Stiftung Stoye/Band 49/051: Unterschied zwischen den Versionen

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OCR-Text=Häuserbuch der Stadt Teltow
OCR-Text=Ritterstraße


Ritterstraße 13270
Kirchgasse/Pfarrgasse/Kreuzgasse/Kirchstraße/Ritterstraße 17
Ackerbürgergut bis 1900
– Nebenhaus271
– ein Garten bei und hinter dem Haus
– ein Garten vor dem Berliner Tor (»so von seinem Acker gemacht«)
– 2 Hufen vor der Stadt
– Graskavel vor dem Machnower Tor
– neue Wiese im Busch
– Braugerechtigkeit
– Praestationen272
Um 1675
1713
1745
1786
1789
1832
1851
1863
1863
1893
1882
(1938)


Sauerwaldtsches Gut.273
Lindemann, Caroline Wilhelmine, geb. Krause, Tochter der VE und Ehemann
Lindemann, Tobias jun., Hüfner und Braueigener, Erbvergleich, 600 Rthlr.
Johann Carl Friedrich Lindemann zu gleichen Teilen, Kaufvertrag, 1700 Rthlr.
Lindemann, Tobias Gottfried, erbt als einziger Sohn.
Puls, Marie, geb. Lindemann, Tochter der VE, erbt.
Witwe Lindemann, Maria Elisabeth, geb. Lindemann, erbt.274
Lindemann, Tobias Gottfried jun.275, Hüfner und Braueigener, Ratmann und
Kämmerer, Sohn der VE, Erbvergleich, 881 Rthlr. (Taxwert 1231 Rthlr.).
Lindemann, Johann Christian Heinrich, Ackerbürger, Sohn des VE, Kaufvertrag, 1400 Rthlr.
Witwe Lindemann, Anne Louise, geb. Mertens, erbt.
Lindemann, Carl Friedrich, Ackerbürger, Sohn der VE, Kaufvertrag,
4020 Rthlr.
Witwe Lindemann, Henriette, geb. Weber und Erben,
Abschreibungen: 1876, 1895, 1900 von insgesamt über 9 Hektar.


Baugeschichte:
Baugeschichte:
Im Jahr 1786 wurden bei einer Taxation zur Regelung des Nachlasses des Tobias Lindemann die Gebäude des Grundstückes erfasst. Sie stammten wahrscheinlich aus dem
Vor 1838 wurde ein neues Wohnhauses errichtet, welches im Jahr 1942 wegen Baufälligkeit zum Abriss kam.267 Der Nachfolgebau, ein zweigeschossiges Wohnhaus, gebaut in
17. Jahrhundert, denn es ist dokumentiert, dass das Gut im großen Stadtbrand des Jahres
den Jahren 1942/43 ist noch im Bestand der Altstadt.
1711 unbeschadet blieb. Folgende Angaben wurden überliefert: Die Grundrissabmessungen des zweigeschossigen Wohnhauses in Fachwerk betrugen 59 Fuß in der Breite und
45 Fuß in der Tiefe. Im Wohnhaus waren das Brauhaus und der Kuhstall mit enthalten, der
Keller war gewölbt. An Wohnräumen wurden eine Stube, zwei Kammern, ein Flur und
eine Küche aufgeführt. Das zweigeschossige Nebenhaus in Fachwerk mit drei Stuben und
drei Kammern hatte eine Breite von 43 Fuß und eine Tiefe von 22 Fuß. Im Nebenhaus
befand sich die Durchfahrt von der Straße auf den Hof. Das linke Nachbargrundstück
270


271
Ritterstraße 11268
272
Kirchgasse/Pfarrgasse/Kreuzgasse/Kirchstraße/Ritterstraße 16
273
Pfarrhaus
274
Baugeschichte:
275
Der Grund und Boden, auf dem das Pfarrhaus steht, war analog der St. Andreaskirche mit
seinem umgebenden Kirchhof Kirchenland, vermutlich schon seit frühester Zeit. Über
Pfarrhausbauten vor Mitte des 17. Jahrhunderts ist wenig bekannt, außer einigen archäologischen Funden bei der Sanierung des Gebäudes. Nach einem Brand im Jahre 1672, bei
dem auch das Pfarrhaus in Flammen aufging, musste der Pfarrer Jäniche 14 Jahre ausharren, bevor er in das fertige Gebäude einziehen konnte. Dieses Pfarrhaus bestand nur
wenige Jahrzehnte. Es erschien dem Prediger Macher nicht gut und komfortabel genug,
und er gab im Jahr 1746 den Bau eines neues Pfarrhauses, mit Hilfe der Handwerkerleistungen wie auch mit dem Geld der Teltower Bürger und der Schönower Einwohner269, in
Auftrag. Seit dieser Zeit sind mehr Informationen über Pfarrhausbauten überliefert. Der
neue zweigeschossige Fachwerkbau hatte eine Breite von etwa 16 Metern und eine Tiefe
von etwa 12 Metern. Erst im Jahr 1749 war das Pfarrhaus fertig. Die Kosten überstiegen
bei weitem den Voranschlag. Vor der Fertigstellung erreichte die Bürgerschaft die Versetzung ihres ungeliebten Predigers. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts blieb das Pfarrhaus vor
weiteren Schäden verschont. Beim Stadtbrand im Jahre 1801 erlitt es jedoch das gleiche
Schicksal wie viele andere Bürgerhäuser der Stadt, es brannte bis auf die Grundmauern
nieder. Nach zwei Jahren Bauzeit entstand ein neues und in den Grundmaßen größeres
Pfarrhaus als der Vorgängerbau. Mit symmetrischer Gliederung der Fassade und klassizistischen Details zeigte sich der massive eingeschossige Putzbau als eines der prächtigsten Gebäude in der Ritterstraße seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Eine Sanierung und
Modernisierung in den Jahren 2001/2002 sorgte für den weiteren Erhalt dieses markanten
Bürgerhauses, das seit 1986 in der Denkmalliste des Landkreises Potsdam-Mittelmark
eingetragen ist.
 
267
268
269


52
Stadtarchiv Teltow, Arch. Nr. 2750.
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. XV, Bl. 542.
Das Dorf Schönow war in die Teltower Kirche eingepfarrt und hatte bei allen Bauleistungen an der St.
Andreaskirche, des Pfarrhauses oder der Schule 1/7 aller anfallenden Kosten mitzutragen.


BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. I, Bl. 17 fol. 66/70, alte Hyp. Nr. 13 fol. 25/26 und Nr. 14 fol. 27/28.
51
– Huch, Teltowgraphie (wie Anm. 1), S. 282: Ehemaliges Vierhüfnergut, da 2 Hufen an das Rittergut verkauft wurden.
Ebenda, unter Nr. 14 fol. 27/28 im alten Hypothekenbuch aufgeführt. Das Nebenhaus verbrannte 1801 und
wurde nicht wieder aufgebaut.
Domkirche Berlin: 18 Schf Roggen, 12 Schf Gerste; Magistrat von Teltow: 12 Schf Roggen, 12 Schf Hafer;
Naturalfruchtzehnt an die Pfarre.
Huch, Teltowgraphie (wie Anm. 1), S. 282.
Vgl. auch Bd. I, Bl. 20.
Zitat in der Grundakte: »Hieß eigentlich Tobias Friedrich«.




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Ritterstraße

1863 1882 (1938)

Lindemann, Caroline Wilhelmine, geb. Krause, Tochter der VE und Ehemann Johann Carl Friedrich Lindemann zu gleichen Teilen, Kaufvertrag, 1700 Rthlr. Puls, Marie, geb. Lindemann, Tochter der VE, erbt.

Baugeschichte: Vor 1838 wurde ein neues Wohnhauses errichtet, welches im Jahr 1942 wegen Baufälligkeit zum Abriss kam.267 Der Nachfolgebau, ein zweigeschossiges Wohnhaus, gebaut in den Jahren 1942/43 ist noch im Bestand der Altstadt.

Ritterstraße 11268 Kirchgasse/Pfarrgasse/Kreuzgasse/Kirchstraße/Ritterstraße 16 Pfarrhaus Baugeschichte: Der Grund und Boden, auf dem das Pfarrhaus steht, war analog der St. Andreaskirche mit seinem umgebenden Kirchhof Kirchenland, vermutlich schon seit frühester Zeit. Über Pfarrhausbauten vor Mitte des 17. Jahrhunderts ist wenig bekannt, außer einigen archäologischen Funden bei der Sanierung des Gebäudes. Nach einem Brand im Jahre 1672, bei dem auch das Pfarrhaus in Flammen aufging, musste der Pfarrer Jäniche 14 Jahre ausharren, bevor er in das fertige Gebäude einziehen konnte. Dieses Pfarrhaus bestand nur wenige Jahrzehnte. Es erschien dem Prediger Macher nicht gut und komfortabel genug, und er gab im Jahr 1746 den Bau eines neues Pfarrhauses, mit Hilfe der Handwerkerleistungen wie auch mit dem Geld der Teltower Bürger und der Schönower Einwohner269, in Auftrag. Seit dieser Zeit sind mehr Informationen über Pfarrhausbauten überliefert. Der neue zweigeschossige Fachwerkbau hatte eine Breite von etwa 16 Metern und eine Tiefe von etwa 12 Metern. Erst im Jahr 1749 war das Pfarrhaus fertig. Die Kosten überstiegen bei weitem den Voranschlag. Vor der Fertigstellung erreichte die Bürgerschaft die Versetzung ihres ungeliebten Predigers. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts blieb das Pfarrhaus vor weiteren Schäden verschont. Beim Stadtbrand im Jahre 1801 erlitt es jedoch das gleiche Schicksal wie viele andere Bürgerhäuser der Stadt, es brannte bis auf die Grundmauern nieder. Nach zwei Jahren Bauzeit entstand ein neues und in den Grundmaßen größeres Pfarrhaus als der Vorgängerbau. Mit symmetrischer Gliederung der Fassade und klassizistischen Details zeigte sich der massive eingeschossige Putzbau als eines der prächtigsten Gebäude in der Ritterstraße seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Eine Sanierung und Modernisierung in den Jahren 2001/2002 sorgte für den weiteren Erhalt dieses markanten Bürgerhauses, das seit 1986 in der Denkmalliste des Landkreises Potsdam-Mittelmark eingetragen ist.

267 268 269

Stadtarchiv Teltow, Arch. Nr. 2750. BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. XV, Bl. 542. Das Dorf Schönow war in die Teltower Kirche eingepfarrt und hatte bei allen Bauleistungen an der St. Andreaskirche, des Pfarrhauses oder der Schule 1/7 aller anfallenden Kosten mitzutragen.

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