Tappensches Familienbuch (1889)/162: Unterschied zwischen den Versionen

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Doct. Johann Wilhelm Bai er einen besonder n Freund und getreuen Lehrer zu finden so bediente er sich nicht nur seiner gründlichen Information in verschiedenen C-ollegiis und vertheidigte seine gelehrte Disputationes in Jena, sondern folgte ihm auch nach auf die neu gestiftete hohe Schule zu Halle, alhco er dessen Coll.itionem doetrinae Quackeronun et Protestantium. die er bereits zu Jena publice als perpetuus Respondens zu defemlwvn übernommen und angefangen hatte, in 'tO Pisputationibüs vollends absolr/r/e. Anderer gnugsahmer Proben seiner Geschicklichkeit zugeschiceigen, ist dieses zureichend, dass man ihn im Jahre 1695 unmittelbar von der Haifischen Aeadernie nach Hause beruffte und sofort seinem sel. Herrn Vater in officio pastorali adjungirfe. Es geschah dabey mit Genehmhaltung Eines Hoch-Edlen Raths, dass er zuvor noch ein halbes Jahr die ITniversit/W Leipzig besuchte, worauf er im Jahr 16.96 am Tage Johannis des Tänffers ron dem sel. Herrn Superiuteudente Doct. Riemer eingefUhret, und seiner Gemeinde mit deren grossen Vergnügen vorgestellet worden. Es daurete aber kaum 5 Jahre, *o wurde sein sel. Herr Vater durch den Tod in die Etcigkeit versetzet, da er dann da» ihm anvertraute Predig-Ambt Anno 1701 völlig übernahm.
*Xach Verl auff etica zweyer Jahre, nemlich im Jahre 1703, vermählete sich der Wohlsel. mit Sophien Leven Hoffmeisterinn, des weyl. Herrn Con.sistoriah-/i'ö//i# und Hof-Gerichts-Assessoris Doct. Johann Melchior Hoffmeisters Jungfer Tochter.
«Diese Ehe ist mit zivey Kindern gesegnet, wovon noch ein Herr Sohn im Leben ist —. Ob nun gleich der Wohlselige in einer christlichen und exemplarixrAen Ehe gelebet. so hat er jedennoch im 5. Jahre dieser Ehe das Schicksdhl erleben müssen, dass ihm solche seine liebe Ehefrau durch einen so frühseitigen Tod von der Seite, genommen worden, welchemnach er bis an sein seliges Ende im Witwerstande mit besonderer Geduld und Gelassenheit verblieben.
«Was sein geführtes Predig-Ambt und die damit verknüpfte Seelen-Sorge anbelanget. so wird ihm ein jeder aus seiner ihm anvertrauet gewesenen Gemeinde das billige Zeugniss beglegen, dass er sich der Seelen Wohlfahrt, sowohl der jüngern als der älteren Persohnen aus vorbesagter Gemeinde mit allem Fleiss und Sorgfalt angenommen, und nie ermüdet gewesen, in seinen Ambts-Verrichtungen und Ambfyb Geschäften, auch sogar bei Frembden, nach seinem, jedermann bekannten Gemmen zu verfahren, welches er bis an sein sel. Ende mit aller Tretie fortgesetzet hat, olmgeachtet er seit 20 Jahren mit einer Schwachheit am Gesichte*) beleget worden, wobey er je-dennoch nicht unterlassen, sowohl durch Schrifften seinen Nächsten zur wahren Gottesfurcht anzuführen, als auch die Jugend in den Gründen der christlichen Religion sorgfältig zu unterrichten. Er hat dabey die in seinem Leben über ihn gewaltete Fürsorge Gottes jederzeit gepriesen, und bey seiner Leibes-Schic achheit und der Ermangelung des Gesichts stets eine besondere Probe der Ged ult bezeiget, und in solcher ist er Im an seine selige Auflösung geblieben, indem er sich zu seinem erfolgten Ende jederzeit gefasst gemacht, nachdem er kurtz vorher des hochwürdigen Abendmahls sich bedienet.
«TITiä des wohlsel. Herrn Licentiati letzte Kranckheit anbetrifft, so bestand sblche in einem Fieber, welches sich schon seit einigen Monathen bey ihm eingefttnden, aber jedesmahl mit gehörigen Artzney-Mitteln tcieder gehoben worden. Acht Tage vor seinem Ende wurde er ziceymal um den ändern Tag von selbigem wieder befallen und mit hefftigen Rücken-Schmertzen. Stichen in der linken Seite, Verstopffungen des Leibes,
*) Nach Jöchers Gelehrt en-Lexikon erblindete er im Jahre 1726 völlig.

Version vom 18. Dezember 2012, 22:58 Uhr

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Tappensches Familienbuch (1889)
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Doct. Johann Wilhelm Bai er einen besonder n Freund und getreuen Lehrer zu finden so bediente er sich nicht nur seiner gründlichen Information in verschiedenen C-ollegiis und vertheidigte seine gelehrte Disputationes in Jena, sondern folgte ihm auch nach auf die neu gestiftete hohe Schule zu Halle, alhco er dessen Coll.itionem doetrinae Quackeronun et Protestantium. die er bereits zu Jena publice als perpetuus Respondens zu defemlwvn übernommen und angefangen hatte, in 'tO Pisputationibüs vollends absolr/r/e. Anderer gnugsahmer Proben seiner Geschicklichkeit zugeschiceigen, ist dieses zureichend, dass man ihn im Jahre 1695 unmittelbar von der Haifischen Aeadernie nach Hause beruffte und sofort seinem sel. Herrn Vater in officio pastorali adjungirfe. Es geschah dabey mit Genehmhaltung Eines Hoch-Edlen Raths, dass er zuvor noch ein halbes Jahr die ITniversit/W Leipzig besuchte, worauf er im Jahr 16.96 am Tage Johannis des Tänffers ron dem sel. Herrn Superiuteudente Doct. Riemer eingefUhret, und seiner Gemeinde mit deren grossen Vergnügen vorgestellet worden. Es daurete aber kaum 5 Jahre, *o wurde sein sel. Herr Vater durch den Tod in die Etcigkeit versetzet, da er dann da» ihm anvertraute Predig-Ambt Anno 1701 völlig übernahm.

  • Xach Verl auff etica zweyer Jahre, nemlich im Jahre 1703, vermählete sich der Wohlsel. mit Sophien Leven Hoffmeisterinn, des weyl. Herrn Con.sistoriah-/i'ö//i# und Hof-Gerichts-Assessoris Doct. Johann Melchior Hoffmeisters Jungfer Tochter.

«Diese Ehe ist mit zivey Kindern gesegnet, wovon noch ein Herr Sohn im Leben ist —. Ob nun gleich der Wohlselige in einer christlichen und exemplarixrAen Ehe gelebet. so hat er jedennoch im 5. Jahre dieser Ehe das Schicksdhl erleben müssen, dass ihm solche seine liebe Ehefrau durch einen so frühseitigen Tod von der Seite, genommen worden, welchemnach er bis an sein seliges Ende im Witwerstande mit besonderer Geduld und Gelassenheit verblieben.

«Was sein geführtes Predig-Ambt und die damit verknüpfte Seelen-Sorge anbelanget. so wird ihm ein jeder aus seiner ihm anvertrauet gewesenen Gemeinde das billige Zeugniss beglegen, dass er sich der Seelen Wohlfahrt, sowohl der jüngern als der älteren Persohnen aus vorbesagter Gemeinde mit allem Fleiss und Sorgfalt angenommen, und nie ermüdet gewesen, in seinen Ambts-Verrichtungen und Ambfyb Geschäften, auch sogar bei Frembden, nach seinem, jedermann bekannten Gemmen zu verfahren, welches er bis an sein sel. Ende mit aller Tretie fortgesetzet hat, olmgeachtet er seit 20 Jahren mit einer Schwachheit am Gesichte*) beleget worden, wobey er je-dennoch nicht unterlassen, sowohl durch Schrifften seinen Nächsten zur wahren Gottesfurcht anzuführen, als auch die Jugend in den Gründen der christlichen Religion sorgfältig zu unterrichten. Er hat dabey die in seinem Leben über ihn gewaltete Fürsorge Gottes jederzeit gepriesen, und bey seiner Leibes-Schic achheit und der Ermangelung des Gesichts stets eine besondere Probe der Ged ult bezeiget, und in solcher ist er Im an seine selige Auflösung geblieben, indem er sich zu seinem erfolgten Ende jederzeit gefasst gemacht, nachdem er kurtz vorher des hochwürdigen Abendmahls sich bedienet.

«TITiä des wohlsel. Herrn Licentiati letzte Kranckheit anbetrifft, so bestand sblche in einem Fieber, welches sich schon seit einigen Monathen bey ihm eingefttnden, aber jedesmahl mit gehörigen Artzney-Mitteln tcieder gehoben worden. Acht Tage vor seinem Ende wurde er ziceymal um den ändern Tag von selbigem wieder befallen und mit hefftigen Rücken-Schmertzen. Stichen in der linken Seite, Verstopffungen des Leibes,

  • ) Nach Jöchers Gelehrt en-Lexikon erblindete er im Jahre 1726 völlig.