Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/206: Unterschied zwischen den Versionen

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eine Einigung unter den streitenden Gottesgelehrten herbeizuführen und bereits mehrere deutsche Fürsten dafür gewonnen hatte, kam 1569 nach Hamburg, wo er indessen wenig ausrichtete, auch, wie es scheint, im Spätjahre noch nach Gottorf oder Schleswig. Man vernimmt aber nichts von dem Erfolg seiner Bemühungen. Als 1576 der Kurfürst August von Sachsen sich der Sache angenommen hatte, zuerst zu Lichtenberg einen Convent von Theologen veranstaltet, die den Vorschlag gethan, man solle die Bücher Philip (Melanchthons) und der Calvinisten abschaffen, die symbolischen Bücher zur Richtschnur annehmen, eine Erklärung aufsetzen und Niemand gestatten, ohne Erlaubniß etwas drucken zu lassen, um auf diese Weise Frieden zu schaffen; nachdem im Mai selbigen Jahres noch mehr Theologen dazu gefordert waren, und in ihrer Versammlung zu Torgau eine Einigungsformel aufgesetzt hatten, das sogenannte Torgische Buch: so ward dieses nun vom Kurfürsten August an verschiedene evangelische Fürsten noch im Juli 15?<ref>''GenWiki-Red.: Rechter Seitenrand nicht richtig abgedruckt, daher Text unvollständig.''</ref> versandt, um sie zu bewegen, dieses Concordien-Werk zu fördern. Unter andern ward es den Herzögen Johann dem Aelteren, Adolph und Johann dem Jüngeren mitgetheilt. Herzog Adolph ließ im September seine Theologen und Prediger, 72 an der Zahl, zusammenfordern, damit sie ihre Erklärung darüber abgeben möchten. Diese Erklärung, vom Superintendenten Paul von Eitzen abgefaßt „Bedenken des Superintendenten und Prediger in Holstein auf die Schwäbische Unionsschrift“, wurde am 14. September von ihnen sämmtlich unterschrieben, war aber ablehnend<ref>Es ist abgedruckt in den Schlesw.-Holst. Anzeigen, s. Falcks Sammlungen aus denselben, Bd. 4, Heft 1, S. 211-232.</ref>. Man führte die Gründe für die Nicht-Annahme dieser Artikel an: 1. Man habe hier außer dem Worte Gottes und den allgemeinen Symbolis der alten Kirche die Augsburgische Confession, deren Apologie, die Schmalkaldischen Artikel und die beiden Katechismen Lutheri als Schriften auf die man vereidigt wäre; in denselben wären die streitigen Artikel viel klarer als in der vorgelegten Formel ausgedrückt, und Jeder könne hinlänglich daraus ersehen, was anzunehmen oder zu verwerfen sei. Wäre noch etwas dunkel, so hätte man ja die noch bei Lebzeiten verfaßten Bücher Melanchthons, die alles deutlich erklärten.    Daher sei die neue Formel nicht nothwendig, die nur
eine Einigung unter den streitenden Gottesgelehrten herbeizuführen und bereits mehrere deutsche Fürsten dafür gewonnen hatte, kam 1569 nach Hamburg, wo er indessen wenig ausrichtete, auch, wie es scheint, im Spätjahre noch nach Gottorf oder Schleswig. Man vernimmt aber nichts von dem Erfolg seiner Bemühungen. Als 1576 der Kurfürst August von Sachsen sich der Sache angenommen hatte, zuerst zu Lichtenberg einen Convent von Theologen veranstaltet, die den Vorschlag gethan, man solle die Bücher Philip (Melanchthons) und der Calvinisten abschaffen, die symbolischen Bücher zur Richtschnur annehmen, eine Erklärung aufsetzen und Niemand gestatten, ohne Erlaubniß etwas drucken zu lassen, um auf diese Weise Frieden zu schaffen; nachdem im Mai selbigen Jahres noch mehr Theologen dazu gefordert waren, und in ihrer Versammlung zu Torgau eine Einigungsformel aufgesetzt hatten, das sogenannte Torgische Buch: so ward dieses nun vom Kurfürsten August an verschiedene evangelische Fürsten noch im Juli 15?<ref>''GenWiki-Red.: Rechter Seitenrand nicht richtig abgedruckt, daher Text unvollständig.''</ref> versandt, um sie zu bewegen, dieses Concordien-Werk zu fördern. Unter andern ward es den Herzögen Johann dem Aelteren, Adolph und Johann dem Jüngeren mitgetheilt. Herzog Adolph ließ im September seine Theologen und Prediger, 72 an der Zahl, zusammenfordern, damit sie ihre Erklärung darüber abgeben möchten. Diese Erklärung, vom Superintendenten Paul von Eitzen abgefaßt „Bedenken des Superintendenten und Prediger in Holstein auf die Schwäbische Unionsschrift“, wurde am 14. September von ihnen sämmtlich unterschrieben, war aber ablehnend<ref>Es ist abgedruckt in den Schlesw.-Holst. Anzeigen, s. Falcks Sammlungen aus denselben, Bd. 4, Heft 1, S. 211-232.</ref>. Man führte die Gründe für die Nicht-Annahme dieser Artikel an: 1. Man habe hier außer dem Worte Gottes und den allgemeinen Symbolis der alten Kirche die Augsburgische Confession, deren Apologie, die Schmalkaldischen Artikel und die beiden Katechismen Lutheri als Schriften auf die man vereidigt wäre; in denselben wären die streitigen Artikel viel klarer als in der vorgelegten Formel ausgedrückt, und Jeder könne hinlänglich daraus ersehen, was anzunehmen oder zu verwerfen sei. Wäre noch etwas dunkel, so hätte man ja die noch bei Lebzeiten verfaßten Bücher Melanchthons, die alles deutlich erklärten.    Daher sei die neue Formel nicht nothwendig, die nur

Version vom 2. August 2008, 07:52 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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eine Einigung unter den streitenden Gottesgelehrten herbeizuführen und bereits mehrere deutsche Fürsten dafür gewonnen hatte, kam 1569 nach Hamburg, wo er indessen wenig ausrichtete, auch, wie es scheint, im Spätjahre noch nach Gottorf oder Schleswig. Man vernimmt aber nichts von dem Erfolg seiner Bemühungen. Als 1576 der Kurfürst August von Sachsen sich der Sache angenommen hatte, zuerst zu Lichtenberg einen Convent von Theologen veranstaltet, die den Vorschlag gethan, man solle die Bücher Philip (Melanchthons) und der Calvinisten abschaffen, die symbolischen Bücher zur Richtschnur annehmen, eine Erklärung aufsetzen und Niemand gestatten, ohne Erlaubniß etwas drucken zu lassen, um auf diese Weise Frieden zu schaffen; nachdem im Mai selbigen Jahres noch mehr Theologen dazu gefordert waren, und in ihrer Versammlung zu Torgau eine Einigungsformel aufgesetzt hatten, das sogenannte Torgische Buch: so ward dieses nun vom Kurfürsten August an verschiedene evangelische Fürsten noch im Juli 15?[1] versandt, um sie zu bewegen, dieses Concordien-Werk zu fördern. Unter andern ward es den Herzögen Johann dem Aelteren, Adolph und Johann dem Jüngeren mitgetheilt. Herzog Adolph ließ im September seine Theologen und Prediger, 72 an der Zahl, zusammenfordern, damit sie ihre Erklärung darüber abgeben möchten. Diese Erklärung, vom Superintendenten Paul von Eitzen abgefaßt „Bedenken des Superintendenten und Prediger in Holstein auf die Schwäbische Unionsschrift“, wurde am 14. September von ihnen sämmtlich unterschrieben, war aber ablehnend[2]. Man führte die Gründe für die Nicht-Annahme dieser Artikel an: 1. Man habe hier außer dem Worte Gottes und den allgemeinen Symbolis der alten Kirche die Augsburgische Confession, deren Apologie, die Schmalkaldischen Artikel und die beiden Katechismen Lutheri als Schriften auf die man vereidigt wäre; in denselben wären die streitigen Artikel viel klarer als in der vorgelegten Formel ausgedrückt, und Jeder könne hinlänglich daraus ersehen, was anzunehmen oder zu verwerfen sei. Wäre noch etwas dunkel, so hätte man ja die noch bei Lebzeiten verfaßten Bücher Melanchthons, die alles deutlich erklärten. Daher sei die neue Formel nicht nothwendig, die nur


  1. GenWiki-Red.: Rechter Seitenrand nicht richtig abgedruckt, daher Text unvollständig.
  2. Es ist abgedruckt in den Schlesw.-Holst. Anzeigen, s. Falcks Sammlungen aus denselben, Bd. 4, Heft 1, S. 211-232.