Inster (Fluss): Unterschied zwischen den Versionen
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"Dieser Fluß, der bei Ankunft des Ordens Instrud genannt wurde, entspringt auf einer Wiese bei Girrehlischken ''(Girrelischken Kirchspiel Willuhnen (Kreis Pillkallen))'' nördlich von dem im [[Memelland|Memelgebiete]] liegenden [[Willuhner See]]. Die Quellen der Inster liegen 50 m über dem Meeresspiegel. Nachdem sie einige kleinere Zuflüsse aufgenommen hat, durchfließt die die '''Große Plinis'''. Sie schlägt darauf auf eine Länge von etwa 40 km einen westlichen Lauf ein und fließt mit ziemlich starkem Gefälle pararallel zur [[Szeszuppe (Fluss)|Szeszuppe]]. Bei [[Staticken]] erreicht sie das Urmemeltal, das im ganzen 44 km lang ist, vom Einstritte der Inster bis zur Stadt [[Insterburg]] aber nur 34 km Länge hat. Als die [[Memel (Fluss)|Memel]] noch nicht den Höhenzug, der sich von [[Obereisseln]] nach [[Willkischken]] erstreckt, durchbrochen hatte, da war ihr Wasser vor diesem Höhenzuge zu einem großen See, dem [[Geografie des Memellandes|Jurameer]], angestaut. Der Abfluß aus dem Jurameer wälzte seine Fluten durch das jetzige Inster- und [[Pregel (Fluss)|Pregeltal]] dem [[Frisches Haff|Frischen Haff]] zu. Noch heute kann man den Seeboden mit den auf der Oberfläche abgesetzten Sandschichte beobachte und verfolgen. Das Flußtal der Inster ist 1 bis 2 km breit. Es ist für die kleine, langsam dahinschleichende, viele Windungen machende Inster zu breit. Sie verliert sich fast darin. Schon ein oberflächlicher Blick muß den Beschauer belehren, daß Tal und Fluß in einem Mißverhältnis zueinander stehen. Bei einem Hochwasser jedoch erweitert sie sich zu einem breiten Strom, oder besser gesagt zu einem langen See. | |||
Auf ihrem etwa 100 km langen Lauf empfängt die Inster eine Reihe von Nebenflüssen, von denen fast alle auf dem linken Ufer münden. Zu nennen sind die [[Buduppe /Bärenfliesz (Fluss)|Buduppe]], [[Ackmenis/ Inster (Fluss)|Ackmenis]], [[Eymenis (Fluss)|Eymenis]], [[Große Niebudis]] und [[Kleine Niebudis]] der [[Pollack (Fluss)|Pollack-]] und [[Strius (Fluss|Striusfluß]]. Die meisten dieser Flüsse gehen durch die '''Keggau''', einen großen Wald zwischen Inster und Pissa. Für gewöhnlich sind sie unbedeutend, im Hochsommer oft ausgetrocknet. Bei starkem oder anhaltendem Regen werden sie aber sehr wassereich und tragen nicht selten dazu bei, daß die Inster über die Ufer tritt. Sie führen eine Menge Schlick mit und erhöhen dadurch die Fruchtbarkeit der Insterwiesen. | |||
Die Strömung der Inster ist vom Eintritt in das Urstromtal der Memel ab kaum bemerkbar. Das Gesamtgefälle von hier bis Insterburg beträgt kaum 7 m. In dürren Sommern ist an vielen Stellen das Flußbett fast ausgetrocknet, nur die trichterähnlichen Vertiefungen sind mit Wasser gefüllt, das natürlich keine Strömung zeigt. Manchmal kann man sogar feststellen, das die Inster stromaufwärts fließt. Es geschieht das, wenn [[Angerapp (Fluss)|Angerapp]] und [[Pregel (Fluss)|Pregel]] einen hohen Wasserstand haben, der noch durch westliche Winde festgehalten wird. Dann wird das große, weite Instertal unter Wasser gesetzt, dann verdirbt das Gras der fruchtbaren Wiesen, die Heuernte wird weggeschwemmt, und selbst die Feldfrüchte auf den niedriggelegenen Ackerflächen werden vernichtet. Etwa 1 1/2 km unterhalb Insterburgs, bei dem Dorfe [[Kleingeorgenburg|Georgenburgkehlen]], vereinigt sie sich mit dem vorher erwähnten Quellflusse." (Pissa) | |||
<ref> Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.126f </ref> | |||
== Quellen == | |||
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Version vom 17. September 2012, 12:10 Uhr
Verlauf
Die Inster ist ein Quellfluss des Pregels. In Insterburg fließt sie mit der Pissa zusammen und bildet fortan den Pregel.
Die Pissa mündet noch vor Insterburg in die Angerapp. Angerapp und Inster bilden zusammen den Pregel. (Bitte korrigieren)
Name
Es gibt mehrere linguistische Deutungen, die wahrscheinlichste sei Mündung/ Einfluß.
Ältester überlieferter Name:
- Instrut/ Instrud
vgl.
- litauisch "Istras, intaka" = Mündung
Quelle: Biolik, Maria: Hydronymia Europaea, Zuflüsse zur Ostsee zwischen unterer Weichsel und Pregel, Stuttgart 1989
Geschichte
"Dieser Fluß, der bei Ankunft des Ordens Instrud genannt wurde, entspringt auf einer Wiese bei Girrehlischken (Girrelischken Kirchspiel Willuhnen (Kreis Pillkallen)) nördlich von dem im Memelgebiete liegenden Willuhner See. Die Quellen der Inster liegen 50 m über dem Meeresspiegel. Nachdem sie einige kleinere Zuflüsse aufgenommen hat, durchfließt die die Große Plinis. Sie schlägt darauf auf eine Länge von etwa 40 km einen westlichen Lauf ein und fließt mit ziemlich starkem Gefälle pararallel zur Szeszuppe. Bei Staticken erreicht sie das Urmemeltal, das im ganzen 44 km lang ist, vom Einstritte der Inster bis zur Stadt Insterburg aber nur 34 km Länge hat. Als die Memel noch nicht den Höhenzug, der sich von Obereisseln nach Willkischken erstreckt, durchbrochen hatte, da war ihr Wasser vor diesem Höhenzuge zu einem großen See, dem Jurameer, angestaut. Der Abfluß aus dem Jurameer wälzte seine Fluten durch das jetzige Inster- und Pregeltal dem Frischen Haff zu. Noch heute kann man den Seeboden mit den auf der Oberfläche abgesetzten Sandschichte beobachte und verfolgen. Das Flußtal der Inster ist 1 bis 2 km breit. Es ist für die kleine, langsam dahinschleichende, viele Windungen machende Inster zu breit. Sie verliert sich fast darin. Schon ein oberflächlicher Blick muß den Beschauer belehren, daß Tal und Fluß in einem Mißverhältnis zueinander stehen. Bei einem Hochwasser jedoch erweitert sie sich zu einem breiten Strom, oder besser gesagt zu einem langen See.
Auf ihrem etwa 100 km langen Lauf empfängt die Inster eine Reihe von Nebenflüssen, von denen fast alle auf dem linken Ufer münden. Zu nennen sind die Buduppe, Ackmenis, Eymenis, Große Niebudis und Kleine Niebudis der Pollack- und Striusfluß. Die meisten dieser Flüsse gehen durch die Keggau, einen großen Wald zwischen Inster und Pissa. Für gewöhnlich sind sie unbedeutend, im Hochsommer oft ausgetrocknet. Bei starkem oder anhaltendem Regen werden sie aber sehr wassereich und tragen nicht selten dazu bei, daß die Inster über die Ufer tritt. Sie führen eine Menge Schlick mit und erhöhen dadurch die Fruchtbarkeit der Insterwiesen.
Die Strömung der Inster ist vom Eintritt in das Urstromtal der Memel ab kaum bemerkbar. Das Gesamtgefälle von hier bis Insterburg beträgt kaum 7 m. In dürren Sommern ist an vielen Stellen das Flußbett fast ausgetrocknet, nur die trichterähnlichen Vertiefungen sind mit Wasser gefüllt, das natürlich keine Strömung zeigt. Manchmal kann man sogar feststellen, das die Inster stromaufwärts fließt. Es geschieht das, wenn Angerapp und Pregel einen hohen Wasserstand haben, der noch durch westliche Winde festgehalten wird. Dann wird das große, weite Instertal unter Wasser gesetzt, dann verdirbt das Gras der fruchtbaren Wiesen, die Heuernte wird weggeschwemmt, und selbst die Feldfrüchte auf den niedriggelegenen Ackerflächen werden vernichtet. Etwa 1 1/2 km unterhalb Insterburgs, bei dem Dorfe Georgenburgkehlen, vereinigt sie sich mit dem vorher erwähnten Quellflusse." (Pissa) [1]
Quellen
- ↑ Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.126f