Große Siebenbürgen (Hof): Unterschied zwischen den Versionen
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=====Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg===== | =====Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg===== | ||
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für ''Berendt Sevenborgen'' einen Betrag von Taler.<ref name=""Viehschatz1600"">Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): '''Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611''', NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 32, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57012 Digitalisat, Aufnahme 34] bei Arcinsys.</ref> | Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für ''Berendt Sevenborgen'' einen Betrag von Taler.<ref name=""Viehschatz1600"">Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): '''Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611''', NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 32, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57012 Digitalisat, Aufnahme 34] bei Arcinsys.</ref> | ||
Im Jahre 1601 bewohnten den Hof ''Berndt Sevenborg'' mit seiner Ehefrau ''Gerdrut'', mit Knecht ''Johan'', Schäfer ''Arndt'' und den Mägden 'Mette'' und ''Anna''.<ref name="Jellinghaus">Jellinghaus, Hermann (1924): '''Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück''', J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.</ref> | Im Jahre 1601 bewohnten den Hof ''Berndt Sevenborg'' mit seiner Ehefrau ''Gerdrut'', mit Knecht ''Johan'', Schäfer ''Arndt'' und den Mägden 'Mette'' und ''Anna''.<ref name="Jellinghaus">Jellinghaus, Hermann (1924): '''Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück''', J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.</ref> Außerdem ist bei Sevenborg vermerkt: ''Lieffzucht [[pauper]]''. | ||
=====Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629===== | =====Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629===== | ||
Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Wilhelm_von_Wartenberg Franz Wilhelm von Wartenberg] die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.<ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref> Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt ''Sevenborgen'' für alle 12 Wochen und darf daher als zahlungsfähig gelten.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Sevenborgen für die ersten 13 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Sevenborgen voll.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653''', als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v56993 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> | Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Wilhelm_von_Wartenberg Franz Wilhelm von Wartenberg] die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.<ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref> Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt ''Sevenborgen'' für alle 12 Wochen und darf daher als zahlungsfähig gelten.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Sevenborgen für die ersten 13 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Sevenborgen voll.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653''', als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v56993 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> | ||
Version vom 2. Januar 2022, 18:57 Uhr
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Übersicht
Anschrift: Alte Anschrift: Pye 6 Heutiger Eigentümer: Heutige Nutzung: Namensformen: Namensursprung: Weitere Hofnamen: Erste Erwähnung: Früherer Hofstatus: Vollerbe, dem Domkapitel hörig. Koordinaten N/O:
Entwicklungsgeschichte
Hinsichtlich des Ursprungs des Hofnamens Siebenbürgen kann nicht an siebe Berge gedacht werden, da die Lage des Hofes dies kaum hergibt. Vielleicht ist die Dorfsage richtig: nach ihr hätten sich bei Gründung des Hofes 7 Nachbarn für den Gründer verbürgt.
Spätmittelalter
Der Hof gab im 12. Jahrhundert an den Domprobst ein Malter Roggen und 1 Solidus decime.
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
16. Jahrhundert
Im Jahre 1540 wurde der Hof von Kort to Sevenbergenne mit Frau und einer Magd bewohnt,[1] im Jahre 1557 laut Viehstandsregister von einem Gert to Sevenborgen.[1] der auch 1561 wieder als Gerdt tho Sevenbergen auftaucht.[2] Im Jahre 1580 war Große Siebenbürgen dem Domikapitel eigenbehörig.[3]
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Berendt Sevenborgen einen Betrag von Taler.[4] Im Jahre 1601 bewohnten den Hof Berndt Sevenborg mit seiner Ehefrau Gerdrut, mit Knecht Johan, Schäfer Arndt und den Mägden 'Mette und Anna.[1] Außerdem ist bei Sevenborg vermerkt: Lieffzucht pauper.
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629
Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[5] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Sevenborgen für alle 12 Wochen und darf daher als zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Sevenborgen für die ersten 13 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Sevenborgen voll.[7]
Die Volkszählung 1652
Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen der Siebenburgische, die Söhne Meneke und Berendt, sowie die Töchter Anna und Catharina an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [8] Während die Kinder die Kommunion annahmen, ist diese Tatsache beim Vater nicht verzeichnet, so dass vielleicht davon auszugehen ist, dass er zu dieser Zeit lutherischen Glaubens war.
Aufklärung
Im Jahre 1772 war Große Siebenbürgen dem Domkapitel zu Osnabrück hörig. Im Jahre 1785 ist vom alten Hofe im Tramen Garten vor dem Dinge die Rede und von der "Eitter" in der Hegge am Pyer Esch.
20. Jahrhundert
Der Hof umfasste im Jahre 1925 eine Fläche von 52 Hektar.[1]
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Am Wohnhaus des Hauses Große Siebenbürgen ist zu lesen: Dieses Haus wurde am 2. Sept. 1901 ein Raub der Flammen. Wieder aufgebaut im Jahre 1902 durch Georg Große Siebenbürgen und Emma geb. Schulte. Nach Zerstörung durch feindliche Brandbomben am 6. Okt. 1942 und Wiederaufbau im Jahre 1943 fiel es am 26. April 1944 durch 3 feindliche Sprengbomben als Volltreffer einer totalen Vernichtung anheim. Die Neuerrichtung erfolgte 1946-48 in schwerer Zeit zum zweiten Male durch Friedrich Große Siebenbürgen.
Leibzucht
Im Jahre 1601 waren in der Leibzucht die Eheleute Ludeke und eine Hüsselte Grete untergebracht.[1] Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 und den Folgemonaten Sevenborgens Leibzucht.[7]
Heuerlingskotten
Kotten
Ab etwa 1803 bewohnten Franz Heinrich Remme mit seiner Ehefrau Catharina Elisabeth geb. Blömer den Heuerlingskotten auf dem Hof Große Siebenbürgen. Später (ab geschätzt 1817) lebten Gerhard Georg Klumpe mit seiner Frau Marie Engel geb. Niehues, verwitwete Siefker mit drei gemeinsamen Kindern auf dem Kotten.
Backhaus
Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 und den Folgemonaten Sevenborgens Backhaus.[7]
Viehstand
Ahnengalerie
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ 2,0 2,1 Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
- ↑ Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag.
- ↑ Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 32, als Digitalisat, Aufnahme 34 bei Arcinsys.
- ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 6,0 6,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges
<ref>-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 7,0 7,1 7,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.