Kraupischken: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Oktober 2011, 17:44 Uhr
Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Kraupischken
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Ragnit > Kraupischken
Einleitung
Kraupischken, 1938 Breitenstein, russ. Uljanovo, Kreis Ragnit, Ostpreußen.
Name
Der Name dürfte sich auf die letzte vom Deutschen Orden eroberte Schalauerburg Sassawo oder Sassen (in Ordensquellen Sassowia) beziehen. [1]
- preußisch-litauisch "kraupus" = unheimlich, Schrecken einflößend
Allgemeine Information
Kraupischken liegt in freundlicher Umgebung im Tal der Inster. Der nahe gelegene Schlossberg galt bis in die neuste Zeit als heilig, denn prußische Burgen wie die Burg Sassawo wurden in heiligen Wäldern angelegt und waren gleichzeitig geistiges und politisches Führungszentrum. In Kraupischken haben sich viele Salzburger Siedler niedergelassen. Für die seit Mitte des 16. Jahrhunderts angesetzten Siedler aus Litauen verfasste der erste Kraupischker Geistliche Augustin Jamund das Neue Testament ins Litauische. Beim Gut Breitenstein liegt ein mächtiger Wanderblock (Findling), vermutlich ein heidnischer Opfertisch, auf dem Herzog Albrecht bei seinen Bärenjagden große Festmähler veranstaltet haben soll. [2] Nach 1945 wurde das Gut Breitenstein in eine Kolchose umgewandelt, in der viele ostpreußische Menschen, welche die Flucht nicht geschafft hatten, zur Zangsarbeit verpflichtet wurden und hier ihren Tod fanden.
Politische Einteilung
Kraupischken: 1785 königliches Dorf mit einer Kirche an der Inster, 1 königlicher und 1 adliger Krug und 3 adlige Bauernhöfe. Landrätlicher Kreis und Justizkreis Insterburg, Amtsbezirk Moulienen, geistliche Inspektion Insterburg, Patron und Gerichtsort: der König. Der adlige Krug gehört zu Breitenstein und die adligen Höfe verschiedenen adligen Einsassen. [3]
Kirchliche Zugehörigkeit
- Erzpriestertum/ Inspektion: Insterburg, 1720/ 1725/ 1789 ein Prediger [4]
Evangelische Kirche
- Kirchenbücher siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Tilsit-Ragnit
- Rechnung der Kirchen Breittenstein über alle Einnahme und Außgabe auff das 1627 Jahre
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=35041
- Rechnung der Kirchen Breitenstein über alle einnahme und außgabe auf das 1629 Jahr
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=35040
- Rechnung des Zimmermanns Hanß Machowsker, Insterburg für Arbeiten an der Kirche, dem Schuppen und dem Brauhaus bei der Widdem, 28.April 1693
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=7884
- Sterberegister von 1730 bis 1733 aus Kraupischken
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=7899
- Schriftwechsel und Rechnungen: Umgießen einer Glocke bei der Kirche zu Kraupischken 1792/93
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=23585
- Consignation der Decimenten pro 1866 Klein und Gut Perbangen des Kirchspiels Kraupischken
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?/biRecordId=7865
- Acta der Kirche zu Kraupischken, Trauungs-Consens von 1849 bis 1870
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=23617
Standesamt
Geschichte
Heutige Situation
Ein Wiedersehen mit dem Tal der Inster
von Dr. Johannes Moderegger
Im Mai entschlossen wir uns, die alte Heimat wieder zu besuchen. Als alter Königsberger hatte ich Rauschen als Quartier gewählt. Das Wetter war ausnehmend schön, wie ich es auch von früher in diesem Monat gewohnt war. So begann die Reise in die Vergangenheit nach 50 Jahren.
Die Landstraße von Insterburg nach Breitenstein über Georgenburg, Sesslacken nach Breitenstein war noch die alte. In Moulinen vermißte ich den Straßenübergang der Kleinbahn nach Ragnit, aber der Bahndamm neben der Straße nach Breitenstein ist noch vorhanden. Das Erste, was wir von Breitenstein sahen, war der Kirchturm, der nach wie vor den Ort überragt.
Der erste Halt war am Kleinbahnhof. Das Bahnhofsgebäude steht noch. Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände hatte sich ein Betrieb niedergelassen und benutzte das Gelände als Warenlager. Das Bahnhofsgebäude, in dem mein damaliger Freund und Sohn des Vorstehers wohnte, ist gut erhalten und zeigt den Stationsnamen, dessen Schrift noch zu erkennen ist. Kraupischken kommt durch das übergemalte Breitenstein gut durch und ist besser lesbar. Dem Bahnhof schräg gegenüber steht noch die alte Molkerei mit Schornstein. Auf der Spitze des Schornsteins befindet sich natürlich ein Storchennest, in dem gebrütet wurde.
Nun ging die Fahrt die Dorfstraße entlang weiter. Nach so langer Zeit bestanden doch einige Orientierungsschwierigkeiten, auch hatte man alles etwas größer in Erinnerung. Dann kam das steinerne Haus, so wurde es damals genannt. An diesem Haus ging eine Furt über die Inster. Hier hielten wir wieder, um die entsprechenden Fotos zu machen. Aus meiner Ferienzeit war mir in Erinnerung, daß dort eine Familie Press wohnte. Mit dem Sohn hatte ich damals auch viele Kontakte.
Jetzt bogen wir von der Uferstraße zum Marktplatz ein. Früher hatten diese Straße und der Marktplatz ein Steinpflaster, das wir Bonbonpflaster nannten. Heute sind Straße und Marktplatz asphaltiert. Früher ging die Straße noch weiter an der Inster entlang. Wir parkten dann am Pfarrhaus und der Kirche. Das Pfarrhaus steht und ist ein Bürogebäude geworden. In dem ehemaligen schönen Garten befindet sich ein Brennstofflager mit Holz und Kohlen. Die Pappeln, die an der Grenze zum Friedhof und der Kirche standen, sind Skelette mit vielen Storchennestern, die Störche brüteten und flogen umher.
Die Kirche steht in ihren Grundmauern aus Steinen und Ziegeln. Der Kirchturm mit seinen roten Backsteinen ragt in seinen Mauern bis zur Spitze empor. Auf der Spitze zählte ich sogar vier bewohnte Storchennester. Dieses Gebiet ist ein Paradies für die großen Vögel. Auch auf dem Giebel des Pfarrhauses befindet sich ein Storchennest, während das Nest von früher auf der Scheune samt dem Gebäude nicht mehr vorhanden ist.
Nun hatte ich mir in den Kopf gesetzt, den breiten Stein aufzusuchen. Wir fuhren den Weg in Richtung des alten Gutes. Er war nicht da. Dann bat ich den Chauffeur, doch langsam zurückzufahren. Ich hing mich aus dem Fenster, und da war der Stein! Die Straße geht zur Hälfte über den Stein. Von der schönen Kastanienallee stehen noch einige Bäume, aber sonst ist es eine neue Straße.
Dann hatte ich mir noch vorgenommen, Kauschen zu besuchen. Dort hatte sich mein Onkel ein Grundstück als späteren Alterssitz gekauft. Es steht noch. Es liegt gleich hinter dem Ehrenmal aus dem Ersten Weltkrieg, das sehr gut gepflegt ist. Nun war der Ausflug in die Vergangenheit beendet und wir traten die Rückfahrt an. Durch direktes Kriegseinwirken hatte Breitenstein wohl kaum gelitten. Hierfür spricht auch die stehengebliebene Mühle Metschulat, die Molkerei und der alles überragende Kirchturm in seinen Grundmauern. [5]
Verschiedenes
Karten
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
| GOV-Kennung | BREEINKO14AT | ||||||||
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| Typ |
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| Postleitzahl |
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| w-Nummer |
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| externe Kennung |
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| Karte |
TK25: 1198 |
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| Zugehörigkeit | |||||||||
| Übergeordnete Objekte |
Luninskij Dorfsowjet, Лунинский сельский Совет (1993) ( Dorfrat) Quelle Kraupischken, Platzdorf, Breitenstein (Ostpr.) (- 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle Quelle Kraupischken (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.254/255 Wischwill, Viešvilė (1907) ( Pfarrei) Quelle S.254/255 |
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| Untergeordnete Objekte |
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Quellen
- ↑ Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 197f
- ↑ Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.308
- ↑ Goldbeck, Johann: Volständige Topographie vom Ost=Preußischen Cammer=Departement, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck Hamburg 1990
- ↑ Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, III Dokumente, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968
- ↑ Autor: © 1992 Dr. Johannes Moderegger, Bielefeld-Bethel, Quelle: Heimatrundbrief "Land an der Memel" Nr. 50/1992