge an Sommer-abenden, wenn die Nachtigallen - Sprosser - an der Sziesze jubilierten?
Vorbei ging's am Gut Kallwellisch¬ken, das früher auch zum Gut Adl. Heydekrug gehörte. Der letzte Besitzer dieses Gutes war.
 
Erich Dommasch, vor dem Karl Borm.  In einer Scheune war in den letzten Kriegsjahren ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Spä¬ter wurde dieses als Judenlager be¬nutzt!
 
Den alten Pagriener Weg nach Wer¬den fand ich wundervoll. Die Kronen der alten Weidenbäume taten sich zu einem grünen Laubengang zusammen. Dieses war aber das letzte Stück mei¬ner Wanderung entlang wogender Ge¬treidefelder. Mein Nachbar Fritz Bumbullies mit seinem kleinen netten Häus¬chen und seiner „Baumschule" ist das letzte Anwesen meiner Wanderung.
 
Auf Grund eines selbstgefertigten Stadt¬planes habe ich meinen Gedanken bei dieser Wanderung freien Lauf gelassen. 14 Jahre sind es bereits her, als ich die Heimat verlassen mußte, und da ist es sehr leicht möglich, daß mir falsche Bezeichnungen oder Benennun¬gen un-terlaufen sind. Diese Verfehlun¬gen bitte ich deshalb zu entschuldigen. Für eine Richtigstellung wäre ich dankbar.
 
Ja, so war es einmal. Damals wußten wir noch gar nicht all das Schöne und Friedliche zu schätzen. Heute wissen wir es, nachdem wir alles Leid über uns ergehen lassen mußten.
Erst wenn du in der Fremde bist, weißt du, wie schön die Heimat ist.
Ja, ebenfalls sehr schön ist unsere „zweite Heimat" in der wir heute le¬ben, aber nur für das Auge. Das Herz ist in der alten Heimat - zu Hause  geblieben.
 
 
Ein Gedicht aus Heydekrug
 
Eine Heydekrügerin wurmte es, daß man unsere ostpreußische Heimat zwar überall lobt, aber für unsere Menschen nicht das richtige Ver-ständnis findet. Der Ostpreuße gilt als stur, unbeweg¬lich, ungebildet. Seine Sprache bildet den Quell einer nie versiegenden hämi¬schen Hei-terkeit. Die Heydekrügerin, von der wir sprechen, ist Margot Eich¬holz, geb. Liedtke, die Witwe des Hey¬dekruger Apothekenbesitzers Oscar Eichholz. Frau Eichholz ist die Schwe¬ster des bekannten deutschen Film¬schauspielers Harry Liedtke. Als sie einen Artikel zum Thema  „Das Land ist ja schön, aber die Menschen . . ." las, schrieb sie die folgenden Verse, die in der „Memelländischen Rundschau" er¬schienen.
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Der Ostpreuße
 
Das Land ist wohl schön, und die Menschen sind wohl treu
Das ist aus dem Reiche den Brüdern nicht neu.
Doch was sie nicht sehen und auch nicht versteh'n:
„Kein Ostpreuße wird mit dem Winde sich dreh'n."
 
Das Leben ist hart, um so härter sind wir,
Doch wissen wir auch um beglückende Zier.
Wir wissen, daß kurz nur der Sommer uns blüht,
Drum haben wir Freuden für Herz und Gemüt!
 
Nicht jedem erschließen wir gleich unser Sein.
Nicht jeder schaut uns in die Seele hinein.
Noch ist uns der Handschlag soviel wie der Schwur.
Neid, Bosheit und Tücke verachten wir nur.
 
Wir geben auch fröhlich und sind stets bereit,
Zu helfen, zü lindern, wo Not ist und Leid.
Und braucht uns der Nachbar, dann treten wir ein,
Als ging es bedrängt um das eigene Sein.
 
Wir steh'n an der Grenze und halten die Wacht.
!n Treue zum Reiche, still, sorgend, bedacht.
Wir leihen auch keinem Verräter das Ohr.
Wir lachen auch gerne und haben Humor.
 
So laßt nur den Ostpreußen sein, wie er ist,
So treu, daß er nie seine Heimat vergißt,
So stark, daß die Bürde des Lebens er trägt
Und nicht erst mit Zagen die Lasten abwägt.
 
Wenn ihr ihn bekrittelt, ihn umwandeln wollt,
Ist echt er nicht mehr wie des Samlandes Gold.
Nicht fest wie der Felsen am brandenden Meer,
Dann ist er kein richtiger Ostpreuße mehr.
 
 
 
Archiv    
 
Der Heydekruger Markt war sehenswert
 
Memeler Dampfboot
Von den nahe beieinander liegenden Ort¬schaften Heydekrug, Szibben, Werden. Cyr¬tionischken und Barsduhnen wurden 1911 die schon seit längerer Zeit eine wirtschaft¬liche Interessengemeinschaft bildenden Or¬te Heydekrug, Szibben und Cyntionischken zu einer Gemeinde unter der Bezeichnung Heydekrug vereinigt. Nach der Volkszäh¬lung von 1910 hatte Heydekrug 1142, Szib¬ben 1922 und Werden 272 Einwohner. Schon Friedrich Wilhelm I. hatte die Ab¬sich gehabt, Heydekrug zur Stadt zu erhe¬ben. Der Bebauungsplan war fertiggestellt. Doch dann scheiterte das Vorhaben und mußte bis zum zweiten Weltkrieg warten, als Heydekrug unter Oberbürgermeister Eduard Weberstaedt das Stadtrecht und ei;i Stadtwappen mit Elchschaufel und Eichen¬laub erhielt. Damals wurden Schiaszen und Werden eingemeindet.
 
Heydekrug verdankte seinen wirtschaftli¬chen Aufschwung den gün-stigen Verkehrs¬verhältnissen. Es liegt an der Grenze zwi¬schen Höhen-zug und Niederung. Es ist ein Knotenpunkt für mehrere wichtige Chaus¬seen und kann mit Autobussen genauso er¬reicht werden wie mit Eisen-bahn oder Dampfer. Im weiteren Umkreis findet sich. von dem im Kreis zu peripher gelegenen Ruß abgesehen. kein Ort. der Hydekrug ernst-haft Konkurrenz machen könnte, Markt und Hafen der bis in die Stadt hinein schiffbaren Sziesze zeigten an Markttagen (bis zur Flucht immer dienstags. unter den Sowjets sonntags) ein reich belebtes Bild. In lan-ger Reihe machten die aus der Nie¬derung und von der Nehrung kom-menden Dampfer und Kähne im Hafen fest. Bis nach dem ersten Welt-krieg waren hier auch die Kurenwimpel von Gilge, Inse. Tawe. Loye und Karkeln vertreten. Berge von Gemüse aus Pokallna und Warruß, Kartof-feln aus Bismarck, Obst aus den litauischen Grenz¬gebieten. Unmengen von Fischen harrten der Käufer. Oftmals waren bis zu 40 Kähne mit Stinten gefüllt. die vorwiegend els Schweinefutter gekauft wurden. aber auch eine beliebte Mahlzeit ergaben. Schameiten brachten Scheithoiz, vorwiegend Birke, in ganzen Fuhren zum Verkauf. Heufuhren, Säcke voll Getreide, Körbe voll quiekender Ferkel warteten auf Käufer. Neben Hoch¬- und Plattdeutsch hörte man das memellän¬dische Litauisch und das Kurisch der Haff¬fischer. Ein besonderer Markttag war der Dienstag nach Johanni, bei dem über die Grenze viele Tagelöhner strömten, um sich bei den Niederungsbauern für die Heuernte zu verdingen. Wichtig waren auch die Schweine- und Viehmärkte sowie die Remonte abnah-men. Zur Befriedigung der Bedürfnisse der Orts- und Kreisbewohner ließen sich in Heydekrug zahlreiche Kaufleute, Gastwirte, Handwerker und Gewerbetreibende nie¬der. Zwei Schneidemühlen, zwei Brauereien, eine Molkerei, drei Dampfmahlmühlen, zwei Zementwarenfabriken und die Traksedener Torfstreufabrik zeugten von der wachsenden Bedeu-tung des Kreisortes.
Die öffentlichen Gebäude verteilen sich zweckmäßig über den gesamten Ort. Die schon vor der Verschmelzung errichtete gehobene Volksschule Heydekrug-Szibben , liegt auf der Grenze beider Ortsteile. „Mit vereinten Kräften" hieß die programmati¬sche Inschrift.
Der Bahnhof, die katholische Kirche und das katholische Waisen-haus, das 1909 bedeutend erweiterte Amtsgericht. ein Postamt und die Gasanstalt befanden sich in Szibben. Ein zweites Postamt, die Markt-halle, das Zollamt, die landwirtschaft¬liche Winterschule, das Kreis-krankenhaus, die Herderschule und das Landratsamt la¬gen in Hey-dekrug. Die evangelische Kirche Heydekrugs konnte erst im November 1926 vollendet werden. Das erste Werdener Gotteshaus stammte aus dem Ende des 16. Jh. Unter Benutzung der alten Umfassungs¬mauern wurde 1847 das neue Gotteshaus " als Rechteckbau gotischen Stils ohne Turm errichtet. Von den übrigen Gebäuden Wer¬dens ist die 1725 von Friedrich Werdens gibt es gewaltige Kieslager, die für den Bau der Eisenbahn und der Chaus¬seen eine große Rolle spielten. Früher führte die Heerstraße Tilsit-Memel durch Werden, ohne Heydekrug zu berühren.
 
 
Wochenmarkt in Heydekrug
 
  Die erste Aufregung legte sich, man setzte sich an den Tisch, um „Aus Memeler Dampfboot
Immer kleiner wird der Kreis, wenn wir die Todesnachrichten lesen. Ich will in Gedanken eine Wanderung durch unser kleines Städt-chen Heyde¬krug unternehmen, um alte liebe Er¬innerungen wieder auf-zufrischen. Sie sollen uns nicht in Vergessenheit ge¬raten, und unsere Kinder sollen wis¬sen, woher wir kamen.
 
 
 
 
 
Stadtplan
 
 
 
Von  der Gemeinde Pagrienen (Roter Punkt) mache ich den An-fang meiner Wanderung. Es geht längs des alten Weidenweges, rechts vorbei an Nachbar S e p t i n u s  und an P a w l o w s k i, die eben-falls ihr An¬wesen auf den von Dr.h.c. H. Scheu gekauften Parzellen er-baut hatten. Zur linken Hand der Ausläufer des schö¬nen romantischen Rabenwaldes, auf der anderen Seite endet der Kirliker Landweg nach Heydekrug. ohne Tan¬nenhecken zu beiden Seiten der Eisen¬bahnstrecke  Memel -Tilsit,
zur Lin¬ken das Bahnwärtergehöft, dahinter ein kleines, grünes Häus-chen, in dem das alte Ehepaar B a l d s z u n a s wohnte. Auf der lin-ken Ecke das neuerbaute Haus von Auto - G r i g a mit seinen Verwandten. Wer kannte nicht den immer hilfsbereiten alten Eisenbah-ner S c h m ä h l i n g?  Und wer kannte nicht den noch älteren, immer voller derber Witze steckenden Maurer- und Zimmermeister G r i g a. Seine gelindesten Aus¬drücke waren „Noa, koddrige Krät" - „Du krommet Gestell" - „Du opje¬donnerte Schewschnut" - „Afjeschei¬welte Marjell" - „He verdrägt nick e mol e vernemftigen Priske" - „Stänk¬riger Fulpelz" - „Pockennarwiger Asiat".
Auf der andern Seite der breiten Chaussee, die von Memel nach Tilsit führte, stand hinter alten wuchtigen Pappelbäumen, fast wie verträumt, das grüne Haus des netten weißhaarigen Tischlermeisters Franz S c h l a g o w s k i. Hinter dem Gehöft von Schlagowski verlief der Landweg zwischen den Wer¬dener Kiesgruben nach Hermannlöh¬len, den  ich mit meinen Angehörigen so oft und gerne gegangen bin.
Jetzt geht die Wanderung
aber durch Werden direkt
nach Heydekrug. Wer von
der damaligen Jugend hat sich nicht gerne in den vier        Werdener Kiesgruben herum getummelt? Selbst die itaui-      schen roten Husaren, die  s. Zt. In Matzicken stationiert-      waren, haben hier mit ihren i    Pferden versucht die "Alpen“        zu bezwingen.
Dann  kam das evangeli- Waisenhaus; und so man- ¬ches verstoßene Kind hat hier bei Waisenvater Jako-meit und  seiner Ehefrau,
liebe Aufnahme gefunden. Es folgte das nette Häuschen, in dem Flei- schermeister Leitner und oben der immer rüstige alte Mehl- Jakuttis  wohnten.
Anschließend die „Villa Wer¬den" mit ihrem damaligen Pächter Paul Rudat. So manches-    
Tänzchen wurde hier im abgelegenen Winkel gedreht. Die so genannten "Sieger" Die Fran           zosen, dann die Befreier vom deutschen Joch"            die Litauer und ihre so zahl-reichen politischen Verbände  - schwangen auch hier  oft genug ihr Zepter ab¬wechselnd                          . Dies aber nur  so nebenbei zur       Gedankenauffrischung.         Ich wandere aber jetzt in wirklich friedlichen   nd und ruhigen Zeiten meinen Weg weiter nach Villa Werden Heydekrug hinein. Hinter unserm Paul Rudat zweigt  eine Chaussee über Hermannlöhlen - Jonaten nach Kolleschen ab.


*'''Reihe oben von links''': [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I52669&nachname=LUDSZUWEIT&modus=&lang=de Siegfried '''Ludszuweit'''], [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I134149&nachname=MOTRYTSCH&modus=&lang=de Nikolai '''Motritsch'''] (1932), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I153068&nachname=AWI%DFUS&modus=&lang=de Erich '''Awiszus'''] (1933), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I145893&nachname=OLOFF&lang=de Horst '''Oloff'''], Direktor Dr. Heinrich '''Samel''', Artur '''Kairies''' (1934) oder Alfred '''Kupffer''' (1933), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I115932&nachname=LUDSZUWEIT&modus=&lang=de Heinrich '''Ludszuweit'''].
   
   
''Die Verlinkungen sind nicht immer ganz sicher.''
<br style="clear:both;" />


====Fotos der ehemaligen Herderschule 2021====
{|
|[[image:Heydekrug Herderschule1.jpg|thumb|left|300px|<center>2021 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|[[image:Heydekrug Herderschule2.jpg|thumb|left|169px|<center>2021 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|[[image:Heydekrug Herderschule3.jpg|thumb|left|300px|<center>2021 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|}
{|
|[[image:Heydekrug Herderschule6.jpg|thumb|left|169px|<center>2021 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|[[image:Heydekrug Herderschule5.jpg|thumb|left|300px|<center>2021 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|[[image:Heydekrug Herderschule4.jpg|thumb|left|169px|<center>2021 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|}
Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.




====Memeler Dampfboot zur Herderschule====
'''Memeler Dampfboot vom 16.03.1930'''


'''Ausbau der Herderschule in Heydekrug durch Angliederung einer landwirtschaftlichen Fachschule'''


Wie uns mitgeteilt wird, ist beabsichtigt, den Lehrgang der Herderschule in Heydekrug durch Angliederung einer landwirtschaftlichen Fachschule für Knaben und Mädchen zu erweitern. Diese Einrichtung soll ebenfalls an einigen höheren Lehranstalten in Preußen bereits von Ostern 1930 an vorgenommen werden. Durch diese Neueinrichtung wird vielen Schülern durch Vervollkommnung in den landwirtschaftlichen Zweigen günstige Gelegenheit geboten – zumal als Sprachen nur die beiden Landessprachen in Frage kommen – sich für den Beruf des Landwirts, Inspektors usw. in zeitgemäßem Sinne vorzubereiten. Diese Anregungen sind von der Landwirtschaftskammer zu Memel geprüft und auch befürwortet worden. Ebenfalls hat die Landwirtschaftskammer zum weiteren Ausbau dieser geplanten landwirtschaftlichen Fachschule tatkräftige Unterstützung zugesagt. Die Einrichtung dieser Fachschule ist so gedacht, dass die künftigen Schüler von Sexta bis Quarta mit den anderen Schülern gemeinsam diese Klassen besuchen und erst von Untertertia ab getrennten Unterricht erhalten. Nach dem erfolgreichen Besuch der Untersekunda der Landwirtschaftsschule erhalten die Schüler das sogenannte Einjährigenzeugnis (Reife für Obersekunda), das auch in Deutschland volle Anerkennung hat. Für den Unterricht an der Fachschule sollen besondere Fachlehrer eingestellt werden. Als neue Lehrfächer kommen hinzu: Biologie, Tierhaltungskunde, Geräte- und landwirtschaftliche Maschinenkunde, Buchführung. Bei Geschichte wird mehr auf praktische Gesetzeskunde, bei Deutsch mehr auf Abfassung von Geschäftsbriefen, Verträgen usw., bei Zeichnen mehr auf Bauzeichnen, bei Geometrie mehr auf Feldmeßkunde gesehen werden. Außerdem werden praktische Arbeiten in Versuchsgärten (Entnahme von Bodenproben, künstliche Düngung, Saatenbehandlung, Gartenanlagen usw.) ausgeführt. Allen Schülern wird Gelegenheit gegeben, Schreibmaschine und Stenographie zu erlernen. Der Unterricht für Mädchen soll in praktischer Hinsicht ungefähr dem Unterricht der bereits im Memelgebiet bestehenden Haushaltungsschulen entsprechen. Durch diese Neueinrichtung wird auch begabten dreizehn- und vierzehnjährigen Volksschülern Gelegenheit gegeben, sich auf einer höheren Schule für einen praktischen Beruf vorzubereiten, zumal Fremdsprachen an der Landwirtschaftsschule fortfallen. Diese Neueinrichtung bedeutet für manchen Schüler, der bisher auf der höheren Lehranstalt der Fremdsprachen wegen nur schwer vorwärts kam, eine bedeutende Erleichterung. Da die Herderschule größtenteils von Kindern der Landbevölkerung besucht wird, ist die geplante Erweiterung oder Einrichtung gerade für die Schüler, die nicht später studieren wollen, von großem Wert. Nähere Auskunft erteilen Herr Dr. Lankisch (Landwirtschaftskammer in Memel) und der Direktor der Herderschule in Heydekrug.


ner    Mühle Stauwehr      
Werdener Mühle Stauwehr             Mühle- Sägewerk Schlimm, Gailus


-In nächster Nähe befindet sich auch die Kleinbahnstation Werden. Da-hinter die Mahl- und Sägemühle von Willi Gailus  früher Schlimm sen.
'''Memeler Dampfboot vom 12.03.1935'''
Auf der anderen Chausseeseite lag die Gastwirtschaft unseres immer so
„feuchtfröhlichen" Paul Witzke. Wer hat seiner schon vergessen? Nun aber zurück auf der entgegen gesetzten Stra¬ßenseite zur Volksschule Werden. Wer kennt nicht mehr den alten Präzentor L a k i s z u s, der damals die Schullei¬tung hier hatte? Später folgte Lehrer Gustav Elbe. Können wir jemals die alten hohen und Porrigen Bäume um unsere gro-ße und turmlose Werdener Kirche und die beiden Pfarrhäuser ver¬ges-sen? Wer hat nicht mit Freuden und Begeisterung den wundervollen Blumengarten von Pfarrer J o p p  bestaunt? Unsere  alten Pfarrer M o - s e r und  R i b b a t, die auch s. Zt. zum Wer¬dener Kirchspielbezirk gehörten, sol¬len nicht vergessen werden. Zwischen dem Pfarrhaus und der Werdener Kirche der ganz idyllisch gelegene Weg zum Raben-wald!
Die Wanderung geht aber weiter auf der Kantstraße  zur Straßen-brücke über den Szieszefluß. Zur linken Seite die Eisenbahnbrücke Memel-Tilsit, auf der rechten Seite die Kleinbahnbrücke Heydekrug-Kolleschen.


Heydekrug: '''Abiturientenprüfung an der Herderschule'''


Am Sonnabend fand an der Herderschule in Heydekrug die Abiturientenprüfung statt. Das Zeugnis der Reife erhielten Eva Dembinsky, Margit Grygat, Gerhard Jotzat, Erna Junker, Maria Klimkeit, Helmuth Kühn, Gerhard Ludszuweit und Hans Schalnat.




===Landfrauenschule===
Landwirtschaftliche Haushaltungsschule für Jungbäuerinnen
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| [[Bild: LandfrauenschuleHeydekrug.jpg|thumb|240 px|Landfrauenschule]]
| [[Bild: Heydekrug-Haushaltungsschule.jpg|thumb|870 px|Schülerinnen um 1930]]
| [[Bild: Heydekrug Flohmarkt.jpg|thumb|right|240 px|<center>Flohmarkt in '''Heydekrug'''</center>]]
|}
<br style="clear:both;" />


===Militär Vorbereitungs Kreis ===


[[Datei:Heydekrug März 1938.jpg|thumb|500 px|left|Heydekrug, März 1938 - Militär Vorbereitungs Kreis mit [https://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I484950 POTZUS Elisabeth Ruth vh Pocius] (in der zweiten Reihe die siebente von links) (Bild: Daina Pocius) ]]
<br style="clear:both;" />


== Verschiedenes ==
Memeler Dampfboot vom 27.08.1930


'''Aus Großvaters Zeit'''
Memeler Tagesneuigkeiten vor fünfzig Jahren


'''Sport und Sportbericht 1880'''


Am 1.August 1880 fand in Heydekrug ein Turnfest statt, das in weit über hundert Zeilen im „Memeler Dampfboot“ eingehend beschrieben wird. Wir erfahren, wie die Häuser mit Laubgewinden und Flaggen, mit Sprüchen und Transparenten geschmückt waren, wie Ehrenpforten errichtet wurden und alles sich in der heitersten Stimmung befand, wie Turner von auswärts , teils mit dem Zuge, teils zu Fuß, unter Gesang und Musik eintrafen und wie Empfangsfeierlichkeiten am Bahnhof abgehalten wurden. Wir nehmen Teil an der Einweihung einer Fahne, die weißgekleidete Ehrenjungfrauen überreichten, wobei man vor erwartungsvollen Zuschauern mehrere Reden hielt und Festgedichte aufsagte, und nehmen nicht minder Teil an dem darauffolgenden Mittagsmahl in „Fuhrmanns“ Hotel, bei dem es wiederum an einer Reihe schöner Reden nicht fehlte. Nun gab es einen Festzug durch Heydekrug, Szibben und Werden, mit Fahnen, Blumenspenden von zarter Hand, Gesang und Musik, bis man endlich zum Festplatz gelangte. Vor 9 Uhr morgens hatten die Feierlichkeiten begonnen. Jetzt war es mittlerweile später Nachmittag geworden. Und nun – endlich – wollte man sich dem widmen, was doch, nach heutiger Anschauung, Hauptsinn und Hauptzweck des Festes sein mußte; turnerischen Wettkämpfen. Um dieselbe Zeit aber verlor Petrus, der schon den ganzen Tag ein wenig sauer dreingesehen hatte, die Geduld „und das Naß kam in immer größeren und dichteren Tropfen, zuletzt in Strömen hernieder, so daß alles unter stürmischen Hurrahrufen einem schützenden Obdache zueilte“. Obwohl das einzige, was die Wettkämpfer turnerisch-sportlich geleistet hatten, infolge dieses Unfalles aus ein paar Übungen am Barren und Reck bestand nahm man „wegen der vorgeschrittenen Stunde“ nun die Preisverteilung vor. Um diese Zeit, nachdem man den sportlichen Teil des Festes auf ein Minimum an Zeit abgekürzt hatte, bekam der Himmel ein Einsehen „und man konnte unter den Klängen der Kapelle seinem Frohsinn wieder freien Lauf lassen“. „Man blieb bis zum frühen Morgen und kann so (!) das Fest, trotzdem das Wetter nicht besonders günstig war, als ein durchaus gelungenes betrachten.“


Straßenbrücke Werden
Sport von 1880! Man darf allerdings, um den Großvätern gerecht zu werden, die Dinge nicht nur vom Standpunkte unserer Welt ansehen. Die Turnvereine erblickten damals ihre Aufgabe nicht nur im Turnen, sie wollten auch Geselligkeit, Frohsinn, Frömmigkeit, Vaterlandsliebe und Kaisertreue pflegen, welche verschiedenartigen Dinge sie unter dem Wahlspruch „Frisch! Fromm! Froh! Frei!“ gleichzeitig vereinigen zu können glaubten.
Das so genannte „Richterviertel" - es waren tatsächlich ihrer vier - beginnt gleich hinter- dem Szieszefluß. Auf der linken Straßenseite das kleine bäuerliche Gehöft von Amtsgerichts¬direktor Josef Schwarze. Auf der anderen Seite unter alten 'Bäumen das kreiseigene Haus, in dem Amtsgerichts¬rat Artur Kairies wohnte. Davor, ebenfalls in einem kreis-eigenen Haus, unser ewig unzufriedener, gestrenger und doc  h so her-zensjunger alter Amts¬gerichtsdirektor F a s o l d. Amtsgerichts¬rat Dr.P i p i rs  wohnte später eben¬falls hier.
Weiter rechts die „Kiefernstraße", zum schönen und mückenfreien dem „Schweizertal",  Kreiswald, füh¬rend. Der damalige                                           Schweizerwirt" Eduard L a e t s ch darf     nicht verges¬sen werden. So manche   schöne, ru¬hige Stunde konnte man bei unserem Ede" und seiner Ehefrau Emma
ge  nießerisch verbringen. Wer hat den   starken und würzigen Kiefernduft             un¬seres „Schweizertals" und des Kreis¬waldes nicht noch in der Nase?     Selbst die litauische Spritfabrik soll er¬wähnt werden. l                                                  Unsere Bauern haben hier für ein paar Litas ihre Kartof¬feln hergeben müssen!


Aber nun wieder zurück zur Haupt¬straße. Jetzt Tilsiter Straße Rechts das Haus der Produk¬tenhändler Jordan und Sohn. Dane¬ben das Haus des Viehhändlers Koszinowski und im Anschluß die Eiserne Schmiede von Schmiedemeister Schmähling. Nach dem Tode des Schmiede-meisters wurde hier „Die eiserne Schmiede" in Form einer Gast¬wirt-schaft eingerichtet. „Eiserne Gäste" waren hier nicht selten anzutref-fen. Da¬hinter rechts ein Landweg, der zum katholischen. Friedhof führte. Gegen¬über das Gehöft des Postbeamten Jo¬hann Bumbullis. Etwas abseits das Gehöft von D o w i d e i t und die Gas¬anstalt Heydekrug, dessen -Meister da¬mals Krasemann sen. war. Rechts der Hauptstraße und Eisenbahnlinie der evangelische Friedhof.
===Krankenhaus===
Das Kreiskrankenhaus von Heydekrug lag an der Elchstraße [http://wiki-de.genealogy.net/Elchstra%C3%9Fe_in_Heydekrug] (heute: Rusne gatve - bis heute befindet sich in dem gleichen Gebäude das Krankenhaus):
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| [[Bild: Heydekrug Krankenhaus2.jpg|thumb|415 px|<center>Das Kreiskrankenhaus in '''Heydekrug'''</center>]]
| [[Bild:Krankenhaus_Heydekrug_1930er_Jahre.jpg|thumb|445 px|<center>Kreiskrankenhaus '''Heydekrug''' 1930er Jahre</center>]]
|}
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| [[Bild:Krankenhaus_Heydekrug.jpg|thumb|463 px|<center>Krankenzimmer im Krankenhaus '''Heydekrug''', 1920er Jahre</center>]]
| [[Bild:Krankenhaus_Heydekrug_OP_1934.jpg|thumb|460 px|<center>OP im Krankenhaus '''Heydekrug''', links Dr. Horst '''Knuth''', 1934</center>]]
|}
<br style="clear:both;" />


Memeler Dampfboot vom 20.05.1931


'''Heydekrug- Erweiterungsbau der Kreisheilanstalt'''


In einer der letzten Kreisausschußsitzungen hat sich der Kreisausschuß unter Hinzuziehung der Kreiskrankenkommission zum Erweiterungsbau der Kreisheilanstalt endgültig entschlossen. Aus den vorliegenden Entwürfen wurde derjenige der Architekten Nixdorf und Diplomingenieur Reißmann-Memel zur Ausführung bestimmt. Den Architekten wurde unter Mitwirkung des Kreisbauamtes auch die weitere Durchführung des Projektes und die Leitung des Baues übertragen. Zu der Entscheidung über die vorliegenden Projekte wurde auch Medizinalrat Dr. Kirwitzke –Memel als Sachverständiger hinzugezogen. Die öffentlichen Ausschreibungen zur Vergebung der Ausführung erfolgen im Laufe dieser Woche. Der Beginn der Arbeiten soll dann unverzüglich erfolgen. Mit dem Abbruch und der Verlegung der Seuchenbaracke nach dem alten Park ist bereits begonnen worden. Für die Erweiterung waren hauptsächlich die gegenwärtig sehr unzulänglichen Verhältnisse im alten Bau entscheidend. Dort sind seit langem die Krankenzimmer überbelegt, geeignete Operations-,, Bade- und Behandlungsräume, sowie eine genügend große Küche fehlen. Durch den Neubau werden, außer etwa 50 bis 60 neuen Betten, zwei Operationsräume, zeitgemäße Moorbäder, eine elektro- und hydrotherapeutische Heilbehandlungsstelle, Bäder, Duschen, Tagesräume, Liegeräume usw. geschaffen. Man ist bemüht, mit den in Anbetracht der notwendigen Größe des Erweiterungsbaues geringen Mitteln eine den Anforderungen der Neuzeit entsprechende Anlage zu schaffen, die sobald wie möglich der Öffentlichkeit übergeben werden soll.


===Verkehr===
* Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke führte seit 1913 von Heydekrug nach [[Kolleschen]].
:Die Strecke ist nicht mehr erhalten.
:Siehe hierzu: > {{Wikipedia-Link|Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen}},
{|
| [[Bild: Heydekrug_Kleinbahnhof.jpg|thumb|383 px| <center>Kleinbahnhof '''Heydekrug''', Anfang 20. Jhrt.</center>]]
| [[Bild: Heydekrug Kleinbahnhof2.jpg|thumb|347 px|<center>Der Kleinbahnhof in '''Heydekrug''', 2004</center>]]
| [[Bild:Fahrplan_Insterburger_Kleinbahnen2.jpg|thumb|238 px|<center>Fahrplan '''Insterburger Kleinbahn''' <ref>aus dem ''Heydekruger Kreisblatt'' Nr. 17, vom 29.02.1916</ref>]]
|}
<br style="clear:both;" />


=== Hugo-Scheu-Museum ===
Museum im Gutshaus von Hugo Scheu in der Nähe des ehemaligen Fischmarkts; u.a. persönliche Einrichtung, Reste seiner Trachten- und Möbelsammlung aus Heydekrug und Umgebung.
<br> Anschrift: Lietuvininku g. 4, LT-99185 Silute, Tel. +370-441-62207
<br> Deutschsprachige Führung möglich


Lebenslauf von Hugo Scheu [http://silutesmuziejus.lt/dvaras/1vok.htm]
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Bild:Scheu-01.JPG
Bild:Scheu-02.JPG
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Bild:Scheu-08.JPG
Bild:Scheu-09.JPG
Bild:Scheu-10.JPG
Bild:Scheu-11.JPG
Bild:Scheu-12.JPG
</gallery>
Die Bilder wurden am 24. Mai 2016 aufgenommen.


=== Fotos ===
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| [[Bild:Ort_Heydekrug006.jpg|thumb|275px|<center>'''Heydekrug'''</center>]]
| [[Bild:Bild_Heydekrug_Partie_an_der_Sziesze002.jpg|thumb|275px|<center>'''Heydekrug''' - Partie an der Sziesze</center>]]
| [[Bild: Heydekrug Prommenade.jpg|thumb|275 px|<center>Promenadenweg an der Sziesze in '''Heydekrug'''</center>]]
|}
::{|
| [[Bild: Z02 Heydekrug Hafen.jpg|thumb|275 px|<center>Der Hafen von '''Heydekrug'''</center>]]
| [[Bild: Heydekrug Überschwemmung.jpg|thumb|275 px|<center>Überschwemmung in '''Heydekrug'''</center>]]
| [[Bild: Heydekrug Schollengang.jpg|thumb|275 px|<center>Schollengang auf der '''Sziesze'''</center>]]
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| [[Bild: Torfstreufabrik.jpg|thumb|275 px|<center>Briefkopf Torfstreufabrik '''Heydekrug'''</center>]]
| [[Bild: Heydekrug_Post.jpg|thumb|275 px|<center>Post '''Heydekrug'''</center>]]
| [[Bild: Heydekrug_Post_2.jpg|thumb|275 px|<center>Post '''Heydekrug'''</center>]]
|}
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=== Postkarten===
[[Bild:Heydekrug Launert Mirko 29 4 2019001 r.jpg|thumb|400 px|left|<small>Bild: Mirko Launert © </small>]]
[[Bild:Heydekrug Launert Mirko 29 4 2019002 r.jpg|thumb|400 px|center|<small>Bild: Mirko Launert © </small>]]
[[Bild:Heydekrug Launert Mirko 29 4 2019004.jpg|thumb|400 px|left|Markttag in Heydekrug<small>Bild: Mirko Launert © </small>]]
[[Bild:Heydekrug Launert Mirko 29 4 2019003.jpg|thumb|400 px|center|<small>Bild: Mirko Launert © </small>]]
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===Karten===
 
[[Bild:Heydekrug_SCHK006x.jpg|thumb|left|420 px|Heydekrug auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]]
 
[[Bild: HeydekrugRussklein.jpg|thumb|420 px|Schroetter Karte 1802, <small>Maßstab 1: 160000</small>]]
 
Gräber der Eltern von Sudermann
 
 
 
Bilder Friedhof
 
 
 
 
 
 
 
Soldatengräber auf dem Friedhof
 
Rechts ab, hin¬ter der Eisenbahnlinie Memel-Tilsit, führt die Eisen-bahnstraße zum Haupt¬bahnhof. Das grüne Haus von Tisch¬lermeister Schiewe, vorher Bratz anschließend. Es folgt das alte Post¬gebäude, dessen Besitzer damals Vieh¬händler Bastian, vor dem Kissuth, war. Die Kreisbauernschaft war hier auch untergebracht. Seitlich das weiße Häuschen von Witwe Klammer. An¬schließend das Kiebertsche Haus in dem s. Zt. Rechtsanwalt Dr. B r i n d¬ 1 in g e r (später Oberbürgermeister in Memel) seine Praxis hatte. Es folgen das Haus von Buch¬druckerei-besitzer S e k u n n a sen. und das des Bierverlegers B e r g e r mit dem schönen Rosengarten davor. Vor der rechts abbiegenden Bahnhofstraße noch das Haus des Kaufmanns  B e l l m a n n.
Nun aber wieder zurück zur anderen Seite, zur Katholischen Pfarr-straße. Da stand die kleine katholische-Kirche, da¬neben das große
katholische Waisen¬haus, die katholische Schule, deren Leiter damals
 
Bilder
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Lehrer Leo S c h w a r k war. Gegenüber das katholische Pfarr¬haus, in dem Pfarrer Schacht wohnte. Dicht an der Tilsiter Straße das Wohn ¬und Werkhaus von Auto - B o g u s c h e w s k i.
.
Ganz wunderbar wirkte die Villa des früheren Kreisbaumeisters Gabe. Die Sauberkeit war hier wohl kaum zu überbieten. Wer erinnert sich nicht mehr des „Gartens der Verges¬senheit?" Hier hat so manch „Mü-der" wirklich alles vergessen können. Der damalige Inhaber war  Quittkat
 
Die Apotheke Grygat stand vor einer kurzen Querstraße, die zur Bau-ernstraße führte. Nun folgte das altersschwache Haus der Geschwister Bendig. Wer hat die alte unwirsche Dame und den alten Jung¬gesellen Bendig mit seinen „Aktuell¬stücken" nicht gekannt? Kurz, ein Original Heydekrugs. Daher will ich auch diese beiden nicht unerwähnt las¬sen. Dahinter das Tapetengeschäft von Max Kühn - dem kühnen Feuerwehr¬mann. Das Haus des Tischlermeisters und Feuerwehrhauptmanns
S c h l 1 c h t  danach.
 
Links bog die Ackerstraße ab. Hier begann das eigentliche Geschäfts-viertel der Stadtmitte. Hintereinander die Restauration, die Gastwirt--schaft und die Eisenwarenhandlung von Gebr. M i k u t e i t sowie ein kleiner Friseur¬laden. Eine litauische Monopolsteile - einfach „Puskela-den" genannt - war hier auch einmal.
 
Im anschließenden Gebäude das Ordensgeschäft von Max Runde sowie eine Schuhmacherwerk¬stätte und ein Spielwarengeschäft von Friseur Neumann. Darüber im sel¬ben Hause wohnte auch Dr. med. B u r s t e i n, der in Heydekrug keines¬wegs unbeliebt war. Auch wohnte hier unser alter, ebenfalls sehr beliebter Amtsgerichtsrat Roch mit seinem un¬gepflegten langen Schnauzbart. Er wurde von uns einfach „Papa" ge¬nannt.
Das Häuschen des Pferdehänd¬lers Mayer - einfach „Schniefkeonkel" genannt - anschließend. Meistens wurde man von Meyer mit den Worten be¬grüßt: „Ist ein guter Prieske gefällig?"
 
Die Bäckerei J o d s z u w e i t und ein Milch- und Mehlladen, waren im näch¬sten Gebäude. Danach die Restauration, Gastwirtschaft und der Kaufladen von Franz G a i d i e s, dessen Nachfolger Alois S c h w a r k und später Gebr. W y t h e  waren.
 
Das lange Haus von W eh l e i t, _ ebenfalls beginnend mit einer Knei-pe von Jurgeneit und Stephan fol¬gend. Hierin befand sich außerdem der Fleischerladen von Klein mit der im¬mer vorzüglich schmeckenden Wurst und schließlich die Drogerie W e h l e i t  selbst.
 
Das folgende Gebäude war ein großes, rotes Ziegelhaus, aber keines¬wegs unfreundlich wirkend. Es war unser Amtsgerichtsgebäude, in dem ich von 1922 bis 1943 tätig war. Hinter dem Amtsgericht gab es wieder eine Kneipe von Schwellnus  sen., die sogen. „Abteilung VII" Sechs Abteilungen des Amtsgerichts wa¬ren rein „dienstlich", dagegen die „Ab¬teilung VII" nur zu feuchtfröhlicher Stärkung. Im selben Gebäu-de auch unser schönes Cafe D e i m. Spätere Inhaber waren L o e h r k e  und Fritz S c h w e l l n u s jun. Im oberen Stock¬werk von Cafe Deim hatte Rechts¬anwalt Alfred S c h e r l i e s seine Praxis und Wohnung. Das folgende schöne, große Gebäude gehörte T r e g e r und P a p e n d i c k. Hierin auch der Blu¬menladen von Frl. Schlicht, die Fi¬liale des Memeler Dampfboots mit dem damaligen Leiter P a r i e s e r, später  W i e m e r  und schließlich das Hutgeschäft von Fritz Grau. Später befand sich hierin die Kleider-Bezug¬scheinstelle unter Leitung des Mecha¬nikers Leo F o r m e l l a.
Es folgte das nicht schöne und kleine Häuschen, in dem die Masseusin  B o y w i d -Hoffmann wohnte. Der Trödlerladen von Michael T h u m el e i t  als nächster. In dem später neuerbauten Gebäude war ein Kolonialwa-rengeschäft, welches zwei Schwestern besaßen und die R o e b s d e n e r Spar- und Darlehns¬kasse, deren damaliger Leiter der „dicke" Schadereit war.
 
Die Sudermannstraße anschließend.
 
Aber vordem noch zurück zur Bahn¬hofstraße. Im Eckhaus der Friseur¬laden von Herberger und Färberei Neumann. Im folgenden Haus das Porzellanwarengeschäft von Emil Adomeit, später Eitel Malunat und die Strickerei Ewert. Auto-Gruber war der Eigentümer des folgenden Ge¬bäudes, hierin auch das Goldwaren¬geschäft der Geschwister Rauten¬berg.Das Haus der Eheleute Max Bellgardt mit ihrem Milch und Butter-geschäft  sowie von Bellgardt jun. mit seiner Bäckerei war das näch-ste. Der Vorgänger, Bäckermeister Klamp, mit seinem guten Gebäck darf aber auch nicht vergessen werden.
 
Jetzt biegt die Bergstraße nach rechts ab. Hinter der Bergstraße das Haus von  Ambraß. In diesem auch das Klempnergeschäft von Szengu-
leit und das Wollwarengeschäft von Cyrulies. Als folgendes ein kleines Giebelhaus. Dann das Haus von Stellmachermeister Kaulitzki.  Hierin be¬fanden sich auch einst das Uhrenge¬schäft von Briese und ein zwei-tes Geschäft. Im Hofgebäude die Stell¬macherei von Kaulitzki.
Das Haus des Justizrat Hoffmann fiel schon durch die beiden mächtigen Silberpappeln auf. Umfang und Höhe waren in Heyde¬krug wohl kaum noch zu überbieten. Der alte Justizrat Hoffmann hatte hier seine Praxis und Wohnung. Der Raiff¬eisenverein mit seinem damaligen Lei¬ter Kah-mann und Frl. Schlimm, das Papier- und Spielwarengeschäft von Sekun-na jun. anschließend. Dann das Porzellanwarengeschäft von Po¬dien. Im selben Hause auch das Friseurgeschäft von  Binsau und Haltner. Folgend im Eckgebäude Kaisers Kaffeegeschäft und ein Manu-faktur¬warengeschäft von  Isaak.  Im Keller das Butter- und Milchge-schäft von Frl. Schmeil.
 
In der Stockmannstraße (Früher Töpferstr.) rechts die Praxis und Wohnung von Rechtsanwalt Oskar Schneidereit. Wieder kenn¬zeichneten zwei große Silberpappeln dieses Haus. Prozessagent  Mathes , der auch in nächster Nähe wohnte, darf nicht unerwähnt bleiben.. Auf der ande-ren Seite der Stockmannstraße die Bäckerei Julius  Schaade.
 
Von hier ab hieß die Tilsiter Straße jetzt Prinz¬ Joachim-Straße.
 
Das erste Gebäude in der Prinz-Joachim-Straße war Hotel Kaiserhof mit dem damaligen Besitzer Gayer sen., dann Sohn Willi Gayer  und schließlich Kröhnert  jun. Im Kaiserhof-Saal wurden die ersten Film¬vorführungen gegeben und zwar durch Link-Gudat von Kaukehmen. Die Kauf¬geschäfte im Kaiserhof wechselten oft ihre Inhaber. Anschließend das schöne große Haus von Frl. Zomm mit ihrem Goldwarengeschäft. Daselbst auch das Manufakturwarengeschäft von Jordan - später Fritz Grau - und ein Kolonialwarengeschäft von  Kellmereit,  später von Mechanikermeister Alfred Glogau.
 
Das kleine unansehnliche Giebelhaus, in dem sich eine kleine Leihbiblio
thek und eine Eisbar von Frl. Zwieg  befand, wurde auch von dem klei-nen Schneidermeister Boy be¬wohnt. Ein Original, der geborene „Schneedermester Fipps" mit seinem weißen Spitzbart. Das anschließen
de Haus gehörte Bäckermeister Szameitat. Als nächstes  das ebenfalls- nied¬rige ausdruckslose Haus, in dem ehe¬mals die Vereinsbank, später das Manufakturwarengeschäft von Bruno  Schwark  untergebracht war.
 
Das fol¬gende ockergelbe Haus von Drogist Max Jacomeit. Hierin auch das Fri¬seurgeschäft des alten Meisters Schulz und das Schuhwarenge-schäft Kurmies. Im nächsten Gebäude ein Manufakturen¬geschäft. Das folgende Haus mit dem schönen Garten - ebenfalls Max Ja¬comeit gehörend - machte nach sei¬nem Umbau einen sehr netten Ein¬druck. Frau  Luise  Kissuth wohnte hierin.
 
Bierverleger  LolI  sen. und Rechtsanwalt  Till  waren die Bewoh¬ner des nächsten hellgrünen Hauses. Jetzt das Gebäude der Heydekruger Polizei- und Kriminaldienststelle, deren Beamte uns wohl noch heute gut be¬kannt sind.
 
Heydekrug hatte neben der Filiale des Memeler Dampfboots noch zwei weitere Zeitungsverlage, nämlich das „Heydekruger Tageblatt", später die „Rundschau". Anschließend wieder ein ockergelbes Haus von Architekt Kurt Gutknecht. In diesem Hause ver¬brachte auch Michael Kubillus seine letzten arbeitsreichen Tage.
 
Die Domrichstraße  führte auch zur Allgemeinen Ortskrankenkasse, deren Leiter damals  Tauregg, später Klein¬schmidt waren.  Gewerk-schaftssekretär  Kislat  gehörte auch hierzu. Das kleine häßliche Häus-chen von Fabri¬kant  Vonberg folgte. Etwas im Hin¬tergrund die Zement-fabrik und dane¬ben das Kontor und die Wohnung von Vonberg sen. und jun. Im Nachbar¬haus das Lichtspieltheater von Rose jun., die Gastwirt-schaft von Hoff¬mann - in der es immer eine aus¬gezeichnete „Flecksup-pe-` gab. Die „Schlorrenfabrik" von  Bernoth. be¬fand sich etwas im Hintergrund. Et¬was davor das Glasergeschäft und die Kohlenhandlung von  Ambraß.  Im selben Haus auch das Schreibwaren¬geschäft von Frl. Frieda Schossau. Anschließend das Wohn- und Geschäfts¬haus von Max Dingfeld mit den Fa¬brikanlagen.
Die Fr.-Ulrich-Straße führte zum al¬ten Gutsfriedhof Adl. Heydekrug.
 
Böse Zungen die  erzählten: Ein Amtsangehöriger soll sich wieder ein-mal traditionsgemäß vollgesoffen gehabt haben. Um seinen Nachhause-weg abzukürzen, ging er die Hintergasse und kam auch über den Guts-friedhof von Adl. Heydekrug. Nach dem richtigen Weg suchend, fiel er in die frisch ausgehobene Gruft. Für den kommenden Tag war diese Gruft für den verstorbenen alten Dr. h. c. Scheu hergerichtet! Die Kräfte des „Müden" reichten zu seiner Selbstrettung nicht mehr aus. Sanft schlief er ein. Am folgenden Vormittag "soll man ihn noch schla-fend in seiner bedrängten -Lage vorgefunden haben. Ob dies nicht eine peinliche Sache war?
 
Gegenüber der Fr.-Ulrich-Straße das kleine freundliche Haus von Butter¬händler Gutack. Daneben das helle Haus der Witwe Bierwolf, in dem auch Zahnarzt Herbert Bratkus seine Praxis hatte. Dann das neue Postamt Heydekrug. Die andere Straßenseite will aber auch nicht vergessen sein.
 
Deshalb zurück zur  Sudermannstraße.
 
Im flachen Eckgebäude war s. Zt. das Schuhwarengeschäft von Hen-schel, später von Jotzat. Daneben die li¬tauische Monopolstelle und ein Kolo¬nialwarengeschäft. Da steht auch noch das kleine Häuschen des Stellmacher¬meisters Albert  Dommasch. Dieses Haus soll das Eltern-haus des Heimat¬dichters  Hermann  S u d e r m a n n  ge¬wesen sein.
Schneidermeister Julius Schossau folgte mit seinem Verkaufs ¬und Wohnhäuschen. Stets wurde man von Julius Schossau mit den Worten begrüßt: „Na Kaimins, wat wöllst Du mie abkepe (abkaufen?)"
 
Die kurze Querstraße - Brauerstr.- vor der neuerbauten Volks¬bank führte auch zur Sudermannstraße. In dieser war die Malzfabrik von  Vonberg sen.
 
Einer unserer schönen lich¬ten Bauten war die Volksbank. Die Häuser von Malermeister Bierwolf und Stellmachermeister Fritz  Rudat folg-ten. Im nächsten Haus einstmals das  Klempnergeschäft von Hofer.    Kröhnert  sen. War Eigentümer des folgenden Hauses. Kröhnert war auch Inhaber einer kleinen Bank. Der Den¬tist Barkowski sen. wohnte auch im selben Haus.
 
Nun die Schulstraße, die über die Hängebrücke zum Rabenwald führte. In dieser Straße stand auch einst die Synagoge. Es folgte die schöne ` ge¬räumige Volksschule mit der gut ein¬gerichteten Turnhalle. Der große Schul- ¬und Sportplatz soll auch nicht ver¬gessen sein.
 
Wie oft habe ich hier mit der Alten Herrenmannschaft des MTV Faust-ballwettkämpfe ausgetragen. Mit Freuden denke ich, heute noch an unsere Mannschaft mit dem vorbildlichen Lehrer Kurras, Obersekretär Kurmies, Klempnermeister Szengu1eit, Färbermeister Neumann  und Mechanikermeister Alfred  Glogau.  Rektor Brunck,  später Henkel, da¬nach Stephan  waren hintereinander die Schulleiter. Unsern freundlichen Lehrer Pritzkat  will ich aber kei¬neswegs vergessen.
 
Die Villa von Pferdehändler Adalbert  Rittens ist wohl auch noch bekannt. Wer hat die Pferdepracht von Rittens nicht einmal bewun-dert? Dahinter das ;,Hotel zur Post", dessen Inhaber unser Ede
Laetsch, zuletzt wohl Brosius, war. selben Hause wohnte auch der Zeitungsberichterstatter Tobin. Seine Bibliothek war sehr be-liebt. Auch ein Korbwarengeschäft war im selben Hause. Es folgte die Selterfabrik Seidler ¬dann das Haus von Sattlermeister  Bläsner und dann das Gemeindeamt. Wer erinnert sich nicht mehr des so bullbeißig aussehenden und doch so netten und humorvollen Bürgermeisters Kude  Den Hüter des Gesetzes Ge¬meindewachtmeister Blosza kennt wohl auch noch jedermann! -
 
Die Straßenbrücke über einen breiten Graben, der bestimmt nicht nach „4711" roch verschwand bald im Zuge der Kultivierung. Dann die frühe-re Mittelschule, in der später die Haushalts¬-Kochschule unter Leitung von Frau Tonne -Wolf  eingerichtet wurde.
 
Links zweigt die Lindenstraße ab.
In  dieser Straße steht auch das Haus der Christlich¬en Gemeinschaft unter Leitung des Predigers Zander. - über die  Linden¬ße das Haus der Memeler Bank für Handel und Gewerbe, dahinter das Haus  von Frau Maskolus, in dem auch Dr. med. Skodlerrack  seine Praxis hatte. Als nächstes, der stets  gut gepflegte Garten von Rechnungsrat  a. D. Hermann. Das Wohnhaus war nicht weniger gepflegt. Späterer Eigen¬tümer war Rechtsanwalt Alfred Scher¬lies.
 
Es folgte die Parkstraße,
die entlang des Parks von Gut Adl. Heydekrug führte. Erwähnenswert war in diese Straße das Rundhaus von Baumeister Kairies. über die Parkstraße das große und schöne Haus von Tischlermeister Paul Schla- gowski. Hier  auch das Goldwarengeschäft von Bartel und Friseur-geschäft Heinrich Melz¬ner. Nicht weniger schön das anschlie¬ßende Haus des Händlers Meier Smolianski.  Eine lange, hohe Lebens¬baumhecke vor dem Gut Adl. Heyde¬krug folgte. Jeder Einblick war durch die dichte Hecke verwehrt. Von der Hofauffahrt konnte man ~ das hellblaue Guts-haus, in dem damals Dr. hc. H Scheu, dessen Sohn, Dr. med. Scheu. und seine Familie wohnten, gut er¬kennen, ebenfalls die großen Wirt¬schaftsgebäude.
 
 
Auf der anderen Straßenseite ab Post¬straße
die im Jahre 1926 erbaute evan¬gelische Kirche. Eine wirklich schöne Kirche. Das große Altarbild mit Zeitgenossen in der anbetenden Ge¬meinde löste Proteste aus. Das Pfarr¬haus, in dem Pfarrer Eicke wohnte, das etwas seitlich davor stehende Su¬dermanndenkmal sowie der nette Pro¬menadenweg mit den schlanken Birken waren eine wirkliche Augenweide. Ging man die Poststraße entlang, so kam man zur großen Herderschule. Dane¬ben das Haus des Studiendirektors S a¬m el. In nächster Nähe das neue Land¬ratsamt.
 
Nun zurück zur Prinz-Joachim-Straße. Hinter dem Promenadenweg der Kleinbahnhof. Die Gleise führten einmal zum Sziesze-Holzhafen und nach der anderen Seite zum Hauptbahnhof und nach Kolleschen. Das schöne Haus von Tautrim  war das folgende. Hierin das Katasteramt. Dann eine kurze Seitenstraße, die zum Holzmarkt und zur Markthalle führte.
 
Anschließend das große Wohn-und Geschäftshaus von Adalbert  Rittens.  Einst war hier ein. Kolonialwarengeschäft von Bilinski, später das Ra-diogeschäft von Rose jun. Oben hatte Geheimrat Dr. med. Cohn  seine Praxis. Ein kleines Holzhäuschen, in dem sich ein Butter¬geschäft befand, folgte. Hinter diesem das Klempnergeschäft von  Stantin.
Nun das flache, aber sehr ansprechende Salamander - Schuhwarenge-schäft von Julius Smo1ianski. Danach das Wohn¬haus von Händler Isidor Si1berstein. Hierin das Lederwarengeschäft von Schmidt Nachf. Labeit. Im anschließen¬den Gebäude waren die Bank der Ost¬preußischen Landschaft, das Schneider¬geschäft Bilowski- und später eine Bäckerei.
 
Die Schlachthausstraße - Lüderitzstr. führte zu den beiden großen Marktplätzen und zu der langen Markthalle. In dieser befand sich auch einst die Konservenfabrik. Nun aber wieder zurück zum eigentlichen großen Marktplatz Die zusammenhän¬genden vier großen Marktplätze waren die zweitgrößte Marktfläche Ostpreu¬ßens.
 
Auf der Ecke das Germania-Ho¬tel mit dem damaligen Eigentümer
Al¬bert Bratkus. Ihm folgte sein Bruder und schließlich  Bruno     Steppat. - Sakuth.  Das Germania-Hotel soll bis 1944 be¬reits dreimal abgebrannt gewesen sein. Immer wieder wurde es erbaut. Viele Ge-schäftsräume befanden sich außer dem eigentlichen Hotel und größten Saal Heydekrugs hierin. Einige dieser Geschäftsleute waren Benno Ofsi- jowitz,  Sakuth,  Rose sen.,  Melzner, Wythe, die Kneipe „ Windenbur-ger Ecke Klein und Apotheke Prieß.
 
Fast ohne Unterbrechung schlossen sich folgende Geschäftshäuser an: Kaufmann Günther, Fleischer-mstr. Max Schu¬mann mit Bäckerei Hoppe und ein Papierwarengeschäft, Fleischermeister Fuhrmann und das zwei-te Kaisers Kaffee-Geschäft, Restaurant von Wwe. Schmidtke nebst Dro-gerie Rasch, später Sagenkahn, und schließlich F. Bratkus. Als letztes freundliches Haus in dieser Front die Adler-Apotheke von Schmitt sen. und jun. Später erwarb dieses Haus Isidor Silberstein.
 
Ge¬genüber der Memeler Straße
verliefen in ebenfalls gerader Front die Gast wirtschaft von Makain und Schappeit,  das Manufakturengeschäft von  Simmat, das Eisenwaren-geschäft von Ewald  Krasemann, später Eugen  Buttgereit. Eigentümer dieses Hauses war  C. Schmidt  Nachf. Es folgte das Haus des Bäcker-meisters  Neuen¬dorf,  in dem sich außerdem ein Schreib¬warengeschäft befand. Folgend das Haus, in dem sich das Manufakturen¬geschäft von Max  Bräude  befand. Als letztes Haus in dieser Front das des Eisenwarenkaufmanns  Schwark,  „des Dicken"-.
 
Die nächste Front begann mit dem Manufakturengeschäft von Louis    Kuppermann, anschließend das Ko¬lonialwarengeschäft und die Restau¬ration Buttkus.
 
Durch die Wiesenstraße
wurde diese Front unterbrochen. Wie oft bin ich mit meinen Kollegen  Schleszies und Rondeck  diese Straße am Sonntag früh zum Angeln und Flimmern nach Szieszgirren gefahren. Es folgte die kleine Drogerie von Rehberg, spä¬ter von Flick jun., dann das Mehl¬geschäft von Schneider. Das letzte Manufakturengeschäft  von Louis Epstein. Ebenfalls das letzte Eisenwaren¬geschäft auf dem Marktplatz war das von Johannes Schmidt, später Her¬mann Schwellnus  nebst der nicht wegzudenken-den Kneipe.
 
Diese Front wurde mit dem Wohnhaus von Johannes Schmitt, das unmit¬telbar an der Sziesze stand, abgeschlos¬sen.
 
Der Fischmarkt begann auch mit einer Kneipe „Zum goldenen Ancker". Ein Getreide- und Mehlwarengeschäft bildete die nächste kurze Front. Etwas im Hintergrund eine Maschinenreparatur¬werkstätte. Daneben das Haus von Fischhändler  Gustav Zander nebst seinem kleinen Mietshäuschen. Die Ha¬fenstraße und die Fischstraße danach. Gegenüber von Zander das Getreide-, Eier- und Geflügelversandhaus von Isi¬dor Silberstein und zum Abschluß des Fischmarktes, dicht an der Sziesze, das kleine Kolonialwarengeschäft von Smolianski sen.
 
Es lohnt sich aber noch, die Hafen¬straße
entlang des Hafens zum Ruder¬vereinshaus zu gehen. Zunächst der Segelbootschuppen, anschließend das zierliche Wohnhaus, in dem der Ver¬walter des Rudervereins wohnte. Dieses war ein Wythe und später Leo Formella. Am Schluß  Darszenies. Dieses Haus diente auch als Jugendherberge.
 
Das Bootshaus. Nichts ist mir hier im Ruder¬haus unbekannt. Da, das eigentliche Clubzimmer mit dem viel benutzten Flügel und dem dauernd besetzten Bil¬lardspiel. So manches nette Tänzchen im kleineren Kreis wurde hier gedreht. Und dort, die kleine und doch so reich¬haltige Kantine. Unmittelbar daran das Vorstandszimmer und schließlich der große Bootsraum mit den Umkleideräu¬men. Die Ruderboote sind alle zu Hause. Es sind dieses: Der Einer „Ewald" - benannt nach dem damaligen Steuermann Ewald Krasemann, der Doppelskuller „Else" - benannt nach Frau Else Kolitz. Der Gigvierer Heydekrug", der zweite Gigvierer „Sieg¬fried" - benannt nach dem jüngsten Sohn des damaligen Vereinsvorsitzenden Michael Kubillus, dann der m. W. vom Ruderverein Essen geschenkte Gigvierer „Germania" und schließlich noch der Renn-vierer ."Hoffnung". Zwar blieb es mit diesem Rennboot immer nur bei der Hoffnung". Zu einem Sieg hier¬mit hatte es nie mehr ausgereicht.  O, was waren das für mich nur für wun¬dervolle Wanderfahrten und Regatten!
 
Der Markt
An jedem Montag Nachmittag trafen Dampfer „Herta" oder "Ruß" mit den Fischern von der Kurischen Nehrung mit ihrem reichen Fischange-bot zum großen Dienstag-Markt in Heydekrug ein. Die Kurenkähne mit ihren stolzen Wimpeln von nah und fern waren eben¬falls mit dem reichen Fischangebot ent¬lang des Szieszeflusses von der Markt¬brücke bis hinter Smolianski sen. ein¬getroffen. Wer kann jemals dieses idyl¬lische Bild vergessen''
 
 
Zurück geht meine Wanderung über den Fischmarkt und den großen Markt¬platz. Meine Wanderung wäre aber un¬vollständig, wenn ich nicht des „Alten Krugs auf der Heide" gedenken wollte. Da steht gegenüber der Landzunge, um¬flossen vom Szieszefluß, ein Haus. In diesem ein Krug, eine Restauration, ein Kolonialwarengeschäft von Seidel und ein Eisenwarengeschäft von Martin La¬buttis,  später Hermann Schwelnus und zuletzt Naubur.
Nach diesem „Krug auf der Heide" soll der Orts¬name „Heydekrug" entstanden sein.
Ein kleines Häuschen, in dem s. Zt. der Mechaniker  Leo Formella han¬tierte, steht dicht neben dem „Krug auf der Heide". Ja, daneben im Sziesze¬fluß auch noch das schlanke weiße Mo¬torboot von Formella. Der Zeit ge¬horchend, mußte unser alter „Krug auf der Heide" schon im Jahre 1939 von der Bildfläche verschwinden. Ein Be¬dürfnishäuschen wurde dafür neu er¬baut. Wo blieb die Tradition?
 
Meine Wanderung geht durch den idyllisch und ruhig gelegenen Raben-wald. Also an der Töpferhalle über die Stra¬ßenbrücke entlang des Szieszeflusses. An der Sziesze liegt ganz romantisch ein Haus wie im Dornröschenschlaf. Daneben das alte Landratsamt. Dann nochmals eine Straßenbrücke über einen toten Arm der Sziesze. Rechts die Auf¬fahrt zum großen Holzplatz der Säge und Mahlmühle Kolitz. Ebenfalls auf der rechten Seite ein schönes Gebäude, in dem einst Gerichtsvollzieher    Luschnath  wohnte. Gegenüber das  Kreis¬krankenhaus.
 
Die Rußer Chaussee,
die über Bismarck nach Ruß führt, wird uns wohl auch nicht verloren gehen.
 
Rabenwald
Nun aber hinein in unsern schönen Rabenwald. Der Szieszefluß bleibt mein treuer stiller Begleiter zur Linken. Auf der Szieszeseite zieht sich der Guts¬park von Adl. Heydekrug hin. Alte wuchtige Bäume und Neuan-lagen be¬stimmen das schöne Landschaftsbild. Unendlich scheint der Weg durch den Mischwald zu sein. Eine Wanderung, wie sie kaum schö-ner sein kann. Dort, links die schmale Sziesze-Hängebrücke- Elisabeth mit ihren Stahltrossen. Auf der anderen Seite dieser kleinen Brücke ein ganz besonders schöner Ruheplatz unter einer Gruppe von wuchtigen Linden. Rechts die Gehöfte von Bauunternehmer Brusdeilins, Schapals und Böttcher. Hinter einer würzig duftenden Kiefern¬anlage der ganz wundervoll gelegene Sportplatz. Hier wurden nicht nur alle möglichen Sportarten von Vereinen aus¬getragen, selbst unsere Justiz-Sport-¬Gruppe ließ sich hier sehr oft sehen.
 
Nicht vergessen soll aber unsere schöne erhebende Johannisfeier auf dem Sport¬platz sein, geleitet von Rektor Hen¬kel oder Lehrer Kurras. Fast ganz Heydekrug wollte hieran teilnehmen, und die ländliche Jugend von nah und fern wollte diese schöne Feier auch nie versäumen.
 
Die schön gelegene Ra¬benwaldschänke darf keineswegs ver¬gessen werden. "Wo lind des Waldes Lüfte weh´n, in hundertjährigen Eichen da Muß auch eine Schänke steh´n zum Zechen und zum Träumen"  Die letzte Wirtin war Witwe Bratkus. Von der angrenzen¬den überdachten Tanzfläche wurde bei dieser und anderen Gelegenheiten aus¬giebig Gebrauch gemacht. Wie wunder¬voll waren doch all diese Waldfeste! Ganz besonders schön war das jährliche Pfingstsingen des Männer-gesangvereins. Wer entsinnt sich nicht noch dieser wundervollen Darbietungen bei gutem Kaffee und Kuchen von Tante Bratkus ? Keineswegs will ich aber bei dieser Gelegenheit unsere Stadtkapelle unter Leitung von Lehrer Leo Schwark, später unter Kurt Otto, ver-gessen. Die¬ses war doch ein schöner Aufschwung für unser Heydekrug. Da steht auch das nette Heydekruger Schützenhaus. Neben den vielen Übungs- und Wett¬schießen wurde hier auch jährlich der Schützenkönig „erschossen" und an¬schließend zwei Tage lang „begossen". Dieses gehörte nun einmal zur schönen Tradition des Schützenvereins.
 
Dann noch eine schmale Holzbrücke über einen kleinen Abzugsgraben, und ich verlasse den schönen Rabenwald, um meinen Heimweg etwas abzukürzen. Waren es nicht erquickende Spazier¬gänge an Sommer-abenden, wenn die Nachtigallen - Sprosser - an der Sziesze jubilierten?
Vorbei ging's am Gut Kallwellisch¬ken, das früher auch zum Gut Adl. Heydekrug gehörte. Der letzte Besitzer dieses Gutes war.
 
 
Erich Dommasch, vor dem Karl Borm.  In einer Scheune war in den letzten Kriegsjahren ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Spä¬ter wurde dieses als Judenlager be¬nutzt!
 
Den alten Pagriener Weg nach Wer¬den fand ich wundervoll. Die Kronen der alten Weidenbäume taten sich zu einem grünen Laubengang zusammen. Dieses war aber das letzte Stück mei¬ner Wanderung entlang wogender Ge¬treidefelder. Mein Nachbar Fritz Bumbullies mit seinem kleinen netten Häus¬chen und seiner „Baumschule" ist das letzte Anwesen meiner Wanderung.
 
Auf Grund eines selbstgefertigten Stadt¬planes habe ich meinen Gedanken bei dieser Wanderung freien Lauf gelassen. 14 Jahre sind es bereits her, als ich die Heimat verlassen mußte, und da ist es sehr leicht möglich, daß mir falsche Bezeichnungen oder Benennun¬gen un-terlaufen sind. Diese Verfehlun¬gen bitte ich deshalb zu entschuldigen. Für eine Richtigstellung wäre ich dankbar.
 
Ja, so war es einmal. Damals wußten wir noch gar nicht all das Schöne und Friedliche zu schätzen. Heute wissen wir es, nachdem wir alles Leid über uns ergehen lassen mußten.
Erst wenn du in der Fremde bist, weißt du, wie schön die Heimat ist.
Ja, ebenfalls sehr schön ist unsere „zweite Heimat" in der wir heute le¬ben, aber nur für das Auge. Das Herz ist in der alten Heimat - zu Hause  geblieben.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein Gedicht aus Heydekrug
 
Eine Heydekrügerin wurmte es, daß man unsere ostpreußische Heimat zwar überall lobt, aber für unsere Menschen nicht das richtige Ver-ständnis findet. Der Ostpreuße gilt als stur, unbeweg¬lich, ungebildet. Seine Sprache bildet den Quell einer nie versiegenden hämi¬schen Hei-terkeit. Die Heydekrügerin, von der wir sprechen, ist Margot Eich¬holz, geb. Liedtke, die Witwe des Hey¬dekruger Apothekenbesitzers Oscar Eichholz. Frau Eichholz ist die Schwe¬ster des bekannten deutschen Film¬schauspielers Harry Liedtke. Als sie einen Artikel zum Thema  „Das Land ist ja schön, aber die Menschen . . ." las, schrieb sie die folgenden Verse, die in der „Memelländischen Rundschau" er¬schienen.
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Der Ostpreuße
 
Das Land ist wohl schön, und die Menschen sind wohl treu
Das ist aus dem Reiche den Brüdern nicht neu.
Doch was sie nicht sehen und auch nicht versteh'n:
„Kein Ostpreuße wird mit dem Winde sich dreh'n."
 
Das Leben ist hart, um so härter sind wir,
Doch wissen wir auch um beglückende Zier.
Wir wissen, daß kurz nur der Sommer uns blüht,
Drum haben wir Freuden für Herz und Gemüt!
 
Nicht jedem erschließen wir gleich unser Sein.
Nicht jeder schaut uns in die Seele hinein.
Noch ist uns der Handschlag soviel wie der Schwur.
Neid, Bosheit und Tücke verachten wir nur.
 
Wir geben auch fröhlich und sind stets bereit,
Zu helfen, zü lindern, wo Not ist und Leid.
Und braucht uns der Nachbar, dann treten wir ein,
Als ging es bedrängt um das eigene Sein.
 
Wir steh'n an der Grenze und halten die Wacht.
!n Treue zum Reiche, still, sorgend, bedacht.
Wir leihen auch keinem Verräter das Ohr.
Wir lachen auch gerne und haben Humor.
 
So laßt nur den Ostpreußen sein, wie er ist,
So treu, daß er nie seine Heimat vergißt,
So stark, daß die Bürde des Lebens er trägt
Und nicht erst mit Zagen die Lasten abwägt.
 
Wenn ihr ihn bekrittelt, ihn umwandeln wollt,
Ist echt er nicht mehr wie des Samlandes Gold.
Nicht fest wie der Felsen am brandenden Meer,
Dann ist er kein richtiger Ostpreuße mehr.
 
 
 
Archiv    
 
Der Heydekruger Markt war sehenswert
 
Memeler Dampfboot
Von den nahe beieinander liegenden Ort¬schaften Heydekrug, Szibben, Werden. Cyr¬tionischken und Barsduhnen wurden 1911 die schon seit längerer Zeit eine wirtschaft¬liche Interessengemeinschaft bildenden Or¬te Heydekrug, Szibben und Cyntionischken zu einer Gemeinde unter der Bezeichnung Heydekrug vereinigt. Nach der Volkszäh¬lung von 1910 hatte Heydekrug 1142, Szib¬ben 1922 und Werden 272 Einwohner. Schon Friedrich Wilhelm I. hatte die Ab¬sich gehabt, Heydekrug zur Stadt zu erhe¬ben. Der Bebauungsplan war fertiggestellt. Doch dann scheiterte das Vorhaben und mußte bis zum zweiten Weltkrieg warten, als Heydekrug unter Oberbürgermeister Eduard Weberstaedt das Stadtrecht und ei;i Stadtwappen mit Elchschaufel und Eichen¬laub erhielt. Damals wurden Schiaszen und Werden eingemeindet.
 
Heydekrug verdankte seinen wirtschaftli¬chen Aufschwung den gün-stigen Verkehrs¬verhältnissen. Es liegt an der Grenze zwi¬schen Höhen-zug und Niederung. Es ist ein Knotenpunkt für mehrere wichtige Chaus¬seen und kann mit Autobussen genauso er¬reicht werden wie mit Eisen-bahn oder Dampfer. Im weiteren Umkreis findet sich. von dem im Kreis zu peripher gelegenen Ruß abgesehen. kein Ort. der Hydekrug ernst-haft Konkurrenz machen könnte, Markt und Hafen der bis in die Stadt hinein schiffbaren Sziesze zeigten an Markttagen (bis zur Flucht immer dienstags. unter den Sowjets sonntags) ein reich belebtes Bild. In lan-ger Reihe machten die aus der Nie¬derung und von der Nehrung kom-menden Dampfer und Kähne im Hafen fest. Bis nach dem ersten Welt-krieg waren hier auch die Kurenwimpel von Gilge, Inse. Tawe. Loye und Karkeln vertreten. Berge von Gemüse aus Pokallna und Warruß, Kartof-feln aus Bismarck, Obst aus den litauischen Grenz¬gebieten. Unmengen von Fischen harrten der Käufer. Oftmals waren bis zu 40 Kähne mit Stinten gefüllt. die vorwiegend els Schweinefutter gekauft wurden. aber auch eine beliebte Mahlzeit ergaben. Schameiten brachten Scheithoiz, vorwiegend Birke, in ganzen Fuhren zum Verkauf. Heufuhren, Säcke voll Getreide, Körbe voll quiekender Ferkel warteten auf Käufer. Neben Hoch¬- und Plattdeutsch hörte man das memellän¬dische Litauisch und das Kurisch der Haff¬fischer. Ein besonderer Markttag war der Dienstag nach Johanni, bei dem über die Grenze viele Tagelöhner strömten, um sich bei den Niederungsbauern für die Heuernte zu verdingen. Wichtig waren auch die Schweine- und Viehmärkte sowie die Remonte abnah-men. Zur Befriedigung der Bedürfnisse der Orts- und Kreisbewohner ließen sich in Heydekrug zahlreiche Kaufleute, Gastwirte, Handwerker und Gewerbetreibende nie¬der. Zwei Schneidemühlen, zwei Brauereien, eine Molkerei, drei Dampfmahlmühlen, zwei Zementwarenfabriken und die Traksedener Torfstreufabrik zeugten von der wachsenden Bedeu-tung des Kreisortes.
Die öffentlichen Gebäude verteilen sich zweckmäßig über den gesamten Ort. Die schon vor der Verschmelzung errichtete gehobene Volksschule Heydekrug-Szibben , liegt auf der Grenze beider Ortsteile. „Mit vereinten Kräften" hieß die programmati¬sche Inschrift.
Der Bahnhof, die katholische Kirche und das katholische Waisen-haus, das 1909 bedeutend erweiterte Amtsgericht. ein Postamt und die Gasanstalt befanden sich in Szibben. Ein zweites Postamt, die Markt-halle, das Zollamt, die landwirtschaft¬liche Winterschule, das Kreis-krankenhaus, die Herderschule und das Landratsamt la¬gen in Hey-dekrug. Die evangelische Kirche Heydekrugs konnte erst im November 1926 vollendet werden. Das erste Werdener Gotteshaus stammte aus dem Endee Schlubberche ¬Kaffee zu trinken und zu schabbern. Zuerst erzählte jede von ihrem Erge¬hen in den letzten einsamen Jahren, doch dann wurde das Herz freier und es hieß immer wieder: .,Weißt du noch?"
 
Ja, wenn ich an unser liebes Hey¬dekrug denke, steht mir auch der „hohe" Mann vor Augen, der reich ge¬worden war, wenn auch nicht im-mer auf ehrliche Weise. Der hatte eine Frau, ich glaube aus Jodekrandt oder Bismarck, deren ganze Bildung die Einbildung war. Die Mutter des Man¬nes verkaufte Gemüse auf dem Markt. Als die aufgetakelte Schwie-gertochter vorübergeht, ruft die alte Frau: „Gri¬tike, willst paar Radies-chen für An¬ses mitnehmen?" Empört sagt die Jun¬ge: „Was will die Frau von mich, ich kenne ihr doch gar nicht!"
 
Der Wochenmarkt bei uns! Denke an das Angebot! Wir wollen mal im Gei¬ste dort einkaufen! Wenn man vom Ho¬tel „Germania" an den Töpferbuden vorbeigegangen war, begann der Bee¬renmarkt. In großen Mengen wurden hier die Früchte der jeweiligen Jah¬reszeit aus Wald und Garten angeboten. In den Körben lockten frisch gepflück¬te Erd-, Blau-, Stachel-, Johannisbee¬ren, Kirschen, Pflaumen und Pilze zu sehr mäßi-gen Preisen. Verlockend war auch die nahebei ausgebreitete Blu¬men-pracht. An der Sziesze entlang bil¬deten die dort sitz3nden Gemüse-frauen einen Gang, der manchmal zum ,.Spie߬rutenlaufen- tiverdzn konnte. Süß lächelnd rief manche Frau eine Vor¬übergehende, die die erste Jugend lan¬ge vergessen hatte. an: ,.Ach, trautstes. junges Madamche, hier schöne Gurken, nehmen Se mit."  Doch wenn diese die manchmal nicht ganz einwandfreie Wa¬re ablehnte. hiieß es wohl: "Sone dam¬liche Vogelscheuche. wenn die im Ha¬ferfeld steht, rennt selbst de Ilske weg!".
 
Endlich war der Fischmarkt erreicht. Welch ein Reichtum an herr-lich fri¬schen, noch zappelnden Exemplaren wurden hier angeboten: In der Sziesze hatten viele Kurenkähne und der Dampfer aus Nidden fest-gemacht, die F1undern. Aale.  Hechte. Karauschen. Zander. Plötze; Schleie, Pukes, groß ¬und kleine Stinte und Neunaugen zum Markt gebracht hatten. Der Dampfer wurde auch von Sommergästen aus Nidden benutzt, die den Markttrubel genießen und einkaufen wollten
.
Unser Netz schwenken wir beglückt. das Mittagessen wird schmek-ken! Ge¬bratener Fisch, Salat mit Schwand, Stachelbeersuppe, Früchte aus eigenem Garten! Jetzt auf zum Buttermarkt: In vielen Reihen stan-den die Landfrauen nebeneinander, vor sich blütenweiß ausgekleidete Körbe. aus denen die goldgelbe Butter den Käufer anlachte. Ausgewo-gen, manchmal in Formen ge¬drückt. daß sie nun Blüten und Blät¬ter oder Ornamente zeigten, waren die Stücke mit Pergamentstreifen oder Runkelblättern umgeben. In manchen Körben lagen Stücke von drei und mehr Pfund. Die Eimer mit 20l Pfund waren beim Händler abgegeben wor¬den. Diese umrahmten mit ihren Stän¬den den Buttermarkt und hat-ten die Ware aufgetürmt. die dann .ins Reich gesandt wurden. Es wurde erzählt, daß eine "Dame" zum Abschmecken dar Butter statt eines Teelöffels den Dau¬mennagel mit Trauerrand verwandte und fragte: "Kind vom Land, was kost' de Butter?"
„Städtsche Keeter, Mark dat Pund", war die Antwort.
 
Bei den Bergen von Eiern, die dort feilgeboten wurden, lachte das Herz, besonders in der billigen Sommerzeit. Da ist eine sehr freund-liche Stadtfrau zu einem Korb getreten und hat ge¬fragt: „Mannche, kann ich mir de Eier von de schwarze Hühner aussuchen?
 
„Gewiß, Madammche! Aber segge Se moal, woran erkenne Se dat?"
 
„Ja, die schwarzen Hühner legen die großen Eier!"
 
Neben der Straße, die durch das Marktgewoge gen Augstumal führte,
standen Wagen nebeneinander, Hohl- ¬und Leiterwagen, die Deichsel der Stra¬ße abgewandt. Dies war der Getreide¬markt, durch den mehrere We-ge, durch Wagenschlangen gebildet, führten. Je nach Jahreszeit konnte man hier Ge¬treide aller Art, Äpfel, Pflaumen in Mengen, Kirschen nach Scheffeln, Kar¬toffeln, Gänse- und Entenbraten erste¬hen. An den Häu-sern des Marktplatzes bildeten Holzbuden eine Straße, in der Seiler-waren, Schuhmachererzeugnisse, Holzschuhe und Schlorren zum Kauf angeboten wurden. Gehandelt und ge¬feilscht wurde überall auf dem Markt.
 
Das Auge war vom Sehen bereits müde, der Kopf benommen von dem Handeln. Wenn es auch nur um ein paar Cent oder einen Apfel ging, man freute sich, den Landmann oder Händ¬ler angeschmiert zu haben!
 
An der Apotheke vorbei ging es über den Schweinemarkt zur Fleischhalle. Von der Kneipe nebenan gröhlten be¬reits einige Männer, die den Erlös teils aus Freude, teils aus Ärger in „Skei¬drojas" umge-setzt hatten. Früh waren sie unterwegs, der Markt begann im Sommer um fünf, im Winter um sie¬ben Uhr. Einige wollten sogar tanzen, denn vor der Tür spielte ein Leier¬kastenmann: „Lott is dot, Lott is dot, Lieske liggt em Starwe. Dat es got, dat es got, war' wie ock wat arwe!" Manch Geldstück fiel in den Hut des Mannes der neben ihm stand. Die Fa¬ma berichtet, er komme aus Memel, wo er zwei Häuser sein eigen nenne.
    Auf dem Schweinemarkt handelte man um große und Läuferschweine und reizende, rosige Ferkelchen. Lei¬der war oft das Angebot viel größer als die Nachfrage.
Die Fleischhalle war ein Kapitel für sich! Diese Fülle! Viele stellten sich an: Die warmen Würstchen tauch¬ten nach jedem Bissen in den Mostrich¬topf, bis der Fleischer ihnen den Krug wegzog! Frau Siemens mit dem Käse¬stand war ein Anziehungspunkt; die Geschäftsfrau be-scheiden, freundlich und tüchtig, die Ware duftend und sehr gut.
 
Vom ersten Eingang der Halle bis zum Ausgang waren alle Stände durch Fleischer belegt, die manchmal laut die Käufer anriefen und scheel drein schauten, wenn die angerufene Haus¬frau am Nebentische kaufte. Wenn der Frost einsetzte, schlachteten die Bau¬ern selbst und verkauften einen Teil des Schweines zu einem etwas geringe¬ren Preise als die Fleischer. Da die vorhandenen Stände nicht ausreichten,  wur-den lange, mit weißen Laken be¬deckte Tische im breiten Gang der Halle aufgestellt, und das Fleisch darauf gelegt. Der tüchtige Bauer zeigte sich von einer anderen Seite, der war Geschäftsmann!
 
Die Schlachthofstraße führte zur Hauptstraße. Auf dem Wege dort-hin, kam man am Holzmarkt vorüber. Hier versuchten die Leute von jen seits der früheren russischen Grenze - Szameiten - Holz zu verkaufen und die Städter mehr oder weniger anzuführen. Oft kam es vor, daß sie
die Fuhre nochmals verkauften, sich ihres mehrfachen Gewinnes freuten, und die Betrogenen warten ließen. Oft erkannte der Geleimte am nächsten Wochenmarkt den Betrüger wieder und übergab ihn der Polizei.
„War das ein Leben Madline'. Wie freuten sich die Jugend und das Ge¬sinde auf den Herbstjahrmarkt! Die Kuchen- und Würstchenbuden, die
„Schmeißweg", auf dem Radauplatz" verschiedene Karussells, Schau-keln, Glücksräder, Würfelbuden, Lukasschla¬gen und unendlich viel mehr. Das Kreischen der Marjellens, das Singen der Jünglinge und sonstiger Krach, der den Jahrmarktstag beschloß! In Ham¬burg reden sie stolz von ihrem „Dom". Ich war auch einmal dort und dachte Wunder zu sehen. Der Radau war viel¬leicht noch toller als bei uns - aber sonst! Zu Hause war's schöner, viel¬leicht auch weil wir jünger waren! Na ja, ich will zugeben, etwas wilder gings hier doch zu als in Heydekrug, aber schöner nicht! Es war eben die Heimat!"   M Kühn
 
Es ist gut, von Zeit zu Z
großen Ebene ist. Sie gek _ _ . ,,... uei ivoraeulapälschen Tiefebene ist. Von der gewaltigen Weite und Einsamkeit geht ein starker Zauber aus, den nur ein Mensch des Flachlandes voll empfinden kann. So sehr uns steile Berge und romantische Flußtäler begeistern können - volles Glück empfin¬den wir nur unter dem hohen Himmel der Heimat, in dem Land des weiten Horizontes. Vielleicht war es deshalb in unseren Häusern, besonders im Winter, so gemütlich, weil das Heim der Gegenpol des ins Grenzen¬lose fließenden Landes war, das sich in genau so grenzenlose Gewässer verliert. Darum kehren auch heute noch unsere Gedanken so gern in das winterliche Heydekrug zurück, das wie verloren zwischen Schnee und Himmel liegt und uns doch mit tausend lieben Erinnerungen umfängt. Aufn.: E. Friedrich.-->
 
==Straßen==
 
{{#dpl:
| category = Straße in Heydekrug
| redirects = include
| format = *Folgende Straßen sind bisher erfaßt:\n,[[%PAGE%|²{#replace:%TITLE%¦in Heydekrug¦}²]], - ,\n
}}
 
Dabei sind auch die Einwohner aus dem Adressbuch 1942 erfaßt.
 
==Schulen==
 
===Herderschule===
[[Bild: Herderschule.jpg|thumb|300 px|left|Herderschule]]
 
Das Schulgebäude steht in der [[Herderstraße in Heydekrug#Haus Nr.2-6|Herderstraße 2-6]].
====Schulbilder====
[[Bild:Bild Ort Heydekrug Herderschule Abitur 1934.JPG|thumb|400px|Abiturklasse der Herderschule Heydekrug im Jahre 1934. Der Schmuck auf den Reverse-Klappen sind "Alberten", von Verwandten, Freunden, Bekannten und Paten geschenkte goldene Anstecknadeln, die anzeigen, dass der Abiturient nun berechtigt ist, ein Studium an der Albertina-Universität in Königsberg aufzunehmen.]]
 
 
'''Abitur 1934'''
 
*Die offizielle Liste der Abiturienten 1934 steht in '''ASCHMANN''', Georg Harry: Die Herderschule zu Heydekrug, Salzgitter 1985, S.88:
 
 
 
 
*Margarete Auksutat, Lydia Batschansky, Ilse Behl, Johanna Jucewitsch, Martina Killus, Artur Kairies, Helmut Klein, Sigrid Kupffer, Rita Lax, Heinrich Ludszuweit, Siegfried Ludszuweit, Maximilian Müller (nicht auf dem Foto?), Helene Neumann, Horst Oloff, Emil Sziegaud (nicht auf dem Foto?), Benno Winkler.
 
 
 
''Anhand der mit den Initialen bestickten Mützen kann man die meisten Personen konkret zuordnen. Da Nikolai Motritsch (laut Aschmann Abiturjahrgang 1932) definitiv zugeordnen werden konnte, ist anzunehmen, dass noch mehrere "Jahrgangsfremde" dabei sind. Nach Durchsuchung zweier Jahrgänge ist die Namenszuordnung aufgrund der Initialenkombination bis auf zwei Fälle eindeutig:''
 
 
 
 
*'''Reihe unten von links''': Johanna '''Jucewitsch''', [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I143142&nachname=BATSCHANSKY&modus=&lang=de Lydia '''Batschansky'''], [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I145894&nachname=AUKSUTAT&modus=&lang=de Margarete '''Auksutat'''], [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I168369&nachname=KILLUS&modus=&lang=de Martina '''Killus'''], Helene '''Neumann''', Ilse '''Behl''', Sigrid '''Kupffer''', Elma '''Petereit''' (1933) oder Erika '''Peldszus''' (1933), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I155420&nachname=LAX&modus=&lang=de Rita '''Lax'''].
 
*'''Reihe Mitte von links''': Benno '''Winkler''', Hausmeister Gustav '''Fabian''', Lehrer '''Mallon''' oder '''Ulrich''' (?), Helmut '''Klein''', Artur '''Lautzas''' (1933) oder Arno '''Launert''' (1933), Heinz '''Maskolus''' (1933).
 
*'''Reihe oben von links''': [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I52669&nachname=LUDSZUWEIT&modus=&lang=de Siegfried '''Ludszuweit'''], [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I134149&nachname=MOTRYTSCH&modus=&lang=de Nikolai '''Motritsch'''] (1932), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I153068&nachname=AWI%DFUS&modus=&lang=de Erich '''Awiszus'''] (1933), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I145893&nachname=OLOFF&lang=de Horst '''Oloff'''], Direktor Dr. Heinrich '''Samel''', Artur '''Kairies''' (1934) oder Alfred '''Kupffer''' (1933), [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I115932&nachname=LUDSZUWEIT&modus=&lang=de Heinrich '''Ludszuweit'''].
 
''Die Verlinkungen sind nicht immer ganz sicher.''
------------------
===Landfrauenschule===
Landwirtschaftliche Haushaltungsschule für Jungbäuerinnen
[[Bild: LandfrauenschuleHeydekrug.jpg|thumb|400 px|left|Landfrauenschule]]
[[Bild: Heydekrug-Haushaltungsschule.jpg|thumb|600 px|Schülerinnen um 1930]]
 
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== Verschiedenes ==
===Verkehr===
* Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke führte seit 1913 von Heydekrug nach Kolleschen.
Die Strecke ist nicht mehr erhalten.
Siehe hierzu:
[http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinbahn_Heydekrug%E2%80%93Kolleschen Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen in Wikipedia]
[[Bild: Heydekrug_Kleinbahnhof.jpg|thumb|left|430 px| Kleinbahnhof Heydekrug Anfang 20. Jhrt.]]
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<br style="clear:both;" />  
===Karten===
[[Bild: Heydekrug URMTB029 1860x.JPG|thumb|420px|Heydekrug im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br><small> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz</small>]]
[[Bild:Heydekrug_SCHK006.jpg|thumb|left|430 px|Heydekrug auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz</small>]]
[[Bild:Heydekrug2_URMTB029_1860x.jpg|thumb|420px|left|Heydekrug und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br> <small>© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz</small>]]
[[Bild: HeydekrugRussklein.jpg|thumb|430 px| Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000]]
[[Bild:Heydekrug_URMTB029_1860.jpg|thumb|430px|left|Heydekrug im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
[[Bild:Heydekrug2_URMTB029_1860.jpg|thumb|430px|Heydekrug und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
[[Bild:Ort Heydekrug Meßtischblatt 01.jpg|430 px|thumb|Heydekrug<br><small>(c) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]]
[[Bild: Ruß1650.jpg|thumb|left|430 px|Handskizze um 1650]]
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[[Bild:Heydekrug_MTB0694,0695.jpg|thumb|left|420 px|Heydekrug im Messtischblatt 0694 Heydekrug, 0695 Gaidellen <small>(1910-1940)</small><br> mit den Gemeindegrenzen von 1938<br><small>© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]]
 
[[Bild:Stadtplan_Heydekrugy.jpg|thumb|420 px|'''Stadtplan Heydekrug''']]
==Abschied von Heydekrug 1972==
[[Bild:KatasterAdlHeydekrug-1.jpg|thumb|left|420 px|Katasterkarte<br /><small>Hugo-Scheu-Museum</small>]]
[[Bild:Bild_Heydekrug_Abschied_1972018.jpg |400px|thumb|Abschied von Heydekrug 1972]]
[[Bild: KatasterAdlHeydekrug-2.jpg|thumb|420 px|Katasterkarte<br /><small>Hugo-Scheu-Museum</small>]]
 
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==Heydekrug 2010==
==Heydekrug 2010==
 
::{|
[[Bild:HeydekrugP1010146.JPG|thumb|320px|left|Evang. Kirche (Bild: Walter Keck)]]
| [[Bild:HeydekrugP1010147.JPG|thumb|455 px|<center>Die ev. Kirche in '''Heydekrug''' <small>(Bild: Walter Keck)</small></center>]]
[[Bild:HeydekrugP1010147.JPG|thumb|420px|Evang. Kirche (Bild: Walter Keck)]]
| [[Bild:HeydekrugP1010151x.JPG.JPG|thumb|405 px|<center>Das Pfarrhaus in '''Heydekrug''' <small>(Bild: Walter Keck)</small></center>]]
[[Bild:HeydekrugP1010149.JPG|thumb|420px|left| (Bild: Walter Keck)]]
|}
[[Bild:HeydekrugP1010151.JPG|thumb|420px|Pfarrhaus (Bild: Walter Keck)]]
<br style="clear:both;" />
:::{|
| [[Bild:HeydekrugP1010146x.jpg|thumb|285 px|<center>Die ev. Kirche in '''Heydekrug''' <small>(Walter Keck)</small></center>]]
| [[Bild:Heydekrug_Kirchenportal_2010.JPG|thumb|510 px|<center>Kirchenportal der ev. Kirche zu '''Heydekrug'''</center>]]
|}
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::{|
| [[Bild:Heydekrug_Feuerwehrhaus_2010.JPG|thumb|405 px|<center>Feuerwehrhaus in '''Heydekrug''', erbaut 1911</center>]]
| [[Bild:HeydekrugP1010149x.JPG|thumb|455 px| <center>Der ehemalige Marktplatz in '''Heydekrug''' <small>(Bild: Walter Keck)</small></center>]]  
|}
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<!-- === Historische Gesellschaften === -->
<!-- === Historische Gesellschaften === -->
<!--== Genealogische und historische Quellen ==
<!--== Genealogische und historische Quellen ==
=== Genealogische Quellen ===-->
 
=== Genealogische Quellen ===
<!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, -->
<!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, -->
<!-- Zivilstandsregister, andere Urkunden, Volkszählung,        -->
<!-- Zivilstandsregister, andere Urkunden, Volkszählung,        -->
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw.      -->
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw.      -->
<!-- mit geeigneten Überschriften einfügen.                    -->
<!-- mit geeigneten Überschriften einfügen.                    -->
==Weitere genealogische Quellen==
*[http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=23620 Notariatsregister des Notars Friedrich Ernst Gessner vom 01.07.-21.12.1869], u.a. mit Kaufverträgen.
*[http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=35288 Notariatsakten des Notars Gustav Arnold Carl Scheu, 1884]
<!-- === Historische Urkunden === -->
<!-- === Historische Urkunden === -->
<!-- == Bibliografie == -->  
<!-- == Bibliografie == -->  
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<!-- === Auswanderungen === -->
<!-- === Auswanderungen === -->
<!-- === LDS/FHC  === -->
<!-- === LDS/FHC  === -->


== Internetlinks ==
== Internetlinks ==
 
*[http://www.flickr.com/photos/27639553@N05/sets/72157606802232044/detail/ Fotoalbum Heydekrug]
[http://www.flickr.com/photos/27639553@N05/sets/72157606802232044/detail/ Fotoalbum Heydekrug]
*[http://www.muziejai.lt/silute/silutes_muziejus.htm Museum in Heydekrug]
 
*[http://goo.gl/maps/udzR7 Spaziergang durch das heutige Heydekrug ["StreetView"]
<!--=== Offizielle Internetseiten ===-->
<!--=== Offizielle Internetseiten ===-->
<!-- === Genealogische Internetseiten === -->
<!-- === Genealogische Internetseiten === -->
<!-- === Weitere Internetseiten === -->
<!-- === Weitere Internetseiten === -->


==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
[[Bild:Heydekrug_Rodelausflug_auf_dem_Fluss_Sziesze.JPG|thumb|400px|left|Heydekrug, Rodelausflug auf der Sziesze (Bild: Sabine Pettan)]]
::{|
| [[Bild:Heydekrug_Rodelausflug_auf_dem_Fluss_Sziesze2.jpg|thumb|347 px|<center>'''Heydekrug''', Rodelausflug auf der '''Sziesze'''</center>]]
| [[Bild:Bild_Heydekrug_Abschied_1972018.jpg |500 px|thumb|<center>Abschied von '''Heydekrug''', 1972</center>]]
|}
::[[Bild:Heydekrug_Foto_001.jpg|thumb|500 px|left|<center>'''Heydekrug''', Geschäftsleute? <br>Wer kennt die Leute? <br> Der mit dem Pfeil ist  [http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I153651 Max '''Jacomeit''' ]</center>]]
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==Einzelnachweise==
 
<references />
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
<gov>HEYRUGKO05RI</gov>
<gov>HEYRUGKO05RI</gov>


==Quellen==
<references />


[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]]
[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]]
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[[Kategorie:Memelland]]
[[Kategorie:Memelland]]
[[Kategorie:Friedhof im Memelland]]
[[Kategorie:Friedhof im Memelland]]
[[Kategorie:Jüdischer Friedhof]]
[[Kategorie:Jüdischer Friedhof im Memelland]]
[[Kategorie:Ort im Kirchspiel Werden]]
[[Kategorie:Ort im Kirchspiel Heydekrug]]
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[[en:Heydekrug]]
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[[Kategorie:LinkInsEnGenWiki]]

Aktuelle Version vom 29. April 2025, 22:35 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland
Wappen von Heydekrug

H e y d e k r u g

Kreisstadt am Schieß-Fluss
M e m e l l a n d, Ostpreußen
______________________________________________________

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Hierarchie


Logo Leerstelle.jpg

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Die Hauptstraße in Heydekrug
Brücke über den Schieß-Fluß in Heydekrug

Einleitung

Blick auf Heydekrug vom Turm der Evangelischen Kirche

Heydekrug, Kreis Heydekrug, Ostpreußen

Name

Der Ort entstand aus einem Dorfkrug (einer Gaststätte) auf der Heide in der Nähe des später eingemeindeten Ortes Werden. Krüge waren zunächst einfachste Lokale mit oft nur sechs Trinkgefäßen, die zunächst vom Deutschen Orden, später von preußischen Regierungen angelegt wurden. Sie wurden meist von Deutschen betrieben und hatten neben ihrer Funktion als Umschlagsplatz von Waren und Neuigkeiten auch die Aufgabe, die baltische Landbevölkerung mit der deutschen Sprache und Kultur vertrauter zu machen.

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutungen

  • prußisch "šila, sīla, sylo" = Heide, Heideland, Fichtenwald
  • preußisch-litauisch "šilas" = Heide, sandige Heide, Kiefernwald, aber auch Thymian und Monat September

+ prußisch "karcemo, karczemo, karčemo" (Lehnwort aus dem Polnischen) = Krug, Dorfschenke, Wirtshaus, verbunden mit Viktualienverkauf [10] [11]

Wappen

Wappen-Heydekrug.jpg
Das schräglinks geteilte Wappen von Heydekrug (links) hat oben in Grün eine schwarze Elchschaufel,
unten in Silber ein grünes Eichenblatt mit zwei Eicheln.


Das heutige Wappen von Šilutė (rechts) zeigt zwei Segel vor grünem und schwarzen Hintergrund,
darüber einen stilisierten Kurenwimpel und darunter ein Posthorn.

Silute Wappen2.jpg


Allgemeine Informationen

Der Landkreis Heydekrug
  • 1919 Marktflecken[12]
  • Lt. Ortsregister Lange[13]:
  • Kreisstadt mit Bahnstation
  • östlich des Ruß-Mündungsdeltas
  • 93 km nordöstl. von Königsberg
  • 1939: 5236 Einwohner
  • Gegründet 1511
  • Hafen am Schieß-Fluß
  • Gut, Sägewerk, Fabriken, Schulen, Sportplatz

Angrenzende Orte

An Heydekrug angrenzende Orte
Im Osten: Werden
Im Süden: Stentzel Starosta
Im Westen: Rupkalwen
Im Norden: Schießgirren

[14]


Politische Einteilung

Kleinischken (ist wahrscheinlich das früher (um 1710) in den Kirchbüchern Werden genannte Kleina Kummetter [15])
war ein alter Siedlungsort und wurde früh zu Heydekrug geschlagen.[16] [17]
1785 gehörte Heydekrug zum Amt Heydekrug[18]
1913 ist Heydekrug mit Barsduhnen, Cynthionischken und Szibben zur Gemeinde Heydekrug vereinigt worden.[19]
Ab 1.5.1939: ist Heydekrug Kreisstadt und Gemeinde mit dem Gut Adlig Heydekrug und den Ortsteilen Schlaszen und Werden.[20]


Kirchliche Zugehörigkeit

Ev. Kirche vor 1945
Ev. Kirche im Jahre 2008

Evangelische Kirche

Heydekrug gehörte bis 1912 zum Kirchspiel Werden, seit 1913 ist Heydekrug Kirchspielort.

Zugehörige Ortschaften

Zum Kirchspiel Heydekrug gehörten 1913 folgende Ortschaften: Bismarck östlicher Teil, Heydekrug Ort u. Gut, Lapallen, Rupkalwen, Szieszgirren, Szlaszen, Trakseden.

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher von Heydekrug sind im Original, wenn auch mit Lücken aufgrund von Vandalismus, in Berlin erhalten (Evangelisches Zentralarchiv Berlin).

  • Taufen 1913-1944 mit großen Lücken in den letzten Jahrzehnten
  • Heiraten 1913-1944 mit Lücken
  • Sterbefälle 1913-1944

siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug

I n n e n g e s t a l t u n g

Altar (Bild: Knut Stegmann)
Orgel (Bild: Knut Stegmann)


Die Innengestaltung der am 10. November 1926 eingeweihten evangelischen Kirche zu Heydekrug wurde durch Königsberger Künstlers Prof. Dr. Richard Pfeiffer (1878-1962) entworfen und ausgeführt.

Besonders beeindruckend und wohl einzigartig in Deutschland ist das ungefähr 80 Quadratmeter große Fresko im Altarraum, auf dem über 120 Personen dargestellt sind. Bibelgestalten wie Noah, Moses und König David sind dort ebenso anzutreffen wie katholische Heilige, Reformatoren (z.B. Martin Luther) aber auch Dichter wie Simon Dach, Komponisten wie z.B. Johann Sebastian Bach, Geistliche und andere bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte.

Quellen:

  • Informationsbroschüre „Ev. Kirche zu Silute (Heydekrug)
  • Schoenborn, Das Überflüssige ist das Allernotwendigste – Richard Pfeiffer und die Fresken in der Kirche zu Heydekrug, in Annaberger Annalen Ausgabe 15/2007 S. 177-246
Pfarrer Fritz Moser in Werden
(Das Foto aus den 1930er Jahren wurde von seiner Enkeltochter Adelheid Raque-Nutall zur Verfügung gestellt.)

Orgel

Zur Orgel der Kirche in Heydekrug, heute Silute, ist hier Interessantes zu finden: [1].

Pfarrer

  • Ludwig Fr. Theodor Eicke, 1913–1943

Pfarrer Theodor Eicke [22] wurde am 22.4.1881 in Königsberg geboren. Dort besuchte er die Schule und absolvierte das Theologiestudium. Seine Pfarrerlaufbahn begann er 1910 in der Gemeinde Neusaß-Sköries, Kr. Heydekrug und heiratete am 28.12.1910 Maria Brandtner aus Schirwindt. Am 1.10.1911 wurde er als zweiter Pfarrer nach Werden versetzt. Als am 1.10.1913 die evangelische Gemeinde Heydekrug gegründet wurde, war er ihr erster Pfarrer. Dort feierte er am 28.3.1935 auch sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Am 1.10.1942 versetzte man ihn nach Muldszen, Kr. Gerdauen, von wo er am 20.1.1945 nach Berlin flüchtete. In Berlin-Hermsdorf konnte er bis zu seinem 70. Lebensjahr als Krankenhausseelsorger wirken. Nach seiner Pensionierung am 1.10.1950 starb er dort am 3.1.1955.

  • Fritz Moser, 1928–1945

Pfarrer Fritz Moser war als Seelsorger in Riga, Kinten und Heydekrug-Werden tätig. Der Sohn Erich Moser kam 1935 als Pfarrer nach Wischwill. Dort führte ihm seine Schwester Hildegard den Haushalt. Erich Moser ist am 05.03.1945 bei Guben-Peitz gefallen.

  • Ernst Daudert, 1943–1945


Konfirmation 1957

Nach dem 2. Weltkrieg waren etliche Kirchen der im Kreis Heydekrug liegenden Kirchspiele durch Zerstörung oder Umnutzung, z. B. als Getreidelager, nicht mehr nutzbar. Es fehlte auch an evangelischen Pfarrern, sodass viele Kinder der wenig verbliebenen evangelischen Familien in der Kirche von Heydekrug konfirmiert wurden, auch wenn sie aus anderen ehemaligen Kirchspielen im Kreis stammten.

Konfirmation (20.10.1957) mit Pfarrer Martin Klumbies:
Pflegesohn Bernhard (geb. 1943) von Meta Czulkies und ihrem Ehemann Hans Fink, wohnhaft in Russ steht in der vorletzten Reihe als 3. von links mit weißem Kragen und erhobenem Kopf.
Konfirmation (20.10.1957)
Pflegesohn Bernhard steht bei den hinteren Jungen im Vordergrund mit dem helleren Anzug und weißen Kragen. (Pfarrer Martin Klumbies)

Erkennt jemand noch weitere Personen auf diesen Fotos? Kontakt

Katholische Kirche

Heydekrug gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.

Die katholische Kirche im Ortsteil Szibben ist ein Backsteinbau im neuromanischen Stil,
mit gotischen Elementen. Der Westturm mit spitzen Helm entspricht z.B. ehr dem gotischen Baustil.
Das Gotteshaus wurde 1903 fertiggestellt.
Die Kirche steht im Osten der Stadt in der Nähe der Bahnlinie. Schräg gegenüber befindet sich
auf der anderen Seite der Tilsiter Straße der evangelische Friedhof hinter der Bahn.
Die katholische Kirche ist bis heute erhalten geblieben.
Das Foto ganz rechts wurde im Jahr 2008 aufgenommen.

Kirchenbücher
QS icon i freesans blue.svg siehe: Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug

Kath. Kirche mit Waisenhaus
Kath. Kirche, 2008

Friedhöfe

Heydekrug besaß zwei evangelische Friedhöfe. Einen mitten in der Stadt und einen an den Gleisen in der Nähe des Bahnhofes. Während der städtische Friedhof lange Zeit verwüstet und abgetragen war, wird der andere Friedhof auch heute noch als Begräbnisstätte genutzt. Als dritten Friedhof gab es den Jüdischen Friedhof.

Lage

Lage der Friedhöfe in Heydekrug im Messtischblatt
Freiwilligenarbeit auf dem Friedhof in Heydekrug

QS icon i freesans blue.svg 1. Der städtische Friedhof von Heydekrug auf einer eigenen Seite
QS icon i freesans blue.svg 2. Der Friedhof von Heydekrug auf einer eigenen Seite
QS icon i freesans blue.svg 3. Jüdischer Friedhof siehe: Jüdischer Friedhof
QS icon i freesans blue.svg Abschriften der Gedenktafeln des I.Weltkrieges in der evangelischen Kirche auf einer eigenen Seite


Jüdische Gemeinde

Juden in Heydekrug

Für die jüdische Gemeinde wurde 1857 eine Synagoge mit Badehaus in Russ und 1863 in Heydekrug gebaut und ein Friedhof 1837 in Russ angelegt.
Dieser mußte 1844 aufgegeben und in Heydekrug neu angelegt werden.
Im Kreis Heydekrug lebten nach der Volkszählung 1904: 250 Juden.[23]

Aus einem Vortrag von Ruth Leiserowitz:
...Langsam wuchs die jüdische Gemeinde in Heydekrug, obwohl sie mit der Größe der Gemeinde in Ruß nicht mithalten konnte. 1855 lebten 36 Juden in Heydekrug und 6 in Szibben, im gesamten Kreis 89 jüdische Personen mit preußischer Staatsbürgerschaft. 1880 war diese Zahl auf 332 angewachsen. Für Heydekrug liegen leider keine Zahlen vor. ...
...1863 formierte sich in Heydekrug eine eigene jüdische Gemeinde. Als erster dortige Rabbiner versah Israel Schatz den Dienst an der bescheidenen Synagoge. Synagoge und Friedhof sind nicht erhalten geblieben. ...[24]

  • Eine Liste jüdischer Bewohner des Memellandes finden Sie auf der Seite Juden im Memelland.


Großvaters 80. Geburtstag in Heydekrug

Hanna Sieff stellte dieses Foto ihrer Familie zur Verfügung.
Auf dem Bild ist ihr Vater David Smolianski mit seinem Vater, Stiefmutter und 8 Kinder abgelichtet.
(Vorne) Isaaks Vater neben Isaaks Stiefmutter Fanny.
Hinter ihm seine Schwestern (von links nach rechts) Rachel, Jenny, Anna, Lena und Dora.
Obere Reihe sind die Brüder Julius, Max, Leo und mein Vater David zu sehen, schreibt Hanna zum Foto.
Vielen Dank für die Zusendung des Familienschatzes!

Für die Einsendung von Daten, Fotos, Unterlagen u. Dokumenten sind wir sehr dankbar. Kontakt

Synagoge

In Heydekrug gab es eine Synagoge.
Sie lag an der Sudermannstraße (heute Vytauto gatve).
Die Synagoge wurde nach dem Einmarsch deutscher Truppen (Feb.1939) niedergebrannt.
Es sind keine Spuren mehr vorhanden.

Standort der Synagoge in Heydekrug
Die Synagoge in Heydekrug 1922
Jüdischer Friedhof

Der jüdische Friedhof lag westlich der Eisenbahnstrecke.

Gedenkstein auf dem ehemaligen Jüdischen Friedhof (2014)
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei nicht vorhanden
Jüdischer Friedhof in Heydekrug dort, wo L L steht, Lage der Synagoge siehe Pfeil (zum Vergrößern mehrmals auf die Karte klicken)

Der litauische Text auf dem Gedenkstein bedeutet:
Alter Jüdischer Friedhof.
Die Erinnerung der Toten soll heilig sein.


Standesamt

Das Amtsgericht in Heydekrug

Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Heydekrug gehörten 1907 folgende Ortschaften:
Barsduhnen, Cynthionischken, Heydekrug, Schlaszen, Szieszgirren.

Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Heydekrug sind fast vollständig verschollen. Im Litauischen Historischen Staatsarchiv in Wilna sollen folgende Register lagern:

  • Heiraten: 1939
  • Sterbefälle: 1939


Bewohner.png Bewohner


Geschichte

QS icon i freesans blue.svg Die Geschichte von Heydekrug auf einer eigenen Seite

  • Video bei YouTube [2]


Straßen

QS icon i freesans blue.svg Die Straßen in Heydekrug auf einer eigenen Seite


Schulen

Bereits um 1775 gab es in Heydekrug eine Dorf-Schule. Davon zeugt eine Inventarliste,[3] Seite 17, die folgendes aufzählt: 1 Tisch und 1 Bank, beyde ohne Füße. 1 Biblisches-Historien-Buch Litthauisch, 1 Litthauische Bibel. Schreibtafel, Schul-Catalogus und ABC-Tafel fehlen. Unterschrieben hat das Verzeichnis Johann Christoph Szade.

Grundschule

Heydekrug, vierte Klasse am 01-06-1936 mit POTZUS Martynas Michel (in der zweiten Reihe der dritte von links) (Bild: Daina Pocius)



Herderschule

Das Schulgebäude steht in der ehemaligen Herderstraße 2-6.

Herderschule


Schulbilder

Abiturklasse der Herderschule Heydekrug im Jahre 1934. Der Schmuck auf den Reverse-Klappen sind "Alberten", von Verwandten, Freunden, Bekannten und Paten geschenkte goldene Anstecknadeln, die anzeigen, dass der Abiturient nun berechtigt ist, ein Studium an der Albertina-Universität in Königsberg aufzunehmen.


Abitur 1934

  • Die offizielle Liste der Abiturienten 1934 steht in ASCHMANN, Georg Harry: Die Herderschule zu Heydekrug, Salzgitter 1985, S.88:
  • Margarete Auksutat, Lydia Batschansky, Ilse Behl, Johanna Jucewitsch, Martina Killus, Artur Kairies, Helmut Klein, Sigrid Kupffer, Rita Lax, Heinrich Ludszuweit, Siegfried Ludszuweit, Maximilian Müller (nicht auf dem Foto?), Helene Neumann, Horst Oloff, Emil Sziegaud (nicht auf dem Foto?), Benno Winkler.

Anhand der mit den Initialen bestickten Mützen kann man die meisten Personen konkret zuordnen. Da Nikolai Motritsch (laut Aschmann Abiturjahrgang 1932) definitiv zugeordnen werden konnte, ist anzunehmen, dass noch mehrere "Jahrgangsfremde" dabei sind. Nach Durchsuchung zweier Jahrgänge ist die Namenszuordnung aufgrund der Initialenkombination bis auf zwei Fälle eindeutig:

  • Reihe Mitte von links: Benno Winkler, Hausmeister Gustav Fabian, Lehrer Mallon oder Ulrich (?), Helmut Klein, Artur Lautzas (1933) oder Arno Launert (1933), Heinz Maskolus (1933).

Die Verlinkungen sind nicht immer ganz sicher.

Fotos der ehemaligen Herderschule 2021

2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija

Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.


Memeler Dampfboot zur Herderschule

Memeler Dampfboot vom 16.03.1930

Ausbau der Herderschule in Heydekrug durch Angliederung einer landwirtschaftlichen Fachschule

Wie uns mitgeteilt wird, ist beabsichtigt, den Lehrgang der Herderschule in Heydekrug durch Angliederung einer landwirtschaftlichen Fachschule für Knaben und Mädchen zu erweitern. Diese Einrichtung soll ebenfalls an einigen höheren Lehranstalten in Preußen bereits von Ostern 1930 an vorgenommen werden. Durch diese Neueinrichtung wird vielen Schülern durch Vervollkommnung in den landwirtschaftlichen Zweigen günstige Gelegenheit geboten – zumal als Sprachen nur die beiden Landessprachen in Frage kommen – sich für den Beruf des Landwirts, Inspektors usw. in zeitgemäßem Sinne vorzubereiten. Diese Anregungen sind von der Landwirtschaftskammer zu Memel geprüft und auch befürwortet worden. Ebenfalls hat die Landwirtschaftskammer zum weiteren Ausbau dieser geplanten landwirtschaftlichen Fachschule tatkräftige Unterstützung zugesagt. Die Einrichtung dieser Fachschule ist so gedacht, dass die künftigen Schüler von Sexta bis Quarta mit den anderen Schülern gemeinsam diese Klassen besuchen und erst von Untertertia ab getrennten Unterricht erhalten. Nach dem erfolgreichen Besuch der Untersekunda der Landwirtschaftsschule erhalten die Schüler das sogenannte Einjährigenzeugnis (Reife für Obersekunda), das auch in Deutschland volle Anerkennung hat. Für den Unterricht an der Fachschule sollen besondere Fachlehrer eingestellt werden. Als neue Lehrfächer kommen hinzu: Biologie, Tierhaltungskunde, Geräte- und landwirtschaftliche Maschinenkunde, Buchführung. Bei Geschichte wird mehr auf praktische Gesetzeskunde, bei Deutsch mehr auf Abfassung von Geschäftsbriefen, Verträgen usw., bei Zeichnen mehr auf Bauzeichnen, bei Geometrie mehr auf Feldmeßkunde gesehen werden. Außerdem werden praktische Arbeiten in Versuchsgärten (Entnahme von Bodenproben, künstliche Düngung, Saatenbehandlung, Gartenanlagen usw.) ausgeführt. Allen Schülern wird Gelegenheit gegeben, Schreibmaschine und Stenographie zu erlernen. Der Unterricht für Mädchen soll in praktischer Hinsicht ungefähr dem Unterricht der bereits im Memelgebiet bestehenden Haushaltungsschulen entsprechen. Durch diese Neueinrichtung wird auch begabten dreizehn- und vierzehnjährigen Volksschülern Gelegenheit gegeben, sich auf einer höheren Schule für einen praktischen Beruf vorzubereiten, zumal Fremdsprachen an der Landwirtschaftsschule fortfallen. Diese Neueinrichtung bedeutet für manchen Schüler, der bisher auf der höheren Lehranstalt der Fremdsprachen wegen nur schwer vorwärts kam, eine bedeutende Erleichterung. Da die Herderschule größtenteils von Kindern der Landbevölkerung besucht wird, ist die geplante Erweiterung oder Einrichtung gerade für die Schüler, die nicht später studieren wollen, von großem Wert. Nähere Auskunft erteilen Herr Dr. Lankisch (Landwirtschaftskammer in Memel) und der Direktor der Herderschule in Heydekrug.


Memeler Dampfboot vom 12.03.1935

Heydekrug: Abiturientenprüfung an der Herderschule

Am Sonnabend fand an der Herderschule in Heydekrug die Abiturientenprüfung statt. Das Zeugnis der Reife erhielten Eva Dembinsky, Margit Grygat, Gerhard Jotzat, Erna Junker, Maria Klimkeit, Helmuth Kühn, Gerhard Ludszuweit und Hans Schalnat.


Landfrauenschule

Landwirtschaftliche Haushaltungsschule für Jungbäuerinnen

Landfrauenschule
Schülerinnen um 1930
Flohmarkt in Heydekrug


Militär Vorbereitungs Kreis

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Heydekrug, März 1938 - Militär Vorbereitungs Kreis mit POTZUS Elisabeth Ruth vh Pocius (in der zweiten Reihe die siebente von links) (Bild: Daina Pocius)


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 27.08.1930

Aus Großvaters Zeit Memeler Tagesneuigkeiten vor fünfzig Jahren

Sport und Sportbericht 1880

… Am 1.August 1880 fand in Heydekrug ein Turnfest statt, das in weit über hundert Zeilen im „Memeler Dampfboot“ eingehend beschrieben wird. Wir erfahren, wie die Häuser mit Laubgewinden und Flaggen, mit Sprüchen und Transparenten geschmückt waren, wie Ehrenpforten errichtet wurden und alles sich in der heitersten Stimmung befand, wie Turner von auswärts , teils mit dem Zuge, teils zu Fuß, unter Gesang und Musik eintrafen und wie Empfangsfeierlichkeiten am Bahnhof abgehalten wurden. Wir nehmen Teil an der Einweihung einer Fahne, die weißgekleidete Ehrenjungfrauen überreichten, wobei man vor erwartungsvollen Zuschauern mehrere Reden hielt und Festgedichte aufsagte, und nehmen nicht minder Teil an dem darauffolgenden Mittagsmahl in „Fuhrmanns“ Hotel, bei dem es wiederum an einer Reihe schöner Reden nicht fehlte. Nun gab es einen Festzug durch Heydekrug, Szibben und Werden, mit Fahnen, Blumenspenden von zarter Hand, Gesang und Musik, bis man endlich zum Festplatz gelangte. Vor 9 Uhr morgens hatten die Feierlichkeiten begonnen. Jetzt war es mittlerweile später Nachmittag geworden. Und nun – endlich – wollte man sich dem widmen, was doch, nach heutiger Anschauung, Hauptsinn und Hauptzweck des Festes sein mußte; turnerischen Wettkämpfen. Um dieselbe Zeit aber verlor Petrus, der schon den ganzen Tag ein wenig sauer dreingesehen hatte, die Geduld „und das Naß kam in immer größeren und dichteren Tropfen, zuletzt in Strömen hernieder, so daß alles unter stürmischen Hurrahrufen einem schützenden Obdache zueilte“. Obwohl das einzige, was die Wettkämpfer turnerisch-sportlich geleistet hatten, infolge dieses Unfalles aus ein paar Übungen am Barren und Reck bestand nahm man „wegen der vorgeschrittenen Stunde“ nun die Preisverteilung vor. Um diese Zeit, nachdem man den sportlichen Teil des Festes auf ein Minimum an Zeit abgekürzt hatte, bekam der Himmel ein Einsehen „und man konnte unter den Klängen der Kapelle seinem Frohsinn wieder freien Lauf lassen“. „Man blieb bis zum frühen Morgen und kann so (!) das Fest, trotzdem das Wetter nicht besonders günstig war, als ein durchaus gelungenes betrachten.“

Sport von 1880! Man darf allerdings, um den Großvätern gerecht zu werden, die Dinge nicht nur vom Standpunkte unserer Welt ansehen. Die Turnvereine erblickten damals ihre Aufgabe nicht nur im Turnen, sie wollten auch Geselligkeit, Frohsinn, Frömmigkeit, Vaterlandsliebe und Kaisertreue pflegen, welche verschiedenartigen Dinge sie unter dem Wahlspruch „Frisch! Fromm! Froh! Frei!“ gleichzeitig vereinigen zu können glaubten.

Krankenhaus

Das Kreiskrankenhaus von Heydekrug lag an der Elchstraße [4] (heute: Rusne gatve - bis heute befindet sich in dem gleichen Gebäude das Krankenhaus):

Das Kreiskrankenhaus in Heydekrug
Kreiskrankenhaus Heydekrug 1930er Jahre
Krankenzimmer im Krankenhaus Heydekrug, 1920er Jahre
OP im Krankenhaus Heydekrug, links Dr. Horst Knuth, 1934


Memeler Dampfboot vom 20.05.1931

Heydekrug- Erweiterungsbau der Kreisheilanstalt

In einer der letzten Kreisausschußsitzungen hat sich der Kreisausschuß unter Hinzuziehung der Kreiskrankenkommission zum Erweiterungsbau der Kreisheilanstalt endgültig entschlossen. Aus den vorliegenden Entwürfen wurde derjenige der Architekten Nixdorf und Diplomingenieur Reißmann-Memel zur Ausführung bestimmt. Den Architekten wurde unter Mitwirkung des Kreisbauamtes auch die weitere Durchführung des Projektes und die Leitung des Baues übertragen. Zu der Entscheidung über die vorliegenden Projekte wurde auch Medizinalrat Dr. Kirwitzke –Memel als Sachverständiger hinzugezogen. Die öffentlichen Ausschreibungen zur Vergebung der Ausführung erfolgen im Laufe dieser Woche. Der Beginn der Arbeiten soll dann unverzüglich erfolgen. Mit dem Abbruch und der Verlegung der Seuchenbaracke nach dem alten Park ist bereits begonnen worden. Für die Erweiterung waren hauptsächlich die gegenwärtig sehr unzulänglichen Verhältnisse im alten Bau entscheidend. Dort sind seit langem die Krankenzimmer überbelegt, geeignete Operations-,, Bade- und Behandlungsräume, sowie eine genügend große Küche fehlen. Durch den Neubau werden, außer etwa 50 bis 60 neuen Betten, zwei Operationsräume, zeitgemäße Moorbäder, eine elektro- und hydrotherapeutische Heilbehandlungsstelle, Bäder, Duschen, Tagesräume, Liegeräume usw. geschaffen. Man ist bemüht, mit den in Anbetracht der notwendigen Größe des Erweiterungsbaues geringen Mitteln eine den Anforderungen der Neuzeit entsprechende Anlage zu schaffen, die sobald wie möglich der Öffentlichkeit übergeben werden soll.

Verkehr

  • Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke führte seit 1913 von Heydekrug nach Kolleschen.
Die Strecke ist nicht mehr erhalten.
Siehe hierzu: > Artikel Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.,
Kleinbahnhof Heydekrug, Anfang 20. Jhrt.
Der Kleinbahnhof in Heydekrug, 2004
Fahrplan Insterburger Kleinbahn [25]


Hugo-Scheu-Museum

Museum im Gutshaus von Hugo Scheu in der Nähe des ehemaligen Fischmarkts; u.a. persönliche Einrichtung, Reste seiner Trachten- und Möbelsammlung aus Heydekrug und Umgebung.
Anschrift: Lietuvininku g. 4, LT-99185 Silute, Tel. +370-441-62207
Deutschsprachige Führung möglich

Lebenslauf von Hugo Scheu [5]

Die Bilder wurden am 24. Mai 2016 aufgenommen.

Fotos

Heydekrug
Heydekrug - Partie an der Sziesze
Promenadenweg an der Sziesze in Heydekrug
Der Hafen von Heydekrug
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Überschwemmung in Heydekrug
Schollengang auf der Sziesze
Briefkopf Torfstreufabrik Heydekrug
Post Heydekrug
Post Heydekrug


Postkarten

Bild: Mirko Launert ©
Bild: Mirko Launert ©
Markttag in HeydekrugBild: Mirko Launert ©
Bild: Mirko Launert ©


Karten

Heydekrug auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Heydekrug im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Heydekrug und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Heydekrug im Messtischblatt 0694 Heydekrug, 0695 Gaidellen (1910-1940)
mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Stadtplan Heydekrug
Katasterkarte
Hugo-Scheu-Museum
Katasterkarte
Hugo-Scheu-Museum



Heydekrug 2010

Die ev. Kirche in Heydekrug (Bild: Walter Keck)
Das Pfarrhaus in Heydekrug (Bild: Walter Keck)


Die ev. Kirche in Heydekrug (Walter Keck)
Kirchenportal der ev. Kirche zu Heydekrug


Feuerwehrhaus in Heydekrug, erbaut 1911
Der ehemalige Marktplatz in Heydekrug (Bild: Walter Keck)



Weitere genealogische Quellen


Internetlinks


Zufallsfunde

Heydekrug, Rodelausflug auf der Sziesze
Abschied von Heydekrug, 1972
Heydekrug, Geschäftsleute?
Wer kennt die Leute?
Der mit dem Pfeil ist Max Jacomeit



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Request failed: file_get_contents(https://gov.genealogy.net/item/wikihtml/HEYRUGKO05RI): Failed to open stream: php_network_getaddresses: getaddrinfo for gov.genealogy.net failed: Temporary failure in name resolution

Quellen

  1. Werden Taufenbuch 1710-1728
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  4. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  5. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
  6. Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
  7. GOV: http://gov.genealogy.net/
  8. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  9. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  10. Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999
  11. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  12. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  13. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  14. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  15. Überlegungen Martinas Pareigis
  16. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  17. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  18. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  19. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  20. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  21. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  22. MD 1964, Nr. 4, S. 46
  23. http://www.memelland-adm.de/heydekrug.html
  24. http://www.judeninostpreussen.de/upload/pdf/memel.pdf
  25. aus dem Heydekruger Kreisblatt Nr. 17, vom 29.02.1916