Sziedat (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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* preußisch-litauisch "židas" = Eispickel, ein unten mit Eisen beschlagener Stock, mit dem das Fortkommen auf dem Eis verbessert wird (Begriff aus der Region Wischwill) | * preußisch-litauisch "židas" = Eispickel, ein unten mit Eisen beschlagener Stock, mit dem das Fortkommen auf dem Eis verbessert wird (Begriff aus der Region Wischwill) | ||
* "žyda, dzyda" = Wurfspieß | * "žyda, dzyda" = Wurfspieß | ||
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ENDUNGEN UND BESONDERHEITEN BALTISCHER FAMILIENNAMEN | |||
Baltische Endungen für männliche Nachkommen | |||
• -ait, -aitis, -'''atis''', -inis, -ius, -enas, -onis, -unas, -ynas (-'''at''', -eitis, -eit sind eingedeutschte Formen). | |||
Streitfrage zu den Endungen -at, -eit, -aitis | |||
– Im Raum Tilsit-Ragnit (Schalauen) existierten die prußisch-schalauischen Endungen –'''at''' und –eit einerseits für '''„Sohn des …“''' und –'''atis'''/ -eitis für '''„Enkel des…“''' andererseits bezogen auf einen Ort, und das unabhängig von litauischen Formen. [1] Ebenso kann die stammprußische Endung –at/ -ot/ -oth/ -iot „Sohn des…“ ausdrücken aber auch auf andere Eigenarten deuten (der Stammname mit der Endung –as ist mit etwas behaftet). [2] | |||
==Varianten des Namens== | ==Varianten des Namens== | ||
<!-- Varianten und frühe Nennungen bitte möglichst mit Orts- und Zeitangaben aufführen. --> | <!-- Varianten und frühe Nennungen bitte möglichst mit Orts- und Zeitangaben aufführen. --> | ||
* Židelis, Szidatis, Sziede, Schieder | * Židelis, Szidatis, Sziedatis, Sziede, Schieder | ||
Version vom 5. März 2016, 01:09 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Ostpreußen, Memelland, Litauen
Zwei Deutungen möglich:
a) Nach Vanagas Bezeichnung für einen Juden.
- litauisch "žydas" = Jude, Jüdin
- nehrungs-kurisch "žids" = Jude
b) Baltische Herkunft, Hinweis auf einen Wohnplatz mit hartem unwegsamen Grund.
- preußisch-litauisch "židas" = Eispickel, ein unten mit Eisen beschlagener Stock, mit dem das Fortkommen auf dem Eis verbessert wird (Begriff aus der Region Wischwill)
- "žyda, dzyda" = Wurfspieß
http://www.zone-77.de/endungen-und-besonderheiten-baltischer-familiennamen/ ENDUNGEN UND BESONDERHEITEN BALTISCHER FAMILIENNAMEN
Baltische Endungen für männliche Nachkommen • -ait, -aitis, -atis, -inis, -ius, -enas, -onis, -unas, -ynas (-at, -eitis, -eit sind eingedeutschte Formen).
Streitfrage zu den Endungen -at, -eit, -aitis – Im Raum Tilsit-Ragnit (Schalauen) existierten die prußisch-schalauischen Endungen –at und –eit einerseits für „Sohn des …“ und –atis/ -eitis für „Enkel des…“ andererseits bezogen auf einen Ort, und das unabhängig von litauischen Formen. [1] Ebenso kann die stammprußische Endung –at/ -ot/ -oth/ -iot „Sohn des…“ ausdrücken aber auch auf andere Eigenarten deuten (der Stammname mit der Endung –as ist mit etwas behaftet). [2]
Varianten des Namens
- Židelis, Szidatis, Sziedatis, Sziede, Schieder
Geographische Verteilung
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Relative Verteilung des Namens Sziedat (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Sziedat" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Absolute Verteilung des Namens Sziedat (1890)Direkt zur Karte Absolute Verteilung des Namens "Sziedat" um 1890 im damaligen Deutschen Reich Sie können die Karte innerhalb des Fensters zoomen und verschieben. |
Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Ortsnamen:
- Szieden (1736), Amt Dörschkehmen Kreis Schloßberg/ Pillkallen
- Sziedlauken (1736), Amt Sommerau Kreis Ragnit (laukas = Feld)
- Židikai, Ortschaft in Nordwest-Žemaiten in der Nähe der lettischen Grenze westlich der Varduva
Literaturhinweise
- Volltextsuche nach Sziedat in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Daten aus FOKO
<foko-name>Sziedat</foko-name>
Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Sziedat.