Gundling (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herkunft und Bedeutung==
==Herkunft und Bedeutung==


Der erste offizielle Gundling war Georg gen. Jörg Gundling. Sein [[Bürgerrecht]] erhielt er am 17.07.1531 in der Reichsstadt [[Nürnberg]]. [[Staatsarchiv Nürnberg]], Amts- und Standbuch Nr. 306 Fol. 172. Der erste der diesen Namen trug war aber wahrscheinlich sein Vater (Ritter) Balthasar gen. Gundling, welcher am Hofe des Kaisers Maximilian I. als Berater in evangelischen Angelegenheiten, d.h. in Angelegenheiten der Reformation und deren Auswirkungen tätig war.
Im ...<!--''... (Literaturangabe)''--> befindet sich folgende Einträge:
:»''germanischen Wort Gundo (der Tapfere)''«


Wie es zu dem Namen Gundling kam, gibt es mehrere Theorien:
In »Meine 32 Ahnen und ihre Sippenkreise« von Freiherr von Procházka, Roman ist der Namen folgendermassen gedeutet:
:Der Name Gundling ist eine „matronische“ Bezeichnung des Sohnes einer Kunigunde oder Adelgunde (in der Deminutivform „Gundel“).


Die familiäre Tradition besagt,'' "dass der Name Gundling, von Günstling bzw. Gunstling kommt, und von Balthasar stammt, der ein Begünstigter des Kaisers Maximilian I. war".''
Die familiäre Tradition besagt:
:»dass der Name Gundling, von Günstling bzw. Gunstling kommt, und von Balthasar stammt, der ein Begünstigter des Kaisers Maximilian I. war.«
Letztendlich ist an dieser Stelle zu sagen, dass alle diese drei Möglichkeiten richtig sein könnten. Es ist aufjedenfall klar,
das dieser Familienname durch einen Beiname entstand. Ob dieser durch eine Begünstigung (Günstling > Gundling) oder durch eine
Leistung der Tapferkeit (Gundo, der Tapfere) oder durch eine Mutter zustande kam, der Sohn der Gundl
(matronische Bezeichnung d. So. einer Kunigunde oder Adelgunde), ist heute nicht mehr zu klären.


Eine weitere  Theorie ist, das Gundling von dem ''germanischen Wort Gundo (der Tapfere)'' stammt,
ihr Herkunft ist nicht geklärt, wird aber in den familieneigenen Aufschrieben schon seit einiger Zeit geführt.


Auch eine Möglichkeit, die von einem Verwandten der Familie, Roman Freiherr von Procházka (u.a. in "Meine 32 Ahnen und ihre Sippenkreise" erwähnt), stammt, könnte sein, dass der Name Gundling eine ''„[[matronisch]]e“ Bezeichnung des Sohnes einer Kunigunde oder Adelgunde'' (in der Deminutivform „Gundel“) ist.
==Varianten des Namens==
 
* Im Raum Markelsheim, Laudenbach,..., gab es für Gundling auch die Bezeichnung '''Gundel''', bzw. '''Gundl''':
:Der Namen Gundl entwickelte sich in Laudenbach zu einem eigenen Familiennamen. Diese Linie der Familie Gundling existiert heute nicht mehr.
 
* Eine Seitenlinie der Pragerlinie, bzw. Böhmerlinie, die sich in Polen, in Krakau nieder lies, wurde dort '''Gündling''' ausgesprochen. Dies führte dazu, dass diese Familie z.T. auch Gündling, doch meist Gundling, geschrieben wurde. Auch diese Linie existiert heute nicht mehr.


* von Gundlingen:
:Diese Linie wurde [[Grundling_(Familienname)#Jacob Paul Freiherr von Gundling|Jacob Paul Gundling]] begründet. Er wurde am 25.09.1724 in den erblichen preussischen Freiherrenstand erhoben.


Letztendlich ist an dieser Stelle zu sagen, dass alle diese drei Möglichkeiten richtig sein könnten. Es ist aufjedenfall klar, das dieser Familienname durch einen Beiname entstand. Ob dieser durch eine Begünstigung (Günstling > Gundling) oder durch eine Leistung der Tapferkeit (Gundo, der Tapfere) oder durch eine Mutter zustande kam, der Sohn der Gundl (matronische Bezeichnung d. So. einer Kunigunde oder Adelgunde), ist heute nicht mehr zu klären.
Mit höchster Wahrscheinlichkeit gibt es nur eine Familie, die diesen Namen trägt, d.h. alle Gundlinge sind mit einander Verwandt.
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=== Herkunft des Geschlechtes Gundling===


Woher die Familie stammt ist hingegen ein komplizierteres Kapitel, da es hierbei mehrere Theorien gibt, die aber alle zum gleichen Ergebnis kommen, das die Familie Gundling a.d.H. der van Berghes, bzw. der de Glymes stammt (Die de Glymes sind über die Herzöge von Brabant, die Herzöge von Lothringen, und die Grafen von Löwen bis zu den Karolingern und deren Vorfahren zurückzuverfolgbar.). Für diese Theorien gibt es mehrere Indizien, z.B. das Aussehen der Gundlinge, das bis heute, in verschiedensten Linien, die sich z. T. vor ca. 500 Jahren teilten, das der (van Berghes) de Glymes gleicht. Ein weiteres ist die alte Familientradition, die diese Theorie, bzw. Legende schon seit mehreren Jahrhunderten weiter gibt, und welche unabhängig von einander, von verschiedensten Linien erforscht wurde. Doch nicht nur das, sondern auch das Wappen der van bzw. von Berghes und das der Gundlinge ist heraldisch identisch.


Wie es dazu kam, dass ein männlicher Sproß diese Familie der Gundlinge begründet, das ist unbekannt, und dazu gibt es nur Theorien, die sich alle auf wahre Begebenheiten stützen.
==Geographische Verteilung==


==Varianten des Namens==
Erst war das Auftreten der Gundlinge lediglich um [[Nürnberg]] (Nürnberg, [[Hersbruck]], [[Kirchensittenbach]]). Es ließen
sich doch schnell auch Linien in der [[Hohenlohe]] ([[Markelsheim]], [[Weikersheim]], [[Laudenbach]],...), in
[[Neustadt an der Aisch]], und später dann auch in [[Halle]] ( durch '''Nikolaus Hieronymus Gundlingius''') nieder.
Ein weiterer Berühmter Sprößling '''Jacob Paul Freiherr von Gundling''', war durch seine Arbeit am preußischen Hof, in
[[Potsdam]], wo man heute noch in der Friedhofskirche von [[Bornstedt]] seine Grabplatte bewundern kann.
Später verteilte sich die Familie durch die Auswanderungswellen, nach Amerika (Süd und Nord), sowie nach Australien.
Die zurückgebliebenen Linien der Familie, verteilten sich auf das ganze Bundesgebiet (z.B. [[Ellwangen]]/ Jagst, und
[[Hamburg]]), doch ist noch heute eine Häufung des Namens in [[Baden Württemberg]], vor allem in der Hohenlohe und im
Taubertal zu beobachten.
 
[[Bild:Gundling_Familienname_by_Geogen.png]]
 
 
== Herkunft des Geschlechtes Gundling==
===Deutschland===
====Nürnberg====
Der erste offizielle Gundling war '''Georg gen. Jörg Gundling'''. Sein [[Bürgerrecht]] erhielt er am 17.07.1531 in der
Reichsstadt [[Nürnberg]]: <ref name=StANürnBuch306">[[Staatsarchiv Nürnberg]]: Amts- und Standbuch Nr. 306 Fol. 172.</ref>
<br />
Der erste der diesen Namen trug war aber wahrscheinlich sein Vater (Ritter) Balthasar gen. Gundling, welcher am Hofe des
Kaisers Maximilian I. als Berater in evangelischen Angelegenheiten, d.h. in Angelegenheiten der Reformation und deren
Auswirkungen tätig war.
 
Woher die Familie stammt ist hingegen ein komplizierteres Kapitel, da es hierbei mehrere Theorien gibt, die aber alle zum
gleichen Ergebnis kommen, das die Familie Gundling a.d.H. der van Berghes, bzw. der de Glymes stammt:


Im Raum Markelsheim, Laudenbach,..., gab es für Gundling auch die Bezeichnung Gundel, bzw. Gundl.
Die de Glymes sind über die Herzöge von Brabant, die Herzöge von Lothringen, und die Grafen von Löwen bis zu den Karolingern
Der Namen Gundl entwickelte sich in Laudenbach zu einem eigenen Familiennamen. Diese Linie der Familie Gundling existiert heute nicht mehr.
und deren Vorfahren zurückzuverfolgbar. Für diese Theorien gibt es mehrere Indizien:


Eine Seitenlinie der Pragerlinie, bzw. Böhmerlinie, die sich in Polen, in Krakau nieder lies, wurde dort "Gündling" ausgesprochen. Dies führte dazu, dass diese Familie z.T. auch Gündling, doch meist Gundling, geschrieben wurde.
#Das Aussehen der Gundlinge, das bis heute, in verschiedensten Linien, die sich z. T. vor ca. 500 Jahren teilten, das der (van Berghes) de Glymes gleicht.
Auch diese Linie existiert heute nicht mehr.
#Die alte Familientradition, die diese Theorie, bzw. Legende schon seit mehreren Jahrhunderten weiter gibt, und welche unabhängig von einander, von verschiedensten Linien erforscht wurde.
#Das Wappen der van bzw. von Berghes und das der '''Gundlinge''' ist heraldisch identisch.
<!--(Bild Wappen)-->
::'''Wappen''' der Familie Gundling:
::Gespalten, vorn in Silber (de Glymes bzw. de Bautershem: gold) mit drei roten Pfählen, hinten in Grün bzw. Blau ( Stammwappen im  Freiherrenstandsdiplom  von der ungewöhnlichen grünen, in die blaue Tinktur umgewandelt) mit neun goldenen, durchbrochenen Rauten. Auf dem gekrönten Helm sind drei weiße Straußenfedern. Um den Hals des Helmes hängt ein Amulett.  
::Das Stammwappen der Familie Gundling stammt höchstwahrscheinlich vom Wappen der van Berghes ab.


Mit höchster Wahrscheinlichkeit gibt es nur eine Familie, die diesen Namen trägt, d.h. alle Gundlinge sind mit einander Verwandt.
<!-- Der folgende Satz wirkt etwas unlogisch-->
Wie es dazu kam, dass ein männlicher Sproß diese Familie der Gundlinge begründet, das ist unbekannt, und dazu gibt es nur  
Theorien, die sich alle auf wahre Begebenheiten stützen.


==Geographische Verteilung==
===Das freiherrliche Haus Gundling===
[[Bild:JPG.jpg|thumb|100px|Jacob Paul Frhr. von Gundling]]
Diese Linie wurde [[Grundling_(Familienname)#Jacob Paul Freiherr von Gundling|Jacob Paul Gundling]] begründet. Er wurde am 25.09.1724 in den erblichen preussischen Freiherrenstand erhoben. Mit dieser Erhebung wurde sein Wappen aufgebessert (siehe Wappen).  Er hatte zwei Kinder,
die beide früh starben, somit starb diese Linie schon nach einer Generation wieder aus.


Erst war das Auftreten der Gundlinge lediglich um [[Nürnberg]] (Nürnberg, [[Hersbruck]], [[Kirchensittenbach]]). Es ließen sich doch schnell auch Linien in der [[Hohenlohe]] ([[Markelsheim]], [[Weikersheim]], [[Laudenbach]],...), in [[Neustadt an der Aisch]], und später dann auch in [[Halle]] ( durch '''Nikolaus Hieronymus Gundlingius''') nieder.
'''Wappen''' des Freiherrlichen Hauses Gundling:<br />
Ein weiterer Berühmter Sprößling '''Jacob Paul Freiherr von Gundling''', war durch seine Arbeit am preußischen Hof, in [[Potsdam]], wo man heute noch in der Friedhofskirche von [[Bornstedt]] seine Grabplatte bewundern kann.
<!--Dieser Text sollte noch Heraldisch korrekt formuliert werden-->
Später verteilte sich die Familie durch die Auswanderungswellen, nach Amerika (Süd und Nord), sowie nach Australien. Die zurückgebliebenen Linien der Familie, verteilten sich auf das ganze Bundesgebiet (z.B. [[Ellwangen]]/ Jagst, und [[Hamburg]]), doch ist noch heute eine Häufung des Namens in [[Baden Württemberg]], vor allem in der Hohenlohe und im Taubertal zu beobachten.
Das Wappen selbst hat im Hintergrund einen Adler, welcher mittig vom Stammwappen Gundling verdeckt wird. Die preußische Variation des Stammwappens sieht im 2. Teil  einen blauen Hintergrund vor, da die grüne Tinktur ungewöhnlich war. Im oberen Teil des Wappens befindet sich im ersten Teil des zwölfteiligen Wappens eine Krone, und im vierten Teil eine Kette.
Die Rundung unten am Wappen war noch freigelassen, für eventuelle Beifügungen des Königs.
Das Wappen wird von der römischen Weisheitsgöttin Minerva  gehalten, die Zugleich auch mit den Wappenspruch hält: ET MERITIS IMPAR. Das freiherrliche Wappen trägt die selbe Zierde wie das Stammwappen.
<ref name="PrGAGundl">Preußisches Geheimarchiv: Wappen und Freiherrenstadsdiplom Jacob Pauls Freiherr von Gundling</ref>


[[Bild:Gundling_Familienname_by_Geogen.png]]
<!--Text zu den einzelnen Linien verteilen:  
<!--==Konfesion==-->
<!--Die Konfession der Gundlinge ist eigentlich protestantisch (evangelisch). Die Markelsheimer Linie, sowie einige andere Linien auch, sind jedoch zum katholischen Glauben übergetreten.-->


== Physiognomie und Phänotyp der Gundlinge ==
=== Physiognomie und Phänotyp der Gundlinge ===


Das folgende Thema ist dem Mitglied der Familie Gundling, Roman Freiherr von Prochàzka zu verdanken, welcher sich sehr außführlich damit beschäftigt hat.
Das folgende Thema ist dem Mitglied der Familie Gundling, '''Roman Freiherr von Prochàzka''' zu verdanken, welcher sich sehr  
Aus dieser Arbeit wird ein, wichtiger, Teil hier vorgestellt. So eine Arbeit, in diesem Umfang
außführlich damit beschäftigt hat.
Aus dieser Arbeit wird ein wichtiger Teil hier vorgestellt. So eine Arbeit, in diesem Umfang
ist eine Besonderheit, da sehr oft das nötige Bild, bzw. Urkundenmaterial fehlt.
ist eine Besonderheit, da sehr oft das nötige Bild, bzw. Urkundenmaterial fehlt.


Auf Grund von authentischer Belege, und zeitgenössischer Bildnissen aus fünf Jahrhunderten konnte eine solche Arbeit ausgeführt werden.
Auf Grund von authentischer Belege, und zeitgenössischer Bildnissen aus fünf Jahrhunderten konnte eine solche Arbeit ausgeführt  
Es handelt sich hier um die Darstellung der Vererbung besonders markanter Merkmale, sowohl körperlich als auch geistig. Handelt es sich doch um die ungewöhnliche Kombination von hoher Sinnesfreudigkeit, mit außerordentlicher Begabung für die Wissenschaften und geistigen Interessen überhaupt, aber besonders in Staatspolitik, Jurisprudenz und Genealogie.
werden.
Äußerlich ist bei den Gundling die schon seit jeher bekannte Gesichtsformation, mit den Hängebacken (bzw. große weitausgewölbte Backen), welche mit einem markanten Doppelkinn (bzw. markant hervorragendem Kinn) verbunden sind, bekannt.  
Es handelt sich hier um die Darstellung der Vererbung besonders markanter Merkmale, sowohl körperlich als auch geistig.  
Außerdem sind die hervorragenden Augen, welche die Intelligenz widerspiegelt, und die dicke, Genusfreudigkeit verratende, Unterlippe auffalend.
Handelt es sich doch um die ungewöhnliche Kombination von hoher Sinnesfreudigkeit, mit außerordentlicher Begabung für die  
Die chrakteristische, dicke, oft etwas überhängende Unterlippe, sowie das Auge der Gundlinge. beherrschen die Physiognomie der Gundlinge, aber auch der de Glymes / van Berghes seit dem 15. Jahrhundert:
Wissenschaften und geistigen Interessen überhaupt, aber besonders in Staatspolitik, Jurisprudenz und Genealogie.
Äußerlich ist bei den Gundling die schon seit jeher bekannte Gesichtsformation, mit den Hängebacken (bzw. große weitausgewölbte  
Backen), welche mit einem markanten Doppelkinn (bzw. markant hervorragendem Kinn) verbunden sind, bekannt.  
Außerdem sind die hervorragenden Augen, welche die Intelligenz widerspiegelt, und die dicke, Genusfreudigkeit verratende,  
Unterlippe auffalend.
Die chrakteristische, dicke, oft etwas überhängende Unterlippe, sowie das Auge der Gundlinge. beherrschen die Physiognomie der  
Gundlinge, aber auch der de Glymes / van Berghes seit dem 15. Jahrhundert:


[[Bild:FraG.JPG|thumb|100px| Franziskus gen. Franz Gundling]]
[[Bild:FraG.JPG|thumb|100px|Franziskus gen. Franz Gundling]]
Schon um 1450 erscheint ein Sohn des Johann (Jean) V. de Glymes gen. van Berghes, als Statthalter der Grafschaft Namur und Herr auf Berghen op Zoom und Grimberghe mit dem Beinamen "Labeo" ("Heer mit de Lippen van Berghe op Zoom").  
Schon um 1450 erscheint ein Sohn des Johann (Jean) V. de Glymes gen. van Berghes, als Statthalter der Grafschaft Namur und  
Da dieser Beiname selbst in diplomatischen Urkunden zufinden ist, kann darauf geschlossen werden, dass es sich hierbei um ein charakteristisches Merkmal handelt. Man kann dies auf die gesamte Familie übertragen, da sich dieses Merkmal auch bei Franziskus Gundling ( um 1530 -1567), und Wolfgang G. (1637 - 1689) , sowie Nikolaus Hieronymus G. (1671 -1729) und Jacob Paul Frhr. von Gundling (1673 - 1731) abermals auftritt. Auch treten die sonst auch üblichen Merkmale der Gundlinge, bei all diesen Personen auf.
Herr auf Berghen op Zoom und Grimberghe mit dem Beinamen "Labeo" ("Heer mit de Lippen van Berghe op Zoom").  
Da dieser Beiname selbst in diplomatischen Urkunden zufinden ist, kann darauf geschlossen werden, dass es sich hierbei um ein  
charakteristisches Merkmal handelt. Man kann dies auf die gesamte Familie übertragen, da sich dieses Merkmal auch bei  
Franziskus Gundling ( um 1530 -1567), und Wolfgang G. (1637 - 1689), sowie Nikolaus Hieronymus G. (1671 -1729) und  
Jacob Paul Frhr. von Gundling (1673 - 1731) abermals auftritt. Auch treten die sonst auch üblichen Merkmale der Gundlinge,  
bei all diesen Personen auf.
 
Diese Merkmale scheinen sich sehr dominant zu vererben, das zeigt sich vor allen Dingen darin, dass diese Merkmale in fast
allen Linien, u.a. in der Prager und in der Markelsheimer (Diese beiden Linien trennten sich aber schon bei den Söhnen des
Johann(es) I (gen Hans/z) Gundling d. Ältere (*9.8.1566 †1628), d.h. schon vor ca. 450 Jahren.), bis heute auftreten.


Diese Merkmale scheinen sich sehr dominant zu vererben, das zeigt sich vor allen Dingen darin, dass diese Merkmale in fast allen Linien, u.a. in der Prager und in der Markelsheimer (Diese beiden Linien trennten sich aber schon bei den Söhnen des Johann(es) I (gen Hans/z) Gundling d. Ältere (*9.8.1566 †1628), d.h. schon vor ca. 450 Jahren.), bis heute auftreten.


==Berühmte Namensträger==
==Berühmte Namensträger==
===Jacob Paul Freiherr von Gundling===
Historiker, * 19.8.1673 [[Hersbruck]], † 11.4.1731 [[Potsdam]].


Köngl.preuss. Kammerherr, Oberzeremonienmeister, Hof- , Kriegs- und Kammerrat, Professor an der Ritterakademie und
Präsident der königl. preuss. Akademie der Wissenschaften. Tragisches Mitglied des Tabakskolegiums, Friedrich Wilhelm I v. Preussen.
<ref>{{Wikipedia-Link|Jacob_Paul_von_Gundling|Jacob Paul von Gundling}} 20. Oktober 2006.</ref>
===Nicolaus Hieronymus Gundling(ius)===
[[Bild:NHGu.JPG|thumb|100px|Nikolaus Hieronymus Gundling]]
[[Bild:NHGu.JPG|thumb|100px|Nikolaus Hieronymus Gundling]]
Rechtswissenschaftenwissenschaftler * 25.02.1671 Kirchensittenbach, † 9.12.1729 [[Magdeburg]] o. [[Halle]].


*'''Jacob Paul Freiherr von Gundling''' (*19.8.1673 [[Hersbruck]] † 11.4.1731 [[Potsdam]])
köngl.preuss. Kammerherr, Oberzeremonienmeister, Hof- , Kriegs- und Kammerrat, Professor an der Ritterakademie und Präsident der königl. preuss. Akademie der Wissenschaften. Tragisches Mitglied des Tabakskolegiums, Friedrich Wilhelm I v. Preussen.
*'''Nicolaus Hieronymus Gundling(ius)'''(*25.02.1671 Kirchensittenbach † 9.12.1729 [[Magdeburg]] o. [[Halle]])
Professor für Naturrecht, JUDr., Historiker, und Prorektor der Universität [[Halle]]. Köngl. preuss. Geheimrat und Konsistotialrat des Herzogtums [[Magdeburg]].
Professor für Naturrecht, JUDr., Historiker, und Prorektor der Universität [[Halle]]. Köngl. preuss. Geheimrat und Konsistotialrat des Herzogtums [[Magdeburg]].
<ref>{{Wikipedia-Link|Nikolaus_Hieronymus_Gundling|Nikolaus Hieronymus Gundling}} 20. Oktober 2006.</ref>


*'''Franziskus gen. Franz Gundling''' (* um 1530 † 22.02.1567 in [[Nürnberg]])
===Franziskus gen. Franz Gundling===
protestantischer Prediger, war Kaplan an der St. Laurenzenkirche in [[Nürnberg]], und unterschrieb im Jahre 1555 die " Confessio anti - Osiandrina". Er reiste mit Andreas Osiander nach [[Königsberg]], und kehrte 1551 nach [[Nürnberg]] zurück.
Prediger * um 1530, † 22.02.1567 in [[Nürnberg]].


==Sonstige Personen==
Protestantischer Prediger, war Kaplan an der St. Laurenzenkirche in [[Nürnberg]], und unterschrieb im Jahre 1555 die " Confessio anti - Osiandrina".
Er reiste mit Andreas Osiander nach [[Königsberg]], und kehrte 1551 nach [[Nürnberg]] zurück.




==='''Wolfgang Gundling'''===
==Sonstige Personen==
===Wolfgang Gundling===
[[Bild:WoG.JPG|thumb|100px|Wolfgang Gundling]]
[[Bild:WoG.JPG|thumb|100px|Wolfgang Gundling]]


(*24.12.1637 Nürnberg † 31.7.1689 Nürnberg " Heilsbrunner Hof " - St. Laurenzen)
Diakon und Kapiteldekan * 24.12.1637 Nürnberg. † 31.7.1689 [[Nürnberg]] " Heilsbrunner Hof " - St. Laurenzen


Diakon und Kapiteldekan an der St Laurenzenkirche zu Nürnber, er war protestantischer Kirchenschriftsteller.
Diakon und Kapiteldekan an der St Laurenzenkirche zu Nürnber, er war protestantischer Kirchenschriftsteller.


==='''Johann gen. Hans Jakob Gundling'''===
===Johann gen. Hans Jakob Gundling===
(*1669 Oberkrumbach)
Maler *1669 Oberkrumbach.


''"Ehrbarer und kunstreicher Maler und Contrefactor"''
''Ehrbarer und kunstreicher Maler und Contrefactor''
Er war der Bruder von Nikolaus Hieronymus und Jacob Paul. Ihr Vater war der oben genannte Wolfgang Gundling.
Er war der Bruder von Nikolaus Hieronymus und Jacob Paul. Ihr Vater war der oben genannte Wolfgang Gundling.


=== '''Julius Gundling (Pseudonym: Lucian Herbert)''' ===
===Julius Gundling (Pseudonym: Lucian Herbert)===
(* 7.3.1828 Prag † 4.5.1890 Prag)
Schriftsteller * 7.3.1828 Prag, † 4.5.1890 Prag


Er war Schriftsteller der Romane, Reiseberichte,..., unter dem Pseudonym Lucian Herbert ( oder auch Julius von Merghentheim)
veröffentlichte. Bevor er städtischer Magistratsbeamter wurde, studierte er Jura, arbeitete dann als Herausgeber der
Zeitschrift »Rübenzahl« und als Redakteur der Prager »Morgenpost«


Er war Schriftsteller der Romane, Reiseberichte,..., unter dem Pseudonym Lucian Herbert ( oder auch Julius von Merghentheim) veröffentlichte. Bevor er städtischer Magistratsbeamter wurde, studierte er Jura, arbeitete dann als Herausgeber der Zeitschrift "Rübenzahl" und als Redakteur der Prager "Morgenpost"
===Eduard Gundling===
[[Bild:Prof.EG.jpg|thumb|100px|Prof.Dr. Eduard Gundling]]
Rechtsanwalt * 7.2. 1819 Prag, † 28.10.1905 Prag.


=== '''Prof. JUDr. Eduard Gundling''' ===
Er ist der Bruder des o.g. Julius G.
(*7.2. 1819 Prag † 28.10.1905 Prag / Bruder des o.g. Julius G.)
[[Bild:Prof.EG.jpg|thumb|100px|Prof.Dr. Eduard Gundling]]
Prof. Dr. Eduard Gundling war K.K Universitätsprofessor und Landesadvokat.
Prof. Dr. Eduard Gundling war K.K Universitätsprofessor und Landesadvokat.
Er besaß eine eigene Advokatenkanzlei (Advokat = Rechtsanwalt)in Prag.
Er besaß eine eigene Advokatenkanzlei (Advokat = Rechtsanwalt)in Prag.
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Trauermarsch zur Gundlingschen Familiengruft, vom k.k.
Trauermarsch zur Gundlingschen Familiengruft, vom k.k.
Scharfschützenkorps, den zwei Universitäten,... durchgeführt.
Scharfschützenkorps, den zwei Universitäten,... durchgeführt.
Einegroße Menge an Trauerpost aus dem ganzen Reich zeigt seine beliebtheit.
Einegroße Menge an Trauerpost aus dem ganzen Reich zeigt seine Beliebtheit.


=== Dr. Franz Xaver Gundling ===
===Franz Xaver Gundling ===
(*14.7.1873 Laudenbach)
Arzt, * 14.7.1873 Laudenbach.


MUDr. und Kreisarzt in Ellwangen a.d. Jagst. Er war bis ins hohe Alter tätig und sehr angesehen.
MUDr. und Kreisarzt in Ellwangen a.d. Jagst. Er war bis ins hohe Alter tätig und sehr angesehen.
Hatte einen Sohn, Ernst Gundling (*2.7.1906), welcher sich kurzzeitig als Rennfahrer betätigte, und später ein Autohaus leitete.
Hatte einen Sohn, Ernst Gundling (* 2.7.1906), welcher sich kurzzeitig als Rennfahrer betätigte, und später ein Autohaus leitete.


==Das freiherrliche Haus Gundling==
<!--==Umgangssprachliche Bezeichnungen==-->
 
==Literaturhinweise==
[[Bild:JPG.jpg|thumb|100px|Jacob Paul Frhr. von Gundling]]
<references />


Diese Linie wurde vom oben genannten Jacob Paul Gundling begründet. Er wurde am 25.09.1724 in den erblichen preussischen Freiherrenstand erhoben. Mit dieser Erhebung wurde sein Wappen aufgebessert (siehe Wappen).  Er hatte zwei Kinder, die beide früh starben, somit starb diese Linie schon nach einer Generation wieder aus.
<!--Diese Literatur könnte noch mittels Fussnoten ref mit dem Text verknüpft werden.-->
 
==Konfesion==
Die Konfession der Gundlinge ist eigentlich protestantisch (evangelisch). Die Markelsheimer Linie, sowie einige andere Linien auch, sind jedoch zum katholischen Glauben übergetreten.
 
== Wappen ==
 
Das Stammwappen der Familie Gundling stammt höchstwahrscheinlich vom Wappen der van Berghes ab.
 
Gundling:
Gespalten, vorn in Silber (de Glymes bzw. de Bautershem: gold) mit drei roten Pfählen, hinten in Grün bzw. Blau ( Stammwappen im  Freiherrenstandsdiplom  von der ungewöhnlichen grünen, in die blaue Tinktur umgewandelt) mit neun goldenen, durchbrochenen Rauten. Auf dem gekrönten Helm sind drei weiße Straußenfedern. Um den Hals des Helmes hängt ein Amulett.
 
Das Wappen des Freiherrlichen Hauses Gundling:
 
Das preußisch freiherrliche Wappen von Gundling befindet sich mit dem Freiherrenstadsdiplom Jacob Pauls Freiherr von Gundling in den preußischen Geheimarchiven:
 
Das freiherrliche Wappen trägt die selbe Zierde wie das Stammwappen.
Das Wappen selbst hat im Hintergrund einen Adler, welcher mittig vom Stammwappen Gundling verdeckt wird. Die preußische Variation des Stammwappens sieht im 2. Teil  einen blauen Hintergrund vor, da die grüne Tinktur ungewöhnlich war. Im oberen Teil des Wappens befindet sich im ersten Teil des zwölfteiligen Wappens eine Krone, und im vierten Teil eine Kette.
Die Rundung unten am Wappen war noch freigelassen, für eventuelle Beifügungen des Königs.
Das Wappen wird von der römischen  Weisheitsgöttin Minerva  gehalten, die Zugleich auch mit den Wappenspruch hält: ET MERITIS IMPAR.
 
==Umgangssprachliche Bezeichnungen==
 
In der Region um Markelsheim (Laudenbach, Weikersheim,...) wurde die Familie Gundling oft Familie Gundl bzw. Gundel bezeichnet. So kam es in Laudenbach zu einer Linie, die den Namen Gundl an nahm. Sie existiert heute nicht mehr.
 
In Polen wird Gundling "Gündling" genannt.
 
==Literaturhinweise==


Dreyhaupt, Johann Christoph von: PAGUS NELETICI ET NUDZICI, oder Ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stift, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Creyses, Zweiter Theil, Herausgegeben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V., Arbeitskreis Halle und Umgebung, von Uwe Meißner, fliegenkopf verlag 2002
Dreyhaupt, Johann Christoph von: PAGUS NELETICI ET NUDZICI, oder Ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stift, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Creyses, Zweiter Theil, Herausgegeben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V., Arbeitskreis Halle und Umgebung, von Uwe Meißner, fliegenkopf verlag 2002
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==Weblinks==
==Weblinks==
 
*{{Wikipedia-Link|Jacob_Paul_von_Gundling|Jacob Paul von Gundling}}
http://de.wikipedia.org/wiki/Jacob_Paul_von_Gundling
*{{Wikipedia-Link|Jacob_Paul_von_Gundling|Jacob Paul von Gundling}}
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Hieronymus_Gundling


[[Kategorie:Familienname]]
[[Kategorie:Familienname]]

Version vom 20. Oktober 2006, 12:36 Uhr

Gundling, Familienname, erstmals 1531 erwähnt (Führung des Namens seit ca. 1495).

Herkunft und Bedeutung

Im ... befindet sich folgende Einträge:

»germanischen Wort Gundo (der Tapfere)«

In »Meine 32 Ahnen und ihre Sippenkreise« von Freiherr von Procházka, Roman ist der Namen folgendermassen gedeutet:

Der Name Gundling ist eine „matronische“ Bezeichnung des Sohnes einer Kunigunde oder Adelgunde (in der Deminutivform „Gundel“).

Die familiäre Tradition besagt:

»dass der Name Gundling, von Günstling bzw. Gunstling kommt, und von Balthasar stammt, der ein Begünstigter des Kaisers Maximilian I. war.«

Letztendlich ist an dieser Stelle zu sagen, dass alle diese drei Möglichkeiten richtig sein könnten. Es ist aufjedenfall klar, das dieser Familienname durch einen Beiname entstand. Ob dieser durch eine Begünstigung (Günstling > Gundling) oder durch eine Leistung der Tapferkeit (Gundo, der Tapfere) oder durch eine Mutter zustande kam, der Sohn der Gundl (matronische Bezeichnung d. So. einer Kunigunde oder Adelgunde), ist heute nicht mehr zu klären.


Varianten des Namens

  • Im Raum Markelsheim, Laudenbach,..., gab es für Gundling auch die Bezeichnung Gundel, bzw. Gundl:
Der Namen Gundl entwickelte sich in Laudenbach zu einem eigenen Familiennamen. Diese Linie der Familie Gundling existiert heute nicht mehr.
  • Eine Seitenlinie der Pragerlinie, bzw. Böhmerlinie, die sich in Polen, in Krakau nieder lies, wurde dort Gündling ausgesprochen. Dies führte dazu, dass diese Familie z.T. auch Gündling, doch meist Gundling, geschrieben wurde. Auch diese Linie existiert heute nicht mehr.
  • von Gundlingen:
Diese Linie wurde Jacob Paul Gundling begründet. Er wurde am 25.09.1724 in den erblichen preussischen Freiherrenstand erhoben.

Mit höchster Wahrscheinlichkeit gibt es nur eine Familie, die diesen Namen trägt, d.h. alle Gundlinge sind mit einander Verwandt.


Geographische Verteilung

Erst war das Auftreten der Gundlinge lediglich um Nürnberg (Nürnberg, Hersbruck, Kirchensittenbach). Es ließen sich doch schnell auch Linien in der Hohenlohe (Markelsheim, Weikersheim, Laudenbach,...), in Neustadt an der Aisch, und später dann auch in Halle ( durch Nikolaus Hieronymus Gundlingius) nieder. Ein weiterer Berühmter Sprößling Jacob Paul Freiherr von Gundling, war durch seine Arbeit am preußischen Hof, in Potsdam, wo man heute noch in der Friedhofskirche von Bornstedt seine Grabplatte bewundern kann. Später verteilte sich die Familie durch die Auswanderungswellen, nach Amerika (Süd und Nord), sowie nach Australien. Die zurückgebliebenen Linien der Familie, verteilten sich auf das ganze Bundesgebiet (z.B. Ellwangen/ Jagst, und Hamburg), doch ist noch heute eine Häufung des Namens in Baden Württemberg, vor allem in der Hohenlohe und im Taubertal zu beobachten.

Gundling Familienname by Geogen.png


Herkunft des Geschlechtes Gundling

Deutschland

Nürnberg

Der erste offizielle Gundling war Georg gen. Jörg Gundling. Sein Bürgerrecht erhielt er am 17.07.1531 in der Reichsstadt Nürnberg: [1]
Der erste der diesen Namen trug war aber wahrscheinlich sein Vater (Ritter) Balthasar gen. Gundling, welcher am Hofe des Kaisers Maximilian I. als Berater in evangelischen Angelegenheiten, d.h. in Angelegenheiten der Reformation und deren Auswirkungen tätig war.

Woher die Familie stammt ist hingegen ein komplizierteres Kapitel, da es hierbei mehrere Theorien gibt, die aber alle zum gleichen Ergebnis kommen, das die Familie Gundling a.d.H. der van Berghes, bzw. der de Glymes stammt:

Die de Glymes sind über die Herzöge von Brabant, die Herzöge von Lothringen, und die Grafen von Löwen bis zu den Karolingern und deren Vorfahren zurückzuverfolgbar. Für diese Theorien gibt es mehrere Indizien:

  1. Das Aussehen der Gundlinge, das bis heute, in verschiedensten Linien, die sich z. T. vor ca. 500 Jahren teilten, das der (van Berghes) de Glymes gleicht.
  2. Die alte Familientradition, die diese Theorie, bzw. Legende schon seit mehreren Jahrhunderten weiter gibt, und welche unabhängig von einander, von verschiedensten Linien erforscht wurde.
  3. Das Wappen der van bzw. von Berghes und das der Gundlinge ist heraldisch identisch.
Wappen der Familie Gundling:
Gespalten, vorn in Silber (de Glymes bzw. de Bautershem: gold) mit drei roten Pfählen, hinten in Grün bzw. Blau ( Stammwappen im Freiherrenstandsdiplom von der ungewöhnlichen grünen, in die blaue Tinktur umgewandelt) mit neun goldenen, durchbrochenen Rauten. Auf dem gekrönten Helm sind drei weiße Straußenfedern. Um den Hals des Helmes hängt ein Amulett.
Das Stammwappen der Familie Gundling stammt höchstwahrscheinlich vom Wappen der van Berghes ab.

Wie es dazu kam, dass ein männlicher Sproß diese Familie der Gundlinge begründet, das ist unbekannt, und dazu gibt es nur Theorien, die sich alle auf wahre Begebenheiten stützen.

Das freiherrliche Haus Gundling

Jacob Paul Frhr. von Gundling

Diese Linie wurde Jacob Paul Gundling begründet. Er wurde am 25.09.1724 in den erblichen preussischen Freiherrenstand erhoben. Mit dieser Erhebung wurde sein Wappen aufgebessert (siehe Wappen). Er hatte zwei Kinder, die beide früh starben, somit starb diese Linie schon nach einer Generation wieder aus.

Wappen des Freiherrlichen Hauses Gundling:
Das Wappen selbst hat im Hintergrund einen Adler, welcher mittig vom Stammwappen Gundling verdeckt wird. Die preußische Variation des Stammwappens sieht im 2. Teil einen blauen Hintergrund vor, da die grüne Tinktur ungewöhnlich war. Im oberen Teil des Wappens befindet sich im ersten Teil des zwölfteiligen Wappens eine Krone, und im vierten Teil eine Kette. Die Rundung unten am Wappen war noch freigelassen, für eventuelle Beifügungen des Königs. Das Wappen wird von der römischen Weisheitsgöttin Minerva gehalten, die Zugleich auch mit den Wappenspruch hält: ET MERITIS IMPAR. Das freiherrliche Wappen trägt die selbe Zierde wie das Stammwappen. [2]


Physiognomie und Phänotyp der Gundlinge

Das folgende Thema ist dem Mitglied der Familie Gundling, Roman Freiherr von Prochàzka zu verdanken, welcher sich sehr außführlich damit beschäftigt hat. Aus dieser Arbeit wird ein wichtiger Teil hier vorgestellt. So eine Arbeit, in diesem Umfang ist eine Besonderheit, da sehr oft das nötige Bild, bzw. Urkundenmaterial fehlt.

Auf Grund von authentischer Belege, und zeitgenössischer Bildnissen aus fünf Jahrhunderten konnte eine solche Arbeit ausgeführt werden. Es handelt sich hier um die Darstellung der Vererbung besonders markanter Merkmale, sowohl körperlich als auch geistig. Handelt es sich doch um die ungewöhnliche Kombination von hoher Sinnesfreudigkeit, mit außerordentlicher Begabung für die Wissenschaften und geistigen Interessen überhaupt, aber besonders in Staatspolitik, Jurisprudenz und Genealogie. Äußerlich ist bei den Gundling die schon seit jeher bekannte Gesichtsformation, mit den Hängebacken (bzw. große weitausgewölbte Backen), welche mit einem markanten Doppelkinn (bzw. markant hervorragendem Kinn) verbunden sind, bekannt. Außerdem sind die hervorragenden Augen, welche die Intelligenz widerspiegelt, und die dicke, Genusfreudigkeit verratende, Unterlippe auffalend. Die chrakteristische, dicke, oft etwas überhängende Unterlippe, sowie das Auge der Gundlinge. beherrschen die Physiognomie der Gundlinge, aber auch der de Glymes / van Berghes seit dem 15. Jahrhundert:

Franziskus gen. Franz Gundling

Schon um 1450 erscheint ein Sohn des Johann (Jean) V. de Glymes gen. van Berghes, als Statthalter der Grafschaft Namur und Herr auf Berghen op Zoom und Grimberghe mit dem Beinamen "Labeo" ("Heer mit de Lippen van Berghe op Zoom"). Da dieser Beiname selbst in diplomatischen Urkunden zufinden ist, kann darauf geschlossen werden, dass es sich hierbei um ein charakteristisches Merkmal handelt. Man kann dies auf die gesamte Familie übertragen, da sich dieses Merkmal auch bei Franziskus Gundling ( um 1530 -1567), und Wolfgang G. (1637 - 1689), sowie Nikolaus Hieronymus G. (1671 -1729) und Jacob Paul Frhr. von Gundling (1673 - 1731) abermals auftritt. Auch treten die sonst auch üblichen Merkmale der Gundlinge, bei all diesen Personen auf.

Diese Merkmale scheinen sich sehr dominant zu vererben, das zeigt sich vor allen Dingen darin, dass diese Merkmale in fast allen Linien, u.a. in der Prager und in der Markelsheimer (Diese beiden Linien trennten sich aber schon bei den Söhnen des Johann(es) I (gen Hans/z) Gundling d. Ältere (*9.8.1566 †1628), d.h. schon vor ca. 450 Jahren.), bis heute auftreten.


Berühmte Namensträger

Jacob Paul Freiherr von Gundling

Historiker, * 19.8.1673 Hersbruck, † 11.4.1731 Potsdam.

Köngl.preuss. Kammerherr, Oberzeremonienmeister, Hof- , Kriegs- und Kammerrat, Professor an der Ritterakademie und Präsident der königl. preuss. Akademie der Wissenschaften. Tragisches Mitglied des Tabakskolegiums, Friedrich Wilhelm I v. Preussen. [3]

Nicolaus Hieronymus Gundling(ius)

Nikolaus Hieronymus Gundling

Rechtswissenschaftenwissenschaftler * 25.02.1671 Kirchensittenbach, † 9.12.1729 Magdeburg o. Halle.

Professor für Naturrecht, JUDr., Historiker, und Prorektor der Universität Halle. Köngl. preuss. Geheimrat und Konsistotialrat des Herzogtums Magdeburg. [4]

Franziskus gen. Franz Gundling

Prediger * um 1530, † 22.02.1567 in Nürnberg.

Protestantischer Prediger, war Kaplan an der St. Laurenzenkirche in Nürnberg, und unterschrieb im Jahre 1555 die " Confessio anti - Osiandrina". Er reiste mit Andreas Osiander nach Königsberg, und kehrte 1551 nach Nürnberg zurück.


Sonstige Personen

Wolfgang Gundling

Wolfgang Gundling

Diakon und Kapiteldekan * 24.12.1637 Nürnberg. † 31.7.1689 Nürnberg " Heilsbrunner Hof " - St. Laurenzen

Diakon und Kapiteldekan an der St Laurenzenkirche zu Nürnber, er war protestantischer Kirchenschriftsteller.

Johann gen. Hans Jakob Gundling

Maler *1669 Oberkrumbach.

Ehrbarer und kunstreicher Maler und Contrefactor Er war der Bruder von Nikolaus Hieronymus und Jacob Paul. Ihr Vater war der oben genannte Wolfgang Gundling.

Julius Gundling (Pseudonym: Lucian Herbert)

Schriftsteller * 7.3.1828 Prag, † 4.5.1890 Prag

Er war Schriftsteller der Romane, Reiseberichte,..., unter dem Pseudonym Lucian Herbert ( oder auch Julius von Merghentheim) veröffentlichte. Bevor er städtischer Magistratsbeamter wurde, studierte er Jura, arbeitete dann als Herausgeber der Zeitschrift »Rübenzahl« und als Redakteur der Prager »Morgenpost«

Eduard Gundling

Prof.Dr. Eduard Gundling

Rechtsanwalt * 7.2. 1819 Prag, † 28.10.1905 Prag.

Er ist der Bruder des o.g. Julius G. Prof. Dr. Eduard Gundling war K.K Universitätsprofessor und Landesadvokat. Er besaß eine eigene Advokatenkanzlei (Advokat = Rechtsanwalt)in Prag. Er war Ehrenoffizier des K.K. Scharfschützenkops, dort war er auch als Historiker und Archivar tätig. Er war Ehrenmitglied der Kongregation des italienischen Waisenhauses in Prag, Mitglied des marianischen Liebesverein der P.P. Kaupuziner, Mitglied der Staatsprüfungskommission für Lehramt der Musik.

Bei seinem Tod wurde ein langer sehr gut besuchter Trauermarsch zur Gundlingschen Familiengruft, vom k.k. Scharfschützenkorps, den zwei Universitäten,... durchgeführt. Einegroße Menge an Trauerpost aus dem ganzen Reich zeigt seine Beliebtheit.

Franz Xaver Gundling

Arzt, * 14.7.1873 Laudenbach.

MUDr. und Kreisarzt in Ellwangen a.d. Jagst. Er war bis ins hohe Alter tätig und sehr angesehen. Hatte einen Sohn, Ernst Gundling (* 2.7.1906), welcher sich kurzzeitig als Rennfahrer betätigte, und später ein Autohaus leitete.

Literaturhinweise

  1. Staatsarchiv Nürnberg: Amts- und Standbuch Nr. 306 Fol. 172.
  2. Preußisches Geheimarchiv: Wappen und Freiherrenstadsdiplom Jacob Pauls Freiherr von Gundling
  3. Artikel Jacob Paul von Gundling. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. 20. Oktober 2006.
  4. Artikel Nikolaus Hieronymus Gundling. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. 20. Oktober 2006.


Dreyhaupt, Johann Christoph von: PAGUS NELETICI ET NUDZICI, oder Ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stift, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Creyses, Zweiter Theil, Herausgegeben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V., Arbeitskreis Halle und Umgebung, von Uwe Meißner, fliegenkopf verlag 2002

Prochàzka, Roman Frhr. von, Meine 32 Ahnen und ihre Sippenkreise, Bibliothek, Familiengeschichtliches Sammelwerk, familiengeschichtlicher Arbeiten Band 7, Verlag Degener & Co., Leipzig 1928

Prochàzka, Roman Frhr. von : Physiognomie und Phänotyp der Gundlinge, in: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete, 31. Jahrgang, Heft 19, August 1965,

Weblinks


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