Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/129: Unterschied zwischen den Versionen
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:Seinen schönen Vetter sich zum Mann; | :Seinen schönen Vetter sich zum Mann; | ||
:Aber große Trauer hat's bekommen, | :Aber große Trauer hat's bekommen, | ||
:Als er sich ertränkte in der Lahn | :Als er sich ertränkte in der Lahn. | ||
:Kam ich später wiederum nach Gießen, | :Kam ich später wiederum nach [[Gießen]], | ||
:Sprach in Möhl's ich zu auf jeden Fall, | :Sprach in Möhl's ich zu auf jeden Fall, | ||
:Und da mußt' als Freund ich was genießen, | :Und da mußt' als Freund ich was genießen, | ||
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:Weil sie aber täglich mußte kochen, | :Weil sie aber täglich mußte kochen, | ||
:War sie festgebannt an ihre Küch'; | :War sie festgebannt an ihre Küch'; | ||
:„Doch, Herr Spamer, will ich mein Versprechen, | :„Doch, Herr Spamer, will ich mein Versprechen,“ | ||
:Sprach sie, „halten, denn es ist kein Wind, | :Sprach sie, „halten, denn es ist kein Wind,“ | ||
:„Und ich muß, eh' mir die Augen brechen, | :„Und ich muß, eh' mir die Augen brechen,“ | ||
:„Sehen, wo Sie hingekommen sind! | :„Sehen, wo Sie hingekommen sind!“ | ||
:„Ehe Sie es sich einmal versehen, | :„Ehe Sie es sich einmal versehen,“ | ||
:„Hält' ein Chaischen still an Ihrem Haus, | :„Hält' ein Chaischen still an Ihrem Haus,“ | ||
:„Und wenn Sie die Augen nach ihm drehen, | :„Und wenn Sie die Augen nach ihm drehen,“ | ||
:„Steiget Ihre alte Möhlin aus! | :„Steiget Ihre alte Möhlin aus!“ | ||
:Und als endlich auch ich hier sie sahe, | :Und als endlich auch ich hier sie sahe, | ||
:Freute ich darüber mich so sehr, | :Freute ich darüber mich so sehr, | ||
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:Und — wer hätt's gedacht? — nach vierzehn Tagen | :Und — wer hätt's gedacht? — nach vierzehn Tagen | ||
:Schlummerte sie schon in ihrem Grab. | :Schlummerte sie schon in ihrem Grab. | ||
:Als sie noch ein Mädchen ist gewesen | :Als sie noch ein Mädchen ist gewesen, | ||
:Und ihr Konrad noch ein Junggesell, | :Und ihr Konrad noch ein Junggesell, | ||
:Hat sie sich denselben auserlesen, | :Hat sie sich denselben auserlesen, | ||
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:Auch in ihrem Haus Adieu gesagt, | :Auch in ihrem Haus Adieu gesagt, | ||
:Ging sie noch hinaus mit ihm spazieren | :Ging sie noch hinaus mit ihm spazieren | ||
:In die schöne, laue | :In die schöne, laue Sommernacht. | ||
:„Könntest aber, | :„Könntest aber,“ sprach sie, „hier auch bleiben,“ | ||
:„Da Du ja Dein Handwerk wohl verstehst, | :„Da Du ja Dein Handwerk wohl verstehst,“ | ||
:„Und dasselbe hier in Gießen treiben; | :„Und dasselbe hier in Gießen treiben;“ | ||
:„Weiß gar nicht, warum Du weiter gehst! | :„Weiß gar nicht, warum Du weiter gehst!“ — | ||
:„Da ich wenig habe hier zu erben, | :„Da ich wenig habe hier zu erben,“ | ||
:Sprach er, „wie Ihr alle selber wißt, | :Sprach er, „wie Ihr alle selber wißt,“ | ||
:„Muß ich erst ein Sümmchen mir erwerben, | :„Muß ich erst ein Sümmchen mir erwerben,“ | ||
:„Das zu einem Anfang nöthig ist! | :„Das zu einem Anfang nöthig ist!“ | ||
:„Denn ein Mädchen, welches hat | :„Denn ein Mädchen, welches hat Vermögen“ | ||
:„Hier in unsrer lieben Vaterstadt, | :„Hier in unsrer lieben Vaterstadt,“ | ||
:„Wird mich Armen nicht zum Manne mögen; | :„Wird mich Armen nicht zum Manne mögen;“ | ||
:„Darum weiß ich keinen andern Rath! | :„Darum weiß ich keinen andern Rath!“ | ||
:„Sage mir, warum Du dieses glaubest, | :„Sage mir, warum Du dieses glaubest,“ | ||
:„Und Dich selbst im Preis so niedrig stellst, | :„Und Dich selbst im Preis so niedrig stellst,“ | ||
:„Und Dir, | :„Und Dir,“ sprach sie, „alle Hoffnung raubest,“ | ||
:„Daß auch solchen Mädchen Du gefällst? | :„Daß auch solchen Mädchen Du gefällst?“ — | ||
:„Wenn ich, | :„Wenn ich,“ sprach er, „nun Dich selber fragte:“ | ||
:„Höre, Bethchen, willst Du mich zum Mann? | :„Höre, Bethchen, willst Du mich zum Mann?“ — | ||
:„Ei, warum denn nicht, | :„Ei, warum denn nicht,“ sogleich sie sagte, | ||
:„Da ich keinen bessern wünschen kann! | :„Da ich keinen bessern wünschen kann!“ | ||
:„Nun, wenn das Dein Ernst ist, | :„Nun, wenn das Dein Ernst ist,“ sprach er weiter, | ||
:„Hier ist meine Hand, so schlage ein! | :„Hier ist meine Hand, so schlage ein!“ | ||
:„Hier ist auch die meine, | :„Hier ist auch die meine,“ rief sie heiter, | ||
:„Und so soll der Handel richtig sein! | :„Und so soll der Handel richtig sein!“ | ||
:Nun gab Konrad auf sogleich das Wandern, | :Nun gab Konrad auf sogleich das Wandern, | ||
:Wollte nicht mehr in die Welt hinaus; | :Wollte nicht mehr in die Welt hinaus; | ||
:Sondern sich mit Bethchen bald | :Sondern sich mit Bethchen bald verandern, | ||
:Welches brachte Segen in das Haus. | :Welches brachte Segen in das Haus. | ||
:Also Konrad selber mir erzählte, | :Also Konrad selber mir erzählte, | ||
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:Und mit andern Knaben meinen jüngsten | :Und mit andern Knaben meinen jüngsten | ||
:Bruder dann zu Hause informirt. | :Bruder dann zu Hause informirt. | ||
:Als in Kirchberg meine erste Predigt | :Als in [[Kirchberg]] meine erste Predigt | ||
:Ich gehalten im vorher'gen Jahr, | :Ich gehalten im vorher'gen Jahr, | ||
:Hatte Klingelhöfer mich genöthigt. | :Hatte Klingelhöfer mich genöthigt. | ||
Version vom 12. September 2008, 16:13 Uhr
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