Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/132: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
(OCR-Text eingebaut) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Chronik Spamer|131|134|133| | {{Chronik Spamer|131|134|133|korrigiert}} | ||
{| | {| | ||
|- | |- | ||
| valign="top" | | | valign="top" | | ||
:Doch ich that' | :Doch ich that's nicht um des Geldes willen, | ||
:Sondern weil man dringend mich | :Sondern weil man dringend mich gefleht, | ||
:Wollte ich die Wünsche nur erfüllen, | :Wollte ich die Wünsche nur erfüllen, | ||
:Und erhielt ein Fürstliches | :Und erhielt ein Fürstliches Decret. | ||
:Jeden Sonntag hatte ich drei Kirchen, | :Jeden Sonntag hatte ich drei Kirchen, | ||
:Und zwei gute Stunden Wegs zu gehn; | :Und zwei gute Stunden Wegs zu gehn; | ||
:Dennoch sollte Alles wie am Schnürchen | :Dennoch sollte Alles wie am Schnürchen | ||
:Und zu der | :Und zu der bestimmten Zeit geschehn. | ||
:Kamen zur gewöhnlichen Strapaze | :Kamen zur gewöhnlichen Strapaze | ||
:Auch noch Casualien hinzu, | :Auch noch Casualien hinzu, | ||
| Zeile 22: | Zeile 22: | ||
:Niemand, dacht' ich, kann zwei Herren dienen, | :Niemand, dacht' ich, kann zwei Herren dienen, | ||
:Und ich habe glücklich mich geschätzt, | :Und ich habe glücklich mich geschätzt, | ||
:Als in | :Als in Blasbach war die Zeit erschienen, | ||
:Wo die Stelle wieder ward besetzt. | :Wo die Stelle wieder ward besetzt. | ||
:Ehe noch fünf Monate gewesen | :Ehe noch fünf Monate gewesen | ||
:Ich Vicar dahier in Hermannstein, | :Ich Vicar dahier in Hermannstein, | ||
: | :Ließ der Herr den Pfarrer schon erlösen | ||
:Durch den Tod von aller seiner Pein. | :Durch den Tod von aller seiner Pein. | ||
:An dem zweiten Juli ist geschieden | :An dem zweiten Juli ist geschieden | ||
| Zeile 33: | Zeile 33: | ||
:Ruht er unter Rosen schon im Grab. | :Ruht er unter Rosen schon im Grab. | ||
:Als er todt war, gingen Deputirte | :Als er todt war, gingen Deputirte | ||
:Zu dem | :Zu dem Obrist Schenk nach Darmstadt ab, | ||
:Daß er mich doch hierher präsentirte, | :Daß er mich doch hierher präsentirte, | ||
:Denen er auch dies Versprechen gab. | :Denen er auch dies Versprechen gab. | ||
| Zeile 55: | Zeile 55: | ||
:„Was mein Bruder Ihnen hat versprochen," | :„Was mein Bruder Ihnen hat versprochen," | ||
:Sagte dieser mir, „das halte ich;" | :Sagte dieser mir, „das halte ich;" | ||
:„Denn sein Wort wird nicht von mir gebrochen | :„Denn sein Wort wird nicht von mir gebrochen" | ||
:„Dieses glauben Sie mir sicherlich!" | :„Dieses glauben Sie mir sicherlich!" | ||
:„Und daß er | :„Und daß er mir hat sein Wort gegeben," | ||
:„Und | :„Und mir meine Bitte gleich gewährt," | ||
:Sprach ich, „weiß sein Jäger, der daneben" | :Sprach ich, „weiß sein Jäger, der daneben" | ||
:„Stand und Alles hat mit angehört!" | :„Stand und Alles hat mit angehört!" | ||
| Zeile 65: | Zeile 65: | ||
:Hat trotz meinen vierundzwanzig Jahren, | :Hat trotz meinen vierundzwanzig Jahren, | ||
:Er mich doch zum Pfarrer präsentirt. | :Er mich doch zum Pfarrer präsentirt. | ||
:Mein | :Mein Decret ist lange ausgeblieben; | ||
:Denn es wurde erst im nächsten Jahr | :Denn es wurde erst im nächsten Jahr | ||
:Von dem Großherzoge unterschrieben | :Von dem Großherzoge unterschrieben | ||
| Zeile 79: | Zeile 79: | ||
:Da wir fast ein Jahr lang mit einander | :Da wir fast ein Jahr lang mit einander | ||
:Unter Einem Dache zugebracht, | :Unter Einem Dache zugebracht, | ||
:Wurden wir allmählich viel bekannter | :Wurden wir allmählich viel bekannter, | ||
:Als wir | :Als wir Anfangs selber es gedacht. | ||
:Dazu waren beide | :Dazu waren beide Somnambülen, | ||
:Und im Hause war's auch sonst nicht just, | :Und im Hause war's auch sonst nicht just, | ||
:Weßhalb manchmal Dinge vor hier fielen, | :Weßhalb manchmal Dinge vor hier fielen, | ||
:Die sich Niemand zu erklären | :Die sich Niemand zu erklären wußt'". | ||
:Oefters hörten wir's im Hause gehen; | :Oefters hörten wir's im Hause gehen; | ||
:Thüren gingen laut und deutlich zu; | :Thüren gingen laut und deutlich zu; | ||
| Zeile 93: | Zeile 93: | ||
:Haben wir die Köpfe uns zerbrochen, | :Haben wir die Köpfe uns zerbrochen, | ||
:Weil doch außen Niemand war daran. | :Weil doch außen Niemand war daran. | ||
: | :Unser Hausgeist war auch so verwogen, | ||
:Daß er Fremden hier von ihrem Bett | :Daß er Fremden hier von ihrem Bett | ||
:Hat bei Nacht die Decke abgezogen, | :Hat bei Nacht die Decke abgezogen, | ||
Version vom 4. Juni 2008, 15:09 Uhr
| GenWiki - Digitale Bibliothek | |
|---|---|
| Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer | |
| Inhalt | |
| GenWiki E-Book | |
| <<<Vorherige Seite [131] |
Nächste Seite>>> [133] |
| |
| Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
| Texterfassung: korrigiert | |
| Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |
|
|