Spiczak Brzezinski (Adelsfamilie): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:V.Spiczak.jpg|thumb|200 px|Wappen derer von Spiczak aus Preußen in Siebmachers Wappenbuch.]] | [[Bild:V.Spiczak.jpg|thumb|200 px|Wappen derer von Spiczak aus Preußen in Siebmachers Wappenbuch.]] | ||
[[Bild:SpiczakBrzezinski.jpg|thumb|200 px|Wappenversion einer abgestorbenen Linie der v. Spiczak Brzezinski im Siebmacher.]] | |||
[[Bild:Zabawski.jpg|thumb|200 px|Das Stammwappen Zabawa aus Siebmachers Wappenbuch (Galizischer Adel).]] | |||
[[Bild:Rietstap-Spiczak.jpg|thumb|200 px|Das Wappen der Spiczak aus Preußen in Planches l'Armorial Général.]] | |||
Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = "Spiel"). | Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = "Spiel"). | ||
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* Benno v. Winckler (1869): Die Nationalitäten Pommerellens, Verlag Wendt, Hirschberg. | * Benno v. Winckler (1869): Die Nationalitäten Pommerellens, Verlag Wendt, Hirschberg. | ||
* Emilian v. Zernicki-Szeliga (1904): Die polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Verlag H. Grand, Hamburg, S. 97. | * Emilian v. Zernicki-Szeliga (1904): Die polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Verlag H. Grand, Hamburg, S. 97. | ||
* J.-B. Rietstap (1921): Planches l'Armorial Général. | |||
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Version vom 25. November 2009, 14:26 Uhr
Die Familie von Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) stammt aus dem westpreußischen Stammsitz Adlig Briesen im heutigen Polen und gehört zum pommerellischen (bzw. westpreußisch-kaschubischen) Uradel.
Herkunft des Namens
Die von Spiczak Brzeziński werden als preußische Edelleute in Siebmachers Wappenbuch aufgeführt. Mitglieder dieses Rittergeschlechtes besaßen in Adlig Briesen (pol. Brzeźno Szlacheckie [ˈbʐɛʑnɔ ʂlaˈxɛt͡skjɛ]), Zemmen und Klein Glisno adelige Gutsanteile.
Die Spiczak Brzeziński nahmen erst unter preußischem Einfluss im 18. Jahrhundert das Prädikat "von" als Namenszusatz an. Zuvor wurden dem Namen in amtlichen Unterlagen und in Kirchenbüchern das polnische "Szlachetny" [edel(mütig)], oder die lateinischen Zusätze "Nobilis" (der Adlige/der Edelgebürtige), aber auch "Generosus" oder "Magnificus Dominus", seltener das lateinische "de" vorangestellt. In amtlichen Dokumenten findete bisweilen die für Edle und Ritter gebräuchliche Anrede "Hochwohlgeboren" Verwendung.
Zeitgenössische Kirchenbuchschreiber in Westpreußen neigten regelmäßig zu Unterlassungen dieser Zusätze, in der Annahme, der Adelsstand einer Familie sei a priori regional bekannt. Es existieren daher heute sehr differente Namensvarianten, die ein und dieselbe Familie meinen. Als Beispiele seien hier genannt:
- (von) Spiczak
- von Spizack Brsesinski
- von Spizak Brsesinski
- Spitczok von Brisinski
oder auch (unter Weglassung des eigentlichen Familiennamens) nur:
- (von) Brzeziński
- von Bresinsky
- etc.
Der Name Spiczak soll sich vom polnischen Wort spiczasty (spitze Spitze) ableiten und aufgrund der siegreichen Teilnahme eines oder mehrerer Krieger dieses Geschlechts an der Spitze eines Heeres, erhalten worden sein. Legende oder Realität? Bisher konnte diese These nicht verifiziert werden.
Der Name Brzeziński leitet sich vom kaschubischen bzw. polnischen Namen des erwähnten Stammsitzes der Familie - Adlig Briesen - ab. Diesen Namen gaben sich - gleichsam als Beinamen - auch andere dort ansässige Adelsfamilien, so die von Bastian, von Myk und die von Swiatek. Bei diesen zweiteiligen Namen handelt es sich deshalb ausdrücklich nicht um Doppelnamen, wie fälschlicherweise oft angenommen. Spiczak Brzeziński wird daher ohne Bindestrich geschrieben. Die Endung "-ski" bedeutet übersetzt so viel wie "von/aus", also "Spiczak von Briesen". Adlig Briesen (heute 505 Einwohner) liegt in der Kaschubei in der Nähe der Stadt Bytów (Bütow). In einem Dokument von 1609 aus dem Staatsarchiv Danzig taucht der Name "Nobilis Thomas Brzezińsky alias Spiczak" als Besitzer von Briesen auf.
Die unterschiedlichen Schreibweisen des Namens und die Verwendung oder Auslassung des deutschen Adelsprädikates "von" und aller anderen Zusätze oder Abweichungen, entstanden ab dem 19. und 20. Jahrhundert, unter anderem aus Gründen der besseren Unterscheidbarkeit, der politischen Lage der Region oder auch zur Anpassung an den jeweiligen Sprachraum des Zuzugs.
Wappen
Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = "Spiel"). (Es existieren zwei weitere, leicht abgeänderte Varianten dieses Wappens).
Blasonierung:
- Schild: Gespalten, vorn blau, hinten von rot und weiß in fünf Reihen geschacht.
- Helm: Gekrönt; fünf weiße Straußenfedern.
- Decken: Rot und weiß.
Sage zur Entstehung des Wappens
"Das Wappen Zabawa stammt aus Böhmen und kam wohl zur Zeit der Vermählung der böhmischen Prinzessin Dabrowka mit dem Polenherzog Mieczyslaw 963 nach Polen. Ein Ritter dieses Wappens, namens Wislimierz, war im Jahre 1000 mit der Vorhut der polnischen Streitkräfte betraut, wohl gegen die Mähren, stieß auf den im Hinterhalt versteckt gewesenen Feind und beschäftigte und verweilte denselben durch verschiedene kleine Scharmützel und Neckereien so lange, bis der Hetmann mit der Hauptmacht herankommen konnte, dessen Reiterei den Feind dann siegreich schlug. Zum Andenken an diese Verweilung (Zabawa) des Feindes wurde dem Wappen des Wislimierz der Name Zabawa gegeben."
Verwandte u. verschwägerte Geschlechter
v. Aubracht Prądzyński, v. Bastian Brzeziński, Block, v. Borzyskowski, v. Chamier Gliszczynski, v. Czernicki, v. Ciemiński, Dorawa, Drögemüller, v. Gostomski, Grot, Gustka, Hernstein, v. Jutrzenka Trzebiatowski, v. Kiedrowski, v. Klonczyński, v. Kłopotek Glowczewski, v. Krenski (Krecki), Lentz, v. Lonski (Lacki), Mausolf, Metel, Myszka, Nehring (Noryng), v. Ostrowski, v. Pawlowski, v. Pazatka Lipiński, v. Piekarski, v. Pluto Prądzyński, v. Podlewski, Prill, v. Pruski, v. Rekowski, Rudnik, Schröder, Stanisławski, v. Styp Rekowski, v. Świątek Brzeziński, v. Szada Borzyskowski, v. Wantoch Rekowski, Wesa, v. Wnuk Lipinski, v. Woyciechowski, Wollschläger, v. Schmude (Zmuda Trzebiatowski), v. Zuroch Czapiewski, uvm.
Bekannte Namensträger
- Adalbert v. Spiczak Brzeziński (1686-1756), Offizier
- Casimir v. Brzeziński, Lieutnant (k. u. k. Infanterie-Regiment)
- Franciszek Ksawery Brzeziński (1867-1944), polnischer Komponist u. Rechtsanwalt
- Ignaz Brzeziński Ritter v. Brzoza, Lieutnant (k. u. k. Husaren-Regiment)
- Dr. Ingo Spitczok v. Brisinski, Psychiater u. Autor
- Prof. Dr. Zbigniew Brzeziński (* 1928), Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter 1977-1981; außenpolitischer Berater des derzeitigen US-Präsidenten Barack Obama
Literatur
- Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke (1860): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. II. Band. Friedrich Voigt, Leipzig.
- Leopold Frhr. v. Ledebur in: Neues Deutsches Adels-Lexicon v. 1860; , S. 113.
- Johann Siebmacher: J. Siebmacher's großes Wappenbuch - Die Wappen des preußischen Adels (Band 14). 1973, Neustadt a. d. Aisch.
- Julius Graf Ostrowski (1897-1906): Polnisches Wappenbuch Warschau, Seite 363.
- Herbert v. Schmude (1939): Beiträge zur Geschichte des Geschlechts von Schmude, 1. Teil, Berlin-Pankow, S. 94 ff.
- Benno v. Winckler (1869): Die Nationalitäten Pommerellens, Verlag Wendt, Hirschberg.
- Emilian v. Zernicki-Szeliga (1904): Die polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Verlag H. Grand, Hamburg, S. 97.
- J.-B. Rietstap (1921): Planches l'Armorial Général.